Benefizgala - Elternvereinigung für das herzkranke Kind
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Spitäler / Sozialdienste<br />
EVHK<br />
ELTtRNVEREINIGUNG<br />
FUR DAS HERZKRANKE<br />
I<br />
aufgezeigt. Die detaillierte Analyse<br />
der Faktoren: Alter bei Operation, Reoperations<br />
häufigkeit, Bestehen von<br />
Herzrhythmusstörungen (insbesondere<br />
bei Patienten nach Senning-OP<br />
eine Langzeitkomplikation), konnte<br />
keinen statistisch signifikanten negativen<br />
Einfluss auf die Lebensqualität<br />
darstellen. Im Gegenteil, ein positiver<br />
Effekt liess sich aufgrund des verbesserten<br />
chirurgischen und postoperativen<br />
Managements der letzten Jahre<br />
auf die Lebensqualität aufweisen.<br />
Bezüglich körperlicher Leistungsfähigkeit<br />
und Sport geben 82% der Patienten<br />
an, grössere Anstrengungen<br />
ohne Beschwerden durchhalten zu<br />
können. Erfreulicherweise treiben<br />
76% aller Patienten regelmässig<br />
Sport. Eine Ausnahme bilden Patienten<br />
mit TGA nach Senning-OP,<br />
welche sich in ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit<br />
häufiger beeinträchtigt<br />
fühlen.<br />
Der spezifische Fragebogen zeigte<br />
auf, <strong>das</strong> weniger als ein Fünftel,<br />
18% der Patienten, eine IV-Rente<br />
beziehen. 21 % der Befragten geben<br />
an, Probleme hinsichtlich Versicherungen,<br />
insbesondere bei der Krankenversicherung,<br />
zu haben. Fünf<br />
Patienten (TOF und TGA) geben an,<br />
aufgrund ihres Herzfehlers auf <strong>Kind</strong>er<br />
verzichtet zu haben.<br />
Zusammengefasst erbrachte diese<br />
Studie interessante, überraschende<br />
und wichtige Ergebnisse. So haben<br />
GUCH-Patienten eine gute Lebensqualität<br />
und normale Angst- und Depressionswerte,<br />
vergleichbar mit der<br />
«Standardbevölkerung», und dies<br />
trotz den verschiedenen Komplikationen<br />
und Konsequenzen, mit weIchen<br />
ein angeborener Herzfehler im<br />
Kurz- und Langzeitverlauf verbunden<br />
sein kann. Dies ist sehr erfreulich,<br />
darf aber nicht zu der Schlussfolgerung<br />
führen, <strong>das</strong>s diese Patienten<br />
keine Probleme haben. Im Gegenteil<br />
hat sich im Rahmen dieser Studie bestätigt,<br />
<strong>das</strong>s im Langzeitverlauf spezifische<br />
medizinische Komplikationen<br />
und Risiken, u.a. mit sozialen und beruflichen<br />
Schwierigkeiten, auftreten<br />
können, was die Patienten physisch,<br />
psychisch und sozial betrifft.<br />
Ein extrem wichtiger Punkt ist dabei<br />
die lebenslange, konstante Betreuung<br />
dieser Patienten, wobei bis<br />
vor kurzem die Wichtigkeit dieses<br />
Aspektes nicht rechtzeitig genug erkannt<br />
wurde. Dies zeigt die hohe Anzahl<br />
von GUCH-Patienten, welche<br />
nicht mehr kontaktiert werden konnten<br />
und aus der kontinuierlichen kardiologischen<br />
Behandlung entlassen<br />
worden waren. Ein kritischer Moment<br />
in der medizinischen Betreuung stellt<br />
dabei der Übertritt des Patienten von<br />
der <strong>Kind</strong>er- zur Erwachsenenkardiologie<br />
dar. Hier<strong>für</strong> ist eine enge Zusammenarbeit<br />
der beiden Disziplinen<br />
Voraussetzung, und eine aktive, umfassende<br />
Information der zu diesem<br />
Zeitpunkt jugendlichen Patienten<br />
sowie der behandelnden Hausärzte<br />
notwendig. Im Verlauf garantiert die<br />
kontinuierliche Weiterbetreuung <strong>das</strong><br />
rechtzeitige Erkennen von gefährlichen<br />
Komplikationen der häufig<br />
komplexen Krankheitsbilder durch<br />
einen Spezialisten. Da <strong>das</strong> Fach der<br />
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