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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Silber, Porzellan & Fayence<br />

Lot 1701 - 1900<br />

Auktion: Montag, 18. März 2013, 14.00 Uhr<br />

Vorbesichtigung: Sa. 9. bis So. 17. März 2013, täglich 10.00 - 19.00 Uhr<br />

Silber: Corinne <strong>Koller</strong>, Christina Dietschi<br />

Porzellan & Fayence: Sabine Neumaier<br />

English translation is available on our website: www.kollerauctions.com<br />

Zusätzliche Abbildungen finden Sie auf unserer Website: www.kollerauktionen.ch


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1701<br />

1701*<br />

WEINPROBIERSCHALE, Augsburg, 17. Jh. Meistermarke unleserlich.<br />

Passig geschweifte Ovalform. Getrieben und ziseliert. Dorfansicht mit<br />

Kutsche und Pferd umgeben von Akanthus. L 14,4 cm. 87 g.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

1702*<br />

VERMEIL POKAL, wohl Augsburg 17. Jh. Mit Meistermarke G.S.<br />

Wahrscheinlich für Jerg (Georg) Sibenbürger.<br />

Konische Form auf glockenförmigem Rundfuss. Wandung allseitig mit<br />

ziseliertem Ornamentmuster. Ausladender Lippenrand. H 18,3 cm.<br />

171 g.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

1702<br />

| 2


1703 1704<br />

1703<br />

VERMEIL TRAUBENPOKAL, Nürnberg 1. H. 17. Jh. Meistermarke<br />

Hans Reiff.<br />

Gewölbter, mehrfach gebuckelter Rundfuss. Baumstammschaft mit<br />

Häckerfigur und Silberspahnmanschetten. Allseitig gebuckelte Kuppa<br />

mit entsprechendem Deckel und Vasenknauf mit Silberspahnbouquet.<br />

H 28,5 cm. 286 g. (Zu reparieren).<br />

CHF 4 000.- / 8 000.-<br />

(€ 3 330.- / 6 670.-)<br />

1704<br />

FUSSPOKAL, Augsburg, Mitte 17. Jh. Meistermarke Christoph<br />

Leipziger.<br />

Gewölbter, leicht bombierter Rundfuss mit ziselierten Blüten und Blättern.<br />

Schaft in Form eines Edelmannes mit Silberspahnmanschettenabschlüssen.<br />

Blütenförmige, stark ausladende, allseitig getriebene und<br />

ziselierte Kuppa. H 28,5 cm. 338 g.<br />

Provenienz: Fritz Payer, Zürich.<br />

CHF 12 000.- / 18 000.-<br />

(€ 10 000.- / 15 000.-)<br />

| 3


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1705<br />

1705<br />

DECKELHUMPEN, wohl Nürnberg um 1700. Meistermarke nicht<br />

identifiziert. Teilvergoldet.<br />

Zylinderform mit getriebenem und ziseliertem Standring. Wandung<br />

allseitig reliefiert mit badenden Nackten und Meerjungfrauen zwischen<br />

Schilf. Deckel entsprechend mit ausladendem Rand und Kugelknauf<br />

mit Silberspahnmanschette. H 22 cm. 1102 g.<br />

CHF 4 000.- / 8 000.-<br />

(€ 3 330.- / 6 670.-)<br />

1706<br />

TRAUBENPOKAL, Vermeil. Nürnberg 1596. Meistermarke Adam<br />

Richter.<br />

Dreipassiger, durchbrochener Rocaillen Fuss mit applizierten, plastischen<br />

Fröschen. Schaft in Form eines Baumstammes mit Silberspahnmanschetten.<br />

Kuppa und Deckel allseitig gebuckelt. Knauf in Form<br />

einer weiblichen Figur mit Schwert und Krone, bekannt als die Heilige<br />

Katharina. H 22 cm. 297 g. Deckelinnere mit Plakette und Inschrift:<br />

„Anno. 1596. Den 17. September, 1/2 Stund nach 8.aufn tag ‘of’ der<br />

grossen ohr, ward Katharina des Erbarn ond Besten Heinrich Schwaben<br />

des jüngern ond frauen Katharina ein Geborene pfintzingin Ehliche<br />

Tochter Geborn. Und Katharina ein Geborene Welsserin hub sie aus<br />

Der heiligen Tauf, Und verehrt ir zu Christlicher Gedechtnis. Dieses<br />

trinckgeschirlein mit Wünschung Göttliches Segen.“<br />

