Teil 1

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zuerst nur wenige Manner in den Krieg gezogen, so wurden es nun immer mehr. Am 17. Marz 1941 war es soweit, dass auch Werner einberufen wurde und er sich tags darauf, in Bielefeld einzufinden hatte. • Angst und Sorge um den Vater herrschte bei den Thons, wie auch in den anderen Familien. Wah rend die Erwachsenen dem unabanderlichen mit Schmerz und Trauer entgegensahen, war Mara vellig verzweifelt. Ohne zu verstehen, warum der Vater sie allein lassen wOrde, zog sie sich an den Fischteich aur..erhalb des Dorfes zurOck. Dort hatte sie oft nach dem Briefe austragen mit ihrem Vater ausgeruht. Ais Werner am nachsten Tage aufbrach, umklammerte Mara die Beine ihrer Mutter. Sie weinte still und durch den verschwommenen Blick musste sie mit ansehen, wie der Vater am Ende der Dorfstrar..e verschwand. Die folgenden Wochen und Monate waren gezeichnet von Not, Leid und Armut. Man half sich untereinander wo man konnte. Und, doch fehlte es an allem. Die schwere Zeit war beg/eitet von'der Sorge um die Manner und Vater. Mara fehlte ihr Vater sehr. An manchen Tagen begleitete sie ihre Mutter, die die Aufgabe, die Post zu verteilen, Obernommen hatte. Oft sar.. sie aber einfach am Ufer des Teiches und sprach in Gedanken mit ihrem Vater. Sie wusste, er wOrde sie horen. Sie wusste, er wOrde sie verstehen. Wenn Mara besonders traurig war, dann verlier.. sie das Haus und lief. Ohne Ziel und ohne Eile. Sie lief einfach in der Landschaft herum. Angangs erschopfte sie bald. Aber immer dann, wenn sie sich ganz mOde fUhlte, fUhlte sie sich ihrem Vater ganz nahe. Es war, als laufe er neben ihr her. Und so lief sie weiter, ohne dass sie hatte sagen kennen, wie weit sie gelaufen war. Ein Jahr verging, zwei Jahre vergingen. Die Not wurde gror..er. Es gab Nachrichten von gefallenen Mannem des Dorfes. Es gab viele Tranen. Mara lief in diesen Tagen immer ofter - immer weiter. An manchen Tagen war sie von in der FrOh, bis zum Abend nicht gesehen. Ihr war es, als kenne sie so den Vater bald und gesund zurOckholen. 1m Mai 1945 kam schlier..lich mit den Amerikanern das Ende des Krieges. Und mit dem Ende begann die bange Zeit des Wartens. Mara und ihre Mutter hatten lange nichts vom Vater gehOrt. Der Jetzte Brief war vor Monaten aus Russland gekommen. Darin stand es gehe im gut. Mara war nun dazu Obergegangen, jeden Morgen nach Bielefeld zu laufen, um dort die Post abzuholen. Sie suchte sofort nach einem Brief vom Vater und trug sie anschlier..end enttauscht, aber noch schneller laufend nach Schuckenbaum. So oft Mara lief, nie fand sie eine Nachricht vom Vater. Mit der Zeit wuchs die Angst zu einem bedrohlichen Berg. Und doch, der Funken Hoffnung wollte nicht erlischen. An einem Aprilmorgen im Jahre 1948 hatte Mara bereits die Halfte des Weges nach Bielefeld zurOckgelegt, als ihr in der Ferne zwei Gestalten auffielen. War sie im Anblick von Menschen vor Monaten jedesmal schneller gelaufen, so lief sie nunmehr ihr Tempo weiter. Ais sie naher kam erkannte sie, dass die Personen einander stUtzten. Erst wenige Meter vor ihnen erkannte Mara ihren Vater. Die Tranen, die ihr sofort ins Gesicht traten waren Ausdruck ihrer Freude und Erleichterung. Sie fief ihm um den Hals und hatte ihn dabei fast umgestor..en. Auf Werners ausgemergeltem Antlitz war die Freude nur mOhsam auszumachen. Nicht dar.. er sich nicht gefreut hatte, er fasste sein GlOck einfach I"icht - es war die Angst, es konne ein Traum sein, der ihn