Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...
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g., Heft 5, Mai 1970<br />
4R7775E<br />
Physikalische<br />
Medizin und<br />
Rehabilitation<br />
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Kreatinin<br />
endopharrn<br />
Aus dem Inhalt<br />
Die operative Behandlung<br />
<strong>der</strong> Coxarthrose<br />
R. Schnei<strong>der</strong><br />
Asthma bronchiale<br />
W. Günthner<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Ankündigungen<br />
Aus dem Verbandsleben . . .<br />
II<br />
Ui<br />
R. Schnei<strong>der</strong>, Die operative Behandlung<br />
<strong>der</strong> Coxarthrose . 91<br />
W. Günthner, Asthma bronchiale<br />
93<br />
H. Lue<strong>der</strong>, Biologische Wirksamkeit<br />
atmosphärischer Ionen<br />
in medizinischer und präventivmedizinischer<br />
Sicht . . . . 96<br />
V. Glaser, Integrale Tonusregulation<br />
— das Wirkungsprinzip<br />
<strong>der</strong> Psychotaktilen Therapie<br />
nach Glaser-Veldmann . . . 102<br />
W. Gaus und A. Isnel, Die Bedeutung<br />
<strong>der</strong> Ribonukleinsäuren<br />
<strong>für</strong> den Eiweiß-Stoffwechsel<br />
unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />
Therapiemöglichkeiten mit RE-<br />
GENERESEN 103<br />
Das interessiert den Leser .<br />
Aus <strong>der</strong> Berufspolitik . . .<br />
Referate<br />
107<br />
108<br />
109<br />
Buchbesprechung 109<br />
ML Verlag GmbH.<br />
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Uelzen<br />
4R7775E<br />
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Ankündigungen<br />
Der <strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Ärzte</strong> <strong>für</strong> Naturheilverfahren veranstaltet<br />
seine 39. Tagung vom 12. bis 19. September 1970<br />
in Freudenstadt.<br />
Folgende Themen sind vorgesehen:<br />
Samstag, 12. 9. 1970<br />
vormittags: Gemeinschaftstagung mit <strong>der</strong> Gesellschaft <strong>für</strong><br />
Neuraltherapie<br />
nachmittags: Grundlagenvortrag — Prof. Schenck, Aachen:<br />
„Grundlagen ärztlichen Handelns"<br />
Sonntag, 13. 9. 1970<br />
vormittags und nachmittags: Das Lumbalsyndrom<br />
Montag, 14. 9. 7970<br />
vormittags: Für die tägliche Praxis<br />
nachmittags: Probleme <strong>der</strong> Verordnungen in Praxis und<br />
Klinik<br />
Dienstag, 14. 9. 1970<br />
vormittags: Phytotherapie-Seminar<br />
nachmittags: Grundlagen <strong>der</strong> Naturheilverfahren<br />
Mittwoch, 15. 9. 1970<br />
vormittags und nachmittags: Pluriätiologische Faktoren <strong>der</strong><br />
Herzbeschwerden<br />
Donnerstag, 16. 9. 1970<br />
vormittags: Phytopharmakologische Möglichkeiten bei <strong>der</strong><br />
Therapie von Urogenitalerkrankungen<br />
nachmittags: Rehabilitation des Heilverfahrens —<br />
ja o<strong>der</strong> nein?<br />
Freitag und Samstag (17./18. 9. 1970): Krebstagung<br />
Auf Veranlassung <strong>der</strong> Vereinigung <strong>der</strong> Bad Nauheimer<br />
<strong>Ärzte</strong> erlauben wir uns, Ihnen mitzuteilen:<br />
Der 36. Fortbildungslehrgang <strong>der</strong> Vereinigung <strong>der</strong> Bad Nauheimer<br />
<strong>Ärzte</strong> mit dem Thema Koronare Herzkrankheit findet<br />
vom 25. bis 27. September 1970 im William-Kerckhoff-Herzforschungs-lnstitut<br />
in Bad Nauheim statt.<br />
Ferienkurs in <strong>der</strong> Holsteinischen Schweiz über Manuelle<br />
Lymphdrainage nach Dr. Vod<strong>der</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Ärzte</strong>, spez. HNO- und Zahnärzte und Angehörige <strong>der</strong><br />
medizinischen Hilfsberufe.<br />
Kopf-, Schulter-, Nacken-, Rumpf- und Extremitätenbehandlung<br />
mit zusätzlichen Film- und Lichtbil<strong>der</strong>vorträgen von<br />
Prof. Dr. Dr. Balters, Waldbröl:<br />
Demonstration <strong>der</strong> mesenchymalen Entspannungsbehandlung.<br />
D. J. Asdonk, Essen:<br />
Physiologische Grundlagen und ärztliche Erfahrungen in<br />
<strong>der</strong> Manuellen Lymphdrainage.<br />
Dr. F. Bahnemann, Eutin:<br />
Cervikal-Syndrome in <strong>der</strong> Zahnheilkunde. Kieferorthopädie<br />
als Funktionstherapie bei jugendlichen Haltungsschäden.<br />
Filme über Venensysteme <strong>der</strong> Wirbelsäule, Lymphströmung<br />
und -gefäßpulsation, Röntgenstudien zur Atmung, Arteria<br />
vertebralis, Fehlfunktionen und ihre Behandlung in <strong>der</strong><br />
Kieferorthopädie.<br />
Begrenzte Teilnehmerzahl! Zeit: 24. bis 29. August 1970.<br />
Ort: Malente, Hotel am Kellersee, in Nähe <strong>der</strong> Ostseebä<strong>der</strong>.<br />
Kursleiter: Dr. Emil und Frau Estrid Vod<strong>der</strong>, Kopenhagen.<br />
Anmeldung und Programmanfor<strong>der</strong>ung über Dr. F. Bahnemann,<br />
242 Eutin, Albert-Mahlstedt-Straße 18. Telefon (04521)<br />
4328 und 4329.<br />
Die „XVI. Jahrestagung über die zytoplasmatische Therapie<br />
und die Serum-Desensibilisierung" findet unter Leitung von<br />
Dr. med. K. Theurer, Stuttgart, vom 25. bis 27. September<br />
1970 in Stuttgart, im Festsaal des CVJM im Hotel „Herzog<br />
Christoph", statt.<br />
Im Jahre 1970, vom 27. September bis 2. Oktober, wird <strong>der</strong><br />
Kongreß <strong>der</strong> Gesellschaften F. I.T. E. C./I.S. M. H. in Estoril<br />
(25 km von Lissabon entfernt) stattfinden.<br />
19. Einführungskurs in Theorie und Praxis <strong>der</strong> Homöopathie<br />
am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart von<br />
Montag, den 19. bis Samstag, den 24. Oktober 1970.<br />
Leiter des Kurses: Dr. K. Hötzer, Chefarzt <strong>der</strong> Poliklinik.<br />
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Ehrungen<br />
Anläßlich des Congressus Internationalis Angiologiae in<br />
memoriam Ratschow wurde <strong>der</strong> Deutschen Kabi GmbH eine<br />
Ratschow-Gedachtnis-Plakette gestiftet, die Wissenschaftlern<br />
auf dem Gebiet <strong>der</strong> Angiologie von internationalem<br />
Ruf verliehen werden soll. Das Kuratorium hat sich entschlossen,<br />
diese Gedächtnis-Plakette anläßlich des internationalen<br />
Angiologen-Kongresses in Essen Herrn Professor<br />
Dr. Comel, Pisa, zu verleihen.<br />
Huneke-Medailie verliehen<br />
Der Vorstand <strong>der</strong> Internationalen medizinischen Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Neuraltherapie nach Huneke e. V. hat eine<br />
Huneke-Medailie gestiftet.<br />
Sie wurde erstmals am 28. 1. 1970 Herrn Dr. med. Max<br />
Kibler, Heilbronn, zu seinem 70. Geburtstag verliehen und<br />
vom Ehrenpräsidenten <strong>der</strong> Gesellschaft, Dr. Walter Huneke,<br />
Stuttgart, überreicht.<br />
Kibler gehört zu den ältesten und treuesten Mitstreitern<br />
<strong>der</strong> Brü<strong>der</strong> Huneke. Er führte den Begriff „Segmenttherapie"<br />
in die Medizin ein und half mit seinem Buch „Das<br />
Störungsfeld bei Gelenkerkrankungen und inneren Krankheiten"<br />
(Hippokrates-Verlag, Stuttgart, 1958) die Gedanken<br />
und Erkenntnisse <strong>der</strong> Neuraltherapie zu vertiefen und zu<br />
verbreiten.<br />
Wir wünschen dem Jubilar noch viele Jahre in Gesundheit<br />
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Ferienkurs in <strong>der</strong><br />
Holsteinischen Schweiz<br />
über Manuelle Lymphdrainage<br />
nach Dr. Vod<strong>der</strong><br />
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<strong>für</strong> <strong>Ärzte</strong>, spez. HNO- und Zahnärzte und<br />
Angehörige <strong>der</strong> medizinischen Hilfsberufe.<br />
Kopf-, Schulter-, Nacken-, Rumpf- und<br />
Extremitätenbehandlung mit zusätzlichen<br />
Film- und Lichtbil<strong>der</strong>vorträgen von<br />
Prof. Dr. Dr. Balters, Waldbröl:<br />
Demonstration <strong>der</strong> mesenchymalen<br />
Entspannungsbehandlung.<br />
Professor Dr. Földi, Salzgitter:<br />
Über die Bedeutung <strong>der</strong> cervikalen<br />
Lymphgefäße.<br />
D. J. Asdonk, Essen:<br />
Physiologische Grundlagen und ärztliche<br />
Erfahrungen in <strong>der</strong> Manuellen Lymphdrainage.<br />
Dr. F. Bahnemann, Eutin:<br />
Cervikal-Syndrome in <strong>der</strong>Zahnheilkunde.<br />
Kieferorthopädie als Funktionstherapie<br />
bei jugendlichen Haltungsschäden.<br />
Filme über Venensysteme <strong>der</strong> Wirbelsäule, Lymphströmung<br />
und -gefaßpulsationen, Röntgenstudien zur<br />
Atmung, Arteria vertebralis, Fehlfunktionen und ihre<br />
Behandlung in <strong>der</strong> Kieferorthopädie.<br />
Begrenzte Teilnehmerzahl!<br />
Zeit: 24.-29. August 1970<br />
Ort: 2427 Malente, Hotel am Kellersee,<br />
in <strong>der</strong> Nähe <strong>der</strong> Ostseebä<strong>der</strong>.<br />
Kursleiter: Dr. Emil und Frau Estrid Vod<strong>der</strong>, Kopenhagen.<br />
Anmeldung und Programmanfor<strong>der</strong>ung<br />
über Dr. F. Bahnemann, 242 Eutin,<br />
Albert-Mahlstedt-Straße 18<br />
Telefon (04521) 4328 und 4329<br />
Der bekannte Frankfurter Kin<strong>der</strong>arzt Professor Dr. med.<br />
H. Mommsen übernimmt ab 1. Mai die ärztliche Leitung<br />
des neuen Kin<strong>der</strong>kurheimes Salem in 8652 Stadtsteinach/<br />
Frankenwald. Es werden vorwiegend Kin<strong>der</strong> mit folgenden<br />
Diagnosen aufgenommen:<br />
1. Appetitschwäche und aligemeines Nichtgedeihen, Blutarmut;<br />
2. häufig wie<strong>der</strong>kehrende Katharrhe <strong>der</strong> oberen Luftwege<br />
und Neigung zu Mandelentzündungen;<br />
3. Bronchitis und asthmatische Bronchitis, Infekt-Anfälligkeit;<br />
4. vegetativ-nervöse Labilität (Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche<br />
des Schulkindes, Stottern und an<strong>der</strong>es);<br />
5. Haltungsschwäche und allgemeine Muskelschwachheit.<br />
Die Kin<strong>der</strong> werden nach mo<strong>der</strong>nsten Erkenntnissen <strong>der</strong><br />
Vollwertlehre ernährt. Die Behandlung erfolgt nach neuen,<br />
von Professor Mommsen entwickelten Grundsätzen, die<br />
jahrelang von ihm in seiner Praxis mit großem Erfolg<br />
durchgeführt wurden.<br />
Berichtigung<br />
3253 Hess. Oldendorf<br />
Im Heft 4/70 sind auf Seite 86 die beiden Abbildungen<br />
versehentlich vertauscht worden. Wir bitten höflich<br />
um Beachtung.
11.Jahrgang Heft 5 Mai 1970<br />
Schriftleitung: H. Haferkamp<br />
Physikalische<br />
Medizin und<br />
Rehabilitation<br />
Zeitschrift <strong>für</strong> allgemeine<br />
und spezielle Medizin<br />
Wissenschaftlicher Beirat:<br />
K. Albrecht (Undenheim) - H. Bialonski (Bad Godesberg) - N. Breidenbach (Stuttgart) - H. Fleischhacker (Wien) - K. Franke (Bad Lauterberg)<br />
- P. Frick (Mainz) - W. Groh (Bad Dürrheim) - H. G. Güttner (Dresden) - H. Harmsen (Hamburg) - R. G. Heyer (Nußdorf/Inn) - M.<br />
Hochrein (Ludwigshafen/Rh.) - A. Hoff (Bad Wörishofen) - W. Huneke (Stuttgart) - K. H. Kahlert (Bad Salzuflen) - K. Kötschau (Schloßberg) -<br />
H. Kolb (Wetzlar) — H. Krauss (Berlin-Buch) - W. Küster (Magdeburg) - H. Lampert (Bad Homburg) - R. v. Leitner (Berlin) - H. Mommsen<br />
(Frankfurt/M.) - W. v. Nathusius (Hirzenhain'Oberhessen) - G. W. Parade (Neustadt/Weinstraße) - H. Paul (Linz) - A. Pischinger (Wien) -<br />
H. P. Rusch (Frankfurt) — H. Seyfarth (Rostock) - W. Schauwecker (Bensheim) — E. G. Schenck (Aachen) - F. X. Schober (Münchberg) -<br />
H. Schoeler (Karlsruhe) - H. Storck (Endbach) - H. Tiegel (Halbergmoos) - R. Voll (Plochingen) - H. F. Voss (Heidenheim/Brenz) - H. L.<br />
Walb (Homburg) - R. F. Weiß (Marstetten-Aitrach) - Graf Wittgenstein (München) - Kh. Woeber (Aachen) - W. Zabel (Berchtesgaden).<br />
Die operative Behandlung <strong>der</strong> Coxarthrose<br />
Die Coxarthrose entsteht durch relative Überlastung. Diese<br />
Überlastung kommt von angeborenen o<strong>der</strong> erworbenen<br />
Gelenkinkongruenzen o<strong>der</strong> von einem Gelenkschaden, <strong>der</strong><br />
degenerativ o<strong>der</strong> entzündlich sein kann. Dementsprechend<br />
spricht man von den viel häufigeren sekundären o<strong>der</strong> von<br />
den selteneren sogenannten primären Coxarthrosen. In<br />
jedem Falle erscheint <strong>der</strong> Schmerz. Der Schmerz erhöht die<br />
Muskelspannung und diese den Gelenkdruck. Damit kommt<br />
ein circulus vitiosus zustande. Für das Verständnis <strong>der</strong><br />
Arthrosen belasteter Gelenke ist die Kenntnis möglicher<br />
Hexenkreise von größter Bedeutung. Der Gelenkdruck wird<br />
nicht nur erhöht durch die einfache Schmerzspannung, son<strong>der</strong>n<br />
vor allem durch die bald entstehende Fehlhaltung. Ein<br />
Streckausfall im Kniegelenk erhöht den femoropatellaren<br />
Druck und den femorotibialen Druck um ein Vielfaches. Ein<br />
Streckausfall im Hüftgelenk o<strong>der</strong> eine Adduktionsfehlstetlung<br />
erhöhen ebenfalls den Gelenkdruck durch vermehrte<br />
Spannung des Glutaeus maximus und <strong>der</strong> Abduktoren.<br />
Grundsätzlich können diese gefährlichen Hexenkreise unterbrochen<br />
werden durch Behandlung des Schmerzes, <strong>der</strong><br />
verkrampften Muskulatur und durch Beseitigung einer Fehlhaltung<br />
o<strong>der</strong> Fehlstellung. Diese führt zu einer Entspannung<br />
des Gelenkes.<br />
Die konservative Behandlung <strong>der</strong> Coxarthrosen mit Medikamenten,<br />
mit lokalen antalgischen Injektionen, mit Badekuren<br />
und Heilgymnastik benützt diese Mechanismen. Ein<br />
Medikament, das die Belastungsresistenz des Knorpels<br />
primär erhöhen würde, wäre sehr willkommen. Eines wissen<br />
wir sicher vom Knorpel: Er scheut die Überlastung und liebt<br />
die Bewegung. Seine Ernährung wird durch die Massage<br />
<strong>der</strong> Bewegung geför<strong>der</strong>t. Ruhigstellung führt zu Degeneration.<br />
ideal werden die Bedingungen von Entspannung, Entlastung<br />
und Bewegung vom Thermalschwimmbad erfüllt.<br />
Lei<strong>der</strong> wissen wir alle, daß es eben praktisch nicht möglich<br />
ist, das Leben im Thermalbad zu verbringen, und daß ganz<br />
allgemein <strong>der</strong> konservativen Behandlung <strong>der</strong> Coxarthrosen<br />
Grenzen gesetzt sind.<br />
Von einer gelenkerhaltenden Operation müssen wir verlangen,<br />
daß sie den erwähnten circulus vitiosus unterbricht<br />
und Voraussetzungen schafft, daß er sich nicht mehr einstellen<br />
kann. Die Operation soll also den Gelenkdruck anhaltend<br />
reduzieren.<br />
Es ist verständlich, daß diese For<strong>der</strong>ung am besten erfüllt<br />
wird durch eine Operation, die nicht nur an den Weichteilen<br />
angreift und durch Tenotomien Muskeln entspannt,<br />
so daß durch einen Eingriff, <strong>der</strong> zusätzlich Fehlstellungen<br />
beseitigt und vor allem die Gelenkkongruenz verbessert.<br />
Es muß also am Knochen operiert werden. Wir tun dies<br />
um so lieber, als dieser Eingriff heute nicht mehr mit einer<br />
Ruhigstellung verbunden ist. Die Mittel <strong>der</strong> stabilen Osteosynthese<br />
erlauben eine schmerzfreie lockere Frühmobilisierung,<br />
was nicht nur vom Patienten, son<strong>der</strong>n auch von<br />
seinem Gelenkknorpel dankbar vermerkt wird. Lei<strong>der</strong> sind<br />
auch die Möglichkeiten <strong>der</strong> gelenkerhaltenden Operationen<br />
begrenzt, so daß noch zahlreiche Fälle bleiben, die nur<br />
durch Arthrodese o<strong>der</strong> vor allem durch die Totalprothese<br />
zu lösen sind.<br />
Nach diesen allgemeinen Vorbemerkungen hoffe ich auf Ihr<br />
Verständnis da<strong>für</strong>, daß ich das mir gestellte Thema nur zum<br />
Teil aus eigener Erfahrung behandeln kann.<br />
Die Voss'sche Operation<br />
Sie besteht aus multiplen Tenotomien und entspannt durch<br />
Osteotomie des großen Trochanters nicht nur die Hüftabduktoren,<br />
son<strong>der</strong>n setzt durch den Knochenschnitt auch<br />
einen Hyperämieregenerationsreiz am oberen Femurende.<br />
Von einigen Autoren wird die ursprüngliche Voss'sche Operation<br />
ergänzt durch Tenotomie <strong>der</strong> Psoassehne, durch<br />
Neurotomie des Nervus obturatorius o<strong>der</strong> durch quere Incision<br />
des Tractus iliotibialis. Alle diese Maßnahmen verbessern<br />
die Gelenkkongruenz nicht und versetzen das Bein<br />
in einen gewissen Schwächezustand. Sie können auch das<br />
Belastungsgleichgewicht am Kniegelenk stören. Die Nachbehandlung<br />
erfor<strong>der</strong>t einen Streckverband und über ca. vier<br />
Wochen. Ich verfüge über keine eigenen Erfahrungen, nicht<br />
nur weil ich wenig befriedigende Resultate an<strong>der</strong>er Kliniken<br />
gesehen habe, son<strong>der</strong>n vor allem deshalb, weil schon aus<br />
theoretischen Gründen die Methode nicht gleich viel leisten<br />
kann wie die intertrochantere Osteotomie. Die Betastung<br />
des Patienten durch Operation und Nachbehandlung erscheint<br />
mir größer als bei einer intertrochanteren Osteotomie.<br />
Die Wendtsdne Osteotomie ist in <strong>der</strong> Schweiz praktisch unbekannt.<br />
Ich kann mich deshalb zu dieser Methode, die uns<br />
wenig verständlich erscheint, nicht äußern.
