Einstellung zu Homosexuellen - interkultureller Vergleich zwischen ...
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1 Einleitung<br />
„Was in Mexiko am meisten abgelehnt wird, ist die Homosexualität“ (Herrera Loayza &<br />
Trujillo Lugo, 2008, Seite 1, Übers. d. Verfs.). In Deutschland gehe der Trend dahin, „dass<br />
Schwule und Lesben durchaus akzeptabel seien“ (Steffens, Seite 102, 1999). Diese zwei<br />
repräsentativen, kontrastreichen Aussagen für die Länder Deutschland und Mexiko stellen<br />
einen starken Kontrast dar und entsprechen der Tatsache, dass die Diskriminierung von<br />
<strong>Homosexuellen</strong> stark von Land <strong>zu</strong> Land variiert (Trujillo, 1991). Sie erstreckt sich von<br />
absoluter Illegalität, z.B. in weiten Teilen Afrikas, bis hin <strong>zu</strong> lediglich geringfügiger<br />
nonverbaler Diskriminierung, wie z.B. in Kanada (Dudek, Harnisch, Haag, Henkamp, Körner<br />
& de la Motte-Sherman, 1997). Das legt nahe, dass die <strong>Einstellung</strong> <strong>zu</strong> <strong>Homosexuellen</strong> durch<br />
kulturelle Faktoren bedingt ist (Smith, 1997). Bisher wurde noch nicht erforscht, worin diese<br />
kulturellen Unterschiede begründet sind. „Kultur“ als ausschlaggebenden Faktor an<strong>zu</strong>sehen ist<br />
nur ein vordergründiger Blick. Psychologisch interessant ist hier, welche Faktoren sich hinter<br />
dem Begriff „Kultur“ verstecken, die einen Einfluss auf die <strong>Einstellung</strong> <strong>zu</strong> <strong>Homosexuellen</strong><br />
haben. Diese Faktoren sollen als Mediatoren <strong>zwischen</strong> Ethnizität und <strong>Einstellung</strong> gegenüber<br />
<strong>Homosexuellen</strong> stehen und erklären den Kultureinfluss, wenn sie vollständig hin<strong>zu</strong>gezogen<br />
werden. Ansätze <strong>zu</strong>r Untersuchung unterschiedlicher <strong>Einstellung</strong> innerhalb eines Landes<br />
wurden von zahlreichen Wissenschaftlern unternommen, ein ganzheitliches Bild wurde bisher<br />
noch nicht erstellt. Die negativere <strong>Einstellung</strong> von Männern gegenüber Frauen konnte immer<br />
bestätigt werden (z.B. Steffens, 2005; Herek & Gonzalez-Rivera, 2006), außerdem wurden der<br />
Einfluss von Alter (z.B. Hayek, 1995; Steffens, 2005), Bildung (z.B. Hayes, 1995; Herek,<br />
2006), eigener sexueller Identität (z.B. Banse, Seise & Zerbes, 2001; Steffens, 2005),<br />
Genderschemata (z.B. Whitley, 2001; Steffens, 2005; Ortiz-Hernández & Granados-Cosme,