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Untitled - Hotel & Gastro Union

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Produktionsstätte von Mamma<br />

Giulia, die sich dort um<br />

1828 einrichtete. Heute bröckelt<br />

Putz von der Fassade.<br />

Das Haus steht mittlerweile<br />

genauso leer da wie der gleich<br />

nebenan liegende Palazzo<br />

Muglioni mit seiner etwas verblassten,<br />

gleichwohl noch interessanten<br />

Prunk-Architektur<br />

des 16. Jahrhunderts.<br />

Wer den Spuren der Familie<br />

Buitoni folgt, stösst<br />

im Norden der Stadt auf die<br />

Casa Buitoni. Eine renovierte<br />

Prunkvilla, erbaut von Luigi<br />

Chierici im Jahr 1820. Das<br />

Haus wurde gegen Ende der<br />

1920er Jahre von der Familie<br />

Buitoni übernommen. Giuseppe<br />

Buitoni, ein Nachfahre<br />

Mamma Giulias, soll – schenkt man einer Anekdote<br />

Glauben – vom obersten Stock mit einem Fernrohr<br />

beobachtet haben,wer in seiner Fabrik weit im Süden<br />

der Stadt ein- und ausgegangen sei.<br />

Aber zurück zu den Anfängen der Buitoni-Geschichte.<br />

Giovambattista Buitoni, Coiffeur und<br />

Kleinlandbesitzer, und seine Frau Giulia, eine gelernte<br />

Weberin, unterschreiben am 15. Juli 1828 einen<br />

Vertrag, der die beiden zu Pächtern einer Teigwarenproduktionsstätte<br />

in Sansepolcro macht. Das Haus<br />

ist mit allem ausgerüstet, was es zur Teigwarenproduktion<br />

braucht. Giovambattista und seine Frau<br />

Giulia haben eigentlich von Pasta keinen Schimmer<br />

und stützen sich deshalb in den ersten Jahren auf die<br />

Erfahrungen des «Pastaio», eines Pastamachers namens<br />

Giovanni Parma aus Genua.<br />

Nach dem Tode ihres Mannes<br />

im Jahre 1841 übernehmen<br />

Giulia Buitoni und ihr ältester<br />

Sohn Giovanni die Geschicke<br />

des allmählich wachsenden<br />

Unternehmens. Die Nachfrage<br />

nach Buitoni-Pasta steigt<br />

nicht nur in der unmittelbaren<br />

Region um Sansepolcro,<br />

sondern auch im nahen Umbrien.<br />

Giulia weiss, dass es<br />

auf Dauer mit der Grossproduktion<br />

nichts werden wird,<br />

wenn man nicht auf allerbesten<br />

Hartweizen setzt. Solchen<br />

wie Durum, den man damals<br />

in Apulien anbaut und der bislang<br />

in der Toskana nahezu<br />

Die Casa buitoni ist ein glanzstück<br />

neo-klassizistischerbaukunst. Das Mobiliar<br />

unbekannt ist. Giulia Buitoni<br />

reist in den Süden Italiens<br />

stammt aus dem 17. bis 19. Jahrhundert.<br />

und sichert sich Durum-Lieferungen<br />

in grossem Umfang. Die Pasta, die sie daraus<br />

formt, ist hellgelb und behält selbst nach dem Kochen<br />

angenehme Festigkeit und Biss.<br />

Mamma Giulias Pasta spricht sich ab Mitte der<br />

1850er-Jahre nicht nur in Italien herum. Nach mehreren<br />

Silbermedaillen an nationalen Ausstellungen<br />

in Perugia und Turin erhält die Buitoni-Pasta an der<br />

Pariser Weltausstellung von Paris 1886 und 1900 die<br />

Goldmedaille. Fortan, erst noch zögerlich,dafür aber<br />

beständig, beginnt der Siegeszug der Buitoni-Pasta<br />

auch auf internationaler Ebene. Den Ratschlag, den<br />

die vorausschauende Mamma Giulia ihren Söhnen<br />

kurz vor ihrem Tod im Jahre 1877 mit auf den Weg<br />

gibt, ist, sich nicht nur auf das eigene Umfeld zu konzentrieren,<br />

sondern auch sein Glück in der Ferne zu<br />

suchen. Die Buitonis der dritten Generation eröffnen<br />

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