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Neuer Glanz - Realgymnasium

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Neue Heimat Silicon Valley<br />

Auf und ab in San Francisco<br />

Ich habe das <strong>Realgymnasium</strong> in Meran<br />

von 1984 bis 1989 besucht. Nach der<br />

Matura habe ich an der London School<br />

of Economics studiert, und bin dann<br />

nach Kalifornien gezogen, wo ich in<br />

Stanford einen Master gemacht habe.<br />

Meine berufliche Karriere habe ich in<br />

der Unternehmungsberatung bei Bain<br />

& Company in San Francisco angefangen.<br />

Dann hat es mich ins Venture<br />

Capital verschlagen, wo man mit sehr<br />

viel Risiko innovative Firmen finanziert<br />

und aufbaut. Im Rahmen meines Aufgabenfeldes<br />

habe ich Firmen aus aller<br />

Welt betreut und bin um die ganze Welt<br />

gereist: nach London und Paris, Rio de<br />

Janeiro und Shanghai.<br />

Silicon Valley und San Francisco wurden<br />

meine zweite Heimat und ich bin<br />

seit 20 Jahren nun schon in die „City<br />

on the Bay“ verliebt. Silicon Valley ist<br />

eine ständige Achterbahn: Mal geht‘s<br />

steil rauf, dann wieder steil runter, aber<br />

langweilig wird es nie. Auf den Boom<br />

der späten 90er folgte der Crash, aber<br />

aus dem Scherbenhaufen bastelten<br />

dann erfinderische Unternehmer die<br />

Firmen, die heute wieder Sektoren beherrschen:<br />

Facebook und Twitter, Apple<br />

und Google und viele andere.<br />

Silicon Valley steht damit im Zeichen<br />

einer ewigen Wanderschaft: Wenige<br />

von uns sind hier geboren und viele<br />

sind hier nur durchgezogen, als sie<br />

ihrem Glückskometen folgten auf dem<br />

Weg in die nächste Metropole der Zukunft:<br />

nach Mumbai oder Bangalore,<br />

Shanghai oder Peking, Berlin oder London,<br />

und letztlich Sao Paolo, Istanbul<br />

oder Lagos.<br />

Das ständige Kommen und Gehen hat<br />

seine Vor- und Nachteile: Einerseits arbeitet<br />

man fast immer mit den besten<br />

Köpfen und an den interessantesten<br />

Herausforderungen. Andererseits trauert<br />

man doch den Freunden nach, die<br />

wieder weggezogen sind, zur nächsten<br />

großen Herausforderung. Bei der Suche<br />

nach einem Anker sind meine Lebensgefährtin<br />

Diana und ich wieder bei<br />

Südtirolern fündig geworden: Zu unserem<br />

engsten Freundeskreis gehören<br />

Stefan Stoll vom Wisslyz, der in Seattle<br />

und San Francisco neben seiner Universitätskarriere<br />

an einer Softwarefirma<br />

bastelt; Thomas Marsoner, der<br />

Sohn unserer Wisslyz-Bibliothekarin,<br />

der in San Francisco ein Italienischphilippinisches<br />

Restaurantunternehmen<br />

aufbaut und Neustifter Klaus<br />

Bachmann, den es über Deutschland<br />

und die Bosch nach Silicon Valley verschlagen<br />

hat.<br />

Ohne Zweifel habe ich den Rutsch<br />

in diese Welt meiner Ausbildung am<br />

Wisslyz zu verdanken. Dort wurde<br />

meine ewige Neugierde angeregt, und<br />

auch heute noch, 25 Jahre später, denke<br />

ich oft an meine LehrerInnen dort,<br />

die mit Leidenschaft und Freude Horizonte<br />

geöffnet und kritisches Denken<br />

angeregt haben. Meran ist zwar eine<br />

Kleinstadt, aber was mir am Wisslyz<br />

vermittelt wurde, kann sich mit den<br />

besten Schulen der Welt vergleichen.<br />

Ich hatte damals großes Glück: Damals<br />

war es viel schwerer als heute, den<br />

Sprung nach England oder Amerika<br />

zu machen; ich verdanke die Idee und<br />

einen gewaltigen „Schubser“ eben einem<br />

Lehrer am Wisslyz, der mir damit<br />

eine neue Welt eröffnet hat.<br />

Letztes Jahr kam Hanns Tappeiner<br />

(Wisslyz) bei uns in Silicon Valley an,<br />

dessen Firma wohl bald die Welt mit<br />

ihren Spielrobotern erobern wird. Ich<br />

wünsche mir, dass ihm viele Südtiroler<br />

folgen werden – wir freuen uns auf<br />

euch und helfen euch gerne weiter.<br />

Den Schülern am Wisslyz wünsche<br />

ich viel Glück: die Welt ruft, ist voller<br />

Möglichkeiten und ihr habt die beste<br />

Ausbildung, die ihr euch nur wünschen<br />

könnt – macht was draus! Und den<br />

LehrerInnen wünsche ich, dass sie<br />

stolz sind auf Ihre Errungenschaften:<br />

Wir verdanken euch so viel. Vergelt‘s<br />

Gott!<br />

Alex Nigg

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