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Der schmale Weg - Dr. Lothar Gassmann

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ner Prinzip der ‚Weite innerhalb von Grenzen’.<br />

Dabei wird unterschieden zwischen<br />

Wahrheiten, bei denen unbedingt Einigkeit<br />

notwendig ist, und zweitrangigen Themen,<br />

bei denen Christen anhand der Bibel zu unterschiedlichen<br />

Erkenntnissen kommen können,<br />

z.B. die Rolle von Frauen und Männern<br />

im Predigtamt und in der Gemeindeleitung.“<br />

Die Konsequenz dieser Aussage ist, dass<br />

auf Grund derselben Heiligen Schrift<br />

„unterschiedliche Erkenntnisse“ gefunden<br />

werden können, wobei viele Evangelikale<br />

sich niemals werden darüber einigen<br />

können, was denn nun „zweitrangige<br />

Themen“ sind und was nicht. Laut<br />

Sauer betrifft das angeblich auch die<br />

Frage nach ‚Ältestinnen’ und Pastorinnen<br />

(vgl. dazu KV-2010, II.F.3; hier<br />

werden Gemeinden aufgerufen, die Türen<br />

gerade für Frauen auch in Bezug<br />

auf Leitungsaufgaben zu öffnen!). Doch<br />

ist die geistliche Leitung einer Gemeinde,<br />

das Hirtenamt tatsächlich ein „zweitrangiges“<br />

Thema, wo doch das neutestamentliche<br />

Zeugnis hierzu eindeutig ist<br />

(siehe 1. Kor. 11,3 ff. 14,34 f.; 1. Tim.<br />

2,12 ff. u.a.)? Man ist geneigt zu fragen,<br />

ob der Zeitgeist diktieren soll, was<br />

zweitrangig und was vorrangig/eindeutig<br />

ist.<br />

Hier zeigt sich deutlich die Konsequenz<br />

der Defizite aus der „Lausanner Verpflichtung“<br />

(1974), wenn man unterscheiden<br />

will, ob die Schrift etwas „bekräftigt“<br />

oder eben nicht – Maßstab ist<br />

dann der jeweilige Leser! Sagen wir<br />

dem Herrn der Kirche, was ER sagen<br />

soll oder hören wir ohne Widerspruch<br />

auf das, was ER uns in Seiner Weisheit<br />

durch die Heilige Schrift sagen möchte?<br />

<strong>Der</strong> <strong>schmale</strong> <strong>Weg</strong> Nr. 2 / 2011 25<br />

Rechnen wir damit, dass uns der Heilige<br />

Geist in alle Wahrheit leite – oder definiert<br />

uns der Zeitgeist, was noch akzeptable<br />

und attraktive ‚Wahrheit’ fürs 21.<br />

Jahrhundert ist?<br />

Die Verfasser der KV-2010 haben sich<br />

in Bezug auf Frauen als Pastorinnen jedenfalls<br />

nicht zurückgehalten, sondern<br />

an mehreren Stellen klar dafür ausgesprochen.<br />

So formulieren sie im Abschnitt<br />

II.D („Den Willen Christi in Bezug<br />

auf die Weltevangelisation unterscheiden“)<br />

deutlich: „Viele Männer und<br />

Frauen, welche als Hirten und Lehrer<br />

für Gottes Volk deutlich begabt sind,<br />

üben ihre Gaben informell oder ohne<br />

offizielle (Einbettung in eine, RM) denominationelle<br />

Struktur aus, jedoch unter<br />

dem deutlich sichtbaren Segen Gottes.“<br />

[21] So wird mit dem Hinweis auf Begabungen<br />

gegen die im Neuen Testament<br />

offenbarte Ordnung für das Gemeindeleben<br />

argumentiert; hier ergreift<br />

der Zeitgeist Vorrang über Gottes Wort.<br />

Vermutlich wird die Kapstädter Verpflichtung<br />

in Kürze auch gedruckt auf<br />

Deutsch erscheinen, jeder hat dann die<br />

Gelegenheit, selbst zu prüfen, was sie<br />

wirklich Wertvolles und <strong>Weg</strong>weisendes<br />

enthält, und wo sie Christen auf Abwege<br />

führt. Erfreulich ist beispielsweise der<br />

Aufruf, die Wahrheit der Bibel bewusst<br />

„zu verteidigen“[22], bedenklich ist aber<br />

die Wiederholung einer Aussage aus<br />

der „Lausanner Verpflichtung“: „Wir<br />

unterstellen uns (der Bibel) als wahr<br />

und vertrauenswürdig in allem, was sie<br />

bekräftigt ...“ [23]. Wie unterscheide ich,

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