Die intertrochantere Umlagerungsosteotomie<br />
Sie ist zweifellos die intelligenteste Hüftoperation, da sie<br />
Voraussetzungen schaffen kann, die den Organismus zwingen,<br />
ein zerstörtes schmerzhaftes Hüftgelenk zu regenerieren<br />
und funktionstüchtig schmerzfrei zu machen.<br />
Von den 12 verschiedenen Korrekturmöglichkeiten sind acht<br />
praktisch wichtig: Die Verän<strong>der</strong>ung des Schenkelhalswinkels<br />
im Sinne <strong>der</strong> Valgisation und <strong>der</strong> Varisation, die Medialverschiebung<br />
des Femurschaftes, die Verkürzung, die<br />
Rotationen um die Axen des Femurs und des Schenkelhalses.<br />
Meistens werden drei bis vier dieser Möglichkeiten<br />
miteinan<strong>der</strong> kombiniert.<br />
Wir erreichen bei richtiger Planung die folgenden Wirkungen:<br />
1. Beseitigung einer Fehlstellung. Dadurch wird <strong>der</strong> intraartikuläre<br />
Druck reduziert.<br />
2. Verbesserung <strong>der</strong> Gelenkkongruenz durch bessere Einstellung<br />
des Kopfes ins Gelenk nach den Gesetzen von<br />
Pauwels.<br />
3. Verbesserung <strong>der</strong> Gelenkkongruenz durch Drehung des<br />
Schenkelkopfes um die Schenkelhalsachse. Dadurch<br />
wird ein möglichst intaktes konzentrisches Kopfsegment<br />
in die Hauptbelastungszone gedreht.<br />
4. Gelenkentlastung nach den Hebelgesetzen von Pauwells,<br />
gültig <strong>für</strong> die Variation (Vergrößerung des Lateralen<br />
Hebels) als auch <strong>für</strong> die Valgisation (Verkleinerung des<br />
medialen Hebels!).<br />
5. Die Osteotomie erzeugt eine Hyperämie im oberen<br />
Femurende und einen vermehrten Knochenumbau. Die<br />
Trabekelstruktur des Knochens wird nach dem Wolffschen<br />
Transformationsgesetz den neuen statistischen<br />
Bedingungen angepaßt. Dieser Umbau kann pathologische<br />
Strukturen auslöschen.<br />
Die Entspannung des Gelenkes durch Reduktion des Muskeldruckes<br />
wegen des schmerzlosen Zustandes, durch Vergrößerung<br />
<strong>der</strong> tragenden Kopfoberfiäche und Druckreduktion<br />
pro Flächeneinheit, die Druckreduktion durch Hebelgesetzwirkung,<br />
die Hyperämie und Knochenumbau ermöglicht<br />
zusammen mit schmerzloser Frühmobilisierung eine<br />
Kongruenzverbesserung, eine Besserung <strong>der</strong> pathologischen<br />
Strukturen und eine echte Knorpelregeneration, wie<br />
sie durch die folgenden Beispiele arthrographisch und<br />
histologisch belegt werden.<br />
Die Hauptschwierigkeit <strong>der</strong> Osteotomie ist die Indikation<br />
und die Planung <strong>der</strong>selben. Die Planung kann nur mit gezielten<br />
Funktionsbil<strong>der</strong>n erfolgen, die die klinische Untersuchung<br />
ergänzen.<br />
Die Indikation ist gegeben bei aktiven, bewegungsbegabten<br />
und gut gesinnten Patienten, die noch einen Flexionsumfang<br />
von ca. 45° haben. Der Kopf muß vital sein, und im<br />
Röntgenbild soll eine gewisse Gelenkkongruenz erreichbar<br />
sein. Die Breite des Gelenkspaltes und die Schwere <strong>der</strong><br />
Strukturstörungen spielen dabei keine Rolle.<br />
Bei Spastikern, Misanthropen und Besserwissern ist die<br />
Osteotomie im allgemeinen kontraindiziert.<br />
Das Alter spielt kaum eine Rolle. Schöne Resultate sind<br />
auch im Alter über 70 Jahre zu erwarten. Die erstaunlichen<br />
Erfolge <strong>der</strong> Totalprothese haben aber die Osteotomien im<br />
Alter verdrängt, weil die beschwerliche postoperative Entlastungszeit<br />
entfällt und das Heilresultat rasch erreicht wird.<br />
Die Indikation zur Osteotomie soll möglichst frühzeitig gestellt<br />
werden. Je kleiner <strong>der</strong> Gelenkschaden ist, desto<br />
rascher und vollständiger kann <strong>der</strong> Erfolg erwartet werden.<br />
Eine Badekur ist nach <strong>der</strong> Osteotomie viel segensreicher<br />
als vor <strong>der</strong> Operation.<br />
Äußerst dankbar sind die Osteotomien zur Beseitigung <strong>der</strong><br />
Präarthrosen. Schmerzen im Bein o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Hüftgegend<br />
nach einer anstrengenden Schul reise sollen immer ernst<br />
genommen werden. Die radioiogische Abklärung zeigt dann<br />
häufig eine verkannte, schon fixierte Epiphysenlösung, eine<br />
Coxa valga mit Pfannendysplasie o<strong>der</strong> eine pathologische<br />
Antetorsion des Schenkelhalses, alles präartrotische Zustände,<br />
die sofort operiert werden sollten.<br />
Bei Bedarf kann die Osteotomie ergänzt werden durch<br />
Tenotomien <strong>der</strong> Adduktoren, <strong>der</strong> Rectussehne o<strong>der</strong> des<br />
lleopsoas. Im allgemeinen sind jedoch diese Tenotomien<br />
nicht nötig.<br />
Bei guter Indikation sind etwa 80% subjektiv befriedigende<br />
Resultate zu erwarten. Entscheidend gebessert werden<br />
Schmerz und Gehfähigkeit. Der Beugeumfang wird im<br />
Durchschnitt nicht viel verbessert im Gegensatz zum Rotationsumfang.<br />
Man darf dem Patienten auch nie einen hinkfreien<br />
Gang versprechen. Von den ca. 70% objektiv befriedigenden<br />
Resultaten in den ersten fünf Jahren nach <strong>der</strong><br />
Operation verbleiben nach 10 Jahren noch etwa 50% gute<br />
Resultate. Es erschöpft sich also ein Teil <strong>der</strong> regenerierten<br />
Gelenke wie<strong>der</strong>.<br />
Die Arthrodese<br />
Sie ist die klassische Methode, um eine Hüfte schmerzfrei<br />
und standfest zu machen. Früher war die Operation mit<br />
einem langen Spitalaufenthalt und Nachbehandlung im<br />
Beckengips belastet. Wenn die Hüfte dann endlich steif<br />
war, dann war es oft auch das Kniegelenk. Heute stellt die<br />
Kreuzplattenarthrodese mit Beckenosteotomie eine Methode<br />
dar, mit <strong>der</strong> es gelingt, ohne Gips und mit einer kurzen<br />
Hospitaltsationszeit von drei bis vier Wochen eine Hüfte zu<br />
versteifen. Die Indikation zur Arthrodese ist durch das Aufkommen<br />
<strong>der</strong> Totalprothese in den letzten Jahren stark eingeschränkt<br />
worden. Sie gilt heute nur noch <strong>für</strong> beson<strong>der</strong>e<br />
Fälle. Es sind dies:<br />
jüngere Patienten mit normaler Wirbelsäule und freien<br />
an<strong>der</strong>en Gelenken bis 170 cm Körpergröße;<br />
jüngere Patienten über 170 cm Körpergröße, die sich mit<br />
einem schmerzhaften, schon fast ganz versteiften Hüftgelenk<br />
befriedigend zurechtfinden;<br />
bakterielle Osteoarthritis.<br />
Ich habe 1968 von 232 Hüftoperationen nur noch 13 Arthrodesen<br />
gemacht.<br />
Die Totalprothese<br />
Die Methode <strong>der</strong> Totalprothese fußt auf <strong>der</strong> Tatsache, daß<br />
es eine dauernde, vom Körper ohne irgendwelche Fremdkörperreaktion<br />
ertragene, solide Verbindung des Kunststoffes<br />
Methylmetacrylat mit dem Knochen gibt. Bei mechanischer<br />
Ruhe zwischen Zement und Knochen gibt es auch<br />
bei starker Beanspruchung keinen Knochenabbau, son<strong>der</strong>n<br />
einen Knochenaufbau, wie wir ihn kennen von den Metallimplantaten.<br />
Sie wurde vor zehn Jahren von Charnley in<br />
England begründet. Im Gegensatz zu den früheren Hüftprothesen<br />
schaltet sie die Bewegung zwischen lebendem<br />
Gewebe und Fremdmaterial aus. Die Pfanne bestand früher<br />
aus Teflon. Teflon wurde vom Körper vertragen, es war<br />
aber in <strong>der</strong> Salzlösung des Plasmas im Gegensatz zur<br />
Materialprüfung an <strong>der</strong> Luft <strong>der</strong> mechanischen Beanspruchung<br />
nicht gewachsen. Die von uns in den Jahren 1961 bis<br />
1962 eingesetzten Teflonprothesen mußten alle ersetzt werden.<br />
Seit 1964 gebrauchen wir Pfannen aus Polyäthylen.<br />
Sie haben bis heute keine Erschöpfungszeichen gezeigt.<br />
Wir haben die ursprünglich von Charnley verwendete Kopfprothese<br />
mit 24 mm Durchmesser verlassen und verwenden<br />
heute eine solche mit einem Kopfdurchmesser von<br />
32 mm. Sie besteht, wie früher, aus einem V4a-Stahl o<strong>der</strong><br />
aus einer Chrom-Kobalt-Legierung. Die Operationstechnik<br />
ist wesentlich verbessert worden. Es gelingt heute, ohne<br />
Wegnahme des Trochanters und fast ohne Muskelläsion<br />
und ohne Knochenheilungsproblem die Prothese einzusetzen,<br />
so daß eine sofortige Mobilisierung und Belastung<br />
möglich wird. Dadurch ist die Operation <strong>für</strong> den Patienten<br />
sehr schonend und wenig schockierend geworden. Die Indikation<br />
ist dadurch auch im hohen Alter zu stellen.<br />
Die Operation stellt große Anfor<strong>der</strong>ungen an den Operateur.<br />
Pfanneneingangsebene und Schenkelhalsrichtung<br />
müssen stimmen, damit eine normale Beinstellung gewähr-
ieistet wird und keine Luxationsgefahr entsteht. Eine<br />
sekundäre Stellungskorrektur <strong>der</strong> glashart im Knochen einzementierten<br />
Prothesentefle stellt eine schwierige und belastende<br />
Komplikation dar. Die größte Gefahr droht <strong>der</strong><br />
Methode durch die Wundinfektion. Ein Infekt ist inkurabel<br />
und bleibt mehr o<strong>der</strong> weniger virulent auf dem Fremdmaterial.<br />
Er führt zur Fistelung mit schmerzhaften Retentionen<br />
des Sekretes und mit <strong>der</strong> Zeit zur Instabilität <strong>der</strong><br />
Prothese und entsprechenden Schmerzen. Eine Heilung ist<br />
dann nur durch die Entfernung <strong>der</strong> Prothese zu erzielen.<br />
Die Extremität ist dann meist völlig belastungsinstabü, so<br />
daß eine Thomasschiene notwendig wird. Ein schmerzhafter<br />
Zustand ohne Infekt ist meist auf eine Instabilität<br />
zurückzuführen, die nur operativ beseitigt werden kann.<br />
Von 150 Totalprothesen des Jahres 1968 muß ich drei Infekte<br />
und fünf sekundäre Eingriffe melden. Drei Patienten<br />
sind an den Folgen <strong>der</strong> Operation gestorben: Eine Lungenembofie<br />
bei einem gesunden Mann am 9. postoperafiven<br />
Tag, eine akute Coronarthrombose und zahlreiche Lungenembolien<br />
bei einem herzkranken alten Mann am 13. postoperativen<br />
Tag und ein Kreislaufversagen am 5. postoperativen<br />
Tag bei einer schwer herzkranken Patientin, bei <strong>der</strong><br />
ich die Operation primär abgelehnt hatte und schließlich<br />
vom Internisten dazu überredet wurde!<br />
Wenn schwerste Schmerzen das Leben unerträglich machen<br />
und es keine vernünftige Alternative gibt, ist man lei<strong>der</strong><br />
hier und da gezwungen, ein Risiko einzugehen.<br />
Das Fehlen einer vernünftigen Alternative bestimmt auch<br />
die Indikation. Man kann wohl sagen, die Operation sei<br />
grundsätzlich <strong>für</strong> den älteren Menschen zu empfehlen. Eine<br />
Bechterew-Coxitis mit Gelenkzerstörung und Versteifung in<br />
Flexion und Abduktion bei einem hochgewachsenen 17jährigen<br />
Jüngling mitten in <strong>der</strong> Berufsausbildung kann angesichts<br />
des Befalls von Wirbelsäule und lleosacralgelenken<br />
bereits zur Totalprothese zwingen.<br />
Die Resultate <strong>der</strong> Totalprothese sind in bezug auf Schmerz,<br />
Gehfähigkeit und Standfestigkeit und Beweglichkeit so<br />
überzeugend, daß an<strong>der</strong>e Operationstechniken mit Opferung<br />
des Schenkelkopfes und Schenkelhalses wie diejenigen<br />
von Girdlestone, Milch-Batchelor und Charry nicht mehr<br />
erwogen werden dürfen.<br />
Die Zeit wird uns zeigen, ob Charnley recht behält, wenn<br />
er heute sagt, er kenne kein Element, das ihn an <strong>der</strong> Annahme<br />
hin<strong>der</strong>e, die Totalprothese werde eines Tages die<br />
Lösung aller Hüftprobleme bringen.<br />
Anschrift des Verfassers: Dr. med. R. SCHNEIDER, 3506 Großhöchstetten.<br />
Aus dem Klinischen Sanatorium Trausnitz <strong>der</strong> LVA Nie<strong>der</strong>bayern-Oberpfalz, Bad Reichenhall (Chefarzt: Med. Direktor<br />
Dr. O. P. Schmidt) und <strong>der</strong> Bad Reichenhalier Forschungsanstalt <strong>für</strong> Krankheiten <strong>der</strong> Atmungsorgane e. V.<br />
Asthma bronchiale<br />
Die Definition des Krankheitsbildes Asthma bronchiale bereitet<br />
seit jeher Schwierigkeiten, und alle ätiologisch orientierten<br />
Klassifizierungen konnten nicht befriedigen.<br />
Mit zunehmen<strong>der</strong> Erweiterung funktionsanalytischer Kenntnisse<br />
wurde deshalb auch hier <strong>der</strong> morphisch definierte<br />
Begriff <strong>der</strong> Krankheitseinheit zugunsten des funktionsanalytisch<br />
verstandenen Syndroms aufgegeben.<br />
Härtung definiert das Asthma-Syndrom als eine chronische,<br />
unspezifische Krankheit, die mit generalisierter Engerstellung<br />
<strong>der</strong> Bronchialwege einhergeht, wodurch paroxysmale<br />
Anfälle von Atemnot und Giemen hervorgerufen werden,<br />
<strong>der</strong>en Schweregrad sich kurzfristig, spontan o<strong>der</strong> unter<br />
dem Einfluß bronchodilatatorisch wirken<strong>der</strong> Medikamente<br />
(einschließlich <strong>der</strong> Kortikoide) än<strong>der</strong>n kann und die durch<br />
Symptomfreiheit unter <strong>der</strong> Behandlung o<strong>der</strong> während unterschiedlich<br />
langer Remissionsperioden ausgezeichnet ist.<br />
Es bestehen fließende Übergänge zum bronchitischen und<br />
auch zum emphysematischen Syndrom.<br />
Die multikonditinelle Ätiologie des Asthma-Syndroms umfaßt<br />
allergische, exogene und endogene Faktoren und ist<br />
im Einzelfall meist nicht abzuklären.<br />
Die Symptomatik ist relativ eintönig: Plötzlich einsetzende<br />
Atemnot mit verlängerter und erschwerter Ausatmung. Exspiratorisches<br />
Giemen und Produktion von wenig, zähem<br />
„perlartigem" Sputum.<br />
Jede Sekundärinfektion führt über Gewebsläsionen an <strong>der</strong><br />
Bronchialschleimhaut zur Verschlechterung. Die schubweise<br />
auftretende Atemnot kann zur Dauerdyspnoe werden, es<br />
kommt zur Ausbildung des bronchostenotischen Lungenemphysems<br />
und schüeßfich über die pulmonale Hypertonie<br />
zum chronischen cor pulmonale.<br />
So ist das Asthma-Syndrom ein faszinierendes Beispiel da<strong>für</strong>,<br />
wie sich aus einer anfangs rein funktioneilen Störung<br />
ein schweres, deletäres Krankheitsbiid entwickeln kann.<br />
Eine sorgfältig erhobene Anamnese ermöglicht meist schon<br />
die Diagnose — die Analyse <strong>der</strong> ventilatoräschen Funktion<br />
vor und nach Verabreichung eines Broncholytikums erhärtet<br />
sie. im peripheren Blutbild findet sich häufig eine Eosinophilie,<br />
die übrigen Laborbefunde, Röntgen und EKG sind<br />
Abb. 1<br />
Sputum beim Asthma-Syndrom.<br />
meist unauffällig. Der Klopfschall über den Lungen kann<br />
sonor bis hypersonor sein, das Exspirium verlängert und<br />
erschwert mit giemenden Nebengeräuschen. Ergibt sich
<strong>der</strong> Verdacht auf eine allergische Atiologie, ermöglichen<br />
Intrakutan-Epikutan- und Lappchenteste häufig die Erkennung<br />
des verantwortlichen Allergens — beweisend ist <strong>der</strong><br />
inhaiative Expositionstest, <strong>der</strong> jedoch mit gewissen Risiken<br />
behaftet ist und entsprechenden Kliniken vorbehalten bleiben<br />
sollte<br />
Die wichtigsten pathophysiologischen Stormechanismen<br />
sind <strong>der</strong> Spasmus <strong>der</strong> glatten Bronchialmuskulatur, das<br />
entzundlich-hyperergische Odem <strong>der</strong> Bronchialschleimhaut<br />
und die Hyper- und Dyskrinie mit Mukostase<br />
Sie bewirken zuerst eine Zunahme <strong>der</strong> intrabronchialen<br />
Stromungswi<strong>der</strong>stande, spater die spirographisch faßbare<br />
Verzögerung <strong>der</strong> Ausatmung (obstruktive Ventilationsstorung)<br />
mit vermehrter Atemarbeit und vermin<strong>der</strong>ter Compliance<br />
Abb 2<br />
Spirogramm einer typischen obstruktiven Ventilationsstorung<br />
mit starker Einschränkung des Einsekundenwertes<br />
(AST) und des Atemgrenzwertes (AGW)<br />
Die durch multiple Stenosierungen <strong>der</strong> Luftwege bedingte<br />
inhomogene Lungenbeluftung (ventiiatonsche Verteilungsstorung)<br />
fuhrt zu einer Abnahme <strong>der</strong> arteriellen Sauer<br />
Stoffspannung (Partialinsuffizienz) spater — wenn sich das<br />
bronchostenotische Lungenemphysem entwickelt hat — auch<br />
zu einer Zunahme <strong>der</strong> arteriellen Kohlendioxydspannung<br />
(Globalinsuffizienz) mit respiratonscher Acidose<br />
Aus <strong>der</strong> Kenntnis <strong>der</strong> Pathophysiologie ergeben sich die<br />
Grundlagen <strong>der</strong> Therapie<br />
Die kausale Therapie — bei Kenntnis des verantwortlichen<br />
Allergens — ist die Allergenkarenz — o<strong>der</strong>, falls diese nicht<br />
durchfuhrbar ist, die spezifische Desensibilisierung<br />
Die spezifische Desensibilisierung erfor<strong>der</strong>t von Arzt und<br />
Patient große Geduld Cruchaud berichtet, daß bei 14 rein<br />
allergischen Asthmatikern (Hausslaub) durch eine im Mittel<br />
30 Monate dauernde spezifische Desensibilisierung 9 ausgezeichnete<br />
und 5 gute Erfolge zu erzielen waren Die Patienten<br />
waren 8—27 Jahre alt Funktionsmeßwerte wurden<br />
nicht mitgeteilt Mit zunehmendem Alter vermin<strong>der</strong>n sich<br />
die Erfolgsaussichten, über 50 Jahre um mehr als 50 Prozent<br />
Eigene Erfahrungen mit <strong>der</strong> spezifischen Desensibiltsierung<br />
sind nicht so gunstig Dies mag in den meisten Fallen<br />
daran liegen, daß vom Hausarzt — oft infolge fehlen<strong>der</strong><br />
Kooperation des Patienten - die Behandlung nicht lege<br />
artis zu Ende gefuhrt wurde o<strong>der</strong> werden konnte<br />
Die unspezifische Desensibihsierung gehört bereits zur<br />
symptomatischen Therapie, die bei <strong>der</strong> Behandlung des<br />
Asthmatischen Syndroms ganz im Vor<strong>der</strong>grund steht und<br />
<strong>für</strong> die eine Vielzahl von Praparategruppen und Behandlungsmaßnahmen<br />
zur Verfugung stehen Eigene Erfahrungen<br />
mit <strong>der</strong> unspezifischen Desensibilisierung die eine<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Immunitatslage und damit eine Vermin<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Infektionsneigung anstrebt beziehen sich auf<br />
Paspat Die klinisch experimentellen Ergebnisse berechtigen<br />
zu <strong>der</strong> Annahme, daß damit ein zusätzlicher Behandlungserfolg<br />
zu erzielen ist<br />
Bronchospasmolyuka dominieren meist in <strong>der</strong> symptomatischen<br />
Behandlung des Asthma-Syndroms Es wäre sinnlos<br />
hier die einzelnen Präparate aufzahlen zu wollen — die<br />
„Rote Liste nannte bereits vor 10 Jahren 310 Asthmapraparate'<br />
Von Bedeutung sind vor allem 3 Gruppen<br />