CHF 20 000.- / 40 000.-<br />

(€ 16 670.- / 33 330.-)<br />

| 4


1706 | 5


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1707<br />

1708<br />

1707<br />

KLEINER BECHER, Augsburg 1747/49. Meistermarke Johannes<br />

Mittnacht III.<br />

Teilvergoldet. Konische Form mit Regencemotiven am unteren, sowie<br />

oberen Rand. Auf Standring. H 7,5 cm. 57 g.<br />

CHF 800.- / 1 000.-<br />

(€ 670.- / 830.-)<br />

1708<br />

SCHLANGENHAUTBECHER, Nürnberg um 1700. Mit Meistermarke.<br />

Konische Form. Wandung allseitig mit Fischhautpunzierung.<br />

Profilierter Lippenrand. H 9 cm. 116 g.<br />

Provenienz: Ehemals Sammlung Raoul Heilbronner, Paris (1847-1941).<br />

CHF 1 600.- / 3 000.-<br />

(€ 1 330.- / 2 500.-)<br />

1709<br />

BECHER, Augsburg 1795-97. Meistermarke Caspar Xaver Stippeldey.<br />

Glattwandige konische Form mit profiliertem Lippenrand. Innen<br />

vergoldet. H 9 cm. 103 g.<br />

CHF 1 600.- / 2 400.-<br />

(€ 1 330.- / 2 000.-)<br />

1709<br />

| 6


1712 1711<br />

1710*<br />

VERMEIL FAUSTBECHER, Augsburg<br />

1708. Meistermarke Johann Christoph Hünning<br />

I (Henning).<br />

Rundform mit godronniertem Unterbauch.<br />

Darüber Bandelwerk auf guillochiertem<br />

Grund. Profilierter Lippenrand. H 4,6 cm.<br />

65 g.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />

1711*<br />

FASSBECHER, Teilvergoldet. Görlitz, 1700.<br />

Meistermarke G.B.<br />

In Form eines länglichen Fässchens mit Dauben<br />

und Bändern. Auseinandergenommen sind<br />

es 2 Becher. H 10,8 cm. 93 g.<br />

CHF 6 000.- / 10 000.-<br />

(€ 5 000.- / 8 330.-)<br />

1710<br />

1712*<br />

SCHLANGENHAUTBECHER, Augsburg<br />

1665/70. Meistermarke Melchior Burtenbach.<br />

Konische Form. Wandung allseitig mit Fischhautpunzierung.<br />

Profilierter Lippenrand.<br />

H 7,4 cm. 88 g.<br />

CHF 2 400.- / 3 400.-<br />

(€ 2 000.- / 2 830.-)<br />

| 7


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1713<br />

1713<br />

KINDERBESTECK IN ETUI, Teilvergoldet. Augsburg 1696 - 1705.<br />

Meistermarke nicht identifiziert.<br />

Griffe mit feinster Filigranarbeit verziert. Bestand: Gabel, Löffel und<br />

Messer. Mit Etui. Löffel 29 g (ohne Gabel und Messer).<br />

Lit. Weltliches Silber, Alain Gruber 1977 Abb. 468.<br />

CHF 2 400.- / 4 000.-<br />

(€ 2 000.- / 3 330.-)<br />

1714<br />

DECKELPOKAL, Vermeil. Nürnberg 1612 - 1650. Meistermarke<br />

Michael Müller.<br />

Eingeschnürter, bombierter Rundfuss mit Silberspahnmanschetten,<br />

darüber entsprechend gebuckelter Schaft. Kuppa entsprechend eingeschnürt.<br />

Spitzer gebuckelter Deckel mit ausladendem, graviertem Rand<br />

sowie Silberspahnknauf. Lippenrand mit Gravur „Hyacinth“.<br />

H 39,5 cm. 514 g.<br />

CHF 16 000.- / 24 000.-<br />

(€ 13 330.- / 20 000.-)<br />

| 8


1714 | 9


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1715<br />

1715*<br />

DOCHTSCHERE, Augsburg, 1708-1710. Meistermarke Johann<br />

Christoph Treffler I.<br />

Glatte Schere mit godroniertem Griff auf entsprechendem geschweiftem<br />

Untersatz mit godroniertem Rand. H 22, 5 cm. Zus. 194 g.<br />

CHF 1 400.- / 2 200.-<br />

(€ 1 170.- / 1 830.-)<br />

1716<br />

VERMEIL DECKELPOKAL, Nürnberg zwischen 1638 - 1671.<br />

Meistermarke Wolf Linden.<br />

Ausladender, gewölbter, allseitig bombierter Rundfuss. Schaft mit<br />

C-Schwüngen und balusterförmigem Nodus. Kuppa eingeschnürt,<br />

allseitig gebuckelt zwischen punziertem und graviertem Fond. Entsprechender<br />

