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Benefizgala - Elternvereinigung für das herzkranke Kind

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Prösidiales .<br />

~,Y.~!~I<br />

r ÜR DAS HERZKRANKE KIND<br />

dünner benötigen, herztransplantiert<br />

sind, wir in Paarbeziehungen gucken,<br />

dann sollen , ja müssen wir im Herzblatt<br />

auch unseren trauernden Eltern<br />

und Geschwistern Raum geben.<br />

Es ist Herbst geworden und die Jahreszeit,<br />

wo wir wieder vermehrt Kerzen<br />

anzünden, um der Dunkelheit<br />

Herr zu werden, rückt immer näher.<br />

Ein an Erfahrungen bunt gemischtes<br />

Jubiläumsjahr liegt schon zu einem<br />

grossen Teil hinter mir. Nebst vielen<br />

frohen Ereignissen, gab es leider<br />

auch wieder trau rige. Vom Tod<br />

eines <strong>Kind</strong>es zu erfahren, ist immer<br />

wieder schlimm. Ich bin oft tagelang<br />

fassungslos. Einerseits ist da diese<br />

Trauer um den Menschen, dem ich<br />

doch so sehr gewünscht hätte, <strong>das</strong>s<br />

er noch viel länger leben dürfte. Dann<br />

ist aber auch diese tiefe Verbundenheit<br />

mit den Eltern, die doch zuvor<br />

noch im gleichen Boot, wie ich sassen<br />

, Hoffnung und Zuversicht hatten<br />

und nun sind sie nicht mehr da, ihr<br />

Schiff fährt woanders. Es fällt mir viel<br />

schwerer, dieses andere Boot mit<br />

Worten zu erreichen , es fährt zwar<br />

immer wieder an mir vorbei, aber<br />

manchmal verhallen die «richtigen»<br />

Worte, bevor sie meinem Mund entweichen<br />

und ich möchte stumm zur<br />

Seite schauen.<br />

Da sind aber auch meine ganz persönlichen<br />

Ängste, die mich in einem<br />

solchen Moment wieder einholen.<br />

Warum lebt mein <strong>Kind</strong>? Werde ich<br />

<strong>das</strong> Boot auch wechseln müssen,<br />

wird <strong>das</strong> bald sein?<br />

Bitte nicht!<br />

Es ist gar nicht so einfach, trauernden<br />

Eltern zu begegnen, wenn man seIber<br />

mit einem schwer kranken <strong>Kind</strong><br />

lebt. Wie weit ist man da noch Hilfe <strong>für</strong><br />

den Anderen oder doch eher schon<br />

Belastung? Wie sehr belastet man<br />

sich selber oder <strong>das</strong> eigene <strong>Kind</strong>?<br />

Fragen, die ich mir immer wieder<br />

stelle.<br />

Kürzlich war ich an einem Fussballmatch<br />

und man hat vor dem Spiel<br />

eine Schweigeminute <strong>für</strong> jemanden<br />

eingelegt. Während einer Minute war<br />

es unsagbar still , inmitten von 25'000<br />

Menschen. Aber von einer Sekunde<br />

auf die Andere, ging der Lärm wieder<br />

los und der Tod wurde mit einem<br />

Riesenkrach verdrängt. Ich spürte in<br />

diesem Moment fast schockartig: solange<br />

Leben auf der Erde ist, wird es<br />

immer lauter sein, als <strong>das</strong> Schweigen<br />

des Todes. Aber irgendwie ist <strong>das</strong><br />

auch gut so .<br />

Für mich passt es also sehr, <strong>das</strong>s wir<br />

in dieser Zeitschrift von Tod und Trauer<br />

sprechen, genauso aber unser Jubiläumsfest<br />

hochleben lassen und<br />

damit all den <strong>Kind</strong>ern Platz geben,<br />

deren Leben vielleicht auch schon<br />

bedroht war. Genauso hat es Raum<br />

<strong>für</strong> eine Benefizveranstaltung, die<br />

mit viel Humor zum Ziel hat, uns <strong>das</strong><br />

kommende Herzlager zu finanzieren.<br />

Zu Beginn meines Amtes, als Präsidentin,<br />

habe ich gedacht, <strong>das</strong>s ich<br />

an den vielen trau rigen Nachrichten<br />

zerbrechen könnte. Heute, nach bald<br />

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