gefangen hielt. "Komm Vater, lass uns laufen"entfuhr es Mara, der die schOnen gemeinsamen Stunden noch so nah waren. Dabei war ihr die Verletzung ihres Vaters gar nicht aufgefallen. Erst als sie ihn mit sich ziehen wollte, sah sie, dass seine Beine so schwer verletzt waren, dass er kaum gehen konnte. Laufen wOrde er mit ihr nie wieder konnen. Das GlOck ihren Vater wieder bei sich zu haben Oberwog die Trauer Ober seine schwere Verletzung. Mara vergar.. die Post und half i'1rem Vater mOhevoll auf dem Weg nac" Schuckenbaum. Die Freude im Dorf war grenzenlos, als die Zwei die Dorfstrar..e erreicht hatten. Und als Clara und Werner sich !angsam und behutsam in die Arme schlossen, war es, als wOrden sie neu geboren. Noch oft erreichte das Dorf die Nachricht von gefallenen Bewohnern, einige kamen gezeichnet, aber lebend zurOck. Von manchen aber horte man nie wieder etwas o ULTRA-MARATHON 1/2001 Das Leben begann sich wieder zu normalisieren. Werner ging dem neuen Postboten zur Hand wo er konnte. Clara begann, mit Nahereien fUr die Dorfbewohner ein wenig Geld zu verdienen. Und zum Sonnenschein der Thons wurde Mara, die ihre Frohlichkeit und Lebenslust wiedererlangt hatte. Vater Thon sah mit Begeisterung wieviel Spar.. seine Tochter am Laufen fand und er beg/eitete sie oft, um die Zeit zu messen, die sie f(jr eine bestimmte Strecke benetigte. So blieb das Laufen fUr die zwei etwas sehr wichtiges, verbindendes. Zu Weihnachten 11950 schenkte Werner seiner Tochter ein paar gebrauchte Laufschuhe, die er von einem Freund erworben hatte. Mara's Freude am Laufen wuchs und nun schien es noch leichter zu gehen. 1m FrOhjahr darauf fand nach vielen Jahren der Pause in Bielefeld wieder der Senne-Marathon-Lauf statt. Mara, ermutigt durch ihren Vater, entschied, sich fOr den Lauf anzumelden. Das Training wurde fortan gezielt verandert, alles wurde auf den Lauf ausgerichtet. Mara liebte das Training mit ihrem Vater und wollte duch einen guten Lauf dem Vater ein Geschenk machen: Da er selbst nicht mehr am Lauf teilnehmen konnte, wollte sie fUr ihn gewinnen. Die Wochen verflogen. Mara war bereit und es kam der Tag des Sennelaufes. Am Tag zuvor war sie noch einmal aile wichtigen Dinge mit ihrem Vater durchgegangen, alles war besprochen. Aufgeregt und voller Vorfreude war Mara schlafen ~ gegangen. Sie _ traumte von der Ziellinie, die '"'" sie als ersle Oberschritt. sich vor Freude jubeln, sie sah, das von Freude gezeichnete Gesicht ihres Vaters, der seine Verletzung vergessen zu haben schien. Mara fand so schlier..lich den Schlaf. Sehr frOh war sie wach, ein wenig mOde noch, vor allem aber bereit. Werner musste darauf bestehen, dass Mara etwas a~, sonst hatte sie darauf verzichtet. Dann lier..en sich die zwei von einem Nachbarn nach Bielefeld bringen. Clara hatte sie z.u Auto begleitet und stand noch winkend und stolz auf der Strar..e, als der Wagen langst aur..er Sichtweite war. Mara erhielt die Startnummer 43 und begann sich unter de,n Lauferinnen umzusehen. Einige waren alter, andere schienen etwa in ihrem Alter zu sein. Allen stand eine gewisse Anspannung im Gesicht. Es wOrde nicht leicht, schneller zu laufen, als all die anderen. Ais sie jedoch das ruhige Lacheln ihres Vaters sah, wusste sie: Sie wOrde gewinnen. Den Startschuss nahm sie wie in weiter Ferne wahr. Sie Ih~f vorn und schaffte die ersten Kilometer ohne gre~ere MOhe in der Spitzengruppe. Die Strecke fUhrte an jener Stelle vorbei, an der sie ihren Vater getroffen hatte, als dieser aus