Deckel mit ausladendem Rand. Knauf in Form einer männlichen<br />

Figur mit Hund. H 32 cm. 355 g.<br />

CHF 16 000.- / 24 000.-<br />

(€ 13 330.- / 20 000.-)<br />

| 10


| 1716 11


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1717<br />

1717<br />

1717*<br />

VERMEIL HENKELSCHALE, Strassburg 2. H. 17 Jh.<br />

Rundform auf stark eingezogenem, godroniertem Standfuss. Schlangenhaut<br />

punzierte Wandung mit umlaufenden Profilbändern am Lippenrand.<br />

Beidseitig Henkel. Mit originaler Schatulle. H 6,5 cm. 246 g.<br />

CHF 6 000.- / 8 000.-<br />

(€ 5 000.- / 6 670.-)<br />

1719*<br />

BECHER, Strassburg, 1697 - 1725. Meistermarke unleserlich.<br />

Leicht konische Form. Allseitig glatte Wandung mit drei Rillen. Boden<br />

mit bekröntem Allianzwappen auf Unterseite. H 9,9 cm. 129 g.<br />

1719<br />

CHF 2 600.- / 4 000.-<br />

(€ 2 170.- / 3 330.-)<br />

| 12


1720 1721<br />

1720*<br />

VERMEIL BECHER, Strassburg Ende 18. Jh. Meistermarke Jean-<br />

Frédéric Buttner.<br />

Zylinderform mit leicht ausladendem Profilrand. Allseitig glatte<br />

Wandung mit gravierten Initialen. H 8,5 cm. 174 g.<br />

CHF 2 600.- / 4 000.-<br />

(€ 2 170.- / 3 330.-)<br />

1721*<br />

VERMEIL SCHLANGENHAUTBECHER, Mulhouse um 1700. Mit<br />

Meistermarke I.G.<br />

Konische Form. Wandung allseitig mit Fischhautpunzierung, zwischen<br />

glatten Bändern. Profilierter Lippenrand. H 9 cm. 129 g.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

1722*<br />

FUSSBECHER, Meaux, um 1782. Meistermarke Jean - Pierre Briand.<br />

Tulpenform mit mehrfach profiliertem Lippenrand auf godroniertem<br />

Standfuss mit kurz eingezogenem Schaft. Allseitig glatte Wandung mit<br />

bekröntem Wappen und Inschrift: „PRIX DE PONPONE POUR<br />

LANNÉ 1872“. H 11,8 cm. 161 g.<br />

CHF 1 800.- / 3 000.-<br />

(€ 1 500.- / 2 500.-)<br />

1722<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1723 1723 (Detail)<br />

1723*<br />

FAYENCE MILCHKRUG MIT ZÜRCHER ALLIANZWAPPEN,<br />

Winterthur, Werkstatt Hans Heinrich II Pfau, datiert 1668.<br />

Kugelige Form, polychrome Bemalung mit dem Allianzwappen Holzhalb-Hess<br />

und Datierung 1668 in Schwarz, zwischen Blattranken in<br />

Türkis, Grün, Gelb und Blau, die Ränder mit blauen und gelben Linienbordüren,<br />