1 Die Sympathikomimetika<br />
2 Das Theophyllin und seine Derivate<br />
3 Kombinationspraparate aus den Gruppen 1 und 2 die<br />
häufig noch Tranquilizer o<strong>der</strong> Sedativa enthalten<br />
Die Sympathikomimetika sind in letzter Zeit — vor allem<br />
als Dosier-Aerosole — verschiedentlich <strong>für</strong> die Zunahme<br />
<strong>der</strong> Todesfalle beim Asthma-Syndrom verantwortlich gemacht<br />
worden Man schrieb einem Metaboliten des lsoproterenols<br />
eine beta-Rezeptoren-blockierende Wirkung mit<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Atemwegswi<strong>der</strong>stande zu und führte darauf<br />
bei Uberdosierung auftretende Todesfalle zurück<br />
Es ist nach wie vor fraglich, ob diese Arbeitshypothese zutrifft<br />
Es ist auch fraglich, ob die beschriebenen Todesfalle<br />
wegen o<strong>der</strong> trotz <strong>der</strong> vorangegangenen Medikation eingetreten<br />
sind Trotzdem erscheint es angebracht, zur Anwendung<br />
<strong>der</strong> Dosier-Aerosole — unsere Erfahrungen beziehen<br />
sich auf Alupent — etwas Grundsätzliches zu sagen<br />
Dosier-Aerosole sollten nur dann eingesetzt werden, wenn<br />
ihre Wirksamkeit mit Methoden <strong>der</strong> Lungenfunktionsanalyse<br />
(Resistance-Werte, 1-Sekundenkapazitat) nachgewiesen werden<br />
kann Wie bei jedem an<strong>der</strong>en Medikament ist <strong>der</strong> Patient<br />
auf die möglichen Gefahren einer Uberdosierung hinzuweisen<br />
Wenn — bei nachgewiesener Wirksamkeit — 6 bis maximal<br />
10 x 2 Atemzuge tgl nicht den gewünschten therapeutischen<br />
Erfolg erbringen sind entwe<strong>der</strong> zusätzliche Medikamente<br />
z B Antibiotika, Sekretolytika etc erfor<strong>der</strong>lich<br />
o<strong>der</strong> es müssen Kortikosteroide eingesetzt werden<br />
Die Vorteile <strong>der</strong> Dosier-Aerosole sind Unauffällige Anwendung<br />
exakte Dosierung, schneiier Wirkungseintritt Wir<br />
konnten beim Alupent® bereits 3 Minuten nach Inhalation<br />
funktionsanalytisch das Wirkungsoptimum nachweisen<br />
Abb 3<br />
Spirogramm eines Patienten mit Asthmasyndrom (unten)<br />
vor und (oben) 5 Minuten nach 2 Atemzügen Alupent-Dosier-Aerosol<br />
Das Euphyllin®, ein typischer Vertreter <strong>der</strong> Theophyllingruppe<br />
leistet seit Jahrzehnten hervorragende Dienste in<br />
<strong>der</strong> Behandlung des Asthma-Syndroms Wir schätzen vor<br />
allem die iv-lnjektion, die möglichst am liegenden Patienten<br />
durchgeführt werden sollte und dosieren im Mittel 0 24<br />
bis 0 36 g (Einzelfalle können wesentlich höhere Dosen<br />
erfor<strong>der</strong>n die dann zweckmaßigerweise als Infusion verabreicht<br />
werden sollten)<br />
Kombinationspraparate erfreuen sich vor allem in <strong>der</strong><br />
Praxis beson<strong>der</strong>er Beliebtheit Wir haben gute Erfahrungen<br />
mit dem Perphyllon®, das in allen Applikationsformen wirksam<br />
ist und dessen Wirkungsdauer, wie wir mit atemmechanischen<br />
Untersuchungen zeigen konnten über 4 Stunden<br />
betragt<br />
Die Sekretolytika werden in ihrer Bedeutung <strong>für</strong> die Behandlung<br />
des Asthma-Syndroms häufig unterschätzt Die<br />
Retention zähen Sputums kann jedoch ganz wesentlich
das Ausmaß einer ventilatorischen Verteilungsstörung beeinflussen<br />
und u. U. sogar durch Verstopfung einzelner<br />
Bronchiaiabschnitte zu mehr o<strong>der</strong> weniger lange bestehenden<br />
funktionellen shunts (Durchblutung nicht belüfteter<br />
Alveolarbezirke) führen.<br />
Eigene experimentelle Erfahrungen beziehen sich auf das<br />
Bisolvon, nach dessen Applikation wir funktionsanalytisch<br />
eine Abnahme <strong>der</strong> Atemarbeit, Zunahme <strong>der</strong> Compliance<br />
und Verbesserung <strong>der</strong> arteriellen Blutgaswerte nachweisen<br />
konnten. Detergentien konnten sich bei dieser Indikation<br />
:"V "<br />
Abb. 4<br />
Verbesserung <strong>der</strong> arteriellen Blutgaswerte 30 Min. nach (B)<br />
Inhalation von 4.0 ml Bisolvon (n — 15).<br />
nicht bewähren, ihre Anwendung erscheint auch nicht ganz<br />
risikolos.<br />
Die sekretolytische Therapie sollte die Grundlage Je<strong>der</strong><br />
Langzeitbehandlung des Asthma-Syndroms bilden.<br />
Sie schafft auch, dies bezieht sich wie<strong>der</strong>um auf Bisolvon,<br />
durch Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Permeabilitätsverhä!tnisse, günstige<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> den Einsatz <strong>der</strong> Antibiotika.<br />
Antibiotika sind immer dann indiziert, wenn es zu einer<br />
bronchialen Infektion kommt, d. h. wenn das Sputum an<br />
Menge zunimmt, gelblich-grünlich verfärbt und über vermehrten<br />
Husten geklagt wird.<br />
Temperaturerhöhungen werden ebenso oft vermißt wie ein<br />
Anstieg <strong>der</strong> Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit.<br />
Eine sinnvolle Erregertestung stößt in <strong>der</strong> Praxis meist<br />
auf so große Schwierigkeiten, daß fast immer darauf verzichtet<br />
werden muß. Da es sich beim Asthma-Syndrom<br />
immer um Mischinfektionen handelt und darüber hinaus<br />
die Patienten meist antibiotisch — häufig unterdosiert —<br />
vorbehandelt sind, rechtfertigt sich <strong>der</strong> Einsatz von Breitbandanti<br />
bioti ka.<br />
Nach Walther und Heilmeyer sind Tetracyciin und Ampicillin<br />
die Mittel <strong>der</strong> Wahl, Chloramphenicol hat sich auch<br />
bei refraktären Fällen als wirksam erwiesen.<br />
Die Dosierung sollte nicht zu niedrig sein. Uns hat sich<br />
— allerdings bei einem Krankengut, das in gewisser Beziehung<br />
eine negative Auslese darstellt — folgendes Schema<br />
bewährt:<br />
Tetracyclin: Anfangs 2.0 g/die, nach dem Abklingen <strong>der</strong><br />
akuten Symptomatik <strong>für</strong> 8—10 Tage 1.0 g/die<br />
Ampicillin: Anfangs 4.0 g/die, nach dem Abklingen <strong>der</strong><br />
akuten Symptomatik <strong>für</strong> 8—10 Tage 2.0 (1.0) g/die<br />
Chloramphenicoi: Anfangs 2.0 g/die, nach dem Abklingen<br />
<strong>der</strong> akuten Symptomatik 1 0 g/die (insgesamt nicht<br />
über 30.0 g)<br />
Psychopharmaka (Tranquilizer) sind bei psychischer Überlagerung<br />
o<strong>der</strong> gar Auslosung <strong>der</strong> asthmatischen Symptomatik<br />
indiziert. Bei ausgeprägten Krankheitsbil<strong>der</strong>n mit<br />
Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Blutgaswerte im Sinne einer Globalinsuffizienz<br />
ist zu beachten, daß manche Präparate in höherer<br />
Dosierung eine hier unerwünschte atemdepressive<br />
Wirkung entfalten. Beim Oxazepam (Adumbran, Praxiten)<br />
konnten wir selbst bei 50.0 mg oral keine Atemdepression<br />
nachweisen.<br />
Die Anwendung <strong>der</strong> Kortikosteroide ergibt sich aus ihren<br />
pharmakodynamischen Wirkungen und ist beim Asthma-<br />
Syndrom dann indiziert, wenn es sich um schwere, therapieresistente<br />
Formen handelt und an<strong>der</strong>e Behandlungsmethoden<br />
erfolglos sind. Im Allgemeinen gilt die Regel:<br />
Hohe Anfangsdosen (Äquivalente bis 100 0 mg Prednisolon/<br />
die), möglichst rasch auf eine Dosis reduzieren, bei <strong>der</strong><br />
auch bei längerer Anwendung keine unerwünschten Wirkungen<br />
zu erwarten sind (in etwa Äquivalente von 10.0 mg<br />
Prednisolon/die), wenn möglich „ausschleichen".<br />
Nur inveterierte Krankheitsbil<strong>der</strong> mit hochgradiger Dauerdyspnoe<br />
erfor<strong>der</strong>n eine Dauermedikation, <strong>für</strong> die von manchen<br />
Autoren 16-Methy!en-Prednisolon und Fluocortolon<br />
bevorzugt werden. Depot-Präparate (Urbason Depot, Volon<br />
A40 u. a.) ermöglichen ausreichende Wirkspiege! im Mittel<br />
bis zu 3 Wochen und beseitigen die Gefahr <strong>der</strong> Überdosierung<br />
durch den Patienten. Das Dexamethason-21-isonicotinat<br />
steht als Dosier-Aerosol zur Verfügung (Auxiloson),<br />
wird in nicht nennenswertem Umfang resorbiert, läßt daher<br />
systemische Wirkungen vermissen und kann sowohl in<br />
<strong>der</strong> Indikationsstellung als auch in <strong>der</strong> Dosierung großzügiger<br />
gehandhabt werden.<br />
Nach unseren Erfahrungen fassen sich etwa 50 % <strong>der</strong> steroidbedürftigen<br />
Patienten mit Asthma-Syndrom auf die<br />
Inhalationsbehandlung umstellen.<br />
Die Steroidtherapie muß, wenn bei den Patienten zusätzlich<br />
eine inaktive Tuberkulose besteht, mit Tuberkulostatica<br />
kombiniert werden.<br />
Häufig gelingt es durch die Steroidtherapie — und nur durch<br />
sie — Patienten mit inveteriertem Asthma-Syndrom noch<br />
ein Leben in relativ erträglichem Zustande zu ermöglichen.<br />
Der Status asthmaticus wird von Wyss als schwere Atemnot<br />
vom asthmatischen Typ definiert, die tagelang anhält<br />
und durch die übliche antiasthmatische Therapie nicht mehr<br />
zu beeinflussen ist. Hier ist <strong>der</strong> Einsatz aller erfolgversprechen<strong>der</strong><br />
Behandlungsmaßnahmen erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Kortikosteroide in hoher Dosierung iv, Euphyllin in möglichst<br />
hoher Dosierung iv, bei ausgeprägter respiratorischer<br />
Acidose 012 g Natriumbikarbonat/kg/Körpergewicht iv.<br />
(alles am besten als Infusion). Der Infusionslösung kann<br />
man noch Sekretolytika (Bisolvon, Ozothin) zusetzen. Zur<br />
Sedierung am besten Oxazepam. Atemstimulantien sind in<br />
<strong>der</strong> Regel ebenso kontraindiziert wie atemdepressiv wirkende<br />
Pharmaka.<br />
Die physikalische Therapie ist oft eine wertvolle Unterstützung<br />
<strong>der</strong> medikamentösen Behandlung.<br />
Auf Einzelheiten kann hier nicht eingegangen werden. Wir<br />
konnten experimentell bei Patienten mit Asthma-Syndrom<br />
eine Verbesserung <strong>der</strong> arteriellen Blutgaswerte nach Sole-<br />
Bä<strong>der</strong>n, Sole-inhalationen und atemgymnastischen Übungen<br />
nachweisen. Intermittierende positive Überdruckbeat-<br />
+ 13 TORR<br />
Abb. 5<br />
Verbesserung <strong>der</strong> arteriellen 02-Spannung nach Sole-Bad.<br />
Sole-Inhalation und Atemgymnastik, (n = 20).<br />
mung hat sich vor allem dann bewährt, wenn sich bereits<br />
ein bronchostenotisches Lungenemphysem ausgebildet hat.<br />
Sinnvoll erscheint uns in geeigneten Fällen die Kombination<br />
<strong>der</strong> medikamentösen Therapie mit physikalischen Behandlungsmaßnahmen<br />
im Rahmen eines stationären Heilverfahrens<br />
in geeigneten Kurorten. Statistische Untersuchungen<br />
von Wannenwetsch und eigene experimentelle
Untersuchungen bestätigen den Wert dieser Heilverfahren.<br />
Die Therapie mit Antihistaminika hat sich im Allgemeinen<br />
nicht bewährt. Exakte iunktionsanalytische Untersuchungen<br />
über längere Zeiträume vor und nach <strong>der</strong> Exstirpation des<br />
paraganglion caroticum bzw. <strong>der</strong> Kuxschen Operation lassen<br />
auch die operative Behandlung des Asthma-Syndroms nur<br />
im Einzelfall als ultima ratio gerechtfertigt erscheinen.<br />
Psychotherapeutische Bemühungen sind bei geeigneter Indikationsstellung<br />
sicher oft erfolgreich.<br />
Insgesamt jedoch stimmt es nachdenklich, wenn von Vertretern<br />
einzelner therapeutischer Richtungen (Desensibilisierung,<br />
Psychotherapie, operative Therapie etc.) jeweils<br />
bis zu 80 Vo „Heilungen" berichtet werden. Woher kommt<br />
dann die große und ständig zunehmende Zahl <strong>der</strong> Asthmakranken?<br />
Den bedeutendsten Fortschritt in <strong>der</strong> Behandlung des<br />
Asthma-Syndroms stellt wohl die Entwicklung <strong>der</strong> Kortikosteroide<br />
dar. Die besten therapeutischen Erfolge sind<br />
immer noch von einer gezielten Polypragmasie, die auf<br />
fundierter Kenntnis <strong>der</strong> Pathophysiologie basiert, unter Einbeziehung<br />
physikalischer Behandlungsmaßnahmen zu erwarten.<br />
Lit. beim Verfasser<br />
Anschrift des Verfassers. OA OMR Dr. W. GUNTHNER, Klin. Sanatorium,<br />
Trausnitz, 823 Bad Reiohenhall.<br />
Biologische Wirksamkeit atmosphärischer Ionen in medizinischer<br />
und präventivmedizinischer Sicht H.<br />
Den ersten objektiven Nachweis einer biologischen Wirksamkeit<br />
<strong>der</strong> atmosphärischen Ionen verdanken wir den<br />
amerikanischen Physiologen A. P. Krueger und Ft. F. Smith.<br />
Diese Forscher haben mit ihren Versuchen sowohl in vitro<br />
wie in vivo gezeigt, daß <strong>der</strong> Reinigungsmechanismus des<br />
Atemtraktes durch positive CO2-lonen gehemmt o<strong>der</strong> gar<br />
lahmgelegt wird, durch negative Sauerstoff-Ionen aber<br />
wie<strong>der</strong> regeneriert und sogar gegenüber <strong>der</strong> Norm noch<br />
verbessert werden kann. Aber noch vor sechs Jahren hat<br />
Krueger in einem Überblick über seine Arbeiten erklärt,<br />
daß die Wirkung <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Lunge retinierten atmosphärischen<br />
Ionen nicht dramatisch, son<strong>der</strong>n im Gegenteil recht<br />
begrenzt sei. Immerhin sei durch die Arbeiten seiner Schule<br />
überzeugend offenbart, daß diese Ionen funktionelle Än<strong>der</strong>ungen<br />
in den einzelnen Zellen des Bindegewebes <strong>der</strong><br />
Säugetiere und des Menschen hervorriefen.<br />
Inzwischen haben wir im Weinheimer Forschungskreis den<br />
Nachweis da<strong>für</strong> erbringen können, daß ein Überschuß von<br />
negativen atmosphärischen Ionen in <strong>der</strong> Einatemluft objektiv<br />
meßbare Reaktionen des vegetativen Nervensystems<br />
verursacht. Im Gegensatz zu Krueger und Smith, welche<br />
die Wirkung <strong>der</strong> atmosphärischen Ionen auf die Cilien-Frequenz<br />
und den reinigenden Schleimfluß in <strong>der</strong> Trachea nur<br />
bei lonenkonzentrationen beobachtet haben, die 100- bis<br />
"lOOOmal größer waren, konnten wir die Reaktionen des<br />
Vegetativums auf die atmosphärischen Ionen bereits bei<br />
Konzentrationen nachweisen, wie sie sehr häufig unter<br />
freiem Himmel anzutreffen sind.<br />
Diese biologischen Ionen-Einwirkungen sind, wie im einzelnen<br />
noch zu zeigen sein wird, -<strong>für</strong> die Aufrechterhaltung<br />
<strong>der</strong> Gesundheit von großer Bedeutung; man kann nämlich<br />
einmal Infektions-Erkrankungen, zum an<strong>der</strong>en aber auch<br />
einer Entgleisung des vegetativen Regelsystems mit negativen<br />
atmosphärischen Ionen wirksam begegnen und sogar<br />
den Heilungsprozeß wesentlich beschleunigen.<br />
I Reaktionen des Vegetativums auf die Inhalation von<br />
negativen atmosphärischen Ionen<br />
Bei negativer Ionisierung <strong>der</strong> Raumluft in einer Konzentration,<br />
wie sie normalerweise in beiden Polaritäten gleichzeitig<br />
vorhanden ist, sind von K. H. Schulz und mir durch<br />
Messung <strong>der</strong> elektrischen Hautleitfähigkeit mit dem Regelsberger<br />
folgende Reaktionen an 13jährigen „gesunden"<br />
Knaben eines Gymnasiums in Köln festgestellt worden:<br />
1. Ein verhältnismäßig schnelles Absinken <strong>der</strong> elektrischen<br />
Hautleitfähigkeit in den meisten <strong>der</strong> Hautsegmente V1 n )<br />
bis D2 (Bild 1 2 ); wir bezeichnen diese Phase als „parasympathikotone<br />
Schnellreaktron", weil sie genau <strong>der</strong><br />
kurzfristigen parasympathikotonen Vorphase <strong>der</strong> Hoffschen<br />
vegetativen Gesamtumschaltung entspricht und<br />
bereits nach einer 5 bis 10 Min. langen lonenwirkung<br />
erfolgt.<br />
!) V1 bedeutet V. Gehirnnerv, Trigeminus 1.<br />
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2. Wir fanden, wie es bei einer vegetativen Gesamtumschaltung<br />
zu erwarten ist, meistens eine sehr bedeutende<br />
Erhöhung <strong>der</strong> elektrischen Hautleitfähigkeit im<br />
Laufe einer Ionen-Einwirkung von mehreren Vormittagen<br />
als Ausdruck einer stärkeren Erregung des Sympathikus<br />
und einer sauren Stoffwechsellage in einer<br />
hyperergischen sympathikotonen Phase (Bild 2 2 ).<br />
3. Die Hautleitfähigkeit durchläuft gewöhnlich in allen Segmenten<br />
nach drei bis fünf Vormittagen Aufenthalt im<br />
Elektroklima ein Maximum, vermutlich ist dies das Merkmal<br />
da<strong>für</strong>, daß die ergotrope Phase ihren Höhepunkt<br />
erreicht hat.<br />
4. Im Anschluß hieran sinkt die Hautleitfähigkeit in sämtlichen<br />
Segmenten bei weiterer loneneinwirkung allmählich<br />
ab, womit wie bei <strong>der</strong> HoffscUen vegetativen Gesamtumschaltung<br />
das Abklingen <strong>der</strong> sympathikotonen<br />
Reaktion und ein langsames Umschalten auf eine alkalische<br />
Stoffwechsellage in einer vagotonen Phase angezeigt<br />
ist.<br />
5. Während dieses Abklingens <strong>der</strong> sympathikotonen Reaktion<br />
wird das Elektro-Dermatogramm (EDG) zunehmend<br />
symmetrischer, was besagt, daß nun die Haut-<br />
2 ) Die Probanden wurden von Herrn Dr. med K H. Schulz, Köln, am<br />
Malzbuchel 6, untersucht.<br />
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III Hautleitfähigkeitsän<strong>der</strong>ungen im Anschluß an eine infektiöse<br />
Erkrankung — Unspezifische Therapie mit einem<br />
Überschuß uniporaler atmosphärischer Ionen<br />
Es sei an dieser Stelle aber zunächst darauf hingewiesen,<br />
daß <strong>der</strong> soeben geschil<strong>der</strong>te Phasenablauf in <strong>der</strong> Medizin<br />
ein Analogen hat. Nach den langjährigen Erfahrungen von<br />
K. H. Schulz nimmt das EDG im Anschluß an eine akute<br />
Infektion bei Erkrankung des Organismus einen ganz<br />
gleichartigen Verlauf mit dem einzigen Unterschied, daß<br />
die Reaktionen in <strong>der</strong> sympathikotonen und in <strong>der</strong> vagotonen<br />
Phase gewöhnlich mehr Zeit beanspruchen. Aber wie<br />
bei <strong>der</strong> unspezifischen Therapie mit Injektionen von Proteinkörpern,<br />
Pyrifer, Pyrexal, Heterovakzinen usw. scheint<br />
man mit <strong>der</strong> Inhalation eines Überschusses von negativen<br />
o<strong>der</strong> auch positiven atmosphärischen Ionen dem Vegetativum<br />
einen Stoß zu versetzen, <strong>der</strong> die Reaktionen in <strong>der</strong><br />
ergotropen, neutrophilen Kampfphase, in <strong>der</strong> hyperergischen<br />
monocytären Überwindungsphase und in <strong>der</strong> vagotonen,<br />
lymphocytären Heilphase intensiviert und beschleunigt. Es<br />
ist in diesem Zusammenhang aber ausdrücklich hervorzuben,<br />
daß all die Reaktionen des Blutes, die nach F. Hoff<br />
zu einer vegetativen Gesamtumschaltung gehören, nach<br />
<strong>der</strong> Reizung mit einem Überschuß unipolarer atmosphärischer<br />
