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Einstellung zu Homosexuellen - interkultureller Vergleich zwischen ...

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gegenüber homosexuellen Frauen. Da die maskuline Rolle für die Genderschemata der<br />

Gesellschaft wichtiger ist und enger abgesteckt als die weibliche, erklärt sich, weshalb<br />

homosexuelle Männer diese Schemata stärker aufbrechen und häufiger Opfer von Gewalt<br />

werden (Ortiz-Hernández & Granados-Cosme, 2006). In Mexiko liegt ein sehr extremes<br />

„Genderschema“ vor: Hier herrscht der „Machismo“ (Carrier, 1995). Diese Art<br />

Hypermaskulinität beinhaltet, dass der Mann <strong>zu</strong>m Beispiel maskulin, männlich, robust,<br />

mächtig, aggressiv und energisch sein soll. Das bedeutet, dass jegliche Zeichen von<br />

Femininität im Jungen unterdrückt werden sollen und bei Auftreten von den Eltern verbal oder<br />

körperlich bestraft werden. Der Großteil der Mexikaner glaubt, dass es für einen Jungen<br />

wichtig ist, sehr männlich <strong>zu</strong> sein (Carrier, 1995). Alles, was feminin ist, wird als weniger<br />

wertvoll betrachtet (Herrera Loayza & Trujillo Lugo, 2008). Das Pendant <strong>zu</strong>m „Machismo“ ist<br />

der „Marianismo“, den die Frau verkörpert. Sie soll die ideale, feminine Frauenrolle<br />

einnehmen (Carrier, 1995). Die Frau soll moralisch superior sein und spirituelle Stärke haben.<br />

Sie soll bereit sein, sich <strong>zu</strong> opfern, <strong>zu</strong> verzichten und Bescheidenheit, Unterwürfigkeit,<br />

Gehorsamkeit und Geduld gegenüber den Männern haben (Stevens, 1971, zitiert nach Carrier,<br />

1995). Diese Stereotypen sind mit einer Evaluation verknüpft. Eine Frau ist „gut“, wenn sie<br />

dem Rollenbild des „Marianismo“ entspricht. Ein Mann ist „gut“, wenn er dem Rollenbild des<br />

„Machismo“ entspricht. Die Frauen sind passiv und sollten keinen Sex vor der Ehe haben<br />

(Carrier, 1995). Hier liegt eine „gut-schlecht“ Dichotomisierung der Frauen vor, die den<br />

doppelten Standard der sexuellen Moral hinsichtlich der mexikanischen Männer vertritt<br />

(Carrier, 1995). Den Zusammenhang von „Genderschemata“ und <strong>Einstellung</strong> <strong>zu</strong><br />

<strong>Homosexuellen</strong> zeigte bereits Herek (1986) in einer Analyse der Geschlechtsrollenkonformität<br />

und expliziten <strong>Einstellung</strong> <strong>zu</strong> <strong>Homosexuellen</strong>. Whitley (2001) bestätigte den Befund:<br />

Kulturelles gender belief system (das entspricht der Definition von „Genderschemata“) und<br />

die traditionelle Rollenunterscheidung stehen in engem Zusammenhang <strong>zu</strong>r <strong>Einstellung</strong> <strong>zu</strong>

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