gedrehter Schlaufenhenkel gehöht in Blau und Gelb.<br />

H 17,7 cm. Haariss.<br />

Die Pfaus waren eine Handwerker- und Künstlerfamilie in Winterthur,<br />

deren Herkunft aus Öhningen am Untersee nicht gesichert ist. Ein Jos<br />

wird erstmals 1526 in den Winterthurer Steuerlisten erwähnt. Um 1539<br />

erhielt die Familie ihre Aufnahme ins Bürgerrecht der Stadt<br />

Winterthur. Die berühmtesten waren Hans Heinrich Pfau (1598-1673)<br />

und sein Bruder David (1607-1670). Ersterer war vorwiegend als Hafner<br />

mit dem Ofenbau tätig, während sein Bruder auch als Künstler und<br />

Maler wirkte. Zum Formstück vgl. Robert L. Wyss, Winterthurer<br />

Keramik, 1973, Abb. 35; Vgl. Ceramics from Switzerland, Museu<br />

Nacional do Azulejo, 23. Juli-4. Oktober 1998, S 60 Abb. 35-41.<br />

CHF 3 600.- / 4 500.-<br />

(€ 3 000.- / 3 750.-)<br />

1724<br />

GROSSES ‘ARISTA’ FLIESENTABLEAU, Toledo oder Sevilla,<br />

16.Jh. Glasierte, reliefierte Keramik mit honiggelbem, blauem und<br />

rotem Arabeskendekor auf weissem Grund. 32 Innenbildkacheln ergeben<br />

8 kreisförmgige Rankenreserven mit Zentralrosetten, umgeben von<br />

20 Rahmenkacheln mit umlaufendem Rankenfries. 103x59 cm, Innenfeldfliesen<br />

11x11 cm, Rahmenfliesen 15x7 cm. Leichte Absplitterung der<br />

Glasur an den Rändern, 1 Randfliese ersetzt. In Holzrahmen.<br />

Eine grosse Anzahl an Vergleichsstücken finden sich im Victoria and<br />

Albert Museum in London. Diese Sammlung ist eine der bedeutendsten<br />

ausserhalb Spaniens. Anthony Ray, Spanish Pottery 1248-1898,<br />

V&A Publications 1995, Kat. 781 (Toledo), Kat. 887 (Sevilla); weitere<br />

Vergleiche im Kunstgewerbe Museum Köln, bei B. Klesse, Majolika,<br />

Kunstgewerbemuseum Köln, 1966, 119ff; Vgl. Juan Ainaud de Lasarte,<br />

Ars Hispaniae, Madrid, 1952, S.201ff.<br />

Die ersten Beispiele glasierter Keramik, die in der Architektur<br />

Verwendung finden, datieren zurück an das Ende des 12. Jh. Die spezielle<br />

Mosaik-Technik hat seine Wurzeln in der Ausstattung persischer<br />

Architektur und gelangt mit der Einwanderung islamischer Töpfer nach<br />

Andalusien in den Kulturkreis Südspaniens. So waren es zunächst die<br />

Keramikzentren Manises und Granada, die die Keramikprokuktion<br />

prägten. Gegen Ende des 15. Jh. wanderte das Produktionszentrum jedoch<br />

Richtung Sevilla und Toledo.<br />

CHF 8 000.- / 12 000.-<br />

(€ 6 670.- / 10 000.-)<br />

| 14


1724<br />

| 15


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1725<br />

1725*<br />

PAAR FAYENCE TELLER, Mailand, Manufaktur Felice Clerici<br />

(1745-1788), um 1765.<br />

Jede fassonierte Silberform bemalt ‚a paesini e figure a smalto’ mit<br />

Figuren, Tieren und Pflanzen im Inselstil in einer eisenroten bzw.<br />

goldenen Randbordüre. Gemarkt ‘Milano’ in Rot. D 23,5 cm. Ein<br />

Teller restauriert.<br />

Zu diesem Typus von Fayencen „a paesini e figure a smalto“ vgl.<br />

R. Ausenda, Maioliche Settecentesche, Milano e altre fabbriche,<br />

ceramiche della Collezione Gianetti, Saronno, 1996, S.46.<br />

CHF 2 700.- / 4 500.-<br />

(€ 2 250.- / 3 750.-)<br />

1726*<br />

‘ISTORIATO’ PLATTE IM ‘COMPENDIARIO’ STIL, Faenza,<br />

‘Maestro del servizio V numerato’, um 1575-1600.<br />

Bemalt in Blau und Ockergelb mit einer biblischen Szene, einer Wöchnerin<br />

und zwei assistierenden Frauen bei der Waschung des neugeborenen<br />

Moses (Ex 2,1-10), in einer hügeligen Landschaftsszenerie mit<br />

Ruine, flächedeckend im ‘Compendiario’ Stil auf weissem Fond in einer<br />

ockerfarbenen Ringbordüre. Signiert ‘97’ auf der Rückseite. D 28 cm.<br />

Restauriert.<br />

Abbildung: Vicenzo de Pompeis (Hrsg.), La maiiolica italiana di stile<br />

compendiario, I Bianchi, Turin 2010, Kat.Nr. 13.<br />

Vorliegende Platte gehört zu einer Serie von Stücken, die alle eine<br />

Signatur mit einem ‘V’ oder ‘ U’ und einer Nummer tragen und einem<br />

bisher unbekannten Meister zugeschrieben werden können. Die<br />

Arbeiten dieses Meisters stammen alle aus dem letzten Viertel des<br />

16. Jh. aus dem Umkreis der Faentiner Werkstatt Bettisi (Virgiliotto<br />

Calamellis), zu dessen berühmtesten Arbeiten im ‘stile compendiario’<br />

ein ursprünglich 200 Teile umfassendes 1576 datiertes Majolika Service<br />

gehört, ein Auftrag für Herzog Albrecht V. von Bayern, heute in grossen<br />

Teilen in der Münchener Residenz. Vgl. C. Ravanelli Guidotti,<br />

Bianchi di Faenza, Montorio, 1996, S. 278-298; Gudrun<br />

Szczepanek,Fürstliche Majolika. Das Majolikaservice für Herzog<br />

Albrecht V. von Bayern, München 2009.<br />

CHF 2 200.- / 3 200.-<br />

(€ 1 830.- / 2 670.-)<br />

1727<br />

‘CRESPINA’ IM ‘COMPENDIARIO’ STIL, Faenza, um 1560.<br />

Mit Muschelreliefs modellierte, fassonierte Form mit geflügelten Engelsköpfen.<br />

Bemalt im ‘Compendiario’ Stil, auf der Vorderseite mit einem<br />

Pfeil und Bogen haltenden Amor in Blau, Gelb und Ocker in einer stilisierten<br />

Blütenbordüre. Ligierte Monogramme VRF und AF in Blau auf<br />

der Rückseite. D 30 cm. Haarrisse.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

1725 (Detail)<br />

| 16


1726<br />

1727<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1728<br />

KLEINER MAJOLIKA TELLER, Bassano, in der Art von Bartolomeo<br />

Terchi, 18. Jh.<br />

Bemalt in Blau, Ockergelb, Braun und Grün mit einer Festungsanlage<br />

mit Figurenstaffage auf einem Hügel an den Ufern eines Sees.<br />

D 22,5 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Ehemals Antiquités Ségal, Basel.<br />

