Gesamte Ausgabe runterladen - Zentralverband der Ärzte für ...
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<strong>der</strong> Verdacht auf eine allergische Atiologie, ermöglichen<br />
Intrakutan-Epikutan- und Lappchenteste häufig die Erkennung<br />
des verantwortlichen Allergens — beweisend ist <strong>der</strong><br />
inhaiative Expositionstest, <strong>der</strong> jedoch mit gewissen Risiken<br />
behaftet ist und entsprechenden Kliniken vorbehalten bleiben<br />
sollte<br />
Die wichtigsten pathophysiologischen Stormechanismen<br />
sind <strong>der</strong> Spasmus <strong>der</strong> glatten Bronchialmuskulatur, das<br />
entzundlich-hyperergische Odem <strong>der</strong> Bronchialschleimhaut<br />
und die Hyper- und Dyskrinie mit Mukostase<br />
Sie bewirken zuerst eine Zunahme <strong>der</strong> intrabronchialen<br />
Stromungswi<strong>der</strong>stande, spater die spirographisch faßbare<br />
Verzögerung <strong>der</strong> Ausatmung (obstruktive Ventilationsstorung)<br />
mit vermehrter Atemarbeit und vermin<strong>der</strong>ter Compliance<br />
Abb 2<br />
Spirogramm einer typischen obstruktiven Ventilationsstorung<br />
mit starker Einschränkung des Einsekundenwertes<br />
(AST) und des Atemgrenzwertes (AGW)<br />
Die durch multiple Stenosierungen <strong>der</strong> Luftwege bedingte<br />
inhomogene Lungenbeluftung (ventiiatonsche Verteilungsstorung)<br />
fuhrt zu einer Abnahme <strong>der</strong> arteriellen Sauer<br />
Stoffspannung (Partialinsuffizienz) spater — wenn sich das<br />
bronchostenotische Lungenemphysem entwickelt hat — auch<br />
zu einer Zunahme <strong>der</strong> arteriellen Kohlendioxydspannung<br />
(Globalinsuffizienz) mit respiratonscher Acidose<br />
Aus <strong>der</strong> Kenntnis <strong>der</strong> Pathophysiologie ergeben sich die<br />
Grundlagen <strong>der</strong> Therapie<br />
Die kausale Therapie — bei Kenntnis des verantwortlichen<br />
Allergens — ist die Allergenkarenz — o<strong>der</strong>, falls diese nicht<br />
durchfuhrbar ist, die spezifische Desensibilisierung<br />
Die spezifische Desensibilisierung erfor<strong>der</strong>t von Arzt und<br />
Patient große Geduld Cruchaud berichtet, daß bei 14 rein<br />
allergischen Asthmatikern (Hausslaub) durch eine im Mittel<br />
30 Monate dauernde spezifische Desensibilisierung 9 ausgezeichnete<br />
und 5 gute Erfolge zu erzielen waren Die Patienten<br />
waren 8—27 Jahre alt Funktionsmeßwerte wurden<br />
nicht mitgeteilt Mit zunehmendem Alter vermin<strong>der</strong>n sich<br />
die Erfolgsaussichten, über 50 Jahre um mehr als 50 Prozent<br />
Eigene Erfahrungen mit <strong>der</strong> spezifischen Desensibiltsierung<br />
sind nicht so gunstig Dies mag in den meisten Fallen<br />
daran liegen, daß vom Hausarzt — oft infolge fehlen<strong>der</strong><br />
Kooperation des Patienten - die Behandlung nicht lege<br />
artis zu Ende gefuhrt wurde o<strong>der</strong> werden konnte<br />
Die unspezifische Desensibihsierung gehört bereits zur<br />
symptomatischen Therapie, die bei <strong>der</strong> Behandlung des<br />
Asthmatischen Syndroms ganz im Vor<strong>der</strong>grund steht und<br />
<strong>für</strong> die eine Vielzahl von Praparategruppen und Behandlungsmaßnahmen<br />
zur Verfugung stehen Eigene Erfahrungen<br />
mit <strong>der</strong> unspezifischen Desensibilisierung die eine<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Immunitatslage und damit eine Vermin<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Infektionsneigung anstrebt beziehen sich auf<br />
Paspat Die klinisch experimentellen Ergebnisse berechtigen<br />
