Ausgabe Dezember/Januar 2006/2007 - Martin-Luther-Kirche
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THEMA<br />
Feste feiern in Ghana<br />
Lucy Osei-Bonsu<br />
Seit 1984 ist Lucy in Deutschland. Jetzt<br />
lebt sie am Reuterplatz, gehört zur Nikodemus-Gemeinde<br />
und ist auch in der Assemblies<br />
of God Church aktiv, die gerade<br />
in Nikodemus eine neue Heimat für ihre<br />
Gemeinde zu finden hoffen.<br />
Lucy Osei-Bonsu<br />
Die Gewöhnung an das Leben in Deutschland<br />
– vor 22 Jahren – ist ihr nicht leicht<br />
gefallen. Fragt man sie, wie in Ghana gefeiert<br />
wird, erzählt sie von großartigen Festen.<br />
Nicht nur die kirchlichen Feste, auch<br />
andere – wie der Unabhängigkeitstag – werden<br />
mit Gottesdiensten gefeiert. Die Menschen<br />
kommen in ihren schönsten und traditionellen<br />
Kleidern und hinterher wird gemeinsam<br />
gefeiert. Besonders diese Gemeinsamkeit,<br />
bei der die Menschen miteinander<br />
essen, tanzen und singen, vermisst sie hier.<br />
Auch sind viele Feste in Ghana nicht so<br />
scharf getrennt wie in Deutschland. Es ist<br />
leichter möglich, glaubensübergreifend miteinander<br />
zu feiern.<br />
Wenn in den nächsten Wochen die Weihnachtsvorbereitungen<br />
beginnen, muss Lucy<br />
oft an Weihnachten in Ghana denken. Dort<br />
ist es am 24. 12. keineswegs ruhig und beschaulich.<br />
Die Vorbereitungen auf Weihnachten<br />
mit Einkäufen und Backen, Menschen,<br />
die keine Zeit haben – das gibt es<br />
auch in Ghana. Aber nach dem Essen mit<br />
der Familie wird die Heilige Nacht mit Musik<br />
und viel Spaß bis zum Morgen lautstark<br />
gefeiert.<br />
Manche Feste werden sehr von den Traditionen<br />
geprägt. Eine Hochzeit, von der ersten<br />
Vorstellung des werbenden Bräutigams<br />
bei der Familie seiner Auserwählten bis zur<br />
eigentlichen Hochzeit, ist im Norden Ghanas<br />
weitaus traditioneller als im Süden.<br />
Ein Fest, das nach der Geburt eines Kindes<br />
gefeiert wird, ist das „outdooring-Fest“.<br />
Foto: Gemkow<br />
Zwei Monate nach der Geburt, wenn die<br />
Mutter wieder am öffentlichen Leben teilhaben<br />
darf, wird eine Party gefeiert, bei der<br />
der Vater vor den versammelten Gästen und<br />
dem Pastor den Namen des Kindes laut<br />
nennt, damit alle Leute ihn hören. Geschenke<br />
gibt es nicht, aber natürlich ein langes<br />
gemeinsames Essen – mit Fafu, Banku,<br />
Kenke und anderem. Ein „guter“ Pastor<br />
kommt übrigens zu dem Fest nach Hause.<br />
aufgezeichnet von J. Gemkow<br />
GEMEINDEzeitung <strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong> | <strong>Januar</strong> <strong>2007</strong> Seite 7