- Privatsammlung, Genf.<br />

CHF 700.- / 1 500.-<br />

(€ 580.- / 1 250.-)<br />

1728<br />

1729<br />

KLEINER MAJOLIKA TELLER ‘TAGLIERE’, Castelli, 2. Hälfte<br />

18. Jh.<br />

Bemalt mit einer Ruinenlandschaft mit Figurenstaffage vor einer Flusslandschaft<br />

mit Gebäuden in einer gelben und mangangeränderten<br />

Randlinie. D 20 cm.<br />

Bemalung möglicherweise aus dem Umkreis Nicola Cappeletti (1691-<br />

1767) einem Neffen Antonio Grues.<br />

CHF 700.- / 1 500.-<br />

(€ 580.- / 1 250.-)<br />

1730<br />

RUNDE MAJOLIKA PLAKETTE, Bassano, Bartolomeo Terchi,<br />

18. Jh.<br />

Bemalt in Grün, Braun, Ockergelb und Blau mit einer hügeligen Flusslandschaft<br />

mit Personenstaffage flankiert zur Linken mit einem Baum,<br />

ockergelbe Randlinie. D 23 cm. Kleine Randabsplitterungen.<br />

CHF 1 000.- / 2 000.-<br />

(€ 830.- / 1 670.-)<br />

1731<br />

PAAR MAJOLIKA VASEN, Neapel, in der Art von Angelo del<br />

Vecchio, 2. Hälfte 18. Jh.<br />

Balusterform mit einer Rocaillekartusche in Relief, bemalt in Ocker,<br />

Gelb, Blau und Grün mit einer Landschaftskartusche und verso 1746 in<br />

Blau. H 18,5 cm. Minimale Randbestossungen. (2)<br />

Vgl. Guido Donatone, Maiolica decorativa e popolare di Campania e<br />

Puglia, Napoli 1992, Nr. 40.<br />

1729<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

1733<br />

ALBARELLO, Sizilien, Caltagirone, um 1700.<br />

Zylindrische Form mit rankenden Akanthusblättern in Orangerot<br />

und Gelb auf blauem Fond mit Schnörkelreserven. Auf der Vorderseite<br />

ein Lorbeerkranz von zwei Putten flankiert. H 26 cm. Zwei flache<br />

Bestossungen.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

1730<br />

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1731<br />

1733<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1734<br />

1734<br />

MAJOLIKA PLAKETTE, Castelli, um 1800.<br />

Mit einer Ruinenlandschaft mit Figurenstaffage<br />

und flankierenden<br />

Bäumen an einem Flussufer. Ruinensockel im<br />

Vordergrund mit Inschrift ‘Philip. Rege.T’<br />

18,5x 31x2 cm. Kleine Randbestossungen.<br />

CHF 400.- / 600.-<br />

(€ 330.- / 500.-)<br />

1735<br />

RUNDE MAJOLIKA PLAKETTE, Castelli,<br />

2. Hälfte 18. Jh.<br />

Bemalt in Grün, Ocker und Blau mit einem<br />

Dorf an den Ufern einer hügeligen Flusslandschaft<br />

und Personenstaffage, flankiert rechts<br />

im Vordergrund von einer Pinie. Ockerfarbene<br />

Randlinie. D 17,8 cm, H 1,8 cm. Kleine Randbestossungen.<br />

CHF 1 000.- / 2 000.-<br />

(€ 830.- / 1 670.-)<br />

1735<br />

| 20


1736<br />

1736<br />

MAJOLIKA PLAKETTE, Castelli, in<br />

der Art von Capelletti, 2. Hälfte 18. Jh.<br />

Rechteckige Form, bemalt mit einem Dorf<br />

umrahmt von einer Flusslandschaftsszene<br />

mit Figurenstaffage, flankiert von Pinien,<br />

orangerote Randlinie. 21,5x29x1,5 cm.<br />

Minimale Randbestossungen.<br />

CHF 1 000.- / 2 000.-<br />

(€ 830.- / 1 670.-)<br />

1737<br />

RUNDE MAJOLIKA PLAKETTE,<br />

Castelli, 2. Hälfte 18. Jh.<br />

Bemalt mit Architekturen in einer hügeligen<br />

Flusslandschaft mit Personenstaffage,<br />

flankiert zur Linken von einem<br />

Baum, ockerfarbene Randlinie. D 23 cm.<br />

Zwei Randbestossungen.<br />

CHF 1 000.- / 2 000.-<br />

(€ 830.- / 1 670.-)<br />

1737<br />

| 21


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1738<br />

1738*<br />

GROSSE FAYENCE DECKELTERRINE, Italien, um 1750.<br />

Ovale Baluster Form umlaufend modelliert mit Blättern gehöht in Grün<br />

und seitlichen Asthenkeln, auf vier Pfotenfüssen. Bemalt mit einer<br />

umlaufenden manganroten Rocaillebordüre am Rand und herabhängenden<br />

polychromen Blumengebinden. Der gewölbte Deckel mit entsprechenden<br />

reliefierten Blattwerk mit Früchteknauf. Ohne Marke.<br />

D 38 cm. Haarriss im Boden und Deckel.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

1739*<br />

FAYENCE DECKELTERRINE MIT ASTKNAUF, Marseille, um<br />

1770.<br />

Ovale Form auf vier Rocaillefüssen, mit zwei verschlungenen Asthenkeln<br />

modelliert mit bemalt mit Blumenbouquets. D 32 cm, H 25 cm.<br />

Umlaufender Haarriss im Boden. (2)<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