Ionen bisher noch nicht durch entsprechende Experimente<br />
erhärtet worden sind.<br />
Trotzdem sollte <strong>der</strong> praktische Arzt schon heute mit Interesse<br />
zur Kenntnis nehmen, daß nach den langjährigen Erfahrungen<br />
von K. H. Schulz, von J. H. Kornblueh (USA)<br />
und von A. A. Minkh (UdSSR) <strong>der</strong> Ablauf einer Infektionskrankheit<br />
allein mit einem Überschuß von atmosphärischen<br />
Ionen positiver o<strong>der</strong> negativer Polarität in <strong>der</strong> Einatemluft<br />
einerseits kupiert o<strong>der</strong> doch wenigstens abgeschwächt und<br />
an<strong>der</strong>erseits wesentlich beschleunigt bzw. abgekürzt werden<br />
kann.<br />
In dieser Beziehung scheinen insbeson<strong>der</strong>e die negativen<br />
atmosphärischen Ionen bedeutend mehr zu leisten als<br />
irgendeine <strong>der</strong> bekannten unspezifischen Therapien, denn<br />
die durch sie hervorgerufene unspezifische Resistenz ist<br />
wesentlich nachhaltiger. Wie A. A. Minkh berichtet, ist sie<br />
nach <strong>der</strong> letzten Inhalation noch 14 Tage o<strong>der</strong> 3 Wochen<br />
lang vorhanden. Nach eigenen Beobachtungen läßt sich im<br />
Winter eine starke Resistenz gegenüber Erkältungskrankheiten<br />
und Grippe erzielen, wenn im Spätsommer und nach<br />
6 Wochen Pause noch einmal im Herbst auf Grund nächtlicher<br />
Inhalation eines geringen Überschusses von leichtbeweglichen<br />
negativen Ionen eine vegetative Gesamtumschaltung<br />
durchlaufen wird. Dies dürfte damit zu erklären<br />
sein, daß bei fortgesetzter Inhalation eines Überschusses<br />
lungengängiger, negativer Sauerstoff-Ionen einerseits<br />
die einzelnen Zeilen des Organismus von Viren, Homotoxinen<br />
und insbeson<strong>der</strong>e von im Gewebe freigesetztem<br />
Serotonin befreit werden, und daß sich an<strong>der</strong>erseits mit<br />
einer Vitalisierung des Hypophysen-Nebennieren-Systems<br />
eine antiphlogistische Adaptation einstellt.<br />
Nach den Messungen von Minkh wird zudem bei gleichzeitiger<br />
Verabreichung von Vitamin C <strong>der</strong> Vitaminumsatz im<br />
Organismus bedeutend erhöht.<br />
K. H. Schulz berichtet, daß mit <strong>der</strong> lonentherapie z. B. ein<br />
Keuchhusten schon in einer Woche zum Abklingen gebracht<br />
werden kann, und nach eigenen Erfahrungen läßt sich <strong>der</strong><br />
Ablauf <strong>der</strong> normalen Erkältungskrankheit mit Schnupfen<br />
auf drei Tage beschränken.<br />
Gelegentlich ist <strong>der</strong> Organismus zu labil, um eine fortgesetzte<br />
Inhalation eines Überschusses von negativen atmosphärischen<br />
Ionen aushalten zu können. In solchen Fällen<br />
werden dann die Kräfte <strong>der</strong> unspezifischen Resistenz und<br />
die spezifischen Immunitätsvorgänge, die während <strong>der</strong><br />
vegetativen Gesamtumschaltung mobilisiert worden sind,<br />
nicht in dem Maße geweckt, wie dies zur Gesundung notwendig<br />
wäre. Unter diesen Umständen kommt <strong>der</strong> Organismus<br />
nach Selye in eine Erschöpfungsphase, in <strong>der</strong> als<br />
Adaptationssyndrom Anpassungskrankheiten chronisch werden<br />
können. Bei dem zu Bild 6 2 ) gehörigen Probanden<br />
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wurde die Normalgestalt des EDGs, welche die Gesundung<br />
anzeigt, annähernd nach einer Behandlung von 13 Vormittagen<br />
erreicht; bei fortgesetzter lonenbehandlung ging<br />
dann aber die Hautleitfähigkeit in sämtlichen Segmenten<br />
weiter zurück, ein Zeichen da<strong>für</strong>, daß <strong>der</strong> Organismus weiteren<br />
Belastungen nicht mehr gewachsen war.<br />
IV Sondierung chronischer Herde<br />
Im übrigen lassen sich latente Herde mit negativen atmosphärischen<br />
Ionen erstaunlich schnell wie<strong>der</strong> mobil machen.<br />
Bild 7 2 ) zeigt in seinem unteren Teil das EDG eines Probanden<br />
in <strong>der</strong> Erschöpfungsphase, was daran zu erkennen<br />
ist, daß die Hautleitfähigkeit in sämtlichen Segmenten<br />
anormal klein ist. Daß es sich hierbei um einen krankhaften<br />
Zustand handelt, geht übrigens auch schon aus <strong>der</strong><br />
Asymmetrie des EDGs hervor. Nachdem <strong>der</strong> Proband aber<br />
einem Überschuß von negativen atmosphärischen Ionen
99<br />
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1970<br />
BtM 7<br />
ausgesetzt worden war, wie er häufig in freier Natur auftritt,<br />
war nach zehn Minuten die Hautleitfähigkeit im 2. und<br />
3. Segment des Trigeminus-Nerven V auf das 35fache bis<br />
55fache gestiegen. Es handelte sich hier um einen Probanden<br />
mit chronischem Schnupfen und Herden in den Nebenhohlen.<br />
Man sieht, wie leicht mit dem Ionen-Klima in solchen<br />
Herden eine sympathikotone Reaktion anzubahnen<br />
ist; daher wird man auf diese Weise alle streuenden Herde<br />
mitHautleitfähigkeitsmessungen unschwer auffinden können.<br />
V Herdsanierung<br />
Auch die Sanierung dieser Herde könnte ein Anwendungsfeld<br />
<strong>der</strong> ionentherapie sein. Man muß hierbei den Überschuß<br />
an negativen atmosphärischen Ionen in <strong>der</strong> Einatemluft,<br />
Dauer und Intervalle <strong>der</strong> Inhalation nur so sorgfältig<br />
dosieren, daß ein Schock vermieden und <strong>der</strong> Schlaf nicht<br />
gestört wird. Bei zu großen Dosen erhält man schon in <strong>der</strong><br />
parasympathikotonen Vorphase einen Schwund an Properdin<br />
und demzufolge eine Herabsetzung <strong>der</strong> unspezifischen<br />
Resistenz.<br />
Diese Lehre haben schon A. Wright und L. K. Wolff sowie<br />
auch F. Hoff gegeben. Insbeson<strong>der</strong>e muß die Dosis auch<br />
<strong>der</strong> betreffenden Krankheit angepaßt werden. Das ist nun<br />
mit einem vom Verfasser entwickelten lonengenerator und<br />
einem Prüfgerät, das zuvor am Ort des Kopfes aufgestellt<br />
wird, möglich geworden Außerdem läßt sich <strong>der</strong> zeitliche<br />
Ablauf <strong>der</strong> vegetativen Gesamtumschaltung durch mehrfaches<br />
Aufnehmen des EDGs laufend verfolgen. Auch hier<strong>für</strong><br />
hat <strong>der</strong> Verfasser entsprechende technische Einrichtungen<br />
geschaffen. Dem praktischen Arzt wird ein Gerät übergeben<br />
werden können, mit dem er zur Beobachtung <strong>der</strong><br />
Herdsanierung bzw. zur Feststellung von Fehlleistungen<br />
innerer Organe o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Steuerung die viszero-reflektorische<br />
Anisohidrosis <strong>der</strong> Haut ebenso einfach verfolgen<br />
kann wie etwa den pilomotorischen Reflex. Die automatische<br />
kontinuierliche Registrierung <strong>der</strong> Hautleitfähigkeit in<br />
allen am Gesicht, Hals und Rücken abtastbaren Segmenten<br />
erfolgt mit dem neuen Gerät in nur 2 x 20 s. Sie erlaubt<br />
daher die vegetativen Regulationen aller Segmente hinsichtlich<br />
ihrer Dynamik quantitativ zu verfolgen.<br />
VI Bekämpfung von Hypoxien<br />
Primäre Quelle des fibrogenen Agens ist ein anoxer Fokus,<br />
z. B. eine von einer Narbe eingeschlossene Infektion o<strong>der</strong><br />
ein Granulom. Ein solcher Fokus scheidet Stoffwechselprodukte<br />
in Form von freien Radikalen ab, die entwe<strong>der</strong> an<br />
Ort und Stelle polymensieren o<strong>der</strong> in den Kreislauf gelangen.<br />
Als sekundäre Quelle ist die Hypoxie o<strong>der</strong> Anoxie in einem<br />
Parenchym in Betracht zu ziehen, die durch Überbeanspruchung<br />
o<strong>der</strong> durch Gelierung des Plasmas und <strong>der</strong> zellulären<br />
Kolloide infolge <strong>der</strong> Einwirkung aktiver Amine verursacht<br />
sein kann. Denn auch bei mangeln<strong>der</strong> Versorgung<br />
dieses Parenchyms mit Blutsauerstoff entstehen unvollständig<br />
verbrannte, radikale Stoffwechselprodukte. Letztere<br />
können mit den von einem entfernten Fokus herrührenden<br />
Produkten kopotymerisieren. Daher ruft die Ansammlung<br />
von unvollständig oxydierten Metaboliten hier ebenso wie<br />
am Ort des anoxen Fokus eine vor Toxizität schützende<br />
Fibröse hervor, welche die Durchblutung des Parenchyms<br />
verschlechtert und aus diesem Grunde das toxische Geschehen<br />
fortschreiten läßt. Die gegenseitige Bedingtheit<br />
von Durchblutungseinschränkung und toxischem Geschehen<br />
führt schließlich in einem circulus vitiosus zu einer schweren<br />
Erkrankung.<br />
Mit <strong>der</strong> unspezifischen Therapie ist es möglich, die Hypoxie<br />
im betroffenen Parenchym ruckgängig zu machen.<br />
Das Ansteigen des Adrenalinspiegels im zirkulierenden<br />
Blut, das schon in <strong>der</strong> parasympathikotonen Vorphase einsetzt,<br />
führt zu Leukergie mit erhöhtem Leukocytenzerfall.<br />
Durch die Untersuchungen von Fleischer und von Pantlitschko<br />
ist es wahrscheinlich gemacht, daß mit dem Leukocytenzerfall<br />
Peptidasen und Proteasen, d. h. proteolytische<br />
Fermente in das Blut gelangen, die eine fibrinolytische<br />
Aktivität entwickeln und einige Gerinnungsfaktoren des<br />
Blutes hemmen Mit <strong>der</strong> Fibrinolyse, die in noch verstärktem<br />
Maße in <strong>der</strong> sympathikotonen Phase wirksam ist, werden<br />
die verengten kapillaren Blutgefäße <strong>für</strong> den Blutstrom<br />
wie<strong>der</strong> freigemacht und dementsprechend kann das von<br />
Hypoxie betroffene Bindegewebe wie<strong>der</strong> besser mit sauerstoffbeladenem<br />
Blut versorgt werden<br />
VII Abbau von Sauerstoffblockaden<br />
Der soeben beschriebene Entschlackungsprozeß kann an<br />
sich mit je<strong>der</strong> unspezifischen Therapie, wie auch mit positiven<br />
atmosphärischen Ionen eingeleitet werden. Die Behandlung<br />
mit negativen Sauerstoff-Ionen bietet jedoch<br />
wahrscheinlich mehr insofern, als mit diesen ionen gewisse<br />
Blockaden <strong>der</strong> Sauerstoffversorgung des Interstitiums sowie<br />
auch Blockaden <strong>der</strong> Zellatmung, die bei einer Imprägnierung<br />
<strong>der</strong> Mitochondrien-Membranen mit Toxinen und<br />
Viren Zustandekommen, wie<strong>der</strong> aufzubrechen sind.<br />
Nach den Erfahrungen von William Fre<strong>der</strong>ic Koch nimmt<br />
die oxydative Zerstörung von Erregertoxinen den Keimen<br />
ihren pathogenen Charakter, verhütet somit die pathologische<br />
Fibrosis und unterstützt auf diese Weise sowohl die<br />
Sauerstoffversorgung wie auch die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong><br />
gewebeeigenen Katalysatoren. Aus diesem Grunde sollte es<br />
möglich sein, alle lebenswichtigen Organe durch eine<br />
Klimatisierung <strong>der</strong> Raumluft mit negativen Sauerstoff-<br />
Ionen vor den schädlichen Folgen einer Uberbeanspruchung<br />
o<strong>der</strong> Überfor<strong>der</strong>ung, sei es nun durch Überanstrengung,<br />
industriellen Rauch, Rauch von arsenbeladenem Tabak<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en fibrogenen und carzinogenen Faktoren<br />
zu schützen und leistungsfähig zu erhalten.<br />
Von beson<strong>der</strong>er Bedeutung dürfte die negative Ionisierung<br />
<strong>der</strong> Atemluft im Initialstadium <strong>der</strong> Karzinogenese sein.<br />
Nach P. G. Seeger und Tödt, Seeger und Schacht ist nämlich<br />
die Sauerstoffbindungsfähigkeit <strong>der</strong> Erythrocyten und<br />
<strong>der</strong>en Eigenatmung im Initialstadium stärker herabgesetzt<br />
als die Atmung dei Krebszellen. Vermutlich wird dieser<br />
Defekt mit negativen Sauerstoff-Ionen beseitigt werden<br />
können, denn nach A. P. Krueger und R. F. Smith nimmt
das Hämoglobin von Tieren, die mit CO2 erstickt wurden,<br />
in einer negativ ionisierten Atmosphäre die hellrote Farbe<br />
sehr viel schneller wie<strong>der</strong> an als in einer normalen Atmosphäre.<br />
Krueger und Smith setzten auch eine Lösung von Schweineherz-Homogenat<br />
und Cytochrom c einmal einer normalen<br />
Atmosphäre und das an<strong>der</strong>e Mal einer negativ ionisierten<br />
Atmosphäre aus mit dem Ergebnis, daß die negativen<br />
Sauerstotf-lonen direkt o<strong>der</strong> auf dem Umwege über die<br />
Bildung chemischer Radikale auf die Cytochromoxydase<br />
einwirken (Bild 8).<br />
Aus diesen beiden Ergebnissen wird man schließen dürfen:<br />
Bei Inhalation von negativ ionisiertem Sauerstoff werden<br />
im Biut chemische Verbindungen gebildet, welche die<br />
Sauerstoffatmung in den einzelnen Zellen wie<strong>der</strong> beleben.<br />
Im Gegensatz hierzu hatte eine positiv ionisierte Atmosphäre<br />
keinen Einfluß auf das Homogenat, und es ist auch<br />
nach allem, was man heute über die Funktion <strong>der</strong> Atmungskette<br />
weiß, nicht anzunehmen, daß die positiven CCh-lonen<br />
<strong>der</strong> Atmosphäre irgendeinen Einfluß auf die Zeilatmung<br />
ausüben.<br />
-Zone»<br />
Die wesentliche Wirkung <strong>der</strong> COz-lonen ist vielmehr, das<br />
Neuro-Hormon Serotonin im Bindegewebe freizusetzen.<br />
Dieses hochwirksame Hormon ist die eigentliche Ursache<br />
aller unerwünschten Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Tracheafunktionen<br />
wie: Erniedrigung <strong>der</strong> Cilien-Frequenz, Verlangsamung des<br />
<strong>der</strong> Reinigung des Atemtraktes dienenden Schleimflusses,<br />
Kontraktion <strong>der</strong> Luftröhre und gesteigerte Verletzbarkeit<br />
des Flimmerepithels.<br />
Krueger und Smith haben schließlich noch nachweisen<br />
können, daß die Bernsteinsäure im Schweineherz-Homogenat<br />
unter dem Einfluß <strong>der</strong> negativen Sauerstoff-Ionen<br />
schneller in Fumarsäure umgewandelt wird als in normaler<br />
Atmosphäre. Das geht eindeutig aus einem Vergleich <strong>der</strong><br />
Geschwindigkeiten hervor, mit denen die bei 250 mjx gemessene<br />
optische Dichte in diesen beiden Fällen zunimmt<br />
(Bild 9).<br />
Durch die negativen Sauerstoff-Ionen wird somit nicht nur<br />
die innere Zellatmung, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Citronensäurezyklus<br />
beschleunigt, <strong>der</strong> das Sammelbecken des intermediären<br />
Stoffwechsels von Protein, Fett und Kohlehydrat<br />
ist und die Zwischenprodukte <strong>für</strong> den Aufbau zelleigenen<br />
Materials liefert.<br />
Das Herdgeschehen in einem Fokus o<strong>der</strong> die Belastung<br />
des Organismus durch chronische Entzündung eines inneren<br />
Organs bedingt wahrscheinlich die Freisetzung von<br />
Heparin und Serotonin im Interstitium des nerval korrespondierenden<br />
Segmentes und damit eine Lähmung <strong>der</strong><br />
angrenzenden glatten Muskulatur. Von dieser Lähmung<br />
dürfte auch jener Teil <strong>der</strong> Muskulatur betroffen werden,<br />
<strong>der</strong> die arterio-venösen Anastomosen drosselt. Nach Pischinger<br />
und Kellner wäre dann zu erwarten, daß <strong>der</strong> Blutstrom<br />
durch die permeablen Kapillaren des Interstitiums<br />
nachläßt und die extrazelluläre Flüssigkeit des Interstitiums<br />
an <strong>der</strong> Peripherie nicht mehr ausreichend mit dem molekularen<br />
Sauerstoff des arteriellen Blutes versorgt wird.<br />
In diesem Gebiet <strong>der</strong> Peripherie wird also bei vermin<strong>der</strong>ter<br />
Zellatmung weniger Wärme entwickelt und demzufolge<br />
werden gewisse Teile <strong>der</strong> betrettenden Hautsegmente, die<br />
mit dem Störfeld in Beziehung stehen, eine anormal tiefe<br />
Temperatur aufweisen. — Gleiches wird sich übrigens in<br />
jenen inneren Organen abspielen, welche den betroffenen<br />
Teil <strong>der</strong> Peripherie viszero-reflektorisch beeinflussen. — Da<br />
nun das weiche Bindegewebe bei unzureichen<strong>der</strong> Sauerstoffversorgung<br />
zusammenschrumpft, wird auch die elektrische<br />
Hautleitfähigkeit des darüber befindlichen Hautareals<br />
gegenüber <strong>der</strong> Norm verringert sein. Vagotone Spitzen<br />
im EDG zeigen somit Gebiete mit mangelhafter Sauerstoffversorgung<br />
an.<br />
VIII Physiologische Deutung einer Herdsanierung<br />
mit negativen Sauerstoff-Ionen<br />
Wenn nun aber auf dem Wege über die Lunge zweiwertige,<br />
negative Sauerstoff-Ionen ins Blut gelangen, werden sich<br />
diese mit freien positiven Wasserstoff-Ionen des Blutes zu<br />
H2O2-Molekülen verbinden. Die H2O2-Moieküle werden<br />
dann mit dem Blutstrom in die extrazelluläre Flüssigkeit<br />
des Interstitiums transportiert, wo sie in Gegenwart von<br />
nicht Häm gebundenem Ferro-Eisen in OH und OH- zerlegt<br />
werden, während dabei das Ferro-Eisen in Ferri-Eisen verwandelt<br />
wird. Letzteres kann sich dann anschließend durch<br />
Aufnahme eines Elektrons aus <strong>der</strong> Atemkette <strong>der</strong> Zelle<br />
wie<strong>der</strong> zu Ferro-Eisen zurückverwandeln. Eine ähnliche<br />
Rolle wie das Ferro-Eisen bei <strong>der</strong> Aufspaltung von H2O2<br />
scheint nach H. Albers das Vitamin C zu spielen, dessen<br />
Umsatz nach den Untersuchungen von A. A. Mingh bei Inhalation<br />
von negativen atmosphärischen Ionen wesentlich<br />
ansteigt.<br />
Die negativen OH-Ionen haben Radikal-Charakter und sind<br />
als solche in <strong>der</strong> Lage, Serotonin abzubauen und Toxine<br />
und Viren, die während einer Anoxie in den Zellen imprägniert<br />
wurden, in <strong>der</strong> Nähe von Doppelbindungen ungesättigter<br />
Kohlenwasserstoffe ähnlich aufzubrechen und <strong>der</strong><br />
Verbrennung zuzuführen wie die funktionellen Carbonylgruppen,<br />
welche W. F. Koch zur Heilung von Krebs- und<br />
Virus-Krankheiten injiziert hat. Wenn dann auf diese Weise<br />
schließlich alle streuenden Herde saniert und das freie<br />
Serotonin zu 5-Hydroxyl-lndolessigsäure abgebaut und mit<br />
dem Harn ausgeschieden wurde, können die Anastomosen<br />
wie<strong>der</strong> nach Bedarf gedrosselt und die extrazelluläre Flüssigkeit<br />
des Interstitiums wie<strong>der</strong> ausreichend mit Sauerstoff<br />
versorgt werden. So ist es zu verstehen, daß das Verschwinden<br />
<strong>der</strong> vagotonen Spitzen und das Symmetrischwerden<br />
des EDGs zuverlässige Kennzeichen einer sich anbahnenden<br />
Herdsanierung sind.<br />
IX Präventivmedizinische Wirkungen <strong>der</strong><br />
Elektro-Klimatisierung<br />
Normalerweise wird <strong>der</strong> Organismus, <strong>der</strong> während längerer<br />
Zeit einem Elektro-Klima mit überwiegend negativen atmosphärischen<br />
Ionen ausgesetzt war, auffallend unempfind-<br />
Iflf<br />
Phys.<br />
Heft !
