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Hoisdorf Jubiläums-Festschrift 75 Jahre 1922-1997 - Hahn's home ...

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<strong>75</strong> IAHRE SCHULLANDHEIM HOlSDORF<br />

Ein gemeinnütziger Beschäftigungsträger stellt sich vor<br />

DOll Wilfried Biintzly<br />

Arbeit und Lernen Hamburg<br />

GmbH wurde 1983 auf Anregung<br />

der Bürgerschaft der Freien<br />

und Hansestadt Hamburg<br />

gegründet, um arbeitslosen<br />

Bauhandwerkern die Möglichkeit<br />

zu bieten, durch Weiterqualifikation<br />

während der Produktion<br />

eine neue Chance in<br />

der freien Wirtschaft zu bekommen.<br />

Als Träger dieser<br />

sozialen, bildungs- und wirtschaftspolitischen<br />

Maßnahme<br />

konnten das Berufsfortbildungswerk<br />

Gemeinnützige<br />

Bildungseinrichtung des Deutschen<br />

Gewerkschaftsbundes<br />

(bfw) und die Arbeiterwohlfahrt,<br />

Landesverband Harnburg<br />

e.V., gewonnen werden.<br />

Ohne die Behörde für Arbeit,<br />

Jugend und Soziales - heute<br />

Behörde für Arbeit, Gesundheit<br />

und Soziales - die mit fachkundiger<br />

Hilfe und großem<br />

Engagement alle Beteiligten<br />

ermutigt hatte, wäre alh nicht<br />

dort, wo sie heute ist: Ein Unternehmen,<br />

dessen Reputation<br />

die Grenzen Hamburgs weit<br />

überschreitet.<br />

Voraussetzung für jedes Bauvorhaben<br />

von alh ist die nach<br />

dem Arbeitsförderungsgesetz<br />

geforderte Zusätzlichkeit. Diese<br />

ist dann gegeben, wenn es sich<br />

zwar um eine Aufgabe im öffentlichen<br />

Interesse handelt,<br />

diese aber nicht zu den Pflichtaufgaben<br />

des Staates oder eines<br />

anderen öffentlichen Trägers<br />

gehört.<br />

Ein Beirat, der von Arbeitsamt,<br />

der BAGS, den Bezirken und<br />

der Wirtschaft besetzt wird,<br />

wacht darüber, daß eine Konkurrenz<br />

zu Betrieben des Ersten<br />

Arbeitsmarkts nicht entsteht.<br />

Bei den Objekten handelt es<br />

sich um öffentliche Gebäude,<br />

die ohne ABM keiner neuen<br />

Nutzung zugeführt werden<br />

könnten oder deren Renovierung<br />

auf nicht absehbare Zeit<br />

zurückgestellt werden müßte,<br />

weil die Renovierung zwar<br />

wünschenswert, aber nicht<br />

unabweisbar eine staatliche<br />

Pflichtaufgabe wäre. Die Ziele<br />

der Gesellschaft sind neben<br />

dem qualitativ hochwertigen<br />

Erstellen von Bauleistung weit<br />

gesteckt: Die Mitarbeiter sollen<br />

die Notwendigkeit mängelfreier<br />

Arbeit erkennen können,<br />

unterschiedliche Berufserfahrung<br />

wird berücksichtigt und<br />

das persönliche Interesse an<br />

einer Qualifizierung gefördert.<br />

Gute Zusammenarbeit und<br />

fachübergreifende Information<br />

wird angestrebt, so daß auch<br />

durch die Verbesserung von<br />

sozialer Kompetenz die Vermittlungsfähigkeit<br />

verbessert<br />

werden soll. Mitarbeiter, die<br />

anschließend wieder arbeitslos<br />

werden, sollen so vorbereitet<br />

sein, daß sie für Weiterbildung<br />

motiviert sind. Diesen Zielen<br />

entsprechend besteht ein abgestuftes<br />

Weiter- und Ausbildungsraster,<br />

das den individuellen<br />

Voraussetzungen und<br />

Bedürfnissen der Mitarbeiter<br />

Rechnung trägt. Da alh sogenanntes<br />

schlüsselfertiges Bauen<br />

anbietet, können Handwerker<br />

in allen Baugewerken beschäftigt<br />

werden. Die praktische<br />

Umsetzung hängt freilich davon<br />

ab, welche Kräfte das Arbeit.,amt<br />

zuweist.<br />

Dieses Konzept des parallelen<br />

Arbeitens und. Lernens ist aufgegangen,<br />

die Vermittlungsziffern<br />

der alh-Beschäftigten können<br />

sich sehen lassen. Von der<br />

Aufnahme der Geschäftstätigkeit<br />

an war es Ziel der Geschäftsführung,<br />

die Zahl der<br />

Stamm-Mitarbeiter zu begrenzen<br />

und auch Anleiterfunktionen<br />

über ABM- oder LKZ­<br />

Stellen (Lohnkostenzuschuß<br />

mit sinkendem Arbeitsamtanteil)<br />

zu besetzen. Die Zahl der<br />

Stamm-Mitarbeiter hat sich in<br />

zwölf <strong>Jahre</strong>n VOn sieben auf nur<br />

19 erhöht, die der AB­<br />

Beschäftigten hat sich verfünffacht.<br />

In diesem Konzept nimmt die<br />

Arbeit der Sozialpädagogen<br />

einen breiten Raulll ein. Sie<br />

ordnet sich in den berufsbildenden<br />

Charakter der Maßnahme<br />

ein und ist eine unterstützende,<br />

probleminterventionistische<br />

und keine therapeutische<br />

Einrichtung. Die Sozialpädagogen<br />

sind in die gesamte<br />

Arbeit integriert, wirken<br />

bei Personalentscheidungen mit<br />

und werden vor arbeitsrechtlichen<br />

Maßnahmen gehört.<br />

Viele Menschen, die in jahrelange<br />

Arbeitslosigkeit gestoßen<br />

werden, leiden nach einiger<br />

Zeit an Krankheiten oder verfallen<br />

in Depressionen, da nur<br />

die wenigsten in der Lage sind,<br />

strukturell bedingte Arbeitslosigkeit<br />

nicht zumindest teilweise<br />

als individuell verschuldetes<br />

Schicksal zu begreifen. Konsumeinbußen,<br />

meist verbunden<br />

mit Schulden, führen zusammen<br />

mit dem Abbau des<br />

Selbstwertgefühls zu Spannungen<br />

innerhalb der Familie. Drogenkonsull1,<br />

soziale Isolation<br />

und soziales Absinken sind<br />

häufig weitere Folgen. Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />

sollen<br />

hier stabilisierend wirken.<br />

-_.--- <strong>Festschrift</strong> . _~ ._...._. Seite 71

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