1740 (Detail)<br />

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1739<br />

1740<br />

SELTENE APOTHEKENKANNE AUS DER KÖNIGLICHEN<br />

APOTHEKE IN LUNEVILLE, Luneville, Manufaktur Jacques II<br />

Chambrette, um 1750.<br />

Balusterförmig mit Asthenkel in Braun und blattförmigem Ausguss in<br />

Grün. Bemalt mit indianischen Blumen und zu beiden Seiten mit einer<br />

Kartusche aus Rocaillen, Blättern und Blüten bekrönt von einem Wappenschild<br />

mit Stierkopf, dem Wappentier der polnischen Aristokraten<br />

Familie Leszcynski, und beschriftet ‘S. de Chicorée’ in Schwarz. Ohne<br />

Marke. H 25 cm (28 cm). Der Deckel ist assortiert, Haarriss an der<br />

Mündung, kleine Fussrand Bestossung.<br />

Diese Kanne gehört zu einer Serie von identisch dekorierten<br />

Apothekengefässen, die ursprünglich aus der Apotheke des Hospitals in<br />

Luneville stammten und heute im ‘Musée Municipal du Château<br />

Pharmacie du 18ième siècle’ in Luneville zu finden sind. Der<br />

Rocailledekor trägt den Löwenkopf, das Wappentier von Stanislas I.<br />

Leszcynski, Herzog von Lothringen, König von Polen (1677-1766), der<br />

die Vasen für das Hospital in Luneville, damals Herzogtum Lothringen<br />

anfertigen lies. Rudolf Schnyder, Rückblick auf die Ausstellung<br />

‘Fayencen 1740-1760 im Gebiet der Schweiz, KFS MItteilungsblatt 86,<br />

1974, S.38-39. Neueste Untersuchungen bei Jean Rosen / Marino<br />

Maggetti, En Passant par la Lorraine...Un nouvel éclairage sur les<br />

faïences et les ‘terres blanches du Bois d’Epense/Les Islettes, de<br />

Lunéville et de Saint-Clément, KFS Mitteilungsblatt 126, Oktober<br />

2012, vgl. Abb. 2-51.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

1740<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1741<br />

1741*<br />

OVALE DECKELTERRINE MIT PRÈSENTOIR ‘FLEURS CHA-<br />

TIRONNÉES’, Strassburg, Joseph Hannong, um 1770.<br />

‘Forme de Paris’. Bemalt mit konturierten Blumenboueuts, die Terrine<br />

mit seitlichen Rocaillehenklen, Deckel mit Zitronenknauf. JH 400 und<br />

138 in Blau. D 30 / 38 cm.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

1742<br />

1742*<br />

BUTTERDOSE MIT UNTERSCHALE ‘TONNEAU OVAL’, Marseille,<br />

Veuve Perrin, 18. Jh.<br />

Als Butterfass modelliert und staffiert, mit seitlichen Schlaufenhenkeln,<br />

fixiert auf einer geschweiften, ovalen Unterschale bemalt mit Blumenbordüre<br />

mit purpurfarbenen Blüten. Der gewölbte Deckel bemalt mit<br />

Kühen und einer entsprechenden Randbordüre, Rosenknauf. Strichmarke<br />

in Grün, VP in Schwarz. D 24,5 cm. Absplitterung der Glasur<br />

am Rand und Knauf. (2)<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

1743<br />

FAYENCE TELLER AUS DEM ‘GLÉRESSE’ SERVICE, Fribourg,<br />

Manufacture de François-Charles Gendre (1772-1798).<br />

Fassonierte Form, bemalt in Ockergelb, schwarz konturiert mit einem<br />

losen Blumenbouquet und drei Blumenzweigen auf der Fahne. Keine<br />

Marke. D 23 cm. Minimale Randbestossung.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)<br />

1743<br />

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1744<br />

1745<br />

1744<br />

PAAR OVALE FAYENCE PLATTEN, Bayreuth, Periode Pfeiffer<br />

und Erben, um 1761-88.<br />

Fassonierte Form, je bemalt mit einem losen Blumenstrauss und fliegenden<br />

Blättchen, die Fahne mit vier Blütenzweigen, Rand eingefasst in<br />

Manganrot. D 32,5 cm. (2)<br />

CHF 1 200.- / 2 000.-<br />

(€ 1 000.- / 1 670.-)<br />

1745*<br />

TERRINE IN FORM EINER ENTE MIT PLATEAU, Nordfrankreich,<br />

um 1760.<br />

Naturalistisch modelliert und staffiert in geschwemmten Manganrot,<br />

Grün und Gelb, die ovale mit Beeren an den Seiten modellierte Unterplatte<br />

ähnlich staffiert. Unterseite mit Marke Nr. I. L 48 cm, B 34 cm,<br />

H 25 cm. Restaurierungen, Deckel aus dem 19. Jh assortiert.<br />

Eine vergleichbare Terrine ‘en forme de canard’ mit ählichem geschwemmtem<br />

Mangandekor aus dem Nordfranzösichen Raum befindet<br />

sich im Musée des Arts décoratifs de Bordeaux, inventarisiert unter der<br />

Nummer Inv. 2516.<br />

CHF 3 200.- / 3 800.-<br />

(€ 2 670.- / 3 170.-)<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1746<br />