lieh gegenüber epidemisch auftretenden Infektionskrankheiten,<br />
wie man das ja auch von dem durch Körpertraining<br />
antiphlogistisch adaptierten Menschen her kennt. Grippe<br />
und Keuchhustenepidemien werden von diesen Menschen<br />
ohne Erkrankung überstanden.<br />
Um zu zeigen, wie wirksam die Menschen mit einer Elektro-Klimatisierung<br />
<strong>der</strong> Arbeitsräume vor Infektionen geschützt<br />
werden, sei hier abschließend noch die Statistik des<br />
Werkarztes eines Betriebes mit einer Belegschaft von 671<br />
Personen angefügt.<br />
Von diesen befanden sich 309 in elektroklimatisierten Räumen,<br />
und 362 in Räumen, die lediglich mit Ventilatoren belüftet<br />
wurden. Während <strong>der</strong> Beobachtungszeit von 30 Wochen<br />
meldeten sich in den elektroklimatisierten Räumen<br />
insgesamt nur noch 37 Personen krank, was bei einer mittleren<br />
Krankheitsdauer von 2 Wochen eine Ausfallziffer von<br />
ausfallenden Arbeitstagen<br />
8 ' 45 lOOCTpiansoli-Präsenztagen er 9 |bi<br />
Demgegenüber fielen in den übrigen Räumen, die nicht<br />
mit einer Elektroklima-Anlage ausgerüstet waren, im gleichen<br />
Zeitabschnitt während einer Grippe-Epidemie täglich<br />
bis zu 50 Personen infolge Grippe-Erkrankung aus, was<br />
ausfallenden Arbeitstagen<br />
einer Ausfallziffer von 138 v o r--~- —-. ---—. .<br />
1000 Plansoll-Prasenztagen<br />
entspricht.<br />
Durch die Eleklro-Klimatisierung war somit die Ausfallziffer<br />
8,45 1<br />
wahrend <strong>der</strong> Grippe-Epidemie auf-.jgg=.p 6 Teduziertworden.<br />
Dieses Ergebnis läßt in <strong>der</strong> Tat die große präventivmedizinische<br />
Bedeutung einer Elektro-Klimatisierung unserer<br />
Wohn- und Arbeitsräume in grellem Lichte erscheinen.<br />
Zusammenf assu ng<br />
Eine Atmosphäre mit einem Überschuß von negativen Ionen,<br />
wie sie häufig unter freiem Himmel anzutreffen ist, ruft<br />
gewöhnlich schon innerhalb von 20 Tagen eine vegetative<br />
Gesamtumschaltung hervor. In <strong>der</strong> vagotonen Heilphase<br />
dieser Gesamtumschaltung wird normalerweise das vegetative<br />
Nervensystem entstört, <strong>der</strong> Ablauf von Infektionskrankheiten<br />
wesentlich abgeschwächt und beschleunigt, die<br />
Ausgangslage von einer antiinfektiösen in eine antiphlogistische<br />
Adaption verschoben und <strong>der</strong> Organismus gegenüber<br />
epidemisch auftretenden Krankheiten <strong>für</strong> Wochen resistent<br />
gemacht. Ebenso wie bei einer infektiösen Erkrankung<br />
und bei einer unspezifischen Therapie können die einzelnen<br />
Phasen <strong>der</strong> vegetativen Gesamtumschaltung in ihrem<br />
Ablauf an Hand von Elektro-Dermatogrammen (EDG) verfolgt<br />
werden, in welchen die an den einzelnen Dermatomen<br />
gemessene elektrische Hautleitfähigkeit über den verschiedenden<br />
Segmenten <strong>für</strong> die linke und rechte Körperhälfte<br />
graphisch dargestellt ist. Der Heilvorgang äußert sich in<br />
einer Symmetrierung und Stabilisierung des EDGs gegenüber<br />
äußeren Wettereinflüssen, und die Gesundung ist durch<br />
eine Hautleitfähigkeit von 0,13 /uS/cm 2 in den Segmenten V1<br />
bis C3 o<strong>der</strong> C4 und eine Hautleitfähigkeit von 0,03 ixS/cm 2<br />
in den Segmenten C4 o<strong>der</strong> C5 bis D2 angezeigt.<br />
Latente Herde machen sich bei <strong>der</strong> Inhalation von negativen<br />
atmosphärischen Ionen schon nach wenigen Minuten<br />
durch eine starke Erhöhung <strong>der</strong> elektrischen Hautleitfähigkeit<br />
in den korrespondierenden Dermatomen bemerkbar;<br />
sie lassen sich daher unter diesen Umständen mit Hilfe von<br />
automatisch registrierten Elektro-Dermatogrammen leicht<br />
als solche diagnostizieren.<br />
Auch können Weichteilherde mit einer Ionen-Therapie saniert<br />
und wahrscheinlich alle lebenswichtigen Organe vor<br />
den schädlichen Folgen einer Hypoxie geschützt werden.<br />
Hierbei ist von beson<strong>der</strong>er Wichtigkeit, daß die Konzentration<br />
des unipolaren Ionenüberschusses in <strong>der</strong> Einatemluft<br />
sowie die tägliche Ionen-Dosis <strong>der</strong> betreffenden Krankheit<br />
so sorgfältig angepaßt wird, daß <strong>der</strong> Properdinspiegel nicht<br />
wesentlich absinkt; diesem Zweck dient ein vom Verfasser<br />
entwickelter lonengenerator, <strong>der</strong> so ungefährlich ist, daß er<br />
dem Patienten ohne Bedenken <strong>für</strong> Langzeitbehandlungen<br />
zu Haus übergeben werden kann.<br />
Die Ergebnisse Kruegerscher Messungen, bei welchen eine<br />
Lösung von Herzhomogenat und Cytochrom c einmal normaler<br />
atmosphärischer Luft und das an<strong>der</strong>e Mal einem<br />
Strom negativer atmosphärischer Ionen ausgesetzt wurde,<br />
sprechen da<strong>für</strong>, daß sowohl die innere Zellatmung als auch<br />
<strong>der</strong> Zitronensäurezyklus durch die negativen Sauerstoff-<br />
Ionen <strong>der</strong> atmosphärischen Luft katalysiert wird. Eine zentrale<br />
physiologische Bedeutung dürfte den lungengängigen<br />
negativen Sauerstoff-Ionen bei <strong>der</strong> Reaktivierung jener<br />
Enzyme <strong>der</strong> Atmungskette zukommen, die durch körpereigene<br />
o<strong>der</strong> von außen aufgenommene Gifte unwirksam geworden<br />
sind. Demgegenüber nehmen die positiven atmosphärischen<br />
Ionen keinen direkten Einfluß auf das Leben<br />
<strong>der</strong> Zelle, son<strong>der</strong>n setzen in manchen Geweben Serotonin<br />
frei, welches die Gewebsfunktionen lähmt und wahrscheinlich<br />
in dem von einem Störfeld beeinflußten Interstitium<br />
Hypoxie verursacht. Wenn, wie beobachtet, bei einem Angebot<br />
von negativen Sauerstoff-Ionen die Hautleitfähigkeit im<br />
korrespondierenden Dermatom wie<strong>der</strong> ansteigt, so scheint<br />
dies auf einen beschleunigten Abbau des Serotonins im<br />
Störfeld und eine erfolgreiche Bekämpfung <strong>der</strong> Hypoxie<br />
hinzuweisen.<br />
Li teratu r<br />
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Anschrift des Verfassers: Dr. HOLGER LUEDER, Schweiz, 8400 Winterthur,<br />
Gutstraße 55.<br />
101<br />
lehab.<br />
i, 1970<br />
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Integrale Tonusregulation —<br />
das Wirkungsprinzip <strong>der</strong> Psychotaktilen Therapie nach Glaser-Veldman<br />
V. Gli<br />
Die Psychotaktile Therapie (PTT) ist eine <strong>der</strong> Methoden, die<br />
geeignet sind, die Selbstregulation <strong>der</strong> Körperfunktionen<br />
zu aktivieren.<br />
Der Begriff <strong>der</strong> Selbstregulation wird im allgemeinen nur<br />
auf die an sich schon unbewußt ablaufenden, vegetativ gesteuerten<br />
Regulationsformen angewandt, z. B. die kybernetische<br />
Regelung des cardio-pulmonalen Systems, des<br />
Kreislaufes, <strong>der</strong> Darm- und Nierentätigkeit, des intermediären<br />
Stoffwechsels, des Hormonhaushaltes, <strong>der</strong> Infektabwehr,<br />
<strong>der</strong> Wundheilung und auch sonstiger Rehabilitationen.<br />
Und doch sind all diese Regulationsformen in eine<br />
Regulierung <strong>der</strong> Gesamtperson integriert.<br />
Diese Integration kommt in <strong>der</strong> Verhaltensweise <strong>der</strong> Person<br />
mit zum Ausdruck, also im wahrsten Sinne des Wortes,<br />
in <strong>der</strong> Art sich zu halten und zu bewegen o<strong>der</strong> Stellung<br />
zu nehmen. Damit ist offensichtlich auch an den an sich<br />
unbewußt ablaufenden vegetativen Organfunktionen eine<br />
Funktion <strong>der</strong> willkürlichen Muskulatur gebunden — die<br />
Selbstregulation des Muskeltonus.<br />
Welche Rolle nun <strong>der</strong> Muskeltonus im Krankheitsgeschehen<br />
spielt, ist in neuerer Zeit gerade durch die relaxierenden<br />
Psychopharmaka, insbeson<strong>der</strong>e die Ataraktika (Librium und<br />
Valium) bekannt geworden. Da diese zur Beeinflussung <strong>der</strong><br />
seelischen Verhaltensweisen entwickelt worden sind, hat<br />
auch die Bedeutung <strong>der</strong> seelischen Verhaltensweisen <strong>für</strong><br />
den Heilungsprozeß im Bereich <strong>der</strong> Inneren Medizin stärkere<br />
Beachtung gefunden.<br />
Es liegt ja nun nahe, eine den Psychopharmaka ähnliche<br />
o<strong>der</strong> — wenn möglich — sogar bessere Tonusregulation<br />
auf natürlichem Wege anzubahnen. Ansätze dazu sehen wir<br />
von vielen Seiten.<br />
Ganz im Vor<strong>der</strong>grund steht dabei die Methode des autogenen<br />
Trainings nach /. H. Schulz. Sein Anliegen ist, über<br />
eine gezielte Entspannungspraxis die vegetativen Regulationen<br />
zur freien Entfaltung zu bringen. Als psychisches<br />
Äquivalent zu dieser Relaxierung gehört ein „Sich abschließen"<br />
von den Belangen <strong>der</strong> Umwelt, welches bis zur Unempfindlichkeit<br />
und Reflexlosigkeit entwickelt werden kann.<br />
Dieser Zustand ist während des Übens durch den Leiter<br />
taktil prüfbar.<br />
Es liegt in <strong>der</strong> Natur <strong>der</strong> Methode, daß die Praxis des<br />
autogenen Trainings eine Art Intervall-Training ist. Sie kann<br />
also nicht während einer Belastung o<strong>der</strong> Meisterung des<br />
Problemes durchgeführt werden.<br />
Für viele Gelegenheiten wäre es aber wünschenswert, eine<br />
autogene Einflußnahme auf die Art <strong>der</strong> Tonusregulation zu<br />
erlangen, während man sich in <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />
<strong>der</strong> Umwell befindet. Eine solche Einflußnahme würde z. B.<br />
beinhalten, daß man sich gelöster, freier, natürlicher, offener,<br />
abfang- und belastungsfähiger, angepaßter — aber<br />
auch sicherer, ruhiger und doch tatkräftiger <strong>der</strong> Umwelt gegenüber<br />
befindet und sich mit ihr auseinan<strong>der</strong> o<strong>der</strong> ins Einvernehmen<br />
setzt.<br />
Zur Erlangung dieser Fertigkeiten ist die Psychotaktile<br />
Therapie als ein Schulungsweg anzusehen. Er ist ohne weiteres<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Sprechstunde des Praktikers o<strong>der</strong><br />
Internisten durchführbar. Im Krankheitsfalle wäre eine bessere<br />
Ausgangslage <strong>für</strong> den Heilungsprozeß gegeben und<br />
<strong>der</strong> Einsatz an<strong>der</strong>er Heilmaßnahmen fände einen günstigeren<br />
Boden vor.<br />
Die PTT basiert im Wesentlichen auf folgenden, aus <strong>der</strong><br />
Praxis erwachsenen, erkenntnis-theoretisch und experimentell<br />
unterbauten Fakten:<br />
Tonusregulierung ist nicht das gleiche, was als „Entspannung"<br />
im autogenen Training zum Ausdruck kommt, denn<br />
dies beinhaltet lediglich vorübergehende Abschaltung zentral-nervöser<br />
Impulse, wie es auch sonst im Schlaf geschieht.<br />
Tonusregulierung bedingt eine Aktivierung des<br />
selbstregulierenden Systemes, das als Gammanervenfaser-<br />
System (GNS) bekannt ist. Es dient <strong>der</strong> Fascilation (Erleichterung)<br />
<strong>der</strong> Eigenreflexe sowie <strong>der</strong> Koordination, also dem<br />
inneren Aus- und Angleich <strong>der</strong> Tonusverteilung bei Haltung<br />
und Bewegung. Es bewirkt also das Fließende, Harmonisierende<br />
im Bewegungsablauf, die Balance während <strong>der</strong><br />
Haltung und eine Elastizität bei mechanischer Belastung.<br />
Das System gehört zum extrapyramidalen Anteil des motorischen<br />
Nervensystemes. Es ist also nicht <strong>der</strong> willkürlichen<br />
Leitung unterstellt, son<strong>der</strong>n wird im Gegenteil durch Selbstbeobachtung<br />
und Willensdirektive irritiert. (Je<strong>der</strong> weiß z.B.,<br />
daß Anmut und Grazie durch Selbstbeobachtung verloren<br />
gehen.)<br />
Experimentell ist erwiesen, daß dieses System durch Hautreize<br />
und Muskeldehnung aktiviert werden kann, und daß<br />
mit seiner Aktivierung Wachheit und Munterkeit verbunden<br />
sind.<br />
(Diese Erkenntnisse lassen sich auf vielen Gebieten<br />
praktisch bestätigen und erweitern, wenn man die<br />
Phänomene des verän<strong>der</strong>ten Tonus erfaßt hat und zu<br />
deuten versteht. So sind auch eine ganze Reihe als<br />
kutaneo-viszerale Reflexe gedeutete Einwirkungen von<br />
Massagen o<strong>der</strong> hydrotherapeutischen Maßnahmen primär<br />
als Verän<strong>der</strong>ungen im muskeltonusregulierenden<br />
System erkennbar.)<br />
Aus praktischer Erfahrung läßt sich ergänzen, daß grundsätzlich<br />
das Gefühl <strong>für</strong> die Ausweitung des persönlichen<br />
Lebensraumes über die Hautbegrenzung hinaus gleichbedeutend<br />
mit einem Ansprechen <strong>der</strong> Tonusregulation ist.<br />
Fachlich heißt das: Eine Ausweitung des sogenannten Körperschemas<br />
in den haplischen Raum.<br />
Aus <strong>der</strong> Fülle <strong>der</strong> Beispiele nur eines:<br />
Ein Lehrer, <strong>der</strong> mit dem Zeigestab auf Einzelheiten <strong>der</strong><br />
großen Tafel hinweist, führt nicht etwa mit seiner Hand den<br />
Stock an die entsprechende Stelle, son<strong>der</strong>n er zeigt unmittelbar<br />
an diesen Ort. Der Stock ist also die selbstverständliche<br />
Verlängerung o<strong>der</strong> Fortsetzung seines Armes.<br />
Er inkorporiert diesen in sein Bewegungsempfinden o<strong>der</strong><br />
er weitet das Empfinden auf den Stock aus. Er lebt empfindungsgemäß<br />
unmitieibar an <strong>der</strong> Tafel. Ja er lebt bereits<br />
im Zeigen dort, bevor <strong>der</strong> Stock die Tafel berührte. So wird<br />
erzielsicherer mit natürlich fließenden Bewegungen.<br />
Solche Raumbezüge werden in Sport und Gymnastik zur<br />
Verbesserung des Bewegungsspieles allenthalben bewußt<br />
o<strong>der</strong> unbewußt eingebaut. Die Möglichkeiten werden gesteigert<br />
durch den Umgang mit Werkzeugen wie Ball, Keule,<br />
Reifen, Speer u. a. und gipfeln in bezug auf lebendige<br />
Objekte im Partnerbezug wie z. B. beim Reiten und Mannschaftsspiel.<br />
Auch in Therapieformen wird diese Gesetzmäßigkeit genutzt.<br />
So verwendet Gerda Alexan<strong>der</strong> den Raumbezug in<br />
ihrer Eutoniearbeit, Alice Schaarschuch in <strong>der</strong> Lösungs- und<br />
Atemtherapie. Und in den organismischen Verfahren <strong>der</strong><br />
Psychotherapie wird Partner- und Umweltbezug immer stärker<br />
herausgestellt. („Konzentrative Bewegungstherapie"<br />
nach Stolze, „Ausdrucksgymnastik" nach Knauth)<br />
In den Rahmen solcher organismischer Verfahren <strong>der</strong> Psychotherapie<br />
wäre auch die Psychotaktile Therapie einzuglie<strong>der</strong>n,<br />
insoweit als bei ihr „auch" die psychische Verhaltensweise<br />
mit berücksichtigt wird.<br />
Ihr Ziel ist, eine spielfähige Tonusregulation im Patienten<br />
aufzubauen, durch die er in die Lage versetzt wird, das<br />
Muskelsystem als Ausgleichs- und Abfuhrmechanismus vegetativer<br />
Aktivitäten zu benutzen und es zugleich als Abfang<br />
und Schutzmechanismus gegen äußere Belastungen<br />
einzusetzen. Dieses Muskelsystem dient also insgesamt als<br />
Vermittlungs- und Pufferinstanz zwischen den leibeigenen<br />
Belangen und den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Umwelt.<br />
1Q2<br />
Phys.<br />
Heft 5
In stufenweisem Aufbau werden dabei die Möglichkeiten<br />
gut integrierter Verhaltensweisen entfaltet. Sie gipfeln in<br />
dem Zustand, den wir integrale Tonusregulation nennen.<br />
Diese Son<strong>der</strong>form zeigt somatisch die anpassungsfähigste<br />
Elastizität und Koordination <strong>der</strong> Muskulatur. Folgerichtig<br />
ist sie als Eutonie zu bezeichnen, ihr entspricht als psychologisches<br />
Äquivalent ein reciproker Umweltbezug, in dem<br />
<strong>der</strong> Mensch sowohl autoplastisch zur eigenen Anpassung<br />
befähigt ist, wie alloplastisch an <strong>der</strong> Anpassung <strong>der</strong> Umwelt<br />
mitwirken kann. Er ist dann stets weltoffen, tatbereit und<br />
doch gelassen, das Spielfeld <strong>der</strong> Begegnung souverän umfassend.<br />
Die PTT benutzt dabei die zu schulende Fähigkeit des<br />
Therapeuten, seine eigene Tonusregulation zu dirigieren.<br />
Er dokumentiert dann im taktilen Vorgehen nicht nur, daß<br />
er selbst eine gut Ionisierte Hand hat, son<strong>der</strong>n entfaltet<br />
dabei auch eine kinetische Sensibilität seiner Hände, um<br />
den variablen Tonuszustand des Patienten differenziert zu<br />
erfassen.<br />
