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Willst du kriminell werden? - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung

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mit Hausbesuchen zu erreichen. Weil eine gute<br />

Schulbil<strong>du</strong>ng die einzige Chance solcher Kin<strong>der</strong><br />

sei, so Heisig, müssten sie in jedem Fall ihrer<br />

Schulpflicht nachkommen. Deswegen hielte<br />

sie auch repressive Strategien <strong>du</strong>rchaus für vertretbar,<br />

wenn die sozialarbeiterischen Möglichkeiten<br />

ausgereizt seien.<br />

„Genau das, was hier gerade passiert, brauchen<br />

wir“, resümierte Raed Saleh. Begegnungen und<br />

Austausch über Meinungen und Erfahrungen,<br />

wie sie in dieser Gesprächsrunde möglich seien,<br />

fänden nicht in ausreichendem Maße statt. Aus<br />

dem Publikum erntete er Zustimmung. Zu häufig<br />

blieben die Menschen unter sich. In manchen<br />

Stadtteilen wiesen Schulen einen Migrantenanteil<br />

von 85 % und mehr auf: „Dort sind Migrant/<br />

innen unter sich, wann treffen sie einen Deutschen?“,<br />

so Saleh. „Man muss auch das Positive<br />

sehen, z. B. die Einla<strong>du</strong>ng zu so einem offenen<br />

Gespräch. Man kann nicht immer nur Politiker<br />

verantwortlich machen, wir selbst sollen und<br />

können etwas tun“, betonte ein Schüler.<br />

Franziska Drohsel, Bundesvorsitzende <strong>der</strong> Jusos,<br />

bezeichnete den Rückgang von Gel<strong>der</strong>n im<br />

Jugendbereich mit Verweis auf die Unterfinanzierung<br />

von Kitas, Schulen und Jugendzentren<br />

als „mangelnde Wertschätzung seitens <strong>der</strong> Politik<br />

und <strong>der</strong> Gesellschaft“. Allerdings mahnte<br />

sie an, dass die Jugendlichen für ihre Belange<br />

kämpfen müssten, so wie an<strong>der</strong>e Interessensgruppen<br />

auch. Auch Fadi Saad beklagt die Einsparungen<br />

im Jugendbereich, die seiner Meinung<br />

nach dazu führten, dass die Jugendlichen<br />

vermehrt „auf <strong>der</strong> Straße rumhängen“, weil sie<br />

sich die teuren Eintrittspreise für Schwimmbä<strong>der</strong>,<br />

Eislaufhallen u. ä. nicht leisten könnten. Seiner<br />

Meinung nach gebe es in unserer Gesellschaft<br />

eine generelle Kin<strong>der</strong>- und Jugendfeindlichkeit.<br />

Diese Einstellung in den Köpfen <strong>der</strong> Leute müsse<br />

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