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Giftige Wild- und Gartenpflanzen S – Z

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Schierling; Gefleckter Schierling; Fleckschierling; Wiener-Schierling; Apotheker-Schierling<br />

Conium maculatum - Toxizitätsgrad: Sehr stark giftig<br />

Beschreibung Schierling<br />

Zweijährige, bis 2 m hohe Pflanze mit blaubereiftem, meist rotbraun geflecktem, kahlem Stängel. Beim Zerreiben<br />

mäuseharnartiger Geruch.<br />

Blütezeit: Juni-September<br />

Blätter: 2- bis 3fach gefiedert, Abschnitte fiederspaltig<br />

Blüten: unscheinbar, trübweiss, in 10-15 strahligen Dolden<br />

Früchte: grünlich grau, etwas zusammengedrückt, durch wellig gekerbte Rippen schwarz erscheinend, 3 mm lang<br />

Stängel: aufrecht, r<strong>und</strong>, fein gerillt; unterer Teil braunrot gefleckt, oberer sehr ästig.<br />

<strong>Giftige</strong> Pflanzenteile<br />

Die ganze Pflanze, im Frühling am giftigsten; beim Trocknen nimmt der Alkaloidgehalt nur langsam ab.<br />

Hauptwirkstoffe<br />

2 Hauptalkaloide: Coniin (vor allem in reifen Pflanzen <strong>und</strong> Samen), gamma-Conicein (vor allem während des<br />

frühen Wachstums), 3 Nebenalkaloide: Conhydrin, Pseudoconhydrin, Methylconiin.<br />

Gesamtalkaloidgehalt der Pflanze kurz vor der Reife ca. 2%, besonders hohe Konzentrationen in den Früchten<br />

(bis 3.5%). Durch das Trocknen verliert die Pflanze an Toxizität.<br />

Wirkungsmechanismen/ Toxizität<br />

Die gesamte Pflanze, vor allem aber die unreifen Früchte, enthalten das stark giftige Alkaloid Coniin. Dieses Gift<br />

kann schnell <strong>und</strong> leicht durch die Schleimhäute oder durch die unverletzte Haut aufgenommen werden. Bei einer<br />

Vergiftung kommt es zu Brennen im M<strong>und</strong>, zu erhöhtem Speichelfluss, Schluckbeschwerden <strong>und</strong> Lähmung der<br />

Zunge. Der Vergiftete leidet unter starkem Erbrechen, Durchfall <strong>und</strong> Schweissausbrüchen. Bei tödlichen Dosen<br />

beginnt eine aufsteigende Lähmung in den Füssen, die sich über den ganzen Körper fortsetzt. Der Tod kann<br />

schon nach 30 Minuten durch Atemlähmung erfolgen. Der Betroffene ist dabei meist bei vollem Bewusstsein.<br />

Veterinärtoxikologie<br />

Der Schierling ist giftig für Rinder, Kühe, Pferde, Schafe, Ziegen, Schweine, H<strong>und</strong>e, Katzen, Vögel <strong>und</strong><br />

Nagetiere wie Meerschweinchen, Hasen, Kaninchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Chinchillas, Degus <strong>und</strong><br />

Hörnchen. Die ersten Symptome treten nach 20 -30 min. auf. Es kommt zu Unruhe, Muskelschwäche,<br />

Koordinationsproblemen, Muskelzittern, Speichelfluss, Schluckbeschwerden, Tränenfluss, Pupillenerweiterung,<br />

Atemnot, erst Erregung gefolgt von Depression, Harndrang, Magen-Darminfektion, Kolik, Blähungen, Puls erst<br />

verlangsamt, dann beschleunigt <strong>und</strong> aufsteigende Lähmung. Bei letaler Dosis Tod durch Herz-Kreislaufversagen<br />

<strong>und</strong> Atemlähmung. Es heisst, dass Singvögel die Samen ohne Schaden fressen können.<br />

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