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Verlaufsmodell Inobhutnahme von Kindern in „Familiärer ...

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<strong>Verlaufsmodell</strong> FBB<br />

Friel<strong>in</strong>g<br />

Väthjunker<br />

Anpassungsdruck ist <strong>in</strong> dieser Zeit zu vermeiden. Wenn irgend möglich, sollten ke<strong>in</strong>e<br />

potentiell retraumatisierenden Situationen hergestellt werden, also solche, <strong>in</strong> denen<br />

das K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e erneute Verletzung erwarten muss. Besondere Aufmerksamkeit ist auf<br />

die Sicherheit und den Schutz des K<strong>in</strong>des während der Kontakte mit der<br />

Ursprungsfamilie zu richten.<br />

Fühlt sich das K<strong>in</strong>d sicher und dauerhaft geschützt, nimmt das Gefühl <strong>von</strong> Bedrohung<br />

ab und das K<strong>in</strong>d beruhigt sich zunehmend.<br />

7. Beruhigung<br />

Die Beruhigung tritt e<strong>in</strong>, wenn das K<strong>in</strong>d die FBB <strong>in</strong> ihrer Rolle und die dort bestehenden<br />

Strukturen und Regeln erkennt. Es beg<strong>in</strong>nt, sich an diesen zu orientieren und nimmt<br />

Erwachsene als <strong>in</strong> ihrem Verhalten berechenbare und Regeln gebende Instanzen wahr.<br />

Tagesstrukturen s<strong>in</strong>d vertraut. Das K<strong>in</strong>d erlangt die Kontrolle über se<strong>in</strong>e Erfahrungswelt<br />

zurück. Reaktionen s<strong>in</strong>d nicht zufällig sondern unterliegen erkennbaren Regeln, die<br />

erkannt und genutzt werden können. Das K<strong>in</strong>d erhält Handlungskompetenzen. Es macht<br />

die Erfahrung, dass es als Person wahrgenommen wird. Se<strong>in</strong>e Bedürfnisse werden<br />

gesehen, es erlebt e<strong>in</strong>e angemessene, verantwortungsvolle Reaktion. Das K<strong>in</strong>d erlebt<br />

e<strong>in</strong> Gefühl <strong>von</strong> Sicherheit und Geborgenheit.<br />

Zur Beruhigung des K<strong>in</strong>des s<strong>in</strong>d stabile und transparente Verhaltensmuster erforderlich.<br />

Die Faktoren s<strong>in</strong>d vergleichbar denen aus der Phase der Desorientierung (Seite 10). Sie<br />

unterscheiden sich <strong>in</strong> der Qualität der Wahrnehmung. Für das K<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>d sie<br />

berechenbarer und transparent. Sie werden als zuverlässig erlebt und werden <strong>von</strong> dem<br />

K<strong>in</strong>d erwartet.<br />

Ziel der Beruhigung ist e<strong>in</strong> körperlicher und emotionaler Spannungsabbau des K<strong>in</strong>des.<br />

An der Art und Weise se<strong>in</strong>er Kontaktaufnahme, der Fähigkeit zu Aufmerksamkeit und<br />

Wahrnehmung sowie am Schlafverhalten wird der Spannungsabbau erkennbar. In<br />

Mimik, Körperausdruck und Stimme wird e<strong>in</strong> veränderter Spannungszustand deutlich.<br />

In Folge der Beruhigung ist das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Lage, aufmerksamer am Alltag<br />

teilzunehmen. Dem K<strong>in</strong>d steht wieder mehr Energie für die aktuelle Situation zur<br />

Verfügung. Es entwickelt Lebensfreude und Neugier, und beg<strong>in</strong>nt, se<strong>in</strong>e Umwelt aktiv<br />

mit zu gestalten.<br />

8. Stabilisierung<br />

Stabilisierung erfolgt, wenn das K<strong>in</strong>d sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Umfeld beruhigt und an Sicherheit<br />

gewonnen hat. Voraussetzungen hierfür s<strong>in</strong>d die Verankerung <strong>von</strong> Alltagsabläufen und<br />

Kommunikationsstrukturen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Denk- und Wahrnehmungsmustern. Das K<strong>in</strong>d kann<br />

selbständig und angemessen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Welt agieren, ohne Gefahr zu laufen, die<br />

Kontrolle über sich zu verlieren.<br />

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