Schon diese beim Therapeuten entwickelte Fähigkeit, die<br />
an sich dem guten Arzte eignen müßte, erleichtert ihm den<br />
Umgang mit den Patienten, verbessert seine Führungseigenschaften<br />
sowie manuefle Diagnostik und Therapie.<br />
Das therapeutische Ziel <strong>der</strong> PTT ist dagegen darauf ausgerichtet,<br />
diese Fertigkeiten beim Patienten aufzurufen, wobei<br />
die gut taktil aufliegende Hand des Therapeuten nur<br />
Hilfestellung gibt und als Testobjekt fungiert. Über sie wird<br />
<strong>der</strong> Patient angehalten, sein Körpergefühl zu entfalten. Dabei<br />
ist ihm <strong>der</strong> Unterschied zwischen Empfindsamkeit und<br />
Raumgefühl deutlich zu machen, entsprechend <strong>der</strong> Analogie,<br />
nach <strong>der</strong> das Auge nicht nur Sinneseindrücke aufnimmt,<br />
son<strong>der</strong>n daß man eigentlich sein Auge im erkennenden Bewerten<br />
auf etwas wirft.<br />
Diese Unterschiede zwischen Empfindsamkeit und Raumgefühl<br />
sind — so verblüffend es dem Übenden anfangs<br />
scheinen mag — an den spezifischen Tonusverän<strong>der</strong>ungen<br />
taktil erfaßbar. (Wir prüfen es im allgemeinen am bäuchlings<br />
liegenden Patienten in <strong>der</strong> Lendengegend.) Es wird<br />
dabei auch dem Therapeuten deutlich, daß in dem Maße,<br />
wie <strong>der</strong> Patient sich im gefühlsmäßigen Erkennen des auf<br />
ihn taktil einwirkenden Therapeuten einzustellen vermag,<br />
sich eine Tonusumstellung in ihm aufbaut, durch die er<br />
sich nicht mehr als passiv Erleiden<strong>der</strong> o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einwirkung<br />
Ausgelieferter empfindet. Er wird spieSfähiger, kann Gegenpart<br />
halten, wird souverän und sicher in <strong>der</strong> Bewältigung<br />
taktiler Annäherung, anscheinend unempfindlicher —<br />
in Wirklichkeit aber angepaßter und abfe<strong>der</strong>ungsfähiger.<br />
Es gehört zur Methodik <strong>der</strong> Psychotaktilen Therapie, im<br />
Verlauf des Übens — wie im Autogenen Training — dem<br />
Patienten diese Fertigkeit als eigenständige, selbstwählbare<br />
Einstellung bewußt zu machen, so daß sie nicht an die<br />
Einwirkung des Therapeuten gebunden bleibt und sich in<br />
an<strong>der</strong>en Lebenssituationen bewähren kann. Diese Abwandlung<br />
wird begünstigt, wenn es sich realisieren läßt, daß<br />
noch weitere Personen wie Mitarbeiter, Angehörige o<strong>der</strong><br />
Gruppen von dem Übenden in den Kreis seiner Gefühlserfassung<br />
einbezogen werden.<br />
Anschrift des Verfassers: Dr. med. V. GLASER, 729 Freudenstadt,<br />
StraBburger Straße 25.<br />
Aus Praxis und Forschung<br />
ius und<br />
A. Isnel<br />
103<br />
J. Rehab.<br />
äft 5, 1970<br />
Die Bedeutung <strong>der</strong> Ribonukleinsäuren <strong>für</strong> den Eiweiß-Stoffwechsel<br />
unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Therapiemöglichkeit mit REGENERESEN<br />
Als Miescher (53) vor knapp hun<strong>der</strong>t Jahren die Nukleinsäuren<br />
entdeckte, wußte man von ihnen nicht viel mehr, als<br />
daß sie Stoffe von Säurecharakter waren, die sich in den<br />
Zellkernen fanden.<br />
Vor etwa fünfzehn Jahren wurde die Bedeutung <strong>der</strong> Nukleinsäuren<br />
<strong>für</strong> die Protein-Synthese erstmalig diskutiert.<br />
Die beherrschende Rolle <strong>der</strong> RNS und die von histo-chemischer<br />
Seite bestätigten Beziehungen zwischen RNS und<br />
Protein-Synthese sind nun in den letzten fünfzehn Jahren<br />
durch zahlreiche Arbeiten auf diesem Gebiet experimentell<br />
bewiesen worden. Brächet (6), Hoagland (35), Watson<br />
(67) u. a. m. So konnte gezeigt werden, daß in Gewebskulturen<br />
jedes Wachstum aufhört, wenn die RNS zerstört<br />
wird. Setzt man dann <strong>der</strong> Nährlösung organspezifische<br />
RNS wie<strong>der</strong> zu, beobachtet man neues Wachstum. Nur<br />
durch die RNS werden die Proteine aus Aminosäuren aufgebaut.<br />
Es ergab sich weiterhin, daß nicht-denaturierte RNS<br />
in <strong>der</strong> Lage sind, die Eiweiß-Synthese wesentlich zu steigern.<br />
(Neumann und Großmann [55], Dyckerhoff [22, 23],<br />
Landauer [45] u. a. m.). Kalb (41) konnte in Isotopenversuchen<br />
feststeilen, daß die Gewebskulturen durch entsprechende<br />
Organ-RNS zu stärkerem Wachstum angeregt wurden,<br />
teilweise mit einer Steigerung von über 100%.<br />
Außerordentlich interessant und aufschlußreich ist nun das<br />
Studium des inzwischen sehr umfangreichen Schrifttums<br />
<strong>der</strong> Weltliteratur über die RNS-Forschung.<br />
in letzter Zeit finden sich immer mehr eindrucksvolle Berichte<br />
darüber, daß Lernen und Gedächtnis mit einer Vermehrung<br />
von RNS und Proteingehalt in den betreffenden<br />
Neuronen verbunden sind. (Mc Connel [51, 52]).<br />
Gillepsie (31) differenzierte 1936 das Gedächtnis in drei<br />
verschiedene Faktoren: 1. die Aufnahme <strong>der</strong> Eindrücke,<br />
2. die Speicherung und 3. die spätere Wie<strong>der</strong>gabe. Während<br />
Katz und Halstead (42) noch im Jahre 1950 das Protein<br />
als Speicherungsmöglichkeit <strong>für</strong> das Gedächtnis vermuteten,<br />
konnte <strong>der</strong> berühmte schwedische Forscher Hyden<br />
(36 ff) dieses als Tatsache später beweisen. Hyd&n und<br />
Mitarb. (36 ff) stellten 1960/62/63 bei Ratten im Lemversuch<br />
einen deutlichen Anstieg des RNS-Gehaltes <strong>der</strong> Nervenzellen<br />
fest. Hyden (36 ff) setzte bereits 1962 spezifische Verän<strong>der</strong>ungen<br />
in <strong>der</strong> Reihenfolge <strong>der</strong> RNS in den Nervenzellen<br />
voraus, wodurch die Protein-Synthese im ganzen Gehirn<br />
beeinflußt werden kann. In diesem Sinne ist auch das<br />
Experiment von Morrel (54) zu werten. Dieser setzte artifiziell<br />
eine epileptogene Zone in <strong>der</strong> Hirnhälfte einer Ratte<br />
und erzeugte damit eine spiegelbildliche epileptogene Zone<br />
in <strong>der</strong> entsprechenden Gegenseite <strong>der</strong> Hirnrinde.<br />
Cook u. Mitarb. (19) zeigten 1963, daß Ratten bei täglichen<br />
RNS-Injektionen schneller lernten und das Erlernte besser<br />
behielten, afs die Kontro/ftrere.<br />
Von zahlreichen Forschern ist bewiesen worden, daß die<br />
makromolekularen RNS bei allen Hirnfunktionen eine gewisse<br />
Rolle spielen müssen und die Protein-Synthese för<strong>der</strong>n.<br />
[Beermann und Clever [5], Frenster u. Mitarb. [25,26],<br />
Sampson [60], Hyden u. Mitarb. [36 ff], Sutton [64]).<br />
Beson<strong>der</strong>s hinzuweisen ist auf das Buch von Gaito (28), in<br />
welchem die wichtigsten Arbeiten <strong>der</strong> bekanntesten Forscher<br />
auf diesem Gebiet zusammengefaßt sind.<br />
Nach diesen experimentellen Erfolgen an Tieren war es<br />
naheliegend, diese auch beim Menschen therapeutisch<br />
nutzbar zu machen und zwar in <strong>der</strong>selben Richtung wie im<br />
Tierexperiment zunächst hinsichtlich des Gehirns, d. h. die<br />
Aufnahme von Eindrücken, die Speicherung und die spätere<br />
Wie<strong>der</strong>gabe.<br />
Fußend auf den Entdeckungen von Magoun (47, 48) fand<br />
Cameron (10 ff) nach täglichen Gaben von Hefe-RNS eine<br />
Verbesserung des Gedächtnisses in 50% <strong>der</strong> Fälle von<br />
Hirnsklerose; beson<strong>der</strong>s Verwirrungszustände und schwere<br />
Gedächtnisstörungen besserten sich; die Besserung wurde<br />
durch eine erhöhte Merkfähigkeit, Abnahme <strong>der</strong> Verwirrung<br />
und Zunahme sinnvoller Aktivität bewiesen — während Pa-
tienten mit seniler Alterung eine geringere Besserungstendenz<br />
zeigten.<br />
Cameron {10 ff) berichteie über eine Versuchsserie bei alten<br />
Patienten mit RNS-Gaben: Merkfähigkeit und Gedächtnis<br />
besserten sich deutlich.<br />
Cameron (10 ff), Beermann und Clever (5), Hyden und<br />
Egyhazi (37, 38) und viele an<strong>der</strong>e bestätigten kurz zusammengefaßt<br />
folgenden Vorgang:<br />
„Die RNS (Matrize als Negativ) führt zur Intensivierung<br />
<strong>der</strong> Protein-Synthese. Energiequelle ist die ATP, die aus<br />
den Mitochondrien stammt."<br />
Nach dem bisher Gesagten scheint es beinahe so, als hätten<br />
sich sämtliche Wissenschaftler bei <strong>der</strong> RNS-Forschung<br />
nur mit dem Gehirn befaßt. Dem ist aber keineswegs so.<br />
In Übereinstimmung mit den vorstehend zitierten Experimenten<br />
haben sich zahlreiche an<strong>der</strong>e Forscher mit analogen<br />
Komplexen des RNS-Problems auseinan<strong>der</strong>gesetzt.<br />
Denn überall, wo eine Zelle wächst, o<strong>der</strong> sich teilt, findet<br />
man eine hohe Nukleinsäurekonzentration (Davidson und<br />
Waymouth [20],).<br />
Sugahara, Nagata und Tanaka (63) konnten feststellen, daß<br />
Mäuse, die wöchentlich röntgenbestrahlt wurden, nach<br />
gleichzeitig drei Injektionen pro Woche von einem Präparat<br />
als Hefe RNS eine Verlängerung <strong>der</strong> Überlebenszeit<br />
zeigten.<br />
Auch Maisin u. Mitarb. (49) konnten durch RNS-Gaben die<br />
Überlebensrate nach Röntgenbestrahlung von 4—5 % auf<br />
60—65% erhöhen.<br />
Batkin (3) verkürzte die Zeit zur Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Koordination<br />
<strong>der</strong> Schwimmfähigkeit des Karpfens und vermutlich<br />
die <strong>der</strong> Regeneration des Rückenmarks (nach<br />
Durchtrennung) durch Injektionen von Hefe-RNS o<strong>der</strong> von<br />
RNS aus Karpfen-Embryonen.<br />
Beck und Krahl (4) erbrachten den eindeutigen wissenschaftlichen<br />
Beweis eines RNS-Schwundes im Innenohr des<br />
Meerschweinchens nach experimentelltoxischer Schädigung<br />
mit Kanamycin.<br />
Mankin und Laing (50) konnten in ihrer Arbeit über die<br />
Protein-Synthese durch RNS (RNS-Synthese) bei Osteoarthritis<br />
im Gelenk-Knorpel von osteoarthritischen Hunden<br />
feststellen, daß <strong>der</strong> RNS-Gehalt in den betroffenen Gebieten<br />
in dem Maße absinkt, wie <strong>der</strong> Krankheitsprozeß fortschreitet.<br />
Es besteht also ©in direkter Zusammenhang<br />
zwischen RNS-Gehalt und Schwere <strong>der</strong> Krankheit,<br />
in <strong>der</strong> Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften <strong>der</strong> UdSSR hat<br />
Polehaev (57) in Moskau experimentell bei Hunden Herzmuskelschädem<br />
gesetzt und diese elektrokardiographisch,<br />
histologisch und biochemisch registriert. Mit einem Herzmuskelpräparat<br />
konnte er eine völlige restutio ad integrum<br />
erreichen. Der wirksame Faktor seines therapeutischen Vorgehens<br />
war RNA (ribonucleic acidl = Ribonukleinsäure).<br />
Ferner fanden Robertson u. Mitarb. (58, 59), Gardner (29)<br />
und an<strong>der</strong>e bei regelmäßiger Gabe von Hefe-RNS eine<br />
Verlängerung <strong>der</strong> Lebensdauer von Ratten zwischen<br />
7 und 18%.<br />
Sved und Wainrib (65) berichteten über ihre Beobachtungen<br />
bei präsenilen und alten Menschen; nachdem bereits<br />
Bürger (8) und Hyden (36 ff) festgestellt hatten, daß <strong>der</strong><br />
RNS-Gehalt <strong>der</strong> Zelle bis zu 40 Jahren ansteigt, um dann<br />
abzufallen.<br />
Williamson (69 ff) und Guschlbauer (32 ff) fanden eine<br />
deutliche Vermehrung <strong>der</strong> RNS im Regenerationsgewebe<br />
bei <strong>der</strong> Wundheilung, und sie konnten in experimentellen<br />
Untersuchungen die Bedeutung <strong>der</strong> RNS bei diesem Regenerations-Prozeß<br />
nachweisen.<br />
Die enge Beziehung zwischen Intelligenzgrad und RNS ist<br />
von den Forschern Stetton u. Mitarb. (62), Füller u. Mitarb.<br />
(27), Brooks (7) und Kral u. Mitairb. (43) erkannt worden.<br />
In diesem Zusammenhang sieht Enesco (24) in <strong>der</strong> Verabreichung<br />
von RNS bei Mongolismus eine bedeutende therapeutische<br />
Möglichkeit. Weitere Arbeiten von Kral, Enesco<br />
und So/yom (44) sind in Vorbereitung.<br />
Diese Beispiele <strong>der</strong> signifikanten Bedeutung <strong>der</strong> RNS <strong>für</strong><br />
den Eiweiß-Stoffwechsel und damit <strong>für</strong> die Regeneration<br />
können durch viele weitere aus dem inzwischen sehr umfangreichen<br />
internationalen Schrifttum ergänzt werden.<br />
So finden sich schon jetzt zahlreiche Hinweise darauf, daß<br />
die RNS in. <strong>der</strong> Lage sind, die Vermehrung von Viren negativ<br />
zu beeinflussen (Skljanskaja u. Mitarb. [61], Tikkenenko<br />
u. Mitarb. [66] und Louisot [46]).<br />
Im Gegenteil, Niu u. Mitarb. (56), de Carvaffio u. Mitarb..<br />
(17), Askenova u. Mitarb. (1), Comorosan u. Mitarb. (18)<br />
und Alexan<strong>der</strong> u. Mitarb. (2) konnten feststeilen, daß nach<br />
Gabe von RNS aus normalem Gewebe in Tumorgewebe<br />
die Vergrößerung <strong>der</strong> Tumore verhin<strong>der</strong>t und die Malignität<br />
herabgesetzt wurde.<br />
Die zahlreichen Veröffentlichungen haben Davidson, J. N.<br />
und Cohn (21) zu einer Serienfolge über Fortschritte in<br />
<strong>der</strong> Erforschung <strong>der</strong> Ribonukleinsäure und Molekularbiologie<br />
veranlaßt.<br />
Die Organspezifität konnten Cachin u. Mitarb. (9) nachweisen,<br />
indem sie bei Ratten und 26 Patienten, die lebergeschädigt<br />
und zum Teil Diabetiker waren, Hefe-RNS und<br />
Pankreas-RNS injizierten. Dabei zeigte sich nach Hefe-RNS<br />
eine nur geringfügige Besserung, dagegen fand sich nach<br />
Pankreas-RNS eine 60prozentige Besserung.<br />
Eine Bestätigung dieser Arbeiten wurde auf einem an<strong>der</strong>en<br />
Gebiet gefunden durch Zemp u. Mitarb. (72, 73), indem sie<br />
Uridin-markierte RNS aus trainiertem Rattengehirn an<strong>der</strong>en<br />
Ratten injizierten und dabei beobachteten, daß die RNS-<br />
Synthese ausschließlich im Gehirn erhöht war, aber nicht<br />
in Leber und Niere.<br />
Aus all dem ist folgende Schlußfolgerung zu ziehen:<br />
„Nur durch RNS werden die Eiweiß-Stoffe aus Aminosäuren<br />
aufgebaut."<br />
Bereits Anfang <strong>der</strong> fünfziger Jahre vertrat Dyckerhoff den<br />
Standpunkt, daß die RNS als Katalysator <strong>der</strong> Protein-Synthese<br />
die große Chance war, eine merkliche Lücke in unserem<br />
therapeutischen Vorgehen zu schließen, d. h. den<br />
Wirkungseffekt <strong>der</strong> RNS in <strong>der</strong> Human-Therapie zu<br />
nutzen.<br />
In den Vor<strong>der</strong>grund seiner Ideen stellte er schon damals<br />
das Postulat: „Es muß sich um eine Eiweiß-Stoffwechselstörung<br />
handeln, um mit dieser Therapie Erfolg zu haben.<br />
Das Wirkungsprinzip einer solchen Therapie kann nur die<br />
Normalisierung einer gestörten Eiweiß-Synthese sein."<br />
Es sind eine große Zahl schonen<strong>der</strong> Verfahren beschrieben<br />
worden, mit denen es möglich ist, nicht-denaturierte RNS<br />
zu isolieren, <strong>der</strong>en biologische Aktivität zu erhalten und<br />
entsprechende Experimente anzustellen, und es ist das<br />
große Verdienst von Dyckerhoff, diese RNS, die die organspezifische<br />
Eiweiß-Synthese katalysieren, in die Human-<br />
Therapie eingeführt zu haben. Dyckerhoff isolierte die RNS<br />
nach einem von ihm entwickelten Verfahren aus frisch entnommenen<br />
Säugetiergewebe und führte sie unter dem Namen<br />
REGENERESEN® in die Therapie ein.<br />
Seit Einführung <strong>der</strong> REGENERESEN in die Therapie sind<br />
folgende Erfahrungen gesammelt worden;<br />
1. Die klinische Anwendung <strong>der</strong> REGENERESEN zeigte in<br />
Fällen von Degenerationsprozessen und Eiweiß-Stoffwechselstörungen<br />
sehr günstige Resultate, die in Übereinstimmung<br />
mit den in <strong>der</strong> internationalen Literatur<br />
beschriebenen Fällen stehen.<br />
Im doppelten Blindversuch ist ein geriatrisches Regeneresen-Kombinationspräparat<br />
aus 13 verschiedenen<br />
RNS — es handelt sich um die Regenerese RN 13 —<br />
von Wentz (68) getestet worden. Neben <strong>der</strong> subjektiven<br />
Besserung wurde eine objektive Intensivierung <strong>der</strong><br />
Eiweiß-Synthese durch beträchtliche Vermehrung <strong>der</strong><br />
Päasma-Proteine eindeutig festgestellt. Bei den Patienten<br />
<strong>der</strong> Placebo-Serie zeigte sich dagegen eine sinkende<br />
Tendenz.<br />
Außer an<strong>der</strong>en Kombinationen stellte Dyckerhoff eine<br />
Kombination aus vier verschiedenen RNS <strong>für</strong> degene-
ative Innenohrprozesse zusammen, das Au 4. Gaus<br />
