Bei uns am Hof 5/2007 - ALPINETGHEEP
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Blick über den Zaun<br />
5/<strong>2007</strong><br />
9<br />
besuchte nämlich das Priesterseminar in Eisenstadt, bevor<br />
er dem Ruf der wahren Schafe folgte. Kein falscher<br />
Entschluß –obwohl er sicher auch ein guter Priester geworden<br />
wäre. So aber hat er nun einen der modernsten<br />
und best durchdachtesten Milchschafbetriebe in Österreich.<br />
150 Milchschafe –Lacaune und Ostfriesen durchkreuztwerden<br />
in einem Außenklimastall gehalten, der vom<br />
Stallbauplaner der OÖ K<strong>am</strong>mer –Vitus Lenz – federführend<br />
gestaltet wurde. Ein 24 Standplätze großer Reihenmelkstand<br />
in Nirostaausführung und mit fugenfreiem<br />
Boden, ist geräumig angelegt und für Erweiterungen<br />
der Kapazitäten konzipiert. Im Anschluß daran sind die<br />
Molkerei und die Kühlräume, die nicht nur durch ihre<br />
pflegeleichten Oberflächen, sondern auch durch das ansprechende<br />
Design und den roten Fußboden den notwendigen<br />
„Pepp“ für den stolzen Besitzer ergaben. Der <strong>Hof</strong>laden<br />
schließt die Produktionskette – und öffnete <strong>uns</strong>ere<br />
wässrig gewordenen Münder, waren doch schon diverse<br />
Kostproben für <strong>uns</strong> vorbereitet. Vom cremigsten Schafjoghurt<br />
und dem geräucherten und mildem Schafkäse<br />
über Würste bis zum „Wollwein“. Das ist Wein, der von<br />
Winzern im Austausch gegen Schafwolle zum Schutz<br />
gegen Wildverbiss gespendet wird. Eine Hand wäscht<br />
die andere. Aber Wolfgang Hautzinger scheint in seinen<br />
Vermarktungsstrategien als ganzes gewaschen zu sein<br />
und hat <strong>uns</strong> mit seiner Begeisterung aus voller Überzeugung<br />
Schafbauer – Milchschafbauer zu sein, noch lange<br />
im Gedanken und Diskusionen beschäftigt..<br />
Nach einem knusprigen Gansl und einer kurzen Nacht<br />
gab es schneeweisses Erwachen. Der Winter hatte <strong>uns</strong><br />
eingeholt und auf der Fahrt über den Wechsel in die Steiermark<br />
war die <strong>Hof</strong>fnung auf eine problemlose Fahrt<br />
schon sehr gering. Unfälle und Staus auf der Gegenfahrbahn<br />
ließen <strong>uns</strong> erahnen, wie dünn die Linie zwischen<br />
Ausflug und Katastrophe oft ist. An dieser Stelle ein<br />
großer Dank an <strong>uns</strong>eren Busfahrer und Verbandsmitglied<br />
Hermann Schütz, der <strong>uns</strong> alle wieder wohlbehalten<br />
nach Hause brachte. Aber vorher ging’s noch in die Steiermark<br />
–zu den Weizer Schafbauern und dort hatten wir<br />
schon wieder Sonnenschein.<br />
Schon in den frühen Achtziger Jahren gab es in der Weizer<br />
Gegend einige Schafbauern, die Schafmilch verarbeiteten<br />
– hauptsächlich zu Feta. Als sich die Gelegenheit<br />
bot, gründeten sie eine eigene Genossenschaft<br />
und übernahmen die Käserei Weiz. Dort werden heute<br />
verschiedene Fruchtjoghurts und Käse hergestellt. Die<br />
Weizer Bauern sind aber auch für die Erzeugung von<br />
erstklassigem L<strong>am</strong>mfleisch (Zuchttiere st<strong>am</strong>men vielfach<br />
auch aus OÖ) bekannt, das hauptsächlich über Spar<br />
vermarktet wird. Gründungsobmann und umsichtiger<br />
Lenker dieser Gruppe bis vor drei Jahren war Johann<br />
Neuhold. Dann zwang ihn Krankheit die Führung zu<br />
übergeben. Den eigenen Betrieb führt nun Sohn und<br />
Schwiegertochter, Andreas und Karina Neuhold, weiter<br />
. Karina Neuhold hat den alten Bauernhof, der erst letztes<br />
Jahr durch den Umzug der siebenköpfigen F<strong>am</strong>ilie<br />
frei wurde, in ein Musterhaus für Schafwollverarbeitung<br />
umgestaltet. Workshops und Ausstellungsräume haben<br />
im traditionellen Rahmen des alten Bauernhofes ein heimeliges<br />
Umfeld gefunden, dass viele Wollliebhaber anzieht.<br />
Von Kleidung über Körperpflegeartikel bis K<strong>uns</strong>thandwerke<br />
gibt es eine breite Auswahl an Artikeln, die<br />
von <strong>uns</strong>eren Wollexpertinnen genauestens inspiziert<br />
wurden und so hat die eine oder andere Idee vielleicht<br />
auch ihren Weg nach OÖ gefunden.<br />
Auch wir haben – Dank Hermann Schütz- <strong>uns</strong>eren Weg<br />
wieder zurück nach Linz gefunden und es bleibt <strong>uns</strong>,<br />
neben der schönen Erinnerung an diese zwei Tage, der<br />
Dank an <strong>uns</strong>ere Gastgeber Burgenländischer Landesverband<br />
und die beiden F<strong>am</strong>ilien Hautzinger und Neuhold.<br />
Ganz besonders aber auch der Dank an alle Teilnehmer,<br />
die durch ihre Pflegeleichtigkeit und gute Laune und<br />
dem Austausch von Erfahrungen die Fahrt zu einem viel<br />
zu kurzen Rutscher werden ließen.<br />
DI Freigang Werner<br />
Geschäftsführer LV Schafe