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Bei uns am Hof 5/2007 - ALPINETGHEEP

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Tiergesundheit<br />

5/<strong>2007</strong><br />

15<br />

Harnsteine – eine sehr<br />

schmerzhafte Erfahrung<br />

für Schäfer und Schaf<br />

In letzter Zeit hatten wir im Verband wieder vermehrt<br />

Anfragen bzgl. Harnsteine und leider auch einige Todesfälle<br />

von Böcken, die über Versteigerung verkauft wurden.<br />

Dies bewog <strong>uns</strong>, das Thema wieder einmal aufzugreifen,<br />

da es ein verhinderbares Problem ist, wenn<br />

einige Grundsätze strikt beachtet werden:<br />

Krankheitsbild<br />

Harnsteine und Harngries treten fast nur bei Böcken auf,<br />

wo sie bei einer teilweisen oder kompletten Verlegung der<br />

Harnröhre zu einem Harnrückstau führen(Urolithiasis).<br />

Die Tiere zeigen Fressunlust und Harndrang, ohne jedoch<br />

Harn absetzen zu können. Im äußerst schmerzvollen<br />

Endstadium hören die Tiere vollkommen zum Fressen<br />

auf, stöhnen und knirschen mit den Zähnen. Schlussendlich<br />

kommt es durch einen Blasenriss zum Ausfließen<br />

von Urin in die Bauchhöhle und dadurch zum Tod durch<br />

Harnvergiftung.<br />

Ursache:<br />

Die Hauptursache der Bildung von Harnsteinen ist ein<br />

Ungleichgewicht von Calcium und Phosphor in der<br />

Fütterung, bzw. im Körper. Im allgemeinen sind dies<br />

Tiere mit einer hohen Kraft- und einer geringen Grundfuttergabe<br />

da normalerweise Phosphor über den gebildeten<br />

Speichel beim Kauen durch den Darm abgegeben<br />

wird. Durch diese reduzierte Wiederkauung, aber auch<br />

durch eine Phosphor- oder Magnesium- Über- oder eine<br />

Calcium Unterversorgung in einer Ration kommt es zu<br />

Phosphatüberschüssen im Blut, die in kristallinen Ausscheidungen<br />

unterschiedlicher Zus<strong>am</strong>mensetzung im<br />

Harntrakt abgesetzt werden. Deshalb finden wir Harnsteine<br />

in erster Linie bei intensiven Mast- und bei stark<br />

getriebenen Schauböcken.<br />

Faktoren, die den Kristallisationseffekt noch fördern<br />

ist eine reduzierte Wasseraufnahme (wenig verfügbare<br />

Tränken, verschmutztes Wasser) und eine wetter- oder<br />

stressbedingte Transpiration (heiße Sommertage, Transporte,<br />

Decksaison, neue Herdenzus<strong>am</strong>mensetzung etc.).<br />

Nicht auszuschließen sind auch rassenspezifische/ genetische<br />

Anfälligkeiten.<br />

Vermeidung:<br />

Ausgewogenes Verhältnis zwischen Grundfutter und<br />

Kraftfutter, Beachtung des Calcium: Phosphor Ver-<br />

hältnisses von 2,5: 1, Salzgaben und Wasser ad libitum,<br />

beim Kauf von Zuchtböcken nicht die Tageszunahmen<br />

überbewerten.<br />

Wenn sie Internetzugang haben, noch einen praktischen<br />

Hinweis: Auf der homepage vom ÖBSZ (Österreichischer<br />

Bundesverband für Schafe und Ziegen) finden<br />

sie ein Progr<strong>am</strong>m zur Berechnung von Futterrationen:<br />

www.oebsz.at dann auf der linken oberen Seite den Futterrationsrechner<br />

anklicken.<br />

Enschädigungszahlungen über Verband<br />

In der Vorstandssitzung des Landesverbandes für Schafzucht<br />

vom 20.September 2006 wurde beschlossen, dass<br />

bei Harnsteinen, die innerhalb drei Wochen nach der<br />

Versteigerung auftreten, die Gewährleistungsbestimmungen<br />

in Kraft treten. D.H. dass bei Vorlage eines<br />

TKV Beleges 80% des Nettoankaufpreises je zur Hälfte<br />

vom Züchter und Verband an den Käufer rückbezahlt<br />

werden. Dazu wird es aber in Hinkunft hoffentlich nicht<br />

mehr kommen müssen. DI Freigang Werner<br />

Geschäftsführer LV Schafe<br />

Harnrückstau beim Schafbock<br />

Harnsteine im Größenvergleich<br />

Quelle: www.acvs.org

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