der Gefangenschaft zurOckkehrte. Mara vergar.. den Lauf und all die GefUhle, die zu dieser Zeit ihre Begleiter gewesen waren, stiegen langsam, aber unaufhaltsam wieder in ihr auf. Sie wurde schneller und schneller, bald lief sie ganz allein an der Spitze. Die Strecke wechselte gerade in einen unebenen Bereich, als Mara gedankenverloren einen Wurzelauslaufer auf der Strec~:e Obersah. Erst der Schmerz im rechten Fur..gelenk holte sie in die Gegenwart des Sennelaufes zurOck. Ein stechendl~r Schmerz durchfuhr sie bei jedem Tritt. Doch sie musste gewinnen, auch 'Nenn der Schmerz sie mehr und mehr betaubte. Ais die ersten Lauferinnen sie schlier..lich Oberholten, war ihr Fur..gelenk bereits stark angeschwollen und Ober ihre Wangen liefen Tranen der Enttauschung. Werner stand im Bereich des Zieleinlaufes, als die ersten La ferinnen unter dem Jubel der Zuschauer die Linie passierten. Er war stolz auf seine Tochter, auf ihren Willen und ihre Begeisterung, Er dachte zurOck, wie sehr sie ihm gefehlt hatte, als er an der Ostfront manch schlaflose Nacht verbracht hatte. Er dachte an die vielen Stunden des Trainings und war glocklich, wieder bei seiner Familie zu sein. Die meisten Zuschauer hatten den Zielbereich langst verlassen, als Mara als Letzte das Ziel erreichte. Sie hatte durchgehalten, trotz ihres Schmerzes. Einsam und ein wenig verlassen
hatte einzig ihr Vater auf sie gewartet. Sie hatle es geschaffl, sie hatte die Strecke bezwungen. Sie humpelte auf ihren Vater zu und sank erschOpft und traurig in seine Arme. Sie hatte um seinetwillen gewinnen wollen - sie hatte es nicht geschafft! Und so standen einsam und wortlos zwei Menschen eng umschlungen in der einsetzenden Dammerung im Zieleinlauf des Sennelaufes. Seiden Iiefen langsam Tranen Ober die Wangen. Mara vor Enttauschung und Wemer vor Stolz und Liebe. '--------------...............---~.. Start·Nummern· Laulen ~(17~4) SIMIdIrdscrictt 1·250,1·500... ,bCflUCllill ~NcmMmIoIgc. SlMt·t«mmcm (1 7~4) mil Sponsorfcistc m.1IIId mdIrllltllg. in bricCIga'NcmMmIoIgc SlMt-/'UllmCtn (iM4) mil SpottscrcnJcisk lint Wahl cJn. UIId mdIrlltb/g ~ LB. 1.000 SlJkk aM 19.· 0kptof""sc: \IoIt.e!t VOIWl!Jndn. D6ac PTdM ~ Udt rnh: Mwst... oMc Tr~let LJcfwNn9: ..n:kftDM,s.• fVr~/~ .......... Sie den Koslen davon! F I ,, Wohnmobilpark Ostsee (j'~HO' '1ii~o, Altenhaf an der B 76 2 km var Eckernforde Naturbelassenes Wald- und Wiesengebiet auf 15000 qm. Trainingsparadies fOr Lauferln nen auf km-Iangen Waldwegen und entlang der Ostsee. Auskunft erteilt: Gunter StacheJ, WoJperdingstr. 9 24106 K i e J 0431-33 1601 und 04351-414 04 -. T-Shirts, --w-u-s-media---.-- QulJititswIn, ll'Ciflodcrlwg. Am Gcrnbohl 1 Bcdtvdang Mdr 'NlMIsch. D·6....05 Hlcdcrnhauscn Fischbachtal Kesten lUIAltIr'!1'. Tc/cfon: 00..9 • (0)6166 • 60216 Tc/cfax: 00..9 • (0)6166 • 60218 eMail: wusmcd/a@t·onllne.de I SOUTH AFRICA PRESENTS a Magnificent route around the beautiful Cape Peninsula CAPE TOWN - SOUTH AFRICA ~ ~~~~·~'~·~~ni""__• Enjoyed by Thousands __ OLD MUTUAL ...----: . . . TWO OCfAnS MARATHON :~ 56 km Marathon & Half Marathon (21.1km) Athletes need to run a qualifying marathon within 5 hours 14 April 2001 & 30 March 2002 o ULTRA-MARA THON 1/2001 Enquiries to: Two Oceans Marathon P.O. Box 2276 Clareinch 7740 South Africa Tel: 27 21 671 9407 Fax: 2721 671 8724 e·mail: RaceAdmin@TwoOceansMarathon.org.za web: www.TwoOceansMarathon.org.za Join us for the experience of a life time
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