VDV - Das Magazin
Ausgabe 3 - September 2013
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Aktuell<br />
Der barrierefreie Ausbau im Sinne des<br />
Personenbeförderungsgesetzes kostet<br />
die Branche Milliarden.<br />
Noch in 2013<br />
Finanzierungsfragen<br />
verlässlich lösen<br />
Der 22. September 2013, der Tag der Bundestagswahl,<br />
ist für die Verkehrsunternehmen ein entscheidendes<br />
Datum: Der in den vergangenen Jahren entstandene<br />
Aufgabenstau muss zeitnah von der neu gewählten<br />
Bundesregierung und den Ländern abgebaut werden.<br />
In der nahen Zukunft stehen der ÖPNV und der Schienenverkehr<br />
vor milliardenschweren Vorhaben. Nach Ansicht des <strong>VDV</strong> muss<br />
die neue Bundesregierung daher vor allem bei den offenen Finanzierungsfragen<br />
noch in diesem Jahr verlässliche Lösungen finden.<br />
„Wir brauchen weiterhin eine auskömmliche Mitfinanzierung<br />
durch den Bund, vor allem bei der Sanierung und Instandsetzung<br />
unserer Infrastruktur“, so <strong>VDV</strong>-Präsident Jürgen Fenske. Beispielsweise<br />
soll der ÖPNV laut Personenbeförderungsgesetz<br />
(PBefG) bis 2022 komplett barrierefrei ausgebaut werden. Allein<br />
das kostet mehrere Milliarden Euro. „<strong>Das</strong> geht nicht ohne ausreichende<br />
und langfristig gesicherte Bundesmittel“, erklärt Fenske.<br />
Zudem müsse sich die neue Regierung dringend in Europa für den<br />
uneingeschränkten Erhalt der EU-Verordnung 1370 über öffentliche<br />
Personenverkehrsdienste auf Schiene und Straße einsetzen.<br />
Noch unklar ist die Zukunft des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes<br />
(GVFG), das Ende 2019 ausläuft. Auch hier ist aus<br />
Sicht des <strong>VDV</strong> eine Anschlussregelung noch in diesem Jahr erforderlich.<br />
Es gibt bereits einen einstimmigen Vorschlag des Bundesrates,<br />
das GVFG-Bundesprogramm mit jährlich 330 Millionen<br />
Euro bis 2025 zu verlängern. „Dem müssen Bundestag und Bun-<br />
desregierung zeitnah zustimmen, dann haben wir zumindest bei<br />
diesem wichtigen Finanzierungsinstrument endlich Gewissheit“,<br />
sagt Fenske.<br />
Auch bei der künftigen Infrastrukturfinanzierung sieht der <strong>VDV</strong><br />
die Bundesregierung in der Verantwortung. Die heutigen Mittel<br />
reichen bei Weitem nicht, um den angefallenen Sanierungsbedarf<br />
deutschlandweit zu decken. Die Daehre-Kommission hatte in<br />
ihrem Bericht zusätzliche Mittel von jährlich 7,2 Milliarden Euro<br />
über die nächsten 15 Jahre veranschlagt, nur für Instandsetzung<br />
und Sanierung der Verkehrswege. Zwei Milliarden davon benötigen<br />
das deutsche Schienennetz und der kommunale ÖPNV zusätzlich.<br />
Mit Spannung erwartet der <strong>VDV</strong> daher die Ergebnisse<br />
der Kommission um den ehemaligen Bundesverkehrsminister<br />
Kurt Bodewig, die als Nachfolgein der Daehre-Kommission bis<br />
Ende September konkrete Vorschläge zur Infrastrukturfinanzierung<br />
vorlegen wird. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere<br />
Punkte, die die neue Bundesregierung angehen muss:<br />
· die Revision der Regionalisierungsmittel im Jahr 2014,<br />
· eine neue Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung mit<br />
der Deutschen Bahn,<br />
· das Eisenbahnregulierungsgesetz.<br />
Wahlprüfsteine auf der<br />
<strong>VDV</strong>-Homepage<br />
Der <strong>VDV</strong> hat alle Parteien angeschrieben und um ihre<br />
Positionen zur Verkehrspolitik gebeten. Ab Anfang<br />
September können Sie sich darüber auf der Homepage<br />
des Verbands informieren.<br />
www.vdv.de<br />
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