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Geldpolitik III I. Institutionelle und theoretische Grundlagen 1 ...

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) Der Market maker muß eine enge Spanne nennen. Wenn er nicht handeln will, könnte<br />

er sich durch eine sehr breite Soanne z.B. 0,8200 zu 0,8600 vor Ankäufen oder Verkäufen<br />

schützen. Doch dann würde er in Zukunft nicht mehr kontaktiert werden. Dies hätte zur<br />

Folge, dass er die wichtige Information über die am Markt vorherrschenden Order-flows<br />

nicht mehr erhielte. Deshalb muss der MM enge Spanne stellen, um im Geschäft bleiben<br />

zu können.<br />

c) Die Lieferung der Devisen erfolgt erst in 2 Tagen. D.h. es kann nie eine Situation<br />

eintreten, in der ein Market maker illiquide ist, weil sein aktuelles Guthaben in Euro oder<br />

Dollar zu gering ist.<br />

Diese spezifischen Handelsregeln sind nun eine wichtige Erklärung für das hohe<br />

Handelsvolumen am Devisenmarkt, das sich derzeit auf r<strong>und</strong> 1200 Mrd. Dollar pro Tag<br />

beläuft..<br />

a) Ein von außen in das System kommender Betrag an Dollar kann sehr häufig zwischen<br />

den Market makern umgeschlagen werden („heiße Kartoffeleffekt“), bis er zu einem MM<br />

kommt, der dafür auch einen definitiven Nachfrager findet.<br />

b) Die Market maker können eigenständig Spekulation innerhalb eines Tages betreiben,<br />

ohne dafür über Devisenbestände zu verfügen. Entscheidend, ist dass es ihnen gelingt, ihre<br />

offenen Positionen bis zum Abend wieder zu schließen.<br />

Diese Handelsregeln sind auch eine Erklärung dafür, dass Wechselkursbewegungen in der<br />

Regel sehr wenig von makroökonomischen Faktoren bestimmt werden.<br />

a) Diese sehr kurzfristigen (intra-Tages) Transaktionen reduzieren Einfluss von Zinsen<br />

auf den Wechselkurs auf Null.<br />

b) Die sehr geringen Entscheidungszeiten bedingen einfache Entscheidungsregeln für die<br />

Devisenhändler (Heuristiken), bei den die Komplexität der Makroökonomie auf<br />

wenige Daten reduziert wird, die von allen Teilnehmern verwendet werden (Framing).<br />

Wir werden das bei der Diskussion der „behavioral finance“ noch ausführlicher<br />

diskutieren.

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