(30) objektivierte den positiven RNS-Effekt am Innenohr<br />
durch Audiogramme.<br />
Diese günstigen Ergebnisse sind inzwischen durch<br />
Rauch (1969, persönliche Mitteilung) einwandfrei bestätigt.<br />
2. Niemals ist eine Schädigung o<strong>der</strong> ein Todesfall durch<br />
REGENERESEN eingetreten.<br />
3. Auch größere Mengen und häufig wie<strong>der</strong>holte Injektionen<br />
sind ohne Gefahr verabreicht worden, womit <strong>der</strong><br />
oberste ärztliche Grundsatz des nff nocere sichergestellt<br />
ist.<br />
Zur Zeit werden auf verschiedenen Fachgebieten (Chirurgie,<br />
Innere Medizin, Neurologie, Dermatologie, Augenheilkunde,<br />
Otologie etc.) entsprechende RNS-Behandlungen<br />
mit REGENERESEN mit Erfolg durchgeführt. An dieser Stelle<br />
sei nur auf eine Eigenbeobachtung auf otoiogischem Gebiet<br />
beson<strong>der</strong>s hingewiesen:<br />
Degenerative Innenohrschwerhörigkeit<br />
Herr/. -, 17 Jahre<br />
Vorgeschichte: Familie o. B. Insbeson<strong>der</strong>e keine auffälligen<br />
Ohrerkrankungen o<strong>der</strong> Hörstörungen bekannt. Selbst: Nie<br />
ernstlich krank gewesen; keine Ohrerkrankungen. Mit<br />
3 Jahren Mumps — im Anschluß daran Gehörsverschlechterung,<br />
die im Laufe <strong>der</strong> folgenden Jahre keine Verän<strong>der</strong>ung<br />
o<strong>der</strong> Schwankungen zeigte!<br />
Beschwerden: Gehörsverschlechterung bei<strong>der</strong>seits.<br />
1. Untersuchung am 8. Januar 1968:<br />
Spiegeluntersuchung: Frei von krankhaften Verän<strong>der</strong>ungen;<br />
insbeson<strong>der</strong>e zeigten beide Ohren (Gehörgang, Trommelfelle<br />
etc.) keinen krankhaften Befund, durch den die Hörstörung<br />
zu erklären war.<br />
Audiometrische Hörprüfung mit Luft- und Knochenleitungs-<br />
90<br />
100<br />
64 128 256 552 1024 2048 4096 8192 Hz<br />
NAME Herr I.- 17 J". DATL<br />
LUFT = LEITUNG<br />
RECHTS O<br />
(ROT)<br />
64 128 256 512 1024 2048 4096 8192 Hz<br />
NAME Herr<br />
RECHTS o<br />
I.-<br />
i<br />
f<br />
i<br />
1448<br />
s<br />
- -<br />
-_1<br />
.1<br />
r.<br />
5792<br />
17 J» DATUM<br />
KNOCHENLEITUNG-<br />
(ROT)<br />
6<br />
.6, 3<br />
115t 4<br />
10<br />
0<br />
10<br />
20<br />
30<br />
40<br />
50<br />
60<br />
70<br />
80<br />
90<br />
00<br />
10<br />
dR<br />
64 12S 256 512 1024 2048 4096 8192 Hz<br />
NAME: Herr I.-<br />
LUFT =<br />
LINKS X<br />
17 J. DATUM<br />
LEITUNG-<br />
(BLAU)<br />
\<br />
i*<br />
•<br />
2048<br />
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•^<br />
48<br />
40 96<br />
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F<br />
2896»<br />
ö,<br />
57 92<br />
NAME Herr I.- 17 J. DATUM<br />
KNOCHENLEITUNG<br />
LINKS X (BLAU)<br />
81<br />
.b<br />
*6 &<br />
1« 68<br />
audiogrammen (s. Abbildungen) — die Anfangskurven vom<br />
8. 1. 1968 sind dick gezeichnet.<br />
Vestibularisprüfung: Keine spontanen Gleichgewichtsstörungen.<br />
Nach kalorischer und rotatorischer Reizung bei<strong>der</strong>seits<br />
gfeiche, im Rahmen <strong>der</strong> Norm (regende Reaktionen.<br />
Die Allgemein-Untersuchung ergab keinen pathologischen<br />
Befund.<br />
Beginn <strong>der</strong> Therapie am 12. Januar 1968:<br />
Patient bekommt täglich je 1 Ampulle AU 4 und Placenta<br />
masc. (rechts und links getrennt, tief intraglutäal).<br />
Nach dem 10. Behandlungstag (also nach je 10 Ampullen<br />
AU 4 und Placenta masc.) erste Audiogrammkontrolle, die<br />
mit Datum-Vermerk eingezeichnet wurde; die Besserung<br />
ist schraffiert gezeichnet.<br />
In <strong>der</strong> Folgezeit (1. und 16. Februar) Kontrollen, bei denen<br />
sich sowohl in den Luft- als auch Knochenleitungskurven<br />
ein weiterer Anstieg zeigte.<br />
Diese Beobachtung ist aus mehreren Gründen wichtig:<br />
Es konnte in diesem Fall einer toxischen Innenohrschädigung<br />
ausschließlich mit einem organspezifischen RNS-Präparat<br />
eine signifikant nachweisbare Besserung — fast Heilung<br />
— erreicht werden.<br />
Es ist bemerkenswert, daß diese Schädigung noch nach<br />
14jähriger Dauer gebessert werden konnte und eine weitere<br />
Regeneration noch nach Beendigung <strong>der</strong> 10tägigen Injektionsserie<br />
erfolgte.<br />
Zusammenfassung:<br />
Die Ribonukleinsäuren sind in Form <strong>der</strong> verschiedenen<br />
organspez,ifischen REGENERESEN® nach Prof. Dr. H. Dyckerhoff<br />
ein wirksames und unschädliches Therapeutikum bei<br />
degenerativen Prozessen und Eiweiß-Stoffwechselstörungen<br />
zur Revitalisierung. Sie sind ein naturgegebener Weg<br />
zur Therapie aller jener Krankheiten, die auf Störungen<br />
des Eiweiß-Stoffwechsels und im Zellneubau, also <strong>der</strong> Regeneration<br />
beruhen.<br />
HSI<br />
Hz<br />
6<br />
4
Li teratur<br />
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72 ZEMP, J. W., J. E. WILSON, K. SCHLESINGER, W. O. BOGGAN<br />
und W. GLASSMANN: Proc. nat. Acad. Sei. USA 55, 1423 (1966).<br />
73. ZEMP, J. W. et al: Proc. nat. Acad. Sei. USA 58 (1967).<br />
Anschriften <strong>der</strong> Verfasser: Prof. Dr. med. W. GAUS, 5 Köln, Hohenzollernring<br />
12; Priv.-Doz. Dr. phil. A. Isnel, 5 Köln, Hunsrückstraße 11.<br />
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Das interessiert den Leser<br />
Lebenshilfe setzt neue Akzente <strong>für</strong> künftige Arbeit<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> 6. Studientagung in Würzburg<br />
Die Bundesvereinigung Lebenshilfe <strong>für</strong> geistig Behin<strong>der</strong>te<br />
hielt vom 19. bis 22. November 1968 in Würzburg ihre<br />
6. Studientagung zu dem Thema „Der geistig behin<strong>der</strong>te<br />
Jugendliche in <strong>der</strong> Familie, Arbeit und Gesellschaft" ab.<br />
Als Ergebnis dieser Tagung, an <strong>der</strong> neben profilierten<br />
Referenten und Gästen aus dem In- und Ausland über<br />
300 Eltern, Fachleute <strong>der</strong> verschiedensten Disziplinen<br />
(<strong>Ärzte</strong>, Pädagogen, Juristen, Theologen u. a.) sowie Mitarbeiter<br />
aus <strong>der</strong> Praxis teilnahmen, wurden folgende<br />
9 Punkte erarbeitet, mit denen die Lebenshilfe neue Akzente<br />
<strong>für</strong> ihre künftige Arbeit setzt.<br />
1. Es müssen Wege gefunden werden, die Min<strong>der</strong>heit <strong>der</strong><br />
leistungsschwachen Behin<strong>der</strong>ten in unsere leistungsorientierte<br />
Gesellschaft zu integrieren.<br />
2. Es ist erfor<strong>der</strong>lich, das Schulwesen <strong>für</strong> geistig Behin<strong>der</strong>te<br />
in allen Bundeslän<strong>der</strong>n durch die Schaffung einer<br />
arbeitsvorbereitenden Abschlußstufe zu differenzieren.<br />
Ein Schulbesuch bis zum 18. Lebensjahr sollte ermögffcfit<br />
werden.<br />
3. Die sachlichen und finanziellen Voraussetzungen <strong>für</strong> die<br />
Schaffung von mindestens 18000 Arbeitsplätzen in Werkstätten<br />
<strong>für</strong> Behin<strong>der</strong>te sind sicherzustellen. Dieses kann<br />
nur durch intensive Hilfe <strong>der</strong> zuständigen Behörden erreicht<br />
werden.<br />
4. Im Zusammenhang mit den Werkstätten <strong>für</strong> Behin<strong>der</strong>te<br />
müssen Wohnheime mit familiärem Charakter errichtet<br />
werden, die den Behin<strong>der</strong>ten ihren gewohnten Lebensraum<br />
erhalten, wenn die Unterbringung in <strong>der</strong> Familie<br />
nicht mehr möglich ist.<br />
5. Der Familie des geistig behin<strong>der</strong>ten Jugendlichen sind<br />
praktische Hilfen wie Erholungs<strong>für</strong>sorge, angemessene<br />
Freizeitbeschäftigungen <strong>für</strong> den Behin<strong>der</strong>ten und Beratungsdienste<br />
anzubieten.<br />
6. In den Ausbildungsplänen <strong>für</strong> das Medizinstudium sowie<br />
in <strong>der</strong> ärztlichen Fortbildung müssen die vielschichtigen<br />
Probleme geistiger Behin<strong>der</strong>ung stärker berücksichtigt<br />
werden.<br />
7. Die Kirchen und Religionsgemeinschaften werden aufgerufen,<br />
den geistig behin<strong>der</strong>ten Menschen als hilfsbedürftigen<br />
Nächsten voll anzunehmen. Das bedeutet, ihn<br />
auch zu den Sakramenten zuzulassen.<br />
8. Legislative und Exekutive haben sich in zunehmendem<br />
Maße auf die For<strong>der</strong>ungen des Rahmenprogamms <strong>der</strong><br />
Lebenshilfe eingestellt. Das beweist die Zustimmung<br />
<strong>der</strong> Konferenz <strong>der</strong> Kultusminister zu den Empfehlungen<br />
Lebenshilfe <strong>für</strong> die Son<strong>der</strong>schulen <strong>für</strong> geistig Behin<strong>der</strong>te,<br />
die anläßlich <strong>der</strong> Studientagung bekanntgegeben wurde.<br />
9. Die Lebenshilfe ist bereit, mit allen Verbänden und<br />
Gruppen, die in <strong>der</strong> Hilfe <strong>für</strong> geistig Behin<strong>der</strong>te tätig<br />
sind, vertrauensvoll und unvoreingenommen zusammenzuarbeiten.<br />
(PdL)<br />
Die ernährungsphysiologische Bedeutung von Fisch<br />
Etwa 65% <strong>der</strong> Weltbevölkerung kann sich heute nur unzureichend<br />
ernähren. In den meisten Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />
enthält die Kost einen hohen Prozentsatz stärkehaltiger<br />
Lebensmittel wie Reis, Hirse, Mais o<strong>der</strong> Bananen. Der<br />
Mangel an Proteinen, vor allem an hochwertigem tierischen<br />
Eiweiß, stellt viele Entwicklungslän<strong>der</strong> vor große Probleme.<br />
Soweit sie in diesen Län<strong>der</strong>n überhaupt zur Verfügung<br />
stehen, sind Fleisch-, Milch und Milchprodukte unverhältnismäßig<br />
teuer.<br />
Nach Meinung <strong>der</strong> Welternährungsorganisation (FAO)<br />
könnte diesem Proteinmangel jedoch durch „Erzeugung<br />
von Nahrung aus dem Wasser" abgeholfen werden. 37 Milliarden<br />
ha Meeresfläche und mindestens eine weitere<br />
Milliarde ha Süßwasserfläche — gegenüber nur 1,3 Milliarden<br />
ha Ackerfläche — stehen <strong>der</strong> Menschheit als Eiweißreservoir<br />
zur Verfügung und können <strong>für</strong> die Ernährung <strong>der</strong><br />
wachsenden Erdbevölkerung nutzbar gemacht werden.<br />
Durch die Entwicklung <strong>der</strong> Gefriertechnik stehen <strong>der</strong><br />
Fischerei heute auch weit entfernte und in heißen Klima-<br />
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zonen gelegene Meeresgebiete offen. Im Gegensatz zu den<br />
Kosten einer Produktionssteigerung von Eiweiß mit Hilfe<br />
<strong>der</strong> Landwirtschaft lassen sich die Proteinreserven des<br />
Meeres verhältnismäßig schnell und mit nur geringen<br />
Kosten ausschöpfen.<br />
Aber nicht nur <strong>für</strong> die Entwicklungslän<strong>der</strong>, auch <strong>für</strong> die<br />
hochindustrialisierten Gebiete nimmt <strong>der</strong> Fisch als Eiweißlieferant<br />
eine bedeutende Rolle ein. Nach einer Statistik<br />
<strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Ernährung (DGE) beziehen<br />
Län<strong>der</strong> mit guten Ernährungsbedingungen wie etwa Norwegen<br />
und Schweden ein Fünftel bis ein Sechstel des gesamten<br />
tierischen Eiweißes <strong>der</strong> Kost aus Fisch.<br />
Die Bedeutung von Fisch <strong>für</strong> die Ernährung läßt sich an<br />
seinem Eiweißgehalt abmessen: das Fischfleisch enthält<br />
etwa 13 bis 19% hochwertiges Eiweiß in einer ziemlich<br />
konstanten Menge. Das heißt, daß mit einer Fischmahlzeit<br />
von 200 g Filet <strong>der</strong> Tagesbedarf an tierischem Protein voll<br />
gedeckt ist. Die hohe Wertigkeit des Fischeiweißes beruht<br />
auf seiner beson<strong>der</strong>en Aminosäurezusammensetzung. Der<br />
hohe Lysingehalt des Fischfleisches macht es beson<strong>der</strong>s<br />
zur Ernährung von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen geeignet.<br />
Während <strong>der</strong> Eiweißgehalt des Fleisches <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Nutzfische verhältnismäßig konstant ist, schwanken die<br />
Werte <strong>für</strong> den Fettgehalt so stark, daß man in <strong>der</strong> Praxis<br />
zwischen mageren, halbfetten und fetten Fischsorten unterscheiden<br />
muß. Dabei entspricht magerer Fisch etwa<br />
magerem Rindfleisch, fetter Fisch einem mittelfetten<br />
Schweinefleisch. Als Durchschnittswert gilt, daß 200 g<br />
Fischfilet ungefähr 60% des täglichen Fettbedarfs decken<br />
können. Darüber hinaus ist das Fett <strong>der</strong> Fettfische durch<br />
seinen Reichtum an essentiellen Fettsäuren ernährungsphysiologisch<br />
bedeutsam. Der Kohlehydratgehalt des Fisches<br />
ist so gering, daß er <strong>für</strong> die Beurteilung des Nährwertes<br />
unberücksichtigt bleiben kann.<br />
Abgesehen von dem Eiweißgehalt, sind die Körper- und<br />
Leberöle <strong>der</strong> Fische reich an fettlöslichen Vitaminen A<br />
und D. Eine einzige Fischmahlzeit (200 g Hering) deckt<br />
die Hälfte des Tagesbedarfs am Vitamin A (Wachstumsbeschleunigung,<br />
Stärkung <strong>der</strong> natürlichen Abwehrkräfte des<br />
Körpers gegen Infektionen usw.) und ein Vielfaches des<br />
täglichen Bedarfs an Vitamin D (Regulierung des Mineralstoffwechsels,<br />
knochen- und zahnbildend usw.). Hauptsächlich<br />
in Leber und Rogen enthält <strong>der</strong> Fisch eine Anzahl<br />
von B-Vitaminen (Beeinflussung des Gesamtstoffwechsels,<br />
För<strong>der</strong>ung des Wachstums usw.) vor allem Bi, B 2 , B 6 und<br />
B!2- An Mineralstoffen liefert <strong>der</strong> Fisch Calcium, Phosphor<br />
und Magnesium und an lebenswichtigen Spurenelementen<br />
Eisen, Kupfer, Zink und Jod. Nach Ansicht <strong>der</strong> Welternährungsorganisation<br />
können in Zukunft die Fischereierträge<br />
durch Verbesserung <strong>der</strong> Schiffe, <strong>der</strong> Fangmethoden und<br />
<strong>der</strong> Verarbeitungsmethoden wesentlich gesteigert werden.<br />
Unruhezustände • banale Infekte<br />
VIBURCOL<br />
Kin<strong>der</strong>zäpfchen ohne Therapieschäden<br />
Aus <strong>der</strong> Berufspolitik<br />
Bundesgesundheitsrat <strong>für</strong> Familienplanung<br />
(GPD) Der Bundesgesundheitsrat hat die Familienplanung<br />
als Aufgabe <strong>der</strong> Vor- und Fürsorge <strong>für</strong> Mutter und Kind im<br />
Rahmen <strong>der</strong> präventiven und kurativen Medizin bejaht. Er<br />
stellte fest, daß dazu die gesamte <strong>Ärzte</strong>schaft aufgerufen<br />
ist, insbeson<strong>der</strong>e die <strong>Ärzte</strong> <strong>der</strong> freien Praxis, in Krankenhäusern<br />
und im öffentlichen Gesundheitsdienst. Unter den<br />
individuellen Maßnahmen <strong>der</strong> Familienplanung steht im<br />
Vor<strong>der</strong>grund die eingehende ärztliche Beratung. Um diese<br />
Aufgabe erfüllen zu können, empfiehlt <strong>der</strong> Bundesgesundheitsrat,<br />
die Probleme <strong>der</strong> Familienplanung in <strong>der</strong> ärztlichen<br />
Aus- und Fortbildung angemessen zu berücksichtigen.<br />
Italien ehrt deutsche Forscher<br />
Für ihre Arbeiten zur Bekämpfung und Prophylaxe <strong>der</strong> Silikose<br />
ist Prof. Dr. H.-W. Schlipköter, Direktor des Instituts<br />
<strong>für</strong> Hygiene und des Instituts <strong>für</strong> Lufthygiene und Silikoseforschung<br />
an <strong>der</strong> Universität Düsseldorf, Prof. Dr. E. Grundmann,<br />
Leiter des Instituts <strong>für</strong> experimentelle Pathologie <strong>der</strong><br />
Farbenfabriken Bayer in Wuppertal-Elberfeld, und Dr. F.<br />
Pott, Institut <strong>für</strong> Lufthygiene und Silikoseforschung, Universität<br />
Düsseldorf, <strong>der</strong> erste Preis <strong>der</strong> E. N. P. I. (Ente<br />
Nazionale Prevenzione Infortuni) verliehen worden.<br />
Mit <strong>der</strong> Entwicklung eines Wirkstoffes gegen die schleichende,<br />
oft tödliche Staublungenerkrankung (Silikose) haben<br />
sie die Grundlage zur Verhütung und Heilung einer<br />
bisher medikamentös kaum beeinflußbaren Berufskrankheit"<br />
geschaffen. Gegenwärtig wird <strong>der</strong> Wirkstoff getestet. Allerdings<br />
wird noch einige Zeit vergehen, bis die Substanz<br />
ihre Bewährung durch alle Prüfungen bestanden hat.<br />
Allein in <strong>der</strong> Bundesrepublik werden etwa 500 000 Menschen,<br />
vor allem im Bergbau, in <strong>der</strong> keramischen und in<br />
<strong>der</strong> Glasindustrie durch Silikose bedroht.<br />
Die Preisverleihung fand am 4. Dezember 1969 in Rom statt.<br />
