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Giftige Wild- und Gartenpflanzen S – Z

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Schlafmohn; Mohn<br />

Papaver somniferum <strong>–</strong> Toxizitätsgrad: stark giftig<br />

Beschreibung Schlafmohn<br />

Bis 1,5 m hohe, einjährige Pflanze mit weissem Milchsaft.<br />

Blütezeit: Juli-August<br />

Blätter: Länglich-eiförmig, ungeteilt, blaugrün, stängelumfassend<br />

Blüten: Weiss mit violettem Fleck am Gr<strong>und</strong>e, 4 Kronblätter<br />

Früchte: Kapseln, Samen dunkelbraun<br />

Stängel: Einfach oder verzweigt, aufrecht, kahl.<br />

<strong>Giftige</strong> Pflanzenteile<br />

Die ganze Pflanze (Milchsaft), vor allem die halbreifen Kapseln (für 1 kg Opium braucht es den Milchsaft von<br />

20 000 Mohnkapseln)<br />

Hauptwirkstoffe<br />

Opiumalkaloide (Kapseln enthalten 0.2%-0.5%); das Hauptalkaloid ist Morphin, Nebenalkaloide sind u.a.<br />

Papaverin, Thebain, Codein, Narcotin, Noscapin, Narcein, Protopin.<br />

Wirkungsmechanismen/ Toxizität<br />

Schlafmohn enthält etwa 40 verschiedene Alkaloide, als wichtigste Morphin, Codein <strong>und</strong> Papaverin. Der Milchsaft<br />

dient zur Herstellung verschiedener Rauschmittel, wie Opium, Morphium <strong>und</strong> auch Heroin. Alle Produkte aus dem<br />

Schlafmohn fallen unter das Rauschmittelgesetz. Als tödliche Dosis gelten 2 - 3 g Opium, entsprechend 0,2 g<br />

Morphin. Vergiftungen mit Schlafmohn treten meist durch Unkenntnis <strong>und</strong> Leichtsinn im Umgang mit der Pflanze<br />

oder den aus ihr hergestellten Mitteln auf. Die Giftstoffe wirken auf das zentrale Nervensystem <strong>und</strong> besonders<br />

stark auf die Atmung. Die Symptome einer Vergiftung sind Übelkeit, Erbrechen, Rötung des Gesichts <strong>und</strong><br />

Verengung der Pupillen. Weiterhin wird der Patient benommen <strong>und</strong> verfällt in einen tiefen, narkoseähnlichen<br />

Schlaf. Die Herztätigkeit <strong>und</strong> die Atmung sinken ab, wobei sich Hautpartien blau verfärben. Der Tod tritt durch<br />

Atemlähmung ein.<br />

Veterinärtoxikologie<br />

Der Schlafmohn ist giftig für Rinder, Kühe, Pferde, Schafe, Ziegen, Schweine, H<strong>und</strong>e, Katzen, Vögel <strong>und</strong><br />

Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus <strong>und</strong><br />

Hörnchen. Die Symptome einer Vergiftung sind Speichelfluss, Zähneknirschen, Unruhe, Bewegungsdrang,<br />

Krämpfe, Verstopfung oder Durchfall, Harnstau, erhöhte Temperatur, verminderte Atemfrequenz, Benommenheit,<br />

tiefer Schlaf <strong>und</strong> bei starker Vergiftung, Tod durch Atemlähmung.<br />

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