1746<br />

OVALES BECKEN ‘DÉCOR A LA BÉRAIN’, Moustier,<br />

um 1720-30.<br />

Ovale, passig geschweifte Form, bemalt im Renaissance-Stil in Blau mit<br />

Girlanden- und Gitterwerk zwischen Grotesken und Konsolfiguren, in<br />

einer Laub- und Bandelwerkbordüre am Rand. L 38 cm.<br />

Provenienz: Genfer Privatsammlung.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

1747<br />

WAPPENPLATTE, Moustier, um 1700.<br />

Bemalt in Blau mit einem bekrönten Wappen eines französischen Marquis,<br />

flankiert von zwei Adlern, am Rand eine Gitterwerkbordüre mit<br />

Blumenreserven. D 36 cm.<br />

Provenienz: Genfer Privatsammlung.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

1747<br />

1748<br />

GROSSE OVALE PLATTE ‘DÉCOR DE CHASSE’, Moustier,<br />

Clérissy, um 1700.<br />

Bemalt in Blau nach Vorlagen von Antonio Tempesta (1555-1630) mit<br />

einer Antilopenjagd in einem ovalen Medaillon in einer Laub- und<br />

Bandelwerkbordüre auf der breiten Fahne. D 62 cm. Alte geklammerte<br />

Restaurierung eines Haarrisses.<br />

Provenienz: Genfer Privatsammlung.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

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1748<br />

1749 1750<br />

1749<br />

BILDPLAKETTE, Delft, Mitte 18. Jh.<br />

Kartuschenförmig, bemalt in Blau mit einer pastoralen Landschaftsszene<br />

mit eleganten Figuren und Bauern in einer Rokokokartusche mit<br />

Rocaillen und Blumenbordüre. 34x36 cm. Glasur am Rand abgesplittert.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

1750<br />

TELLER ‘DÉCOR LAMBREQUINS’, Rouen, um 1740.<br />

Oktagonale Form, polychrom bemalt mit einem Blumenkorb und einer<br />

Blattwerkbordüre mit alternierenden Gitterwerkfeldern. D 25 cm.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1751 1751<br />

1751<br />

EWIGES-LICHT, Augsburg 17./18. Jh.<br />

An drei Ketten hängende balusterförmige Ampel, allseitig mit Blattwerkornament<br />

durchbrochene Wandung. Drei applizierte Engelsköpfe mit<br />

Flügeln. Drei Kartuschen mit den Initialen ‘MRA’, ‘IHS’ und ‘ISPH’.<br />

H 129 cm. 2840 g.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

1752*<br />

BUCHEINBAND, Deutschland, 1. H. 18. Jh.<br />

Schildpatt in Silbereinfassung mit gravierten Palmblättern. Vorder- und<br />

Rückseitig mit appliziertem Medaillon mit reliefiertem Rand und der<br />

eingravierten Darstellung der heiligen Katharina. Mit durchbrochenen,<br />

floralen Klappschliessen. Inhalt: 2 Werke: Theologische Erbauungsbücher,<br />

1740/1750, Verlag Altdorf und Augsburg. 8x5 cm.<br />

CHF 3 000.- / 4 000.-<br />

(€ 2 500.- / 3 330.-)<br />

1752<br />

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1753<br />

1753*<br />

SPIEGEL, München 1757. Meister wohl Johann Benno Canzler.<br />

Balusterform. Getrieben und ziseliertes Silberblech mit Voluten und<br />

Rocaillen. 55x31,5 cm.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />

1754<br />

BUCHEINBAND EINES ‘KOMMUNION BUCHES ‘ ungemarkt,<br />

wohl Augsburg 2. H. 18. Jh.<br />

Hochformatiger Einband, getrieben uns ziseliert mit Voluten und Blüten<br />

mit Kartusche über gestanztem Ledereinband. Entsprechende Klappschliessen.<br />

17x8 cm.<br />

Provenienz: Ehemals Sammlung Raoul Heilbronner, Paris (1847-1941).<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

1754<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1755<br />

1755*<br />

HUILIER, Augsburg 1761. Meistermarke Johann Georg Träger.<br />

Auf profilierter, eingezogener Ovalform mit 4 Rocaillenfüsschen. Darüber<br />

Halterung zur Aufnahme der 2 Karaffen (ergänzt), sowie 2 abnehmbare,<br />

vergoldete Muschelförmige Gewürzschalen. Zentraler Geschwungener<br />

Haltegriff. H 28, 3 cm. 629 g.<br />

CHF 1 800.- / 2 400.-<br />

(€ 1 500.- / 2 000.-)<br />

1756*<br />

1 PAAR KERZENSTÖCKE, Augsburg, 1725/ 19. Meistermarke<br />

Philipp Jacob Hohleisen I.<br />

Passiger profilierter Fuss mit entsprechendem Schaft und vasenförmiger<br />

Tülle. H 16,5 cm. Zus. 464 g.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