zu <strong>der</strong> Annahme, daß damit ein zusätzlicher Behandlungserfolg<br />
zu erzielen ist<br />
Bronchospasmolyuka dominieren meist in <strong>der</strong> symptomatischen<br />
Behandlung des Asthma-Syndroms Es wäre sinnlos<br />
hier die einzelnen Präparate aufzahlen zu wollen — die<br />
„Rote Liste nannte bereits vor 10 Jahren 310 Asthmapraparate'<br />
Von Bedeutung sind vor allem 3 Gruppen<br />
1 Die Sympathikomimetika<br />
2 Das Theophyllin und seine Derivate<br />
3 Kombinationspraparate aus den Gruppen 1 und 2 die<br />
häufig noch Tranquilizer o<strong>der</strong> Sedativa enthalten<br />
Die Sympathikomimetika sind in letzter Zeit — vor allem<br />
als Dosier-Aerosole — verschiedentlich <strong>für</strong> die Zunahme<br />
<strong>der</strong> Todesfalle beim Asthma-Syndrom verantwortlich gemacht<br />
worden Man schrieb einem Metaboliten des lsoproterenols<br />
eine beta-Rezeptoren-blockierende Wirkung mit<br />
Erhöhung <strong>der</strong> Atemwegswi<strong>der</strong>stande zu und führte darauf<br />
bei Uberdosierung auftretende Todesfalle zurück<br />
Es ist nach wie vor fraglich, ob diese Arbeitshypothese zutrifft<br />
Es ist auch fraglich, ob die beschriebenen Todesfalle<br />
wegen o<strong>der</strong> trotz <strong>der</strong> vorangegangenen Medikation eingetreten<br />
sind Trotzdem erscheint es angebracht, zur Anwendung<br />
<strong>der</strong> Dosier-Aerosole — unsere Erfahrungen beziehen<br />
sich auf Alupent — etwas Grundsätzliches zu sagen<br />
Dosier-Aerosole sollten nur dann eingesetzt werden, wenn<br />
ihre Wirksamkeit mit Methoden <strong>der</strong> Lungenfunktionsanalyse<br />
(Resistance-Werte, 1-Sekundenkapazitat) nachgewiesen werden<br />
kann Wie bei jedem an<strong>der</strong>en Medikament ist <strong>der</strong> Patient<br />
auf die möglichen Gefahren einer Uberdosierung hinzuweisen<br />
Wenn — bei nachgewiesener Wirksamkeit — 6 bis maximal<br />
10 x 2 Atemzuge tgl nicht den gewünschten therapeutischen<br />
Erfolg erbringen sind entwe<strong>der</strong> zusätzliche Medikamente<br />
z B Antibiotika, Sekretolytika etc erfor<strong>der</strong>lich<br />
o<strong>der</strong> es müssen Kortikosteroide eingesetzt werden<br />
Die Vorteile <strong>der</strong> Dosier-Aerosole sind Unauffällige Anwendung<br />
exakte Dosierung, schneiier Wirkungseintritt Wir<br />
konnten beim Alupent® bereits 3 Minuten nach Inhalation<br />
funktionsanalytisch das Wirkungsoptimum nachweisen<br />
Abb 3<br />
Spirogramm eines Patienten mit Asthmasyndrom (unten)<br />
vor und (oben) 5 Minuten nach 2 Atemzügen Alupent-Dosier-Aerosol<br />
Das Euphyllin®, ein typischer Vertreter <strong>der</strong> Theophyllingruppe<br />
leistet seit Jahrzehnten hervorragende Dienste in<br />
<strong>der</strong> Behandlung des Asthma-Syndroms Wir schätzen vor<br />
allem die iv-lnjektion, die möglichst am liegenden Patienten<br />
durchgeführt werden sollte und dosieren im Mittel 0 24<br />
bis 0 36 g (Einzelfalle können wesentlich höhere Dosen<br />
erfor<strong>der</strong>n die dann zweckmaßigerweise als Infusion verabreicht<br />
werden sollten)<br />
Kombinationspraparate erfreuen sich vor allem in <strong>der</strong><br />
Praxis beson<strong>der</strong>er Beliebtheit Wir haben gute Erfahrungen<br />
mit dem Perphyllon®, das in allen Applikationsformen wirksam<br />
ist und dessen Wirkungsdauer, wie wir mit atemmechanischen<br />
Untersuchungen zeigen konnten über 4 Stunden<br />
betragt<br />
Die Sekretolytika werden in ihrer Bedeutung <strong>für</strong> die Behandlung<br />
des Asthma-Syndroms häufig unterschätzt Die<br />
Retention zähen Sputums kann jedoch ganz wesentlich