VDV - Das Magazin

Unterwegs im Netz
Talstation Obstfelderschmiede: Hier treffen sich Oberweißbacher Bergbahn
und Schwarzatalbahn.
Maschinist, Lok- und Fremdenführer: Zugbegleiter Karsten
Schellhardt erklärt Technik und Attraktionen der OBS.
Blickfang Bergbahn-
Technik: Die ausgemusterten
Seilwinden
der ersten Generation
stehen an der Station
Lichtenhain.
Jahrhunderts konzipiert und gebaut, um die karge
Hochebene rund um Oberweißbach an das Schienennetz
anzuschließen. Bis dahin gab es nur steile
Bergwege die gut 300 Höhenmeter hinauf, dort aber
wohnten einmal einige tausend Menschen, die Lebensmittel
ebenso brauchten wie etwa Kohle. Und
es gab eine prosperierende Glasindustrie, die nach
Rohstoffen und Verbindungen in die Absatzmärkte
verlangte. In der Talstation wurden die Güterwagen
von der Schwarzatalbahn übernommen und über
eine Drehscheibe auf die Güterbühne der Bergbahn
bugsiert. Oben, an der Bergstation Lichtenhain, dasselbe
Manöver wieder. So landeten die Güterwagen
auf der Flachstrecke, die die Hochebene weiter erschließt.
Erst 1966 wurde der Güterverkehr eingestellt. Die
obere Strecke ist noch in Betrieb – für den Nah- und
Ausflugsverkehr. Zwei bejahrte Triebwagen, zu
DDR-Zeiten aus Bauteilen für die Berliner S-Bahn
modernisiert, zuckeln im gemächlichen Tempo bis
nach Cursdorf. Wer weiter will, muss wandern.
Und das tun viele. Sascha Schwarze, Hotelmanager
im Hotel Waldfrieden direkt am Haltepunkt Meuselbach-Schwarzmühle
an der Schwarzatalbahn,
weiß um den Segen der Schienenanbindung für die
touristische Region. „Mit der Bahn raus ins Grüne,
das ist unsere Attraktion, die unser Haus seit seiner
Gründung 1908 pflegt.“ Nachzulesen in Meyer's
Reiseführer vom Thüringer Wald aus jenem Jahr.
Und heute ist die Berg- und Talbahn Highlight in
den Pauschalpaketen einiger Hotels: Jeder Gast bekommt
kostenlos eine Tageskarte für die OBS.
Weitere Infos unter
www.oberweissbacher-bergbahn.com
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