Willst du kriminell werden? - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
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erseits mit ihren Problemen alleine dastünden. Die Jugendlichen seien nicht<br />
nur einsam, son<strong>der</strong>n verlören auch den Respekt vor den Erwachsenen, so die<br />
Meinung <strong>der</strong> anwesenden Schüler/innen. „Emotional kommt nichts rüber von<br />
den Erwachsenen,“ erklärte eine Jugendliche. Einen Ausgleich für die emotionale<br />
Kälte suchten sich die Jugendlichen dann in materiellen Dingen o<strong>der</strong> in<br />
einem Freundeskreis, <strong>der</strong> auch schon mal aus „falschen“ Freunden bestünde.<br />
Eltern müssten mit ihrem Stress selbst fertig <strong>werden</strong>, so die einhellige Meinung<br />
<strong>der</strong> Gruppe und sich – wenn nötig – bei an<strong>der</strong>en Erwachsenen Hilfe holen.<br />
Sowohl „schwierige“ als auch „intakte“ Familien hätten eine Gemeinsamkeit,<br />
wenn sie ihre Kin<strong>der</strong> vernachlässigten: Sie nähmen ihre Kin<strong>der</strong> und ihre<br />
Aufgaben im Bereich <strong>der</strong> Erziehung und Begleitung nicht genügend wahr –<br />
so das Resümee <strong>der</strong> Gesprächsteilnehmer/innen. Fehlendes Interesse aneinan<strong>der</strong><br />
könne dazu führen, dass Jugendlichen und Erwachsene gewissermaßen<br />
in zwei Lebenswelten nebeneinan<strong>der</strong> her lebten. Zuneigung und Nähe<br />
erhielten die Jugendlichen dann oftmals nur bei Freunden. Das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
in einer Gruppe und das „dazugehören Wollen“ sei häufig<br />
<strong>der</strong> Grund, aus dem Jugendliche bereit seien, sogar eine Straftat zu begehen.<br />
Der Workshop „Zusammenarbeit zwischen Jugendlichen, Sozialarbeiter/innen<br />
und <strong>der</strong> Polizei“, einberufen von einem Sozialarbeiter an einer<br />
Neuköllner Schule, brachte etwa 25 Jugendliche und Erwachsene zusammen.<br />
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