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Giftige Wild- und Gartenpflanzen S – Z

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Seidenbast; Gemeiner Seidelbast; Gemeiner Kellerhals; Beissbeere; Deutscher Pfeffer<br />

Daphne mezereum - Toxizitätsgrad: Sehr stark giftig<br />

Beschreibung Seidenbast<br />

40-150 cm hoher Strauch.<br />

Blütezeit: März-April<br />

Fruchtzeit: Juli-September<br />

Blätter: kurz gestielt, lanzettlich, ganzrandig<br />

Äste: grau-hellbraun, wenig verzweigt, wohlriechend<br />

Blüten: rosa-rot, 4-zipflig, schon vor den Blättern erscheinend; zu 3 in dichter Folge an den Zweigen sitzend<br />

Früchte: einsamige, zuerst grüne, dann rote, ovale Beeren, erbsengross; bitter <strong>und</strong> brennender Geschmack.<br />

<strong>Giftige</strong> Pflanzenteile<br />

Alle Pflanzenteile, besonders Samen <strong>und</strong> Rinde.<br />

Hauptwirkstoffe<br />

Diterpenester Mezerein (Samen) <strong>und</strong> Daphnetoxin (Rinde). Harz <strong>und</strong> ätherische Öle, Daphnin (Coumarin-<br />

Glycosid). Die giftigen Wirkstoffe werden durch Trocknung nicht inaktiviert.<br />

Wirkungsmechanismen/ Toxizität<br />

Die meisten Giftstoffe sind in der Rinde <strong>und</strong> in den Samen zu finden. Es handelt sich dabei in der Rinde um<br />

Daphnetoxin <strong>und</strong> in den Samen um Mezerin. Der Seidelbast gilt als sehr stark giftig. Insbesondere Kinder, die von<br />

den roten, fleischigen Beeren essen, sind stark gefährdet. Die Symptome einer Seidelbastvergiftung sind<br />

Brennen <strong>und</strong> Anschwellen der M<strong>und</strong>schleimhäute, der Lippen <strong>und</strong> der Zunge. Ferner kommt es zu Übelkeit <strong>und</strong><br />

Erbrechen, Magenbeschwerden, verb<strong>und</strong>en mit Krämpfen <strong>und</strong> Durchfällen. Das Gift bewirkt Schädigung der<br />

Niere <strong>und</strong> des Zentralnervensystems, was sich in Schwindelgefühl <strong>und</strong> Kopfschmerzen äußert. Auch der<br />

Kreislauf ist von der Vergiftung betroffen, so kommt es zu Fieber <strong>und</strong> beschleunigtem Herzschlag, bis hin zu Tod<br />

durch Kreislaufkollaps. Äusserlich bewirkt das Gift Reizungen der Haut mit Blasenbildung. Die ersten Anzeichen<br />

einer Vergiftung treten bereits nach der Einnahme von 4 - 5 Früchten auf, als tödliche Dosis gelten für Kinder 10 -<br />

12 Beeren. Fast ein Drittel aller Seidelbastvergiftungen verlaufen tödlich!<br />

Veterinärtoxikologie<br />

Die Seidenbast ist giftig für Rinder, Kühe, Pferde, Schafe, Ziegen, Schweine, H<strong>und</strong>e, Katzen, Vögel sowie<br />

Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus <strong>und</strong><br />

Hörnchen. Die Vergiftungssymptome sind Speichelfluss, Schluckbeschwerden, Appetitlosigkeit, Erbrechen,<br />

blutiger Durchfall, Krämpfe, Fieber, Lähmungen, Koordinationsstörungen, Atemnot, Schock <strong>und</strong> Kreislaufkollaps<br />

<strong>und</strong> Tod.<br />

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