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Giftige Wild- und Gartenpflanzen S – Z

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Stechampfel; Gemeiner Stechapfel; Asthmakraut; Dornkraut; Teufelsapfel; Tollkraut<br />

Datura stramonium - Toxizitätsgrad: Sehr stark giftig<br />

Beschreibung Stechapfel<br />

30-100 cm hohes, schnellwüchsiges Kraut.<br />

Blütezeit: Juni-Oktober<br />

Fruchtreife: Juli-November<br />

Blätter: gestielt, unregelmässig buchtig gezähnt<br />

Blüten: weiss-hellviolett, trompetenförmig; einzeln zwischen den Gabeln des Stängels; Kronröhre trichterförmig,<br />

5zipfelig; Blüten öffnen sich am Abend <strong>und</strong> verblühen schnell<br />

Früchte: 4-klappige, stachlige Kapseln, walnussgross, Samen schwarz<br />

Stängel: gabelästig verzweigt.<br />

<strong>Giftige</strong> Pflanzenteile<br />

Alle Pflanzenteile, besonders Blüten <strong>und</strong> Samen; höchster Wirkstoffgehalt vor der Blüte.<br />

Hauptwirkstoffe<br />

L-Hyoscyamin, Atropin (D,L-Hyoscyamin), Scopolamin; Gehalt: Blätter 0.4%, Samen 0.6%, Blüten 0.6%, Wurzeln<br />

0.2%.<br />

Wirkungsmechanismen/ Toxizität<br />

Die Pflanze enthält Scopolamin, Hyoscyamin <strong>und</strong> Atropin. Insbesondere Samen <strong>und</strong> Blüten stellen für Kinder eine<br />

grosse Gefahr dar. 15 <strong>–</strong> 20 Samen gelten für Kinder als tödliche Dosis. Die Vergiftungssymptome sind stark<br />

erweiterte Pupillen (Glanzaugen), Übelkeit, aber oft fehlendes Erbrechen, Trockenheit der Schleimhäute im<br />

M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Rachenbereich, woraus sich Schluck- <strong>und</strong> Sprachstörungen ergeben. 2 <strong>–</strong> 4 St<strong>und</strong>en nach der<br />

Giftaufnahme können starke Halluzinationen auftreten, die mitunter tagelang anhalten. Starke Vergiftung führt zu<br />

motorischer Unruhe, zu Weinkrämpfen <strong>und</strong> Rededrang sowie zu Raserei <strong>und</strong> Tobsuchtsanfällen. Ferner erfolgt<br />

Bewusstlosigkeit <strong>und</strong> narkoseähnlicher Schlaf. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein. Vielfach entstehen<br />

Vergiftungen mit Stechapfel dadurch, dass er als Teeaufguss oder auch geraucht als Rauschmittel<br />

eingenommen wird.<br />

Veterinärtoxikologie<br />

Die Stechapfel ist giftig für Rinder, Kühe, Pferde, Schafe, Ziegen, Schweine, H<strong>und</strong>e, Katzen, Vögel sowie<br />

Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus <strong>und</strong><br />

Hörnchen. Die Vergiftungssymptome sind Pupillenerweiterung, Sehstörungen, trockene Schleimhäute,<br />

Schluckbeschwerden, Durst, Erregung, Herzrasen oder verminderte Herzfrequenz, Schweissausbrüche,<br />

Appetitlosigkeit, Blähungen, Verstopfung, Kolik, Krämpfe, Aborte, Koordinationsstörungen, Muskelzittern,<br />

Lähmungen, erhöhte Atemfrequenz, Tod durch Atemlähmung.<br />

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