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Der schmale Weg - Dr. Lothar Gassmann

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Dabei dachte er auch an die jeweils<br />

nächste Generation, wenn er sagte:<br />

„Wenn wir in der religiösen Zusammenarbeit<br />

‚Weitherzigkeit’ praktizieren, wird im<br />

übrigen die folgende Generation mit ziemlicher<br />

Sicherheit in Fragen der Lehre ‚großzügig’<br />

sein und die Autorität der Bibel abschwächen.<br />

Diese Entwicklung lässt sich<br />

auch in evangelikalen Kreisen beobachten.<br />

Wir müssen deshalb den Mut haben, klar<br />

Stellung zu beziehen.“ [9]<br />

Gerade dieser Mut fehlte 1974 in Bezug<br />

auf die „Lausanner Verpflichtung“.<br />

[10] Nur bei genauerer Analyse werden<br />

die Defizite sichtbar, denn mancher hat<br />

zuerst den Eindruck dass das Bekenntnis<br />

zur „Autorität der Bibel“ (Artikel 2)<br />

doch deutlich sei. Dort heißt es auch:<br />

„(Das Wort Gottes) ist ohne Irrtum in allem,<br />

was es bekräftigt und ist der einzige<br />

unfehlbare Maßstab des Glaubens<br />

und Lebens.“ [11] Die apologetische<br />

Diskussion der letzten vierzig Jahre hat<br />

gezeigt, dass es keine Kleinigkeit ist,<br />

dass hier nur von „Glauben und<br />

Leben“, nicht aber von „Glauben, Leben<br />

und Lehre“ die Rede ist. Ferner findet<br />

sich ein Bekenntnis zur Irrtumslosigkeit<br />

der Bibel nur scheinbar in der „Lausanner<br />

Verpflichtung“, denn die Aussage<br />

„in allem, was es bekräftigt“ ermöglicht<br />

es, Themen auszuscheiden, die angeblich<br />

‚nicht bekräftigt’, sondern ‚nur gestreift’<br />

werden ... So wurde – wie in den<br />

USA nicht selten – die ‚Unfehlbarkeit’<br />

von der ‚Irrtumslosigkeit’ inhaltlich unterschieden;<br />

so konnte ‚man’ die Verbindlichkeit<br />

der Bibel in geistlichen und<br />

ethischen Fragen festhalten („Glauben<br />

und Leben“!), zugleich aber in anderem<br />

<strong>Der</strong> <strong>schmale</strong> <strong>Weg</strong> Nr. 2 / 2011 22<br />

Zusammenhang von Irrtümern, Fehlern<br />

und Widersprüchen sprechen ... damit<br />

jedoch schlug die evangelikale Christenheit<br />

genau den Kurs ein, vor dem<br />

Schaeffer sie gewarnt hatte!<br />

Manila 1989:<br />

Unterwegs nach Kapstadt<br />

<strong>Der</strong> Folgekongress – neben einer Vielzahl<br />

kleiner thematischer Konsultationen<br />

und regionaler Treffen – fand dann<br />

1989 in Manila (Philippinen) statt. Diese<br />

auch „Lausanne 2“ genannte Konferenz<br />

besuchten 3.600 Führungskräfte<br />

aus 190 Ländern ... [12] Wer sich wenig<br />

mit den Details befasste, konnte aus<br />

Publikationen leicht den Eindruck gewinnen,<br />

es ginge meist nur ums Thema<br />

des Zueinander von Mission und karitativer<br />

Diakonie, Evangelisation oder sozialer<br />

Verantwortung ... Als geistliche<br />

Bereicherung wurde schon in Lausanne<br />

ein bewusst intensiver Austausch mit<br />

Christen anderer Kontinente gesehen;<br />

hatte man dazu rund 50 Prozent der<br />

Teilnehmer von außerhalb des „Westens“<br />

eingeladen, so wuchs diese internationale<br />

Vernetzung in den folgenden<br />

Jahren – nicht zuletzt auch deshalb,<br />

weil inzwischen frühere „klassische“<br />

Missionsländer jetzt selbst Missionare in<br />

alle Welt, auch nach Europa und Nordamerika<br />

aussandten!<br />

Während der weltweite „evangelikale<br />

Raum“ sich parallel zunehmend vernetzte,<br />

die Christenheit mehr global dachte,<br />

kam es dennoch (trotz derartiger Bestrebungen)<br />

nicht zu einer strukturellen<br />

Verknüpfung der „Lausanner Bewe-

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