Sie wurde durch den Präsidenten <strong>der</strong> Italienischen Republik<br />
vorgenommen.<br />
108<br />
Phys. Med. u. Rehab<br />
Heft 5, 1970<br />
-Rheuma-Bad<br />
-Sulfomoor-Bad<br />
-Sedativ-Bad<br />
Dr. Atzinger & Co. KG<br />
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Subakuter Rheumatismus,<br />
Entzündungen<br />
im<br />
kleinen Becken<br />
Chronische<br />
Polyarthritis,<br />
alle Gelenkaufbraucherkrankungen<br />
Obererregbarkeit,<br />
Schlafstörungen,<br />
Spasmophilie<br />
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Rein natürlich<br />
Zentralbüro<br />
. Postf. 13047<br />
• Tilgt vor allem überschüssige Säure im Gesamtorganismus. Es stumpft abnorme Säurebildung<br />
im Magen ab.<br />
• Behebt und verhütet u. a. Sodbrennen, beugt Magenkrämpfen sowie <strong>der</strong> Bildung von<br />
Magengeschwüren vor.<br />
• Vermehrt z. B. auch die Diurese und verhin<strong>der</strong>t Grieß- und Steinbildung in den ableitenden<br />
Hamwegen.<br />
•^ Bei Krankenkassen zugelassen. Ad us. proprium Vorzugspreise. Auskunft und wissenschaftl.<br />
Prospektmaterial unverbindlich.<br />
109<br />
3 hys. Med. u. Rehab.<br />
Heft 5, 1970<br />
Referate<br />
Therapiewoche 4/1970, Seite 160: F. Matzdorf (Bad Nauheim),<br />
Früherkennung und Präventivbehandlung kardiovaskulärer<br />
Störungen. Präventive Kardiologie o<strong>der</strong> die Lehre<br />
von den krankmachenden Lebensvorgängen o<strong>der</strong> den sogenannten<br />
Risikofaktoren, ist das hervorragende Arbeitsfeld<br />
des Verfassers. Statistik, Epidemiologie, Früherkennung<br />
durch Belastungs-EKG, geklagte Herzbeschwerden<br />
unter Anlegung eines „präventiven kardiologischen Erhebungsbogen"<br />
und die präventive Behandlung mit Gesundheitserziehung,<br />
dabei Diätberatung, Nikotinentwöhnung,<br />
aktive Bewegungstherapie sind das Programm. Diese<br />
Arbeit gehörte zu den dringendsten und dankbarsten Aufgaben<br />
<strong>der</strong> <strong>Ärzte</strong>. Da dieses zumal <strong>Ärzte</strong> <strong>für</strong> natürliche Heilmaßnahmen<br />
angeht, die das Vorfeld wesentlich beherrschen,<br />
wird hier auf diese Arbeit beson<strong>der</strong>s hingewiesen.<br />
W. NATHUSIUS<br />
Werner, T., Simm, H. O., und Woeber, Kh.: Gesundheitliche<br />
Schäden durch Rauchen. Med. Klin. (1969) 143.<br />
Nach einer genauen Analyse des Tabakrauches und seiner<br />
Bestandteile mit ihrer spezifischen Wirkung auf den Organismus,<br />
folgt in <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit eine Beschreibung<br />
<strong>der</strong> gesundheitlichen Schäden, die durch das Rauchen hervorgerufen<br />
werden können. So ist es bei den Bronchialkarzinomen<br />
erwiesen, daß Raucher 10- bis 20mal häufiger<br />
erkranken als Nichtraucher. Ohne Zweifel spielen auch<br />
an<strong>der</strong>e Faktoren, wie individuelle Empfindlichkeit o<strong>der</strong> erbliche<br />
Belastung eine Rolle, die kanzerogene Wirkung <strong>der</strong><br />
Zigarette ist jedoch unbestritten. Starke Luftverunreinigungen<br />
führen nur zu geringgradiger Vermehrung des Bronchialkarzinoms<br />
bei Nichtrauchern. Karzinome <strong>der</strong> oberen<br />
Luftwege (Mund, Rachen, Kehlkopf) sind ebenfalls bei<br />
Rauchern signifikant erhöht, dabei spielt, wie <strong>der</strong> Autor<br />
meint, neben den kanzerogenen Stoffen des Rauches auch<br />
die lokalschädigende Wirkung <strong>der</strong> Hitze eine Rolle.<br />
Unter einer Untersuchungsgruppe von 321 Männern mit<br />
Blasenkarzinomen waren 61,4% Raucher. Die Ursache<br />
dieser Häufigkeit ist jedoch noch unbekannt. Eindeutige<br />
Zusammenhänge zwischen Schleimhautverän<strong>der</strong>ungen des<br />
Ösophagus und Rauchen konnten jedoch festgestellt<br />
werden.<br />
Bei starken Rauchern kommt es häufig zur Ausbildung<br />
eines bronchitischen Syndroms. Der Rauch führt zu einer<br />
Reizung <strong>der</strong> Atemweg und zur Lähmung des Flimmerepithels.<br />
Dadurch wird <strong>der</strong> Prozeß <strong>der</strong> Selbstreinigung gestört.<br />
Der angehäufte Schleim kann nur durch Husten<br />
(Raucherhusten) herausbeför<strong>der</strong>t werden.<br />
Herzkreislauferkrankungen werden vor allem durch die Gefäßwirkung<br />
des Nikotins hervorgerufen. Zu nennen sind<br />
hier beson<strong>der</strong>s die Thrombangiitis obliterans, die Arteriosklerose<br />
und Koronarsklerose (Herzinfarkt).<br />
Schwangerschaftskomplikationen sind eindeutig bei Raucherinnen<br />
vermehrt.<br />
Der Zusammenhang zwischen Magenulkus und Rauchen ist<br />
zwar nicht eindeutig nachgewiesen worden, wäre jedoch<br />
durch die toxische Wirkung des Nikotins auf die vegetativen<br />
Ganglien und auf die Gefäße durchaus zu erklären.<br />
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Das süße Energie-Paket!<br />
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RADEMANN<br />
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- unter Berücksichtigung <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Tageskalorien. — In Ihrem Reformhaus.<br />
Buchbesprechung<br />
Prof. Dr. Dr. F. Fuchs: Mathematik <strong>für</strong> Mediziner und Biologen<br />
in „Physikalische Medizin und Rehabilitation".<br />
Der mathematisch interessierte Medizinstudent hatte es<br />
bisher schwer, sich neben dem Studium in sein Interessengebiet<br />
tiefer einzuarbeiten, bereitet doch <strong>der</strong> Übergang<br />
von <strong>der</strong> „Schulmathematik" auch vielen Mathematikstudenten<br />
größere Anfangsschwierigkeiten. Mit dem Buch von<br />
Professor Fuchs wird jetzt den Medizinern <strong>der</strong> Zugang zu<br />
einem mathematischen Lehrbuch o<strong>der</strong> auch das Verständnis<br />
einer mathematischen Vorlesung erleichtert.<br />
Nach einer knappen Zusammenfassung wichtiger, bereits<br />
auf <strong>der</strong> Schule vermittelter Grundkenntnisse folgt als<br />
Schwerpunkt des Buches eine systematische Einführung in<br />
die Differential- und Integralrechnung. Die Darstellungsweise<br />
erscheint beson<strong>der</strong>s <strong>für</strong> den Mediziner geeignet:<br />
Geometrische Veranschaulichungen, gelegentlich auch<br />
Plausibilitätsbetrachtungen, erleichtern den Zugang zum<br />
mathematischen Problem, das dann z. T. streng formal<br />
-Jod-Bad<br />
w ^<br />
•Stoffwechsel-Bad<br />
-Tonikum-Bad<br />
-Eukalpin-Bad<br />
Arteriosklerose,<br />
Bandscheibensyndrom,<br />
•<br />
Jodmangelstrumen<br />
Stoffwechselstörungen<br />
mit Adipositas,<br />
Allergosen,<br />
Stangerbad-Zusatz<br />
Erschöpfungszustände,<br />
organische und neurocirculatorischB<br />
Durch- ,<br />
blutungsstörungen<br />
^<br />
Roborans,<br />
Bronchitis.<br />
Asthma<br />
Kurpackungen 200 ml
ehandelt wird. Es werden jedoch nur einige Sätze vollständig<br />
bewiesen, an<strong>der</strong>e Beweise werden lediglich in<br />
ihrem logischen Aufbau skizziert o<strong>der</strong> auch ganz weggelassen.<br />
Häufig eingefügte medizinische Beispiele erleichtern<br />
einerseits das Verständnis, zeigen an<strong>der</strong>erseits auch<br />
die Notwendigkeit mathematischer Ansätze auf. Beson<strong>der</strong>s<br />
einprägsam ist die gemeinsame Herleitung (Zweispaltendruck)<br />
<strong>der</strong> Differential- und Integralrechnung, die durch<br />
das Aufzeigen logischer Gemeinsamkeiten das Gesamtverständnis<br />
des Lesers för<strong>der</strong>t. Insgesamt erhält <strong>der</strong> Leser<br />
eine exemplarische Anschauung mathematischer Arbeitsweise,<br />
zugleich praktisch verwertbare Kenntnis wesentlicher<br />
Teile <strong>der</strong> Differential- und Integralrechnung, so daß er nach<br />
dem Durcharbeiten des Buches z. B. selbständig partielle<br />
Differentiationen und mehrfache Integrationen durchführen<br />
o<strong>der</strong> auch einfache Differentialgleichungen lösen kann.<br />
In den weiteren Kapiteln wird die Anwendung mathematischer<br />
Methoden in <strong>der</strong> Physiologie, medizinischer Statistik<br />
und medizinischer Datenverarbeitung behandelt. Bei<br />
diesen Anwendungsgebieten hat sich <strong>der</strong> Autor bewußt auf<br />
die Darstellung einiger wichtiger Grundbegriffe sowie<br />
charakterischer Ansätze und Arbeitsweisen beschränkt, die<br />
dem Leser eine gute, erste Orientierung ermöglichen.<br />
Ob <strong>der</strong> Inhalt des Buches genau mit dem übereinstimmt,<br />
was nach Inkrafttreten <strong>der</strong> neuen Bestallungsordnung Lehrund<br />
Prüfgegenstand des Faches Biomathematik und Biostatistik<br />
bilden wird, läßt sich z. Z. wohl noch nicht endgültig<br />
überblicken; sicherlich sind hier sowohl Abstriche wie auch<br />
Ergänzungen denkbar. Auf jeden Fall wird <strong>der</strong> mathematisch<br />
interessierte Mediziner o<strong>der</strong> Biologe <strong>für</strong> das Erscheinen<br />
dieses Buches dankbar sein, das ihm manchen weiteren<br />
Weg eröffnet. Der günstige Taschenbuchpreis wird zur<br />
wünschenswert weiteren Verbreitung noch zusätzlich beitragen.<br />
— Für weitere Auflagen wäre u. U. noch zu erwägen,<br />
(kurze!) Abschnitte über Grundlagen <strong>der</strong> Mengenlehre<br />
und Matrizenrechnung aufzunehmen sowie die Liste<br />
<strong>der</strong> weiterführenden Bücher zu vergrößern, da sicher viele<br />
Leser zur Vertiefung in einzelne <strong>der</strong> angesprochenen Gebiete<br />
angeregt werden.<br />
J. MICHAELIS<br />
Ärztin<br />
approbiert Januar 1970, sucht ab Ende d. J. eine<br />
Stelle in einer Klinik o<strong>der</strong> einem Sanatorium <strong>für</strong><br />
Innere Medizin, in <strong>der</strong> sie sich mit Naturheilverfahren<br />
beschäftigen kann. Verpflichtungszeit 1—2 Jahre.<br />
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<strong>Ärzte</strong>gesellschaften im <strong>Zentralverband</strong><br />
internationale Gesellschaft <strong>für</strong> Elektroakupunktur e. V.<br />
Anschrift: Dr. med. R. Voll, Plochingen, Richard-Wagner-Straße 5.<br />
Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Elektroneural-Diagnostik und -Therapie e. V.<br />
Anschrift: Dr. med. Ludwig Walb, Homberg/Oberhessen.<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Elektrotherapie.<br />
Anschrift: Dr. med. Gierlich, Rheinhausen Rhld., Berta-Krupp-Krankenhaus.<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Gesundheitsvorsorge und Physiotherapie.<br />
Anschrift: Med.-Dir. Dr. med. W. Groh, Bad Dürrheim, Sanatorium<br />
Hirschhalde.<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> hämatogene Oxydations-Therapie.<br />
Anschrift: Dr. med. Joachim Brand, Bad Homburg v. d. H., Auf <strong>der</strong><br />
Steinkaut 21—23.<br />
Internationale Gesellschaft <strong>für</strong> Homotoxikoiogie und antihomotoxische<br />
Therapie e. V.<br />
Anschrift: Dr. F. Doerper, Baden-Badem, Bertholdstraße 7.<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Massage.<br />
Anschrift: Dr. med. Gierlich, Rheinhausen Rhld., Berta-Krupp-Krankenhaus.<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Mikrobiologische Therapie.<br />
Anschrift: Dr. med. Kolb, Wetzlar, Moritz-Hensoldt-Straße 24.<br />
Internationale <strong>Ärzte</strong>gesellschaft <strong>für</strong> Neuraltherapie nach Huneke e. V.<br />
Anschrift: Dr. med. Peter Dosch, 8022 München-Grünwald, Zweigstr. 2<br />
Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong> Phytotherapie.<br />
Anschrift: Zur Zeit: Dr. med. H. Haferkamp, Mainz, Adam-Karrillon-<br />
Straße 13.<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> prä- und postoperative Tumortherapie e. V.<br />
Vorsitzen<strong>der</strong>: Dr. Kahlert, Bad Salzuflen.<br />
Anschrift: Dr. K. Albrecht, 6509 Undenheim bei Mainz.<br />
Arbeitsgemeinschaft Psychotherapie-Seminare.<br />
Anschrift: Dr. med. Graf Wittgenstein, München 23, Königinstraße 101.<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> Thermodiagnostik e. V.<br />
Anschrift: Dr. med. Ernst Schwamm, Gengenbach, Amselberg 21.<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Zentralverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Ärzte</strong> <strong>für</strong> Naiurheilverfahren e. V.<br />
Schriftleitung:<br />
Dr. med. H. Haferkamp, 65 Mainz, Adam-Karillon-Straße 13, Tel. 63963.<br />
Mitteilungen <strong>der</strong> Schriftleitung:<br />
Zuschriften mit Originalien (wissenschaftlichen Beiträgen), Referate,<br />
redaktionelle Nachrichten und Verbandsangelegenheiten werden an<br />
Herrn Dr. Haferkamp erbeten.<br />
Originalien und Beiträge, die zur Veröffentlichung kommen, werden<br />
honoriert. Die Schriftleitung behält such jedoch den Zeitpunkt <strong>der</strong><br />
Veröffentlichung vor.<br />
Grundsätzlich werden nur Erstveröffentlichungen angenommen. Mi[<br />
Annahme des Manuskriptes erwirbt dier Verlag das ausschließliche<br />
Recht <strong>der</strong> Vervielfältigung, Verbreitung und Übersetzung.<br />
Die Beiträge dürfen daher nicht in gleichem o<strong>der</strong> ähnlichem Wortlaut<br />
an an<strong>der</strong>er Stelle veröffentlicht werden..<br />
Es wird gebeten, die Bebil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Beiträge im üblichen Rahmen<br />
zu halten, da sonst die Mehrkosten berechnet bzw. bei <strong>der</strong> Honorierung<br />
in Abzug gebracht werden müßten.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Verantwortung<br />
übernommen. Rücksendung erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist.<br />
Arbeiten unter <strong>der</strong> Rubrik „Erfahrungen aus <strong>der</strong> Praxis" stellen nicht<br />
unbedingt die Meinung <strong>der</strong> Schriftlettung dar.<br />
Die Nennung von Markenbezeichnungen läßt keinerlei Rückschlüsse<br />
zu, ob es sich um geschützte Zeichen handelt.<br />
Son<strong>der</strong>drucke:<br />
Von Originalbeiträgen erhalten die Verfasser auf Verlangen 30 Son<strong>der</strong>drucke<br />
kostenlos. Dies muß jedoch mit dem Einreichen des Manuskriptes<br />
ausdrücklich vermerkt werden. Wird eine höhere Stückzahl<br />
gewünscht, so erfolgt <strong>für</strong> diese eine Berechnung.<br />
Nachdruck:<br />
AUe Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdruckes, <strong>der</strong> fotomechanischen<br />
Wie<strong>der</strong>gabe und <strong>der</strong> Obersetzung bleiben dem Verlag<br />
nach Maßgabe <strong>der</strong> gesetzlichen Bestimmungen vorbehalten.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit gnauer Quellenangabe<br />
gestattet und bedarf bei Originalarbeiten <strong>der</strong> schriftlichen Genehmigung<br />
des Verlages. Für innerbetriebliche fotomechanische Vervielfältigungen<br />
gilt das Rahmenabkommen des Börsenvereins des Deutschen<br />
Buchhandels mit dem BDI vom 14. 6. 1958 (10-Pf-Wertmarke pro<br />
Seite).<br />
Verlag:<br />
Medizinisch Literarische Verlagsgesellschaft mbH<br />
311 Uelzen, Ringstraße 4.<br />
Anzeigen: Fritz Täuber, 311 Uelzen, Ringstraße 4.<br />
Anzeigenpreisliste: Zur Zeit gilt die Liste Nr. 9.<br />
Erscheinungsweise: Einmal im Monat.<br />
Bezugsbedingungen:<br />
Der Bezugspreis beträgt jährlich 36,— DM einschl. 5,5 °/o USt.; im<br />
Ausland zuzüglich Versand; <strong>für</strong> Mitglie<strong>der</strong> des <strong>Zentralverband</strong>es und<br />
an<strong>der</strong>er mit ihm zusammenarbeitenden Verbände 24,— DM. Für Studenten<br />
und <strong>Ärzte</strong> in nicht vollbezahlter Stellung jährlich 18,— DM.<br />
Einzelhefte werden zum Preis von je 3,80 DM abgegeben. Abonnementsgebühren<br />
sind nach Rechnungserhalt fällig und zahlbar netto<br />
Kasse.<br />
Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt besteht kein Anspruch<br />
auf Ersatz o<strong>der</strong> Rückerstattung eingezahlter Bezugsgebühren.<br />
Die Zeitschrift wird so lange geliefert, bis Abbestellung erfolgt, die<br />
spätestens 30 Tage vor Halbjahresschluß im Besitz <strong>der</strong> Buchhandlung<br />
bzw. Postanstalt des Verlages sein muß.<br />
Auslandspreise:<br />
USA $ 9,—; Großbritannien £ 3.5.0; Schweiz sfr 39,00; Frankreich<br />
nF 42,50; Schweden skr 44,50; Italien Lire 5670,-; Österreich öS 235,-<br />
Zahlungen:<br />
Auf das Postscheckkonto Hamburg 239216; Vereinsbank Hamburg<br />
14/04110; Dresdner Bank, Zweigstelle Epepndorf, Konto Nr. 37101.<br />
Gerichtsstand Uelzen.<br />
Druck: C. Beckers Buchdruckerei, 311 Uelzen, Ringstraße 4, Telefon<br />
0581/2357, Telex 091326.<br />
Diese <strong>Ausgabe</strong> umfaßt 40 Seiten und Umschlag.