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Der schmale Weg - Dr. Lothar Gassmann

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gung“ mit der „Evangelischen Allianz“,<br />

obgleich es in der Ausrichtung zahlreiche<br />

Berührungspunkte gab und gibt.<br />

Auch gibt es im Bereich Gebetskalender<br />

echte Zusammenarbeit. [13] -<br />

Auf internationaler Ebene hat die „Lausanner<br />

Bewegung“ eine Vielzahl von<br />

Themen bearbeitet, regionale Konsultationen<br />

durchgeführt und dann auch<br />

konkret im Hinblick auf den 3. Weltkongress<br />

in Kapstadt gearbeitet. Dabei<br />

wurde nach dreijähriger Vorarbeit ein<br />

umfangreicher Text publiziert, der als<br />

Titel das langjährige „Motto“ der Bewegung<br />

trägt: „Die ganze Gemeinde bringt<br />

das ganze Evangelium in die ganze<br />

Welt“. Auf ihn gehe ich hier nicht ein,<br />

zumal er dann auch in Kapstadt praktisch<br />

keine Rolle spielte. Kritiker weisen<br />

darauf hin, dass hier die biblische Sicht<br />

des Evangeliums und der Gemeinde<br />

nicht richtig wiedergegeben ist. [14]<br />

Seit 2004 steht <strong>Dr</strong>. Christopher J. H.<br />

Wright der Lausanner Theologischen<br />

Arbeitsgruppe vor (er ist seit vielen Jahren<br />

eng mit <strong>Dr</strong>. John Stott verbunden,<br />

der früher Leiter der Arbeitsgruppe<br />

war). [15] Unter der Überschrift „Eine<br />

Reformation fürs 21. Jahrhundert“ fasste<br />

er Ergebnisse einer Budapester Tagung<br />

zusammen (2007). [16] Darin macht<br />

Wright sehr klare Aussagen zur Bibel<br />

und spricht scharfe Warnungen in Bezug<br />

auf die evangelikale Welt aus. Zum<br />

obigen Thema „Die ganze Gemeinde<br />

bringt das ganze Evangelium in die ganze<br />

Welt“ schreibt er: „Wenn wir diese<br />

drei erforschen, dann müssen wir aber<br />

festhalten, dass wir auch die ganze Bibel<br />

benutzen.“ Und später:<br />

„Meine Hoffnung für Kapstadt 2010 ist es<br />

wirklich, dass wir nicht weniger als eine<br />

Reformation des 21. Jahrhunderts starten<br />

und fördern – und zwar unter den Evangelikalen,<br />

die das genauso nötig haben,<br />

wie jeder andere Teil der Christenheit.<br />

Denn es gibt Skandale und Missbräuche<br />

innerhalb der weltweiten evangelikalen<br />

Gemeinschaft, welche an die schlimmsten<br />

Aspekte der mittelalterlichen vor-reformatorischen<br />

Kirche in Europa erinnern. ... Da<br />

ist eine Vielzahl gewöhnlicher Christen,<br />

die zu sogenannten evangelikalen Gemeinden<br />

gehen, wo sie nie die Bibel gepredigt<br />

oder gelehrt hören. Sie leben in<br />

skandalöser biblischer Unwissenheit. Statt<br />

dessen bietet man ihnen Ablass des 21.<br />

Jahrhunderts in Form des ‚Wohlstands-Evangeliums’<br />

an, außer dass sie ihr<br />

Geld nicht geben, um sich von der Seelenpein<br />

nach dem Tod freizukaufen, sondern<br />

um hier und jetzt ‚materiellen’ Segen zu<br />

empfangen. ... Werden wir den Mut aufbringen,<br />

derartige Skandale aufzudecken<br />

und abzulegen, eine Reformation des Herzens,<br />

der Sinne und der Praxis zu suchen?<br />

... Wie ironisch und tragisch wird es sein,<br />

wenn Evangelikale des 21. Jahrhunderts<br />

so auf Weltmission fixiert sind, dass wir<br />

Missbräuche in der Gemeinde (aufzudecken;<br />

RM) vernachlässigen und in Bezug<br />

auf unsere eigenen Götzen und Synkretismus<br />

bewusst blind bleiben? Wenn Reformation<br />

ohne Mission ein Fehler war, dann<br />

bedeutet Mission ohne Reformation sich<br />

selbst zu täuschen, sich selbst zu besiegen,<br />

ja ist gar gefährlich.“ [17]<br />

<strong>Der</strong> <strong>schmale</strong> <strong>Weg</strong> Nr. 2 / 2011 23

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