Der schmale Weg - Dr. Lothar Gassmann
Der schmale Weg - Dr. Lothar Gassmann
Der schmale Weg - Dr. Lothar Gassmann
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Früher war man geizig, man hat sich bekehrt<br />
- aber Geiz und Weltsinn wuchern unbesiegt<br />
weiter im Herzen.<br />
Früher war man jähzornig - als Christ lebt<br />
man noch in steter Bereitschaft nervöser<br />
Aufregung, im Sieg der alten Natur.<br />
Früher war man eitel, gefallsüchtig - als<br />
Christ hat man den größten Gefallen an sich<br />
selbst.<br />
Früher war man empfindlich - als Christ ist<br />
man es genau so.<br />
Früher war man ehrgeizig in der Welt -<br />
nach der Bekehrung "spielt man die Rolle"<br />
in den Christenkreisen und lebt ein "frommes<br />
Ich-Leben".<br />
So könnte man fortfahren, die dunklen,<br />
aber wahren Momentaufnahmen christlicher<br />
Herzen zu zeigen. Es sind alles<br />
Bilder der Wirklichkeit. Warum dieser<br />
Zustand? Man hat vergessen die Reinigung<br />
der vorigen, der alten Sünden!<br />
Den Kampf: "Wahre Treu' führt mit der<br />
Sünde bis ins Grab beständig Krieg" -<br />
hat man unterlassen.<br />
Die Folge: Ein verworrenes, ungeordnetes<br />
Innenleben!<br />
3. Man hat nicht alles in Ordnung<br />
gebracht.<br />
In der Seelsorge begegnen uns immer<br />
wieder diese erschütternden Fälle, dass<br />
Christen, die seit vielen Jahren bekehrt<br />
sind, noch immer die ungeordneten Geschichten<br />
in ihrem Leben nachtragen.<br />
Sie kommen nicht zur Ruhe, weil ihnen<br />
der Teufel immer die Dinge unter die<br />
Augen hält, die mit Menschen nicht geordnet<br />
sind und doch geordnet werden<br />
müssen. Man scheut die Aussprache,<br />
man fürchtet das Bekenntnis vor Menschen,<br />
man hat Angst vor den Folgen,<br />
und so schleppt man die stille Last Jahr<br />
um Jahr weiter.<br />
Die Folge: Man ist kein froher, gesegneter,<br />
zeugnisstarker Christ, sondern im Innenleben<br />
gebunden und gehemmt, verworren<br />
und dunkel.<br />
Ich bitte meine Leser herzlich: Macht<br />
im Innenleben reine Bahn mit Gott und<br />
Menschen. Auch wenn es schwere<br />
<strong>Weg</strong>e kostet, wenn es ein demütigendes<br />
Bekenntnis vor Menschen erfordert,<br />
wenn es ein offenes und freies Geständnis<br />
sein muss, der Herr wird es segnen<br />
mit einem zweifachen Maß von Friede<br />
und Sieg. Und das verborgene Glaubensleben<br />
fängt an zu gesunden, wenn<br />
kein Bann und kein <strong>Dr</strong>uck die Seele<br />
mehr beschwert.<br />
"Bekenne einer dem anderen seine Sünden<br />
und betet füreinander, dass ihr gesund<br />
werdet" (Jakobus 5,16).<br />
4. Unversöhnlichkeit und Bitterkeit<br />
sind oft die Ursachen eines innerlich<br />
sterbenden Glaubenslebens. Wo man<br />
nicht vergeben und vergessen kann, da<br />
ist kein Friede und kein Segen. Wo<br />
man mit anderen kein geordnetes Verhältnis<br />
hat, da ist das Innenleben unter<br />
einem Bann, es stirbt allmählich, und<br />
das Leben aus Gott entweicht.<br />
5. Gebundenheit an die Sünde,<br />
von der man nicht lassen will. O das ist<br />
das Klagelied der jungen, und das ist<br />
das Seufzen vieler, vieler alter Christen!<br />
Man hat einst den Kampf gegen die<br />
Sünde aufgegeben, und nun klirren die<br />
Ketten. Schließlich gewöhnt man sich<br />
<strong>Der</strong> <strong>schmale</strong> <strong>Weg</strong> Nr. 2 / 2011 9