VDV - Das Magazin
Ausgabe 3 - September 2013
Ausgabe 3 - September 2013
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Reportage<br />
Falt and Ride:<br />
Immer mehr klappen<br />
einfach zusammen<br />
Sich in den Sattel schwingen, ein paar Kilometer zur nächsten Haltestelle<br />
radeln, mit dem ÖPNV weiterkommen und wieder aufs Rad steigen: Mit<br />
der neuen Generation von Falträdern lassen sich öffentliche Verkehrsmittel<br />
und Fahrradfahren bequem verbinden.<br />
Jeder Handgriff sitzt: Kerstin Glöckner<br />
fährt die Sattelstütze herunter, legt die<br />
Pedale an, entriegelt den Klappmechanismus<br />
in der Rahmenmitte und dockt<br />
mit einer fließenden Bewegung das Vorderrad<br />
ans Hinterrad an. Zuletzt legt sie<br />
die Lenkerstange um und sichert sie mit<br />
einer Gummilasche am Rahmen. Auf dem<br />
belebten Jungfernstieg hat die Hamburgerin<br />
in knapp zehn Sekunden ihr flottes<br />
weißes Faltrad auf die Größe eines Koffers<br />
zusammengelegt. Nun steigt sie in<br />
den Lift der U- und S-Bahn-Station und<br />
setzt ihren Nachhauseweg mit der U 1<br />
ins malerische Klein Borstel fort.<br />
Seit Mai legt Kerstin Glöckner<br />
den Weg zwischen ihrem<br />
Wohnort und ihrem Arbeitsplatz<br />
in der City<br />
mit dem Faltrad und der<br />
U-Bahn zurück. Auf den<br />
Teilstücken, die sie radelt,<br />
spart sie jetzt viel<br />
Zeit. Für die gesamte<br />
Strecke benötigt sie statt<br />
50 nur noch 35 Minuten.<br />
„Außerdem tue ich etwas für<br />
meine Fitness“, schmunzelt Kerstin<br />
Glöckner: „Und wenn ich nach der Arbeit<br />
noch etwas in der Stadt unternehmen<br />
will, bin ich sehr mobil.“ <strong>Das</strong> ist sie zudem<br />
in den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
zu jeder Tageszeit. Und das auch noch<br />
äußerst platzsparend: Da Falträder als<br />
Gepäckstücke gelten, dürfen sie anders<br />
als ihre Pendants mit starrem Rahmen<br />
auch in den Stoßzeiten mitgenommen<br />
werden – ohne zusätzlichen Fahrschein.<br />
<strong>Das</strong>s in immer mehr Großstädten trendige<br />
Klappräder in Bussen und Bahnen<br />
zu sehen sind, ist auch das Ergebnis einer<br />
Kooperation zwischen Verkehrsverbünden<br />
und -betrieben, dem Allgemeinen<br />
Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) sowie<br />
einem Fahrradgroßhändler und -importeur.<br />
In mittlerweile fünf Städten –<br />
Hamburg, München, Karlsruhe,<br />
Stuttgart und seit Kurzem<br />
Münster – wurden schon<br />
etwa 1.000 Räder über den<br />
Fachhandel verkauft, allein<br />
in Hamburg mehr als<br />
300. In der Hansestadt<br />
kostet das Rad vergünstigte<br />
549 Euro, die Stadtwerke<br />
Münster bieten<br />
dagegen eine Mietvariante<br />
für 9,99 Euro<br />
im Monat an. „Mit dem<br />
Faltrad vereinfachen wir die Verknüpfung<br />
von ÖPNV und Radverkehr<br />
weiter“, sagt Rainer Vohl, Pressesprecher<br />
des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV):<br />
„Gerade in der Hauptverkehrszeit lassen<br />
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