Willst du kriminell werden? - Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung
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Mit diesen und an<strong>der</strong>en Themen gingen die 250<br />
Teilnehmer/innen des Open Space gespannt und<br />
aufgeregt in die Gesprächsgruppen. Da sie sich<br />
– wie es in einem Open Space üblich ist – nicht<br />
endgültig für ein Thema entscheiden mussten,<br />
fiel <strong>der</strong> Entschluss leichter, sich einer Gruppe anzuschließen.<br />
Die folgenden Abschnitte vermitteln<br />
exemplarisch Eindrücke <strong>der</strong> Gespräche aus<br />
den Workshops.<br />
Blitzlichter aus den Workshops<br />
Aus eigener Betroffenheit brachte eine Lehrerin,<br />
die mit ihrer 10. Klasse aus Zehlendorf zum<br />
Open Space gekommen war, das Thema „Welche<br />
Wirkung haben gewaltverherrlichende<br />
Texte in <strong>der</strong> Musik?“ ein. Mit ihr diskutierten<br />
ca. 25 – 30 Teilnehmer/innen. Die Lehrerin war<br />
schockiert über Texte, die sie auf <strong>der</strong> Homepage<br />
eines Rappers gelesen hatte und wollte von den<br />
anwesenden Jugendlichen wissen, wie sie darüber<br />
denken. Die Texte, die die Lehrerin gelesen<br />
hatte, strotzten vor Aggressivität, Verherrlichung<br />
von Waffen und Gewalt und einem menschenverachtenden<br />
Umgangston.<br />
„Werden Worte zu Handlungen?“, „Verän<strong>der</strong>t<br />
die Musik den Umgangston und die Bereitschaft,<br />
sich friedlich auseinan<strong>der</strong> zu setzen?“<br />
Diese Fragen schwirrten <strong>du</strong>rch den Raum. Ein<br />
Erwachsener warf hierzu ein, dass jugendliche<br />
Amokläufer sowohl Gewaltspiele am Computer<br />
gespielt als auch Musik mit gewaltverherrlichenden<br />
Texten gehört hätte. Seine Hypothese<br />
laute daher: Gewaltverherrlichen<strong>der</strong> Rap mache<br />
aggressiv. Diese Behauptung löste einen Sturm<br />
<strong>der</strong> Entrüstung aus. „Ich höre solche Musik seit<br />
ich 9 Jahre alt bin und bin noch nicht gewalttätig<br />
geworden“, empörte sich ein 16jähriger.<br />
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