1756<br />

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1757<br />

1757*<br />

HUILIER, Augsburg, 2. H. 18 Jh. Teilweise gemarkt mit Johann Franz<br />

Albert Frühling.<br />

Gewölbte, ovale Basis mit ziselierten Blüten, sowie Rocaillen auf 4<br />

Muschelfüssen. Darüber Halterung zur Aufnahme der Glaskaraffen<br />

(ergänzt) 2, bzw. 3 abnehmbare Blütenförmige Gewürzschalen. Zentraler<br />

Geschwungener Haltegriff. H 27 cm. 618 g .<br />

CHF 1 800.- / 2 400.-<br />

(€ 1 500.- / 2 000.-)<br />

1758<br />

KANNE, Augsburg, 1. H. 18. Jh. Meistermarke Johann Jakob Schoap I.<br />

Konische Form auf hochgezogenem und profiliertem Standring. Wandung<br />

allseitig mit Vertikalzügen und umlaufenden Banddekor. Applizierter<br />

Henkel. H 21,6 cm. 337 g.<br />

Provenienz: Ehemals Sammlung Raoul Heilbronner, Paris (1847-1941).<br />

CHF 1 500.- / 2 500.-<br />

(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />

1758<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1759 1760<br />

1759*<br />

VERMEIL POKAL, Nürnberg 1799-1803. Meistermarke Johann<br />

Friedrich Ehe.<br />

Balusterförmiger Schaft auf ornamental dekoriertem Rundfuss.<br />

Konische Kuppa mit Vertikalszügen am unteren Teil und umlaufendem<br />

Kranz am oberen Teil der Wandung. Glatter Lippenrand. H 14,5 cm.<br />

112 g.<br />

CHF 1 600.- / 2 200.-<br />

(€ 1 330.- / 1 830.-)<br />

1760*<br />

FAUSTBECHER, Dresden, 1728. Mit Meistermarke. Teilvergoldet.<br />

Rundform mit allseitig glatter Wandung. Ausladender, vergoldeter und<br />

profilierter Lippenrand. H 4,4 cm. 40 g.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

1761*<br />

VERMEIL DECKELBECHER, Dresden, 1751. Meistermarke AS.<br />

Vasenform, mittig eingezogen auf gewölbtem und getrepptem Rundfuss<br />

mit Standring. Deckel entsprechend mit Knauf. Wandung allseitig mit<br />

vertikalen Falten, feinen Gravierungen und den Inschriften „ V. A. M.<br />

V. 1872“. Äussere Vergoldung stark abgenutzt. H 18 cm. 257 g.<br />

CHF 2 400.- / 4 000.-<br />

(€ 2 000.- / 3 330.-)<br />

1761<br />

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1762<br />

1762*<br />

1 PAAR GIRANDOLEN, Breslau, 1793/ 1804. Meistermarken J. D.<br />

Jordan und G. B.<br />

Quadratischer, getreppter Fuss mit kanneliertem Schaft mit vasenförmigem<br />

Abschluss und plastischen Festons. Darüber anbnehmbarer<br />

Aufsatz mit zwei geschwungenen und einem zentralen Leuchtarm.<br />

Vasenförmige Tüllen mit Tropftellern mit erhötem, durchbrochenem<br />

Rand. Gravur am Sockelrand ‘v. Holy Poniecitz 1874’. H 41, 5 cm.<br />

Zus. 2340 g.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

1763<br />

KLEINER MÜNZBECHER, wohl Danzig 18. Jh. Mit Meistermarke.<br />

Konische Form mit in Wandung eingelegten Münzen. Auf Standring.<br />

H 5 cm. 51 g.<br />

CHF 800.- / 1 000.-<br />

(€ 670.- / 830.-)<br />

1763<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1764 1765<br />

1764*<br />

BECHER, Berlin, 1749. Meistermarke Jacob Albrecht Küsel (Kiesel).<br />

Leicht konische Form mit mehrfach profiliertem Lippenrand auf Standring.<br />

Allseitig glatte Wandung mit ziseliertem und graviertem Rocaillendekor<br />

auf punziertem Grund. Mit Inschrift: „ans: H: Timmin get: d.<br />

20. Juli 1749, von A: C:V:“ Innen vergoldet. H 9 cm. 109 g.<br />

Becher erwähnt in: Scheffler 1968: Wolfgang Scheffler, Berliner<br />

Goldschmiede. Daten Werke Zeichen, Berlin 1968, S.140.<br />

CHF 1 200.- / 2 200.-<br />

(€ 1 000.- / 1 830.-)<br />

1765<br />

ZUNFTMEDAILLE ZUR ERINNERUNG AN DIE BRUNSCHE<br />

UMWÄLZUNG, Silber, Zürich 1736. Gemarkt H. I. G. (Gessner)<br />

Vs. Mit Bild des Bürgermeister Rudolf Brun. Rs. Tisch mit Geschworenen<br />

Brief, bezeichnet mit „EID/BRIEF/ZUR/ICH“ und Stadtsiegel.<br />

Aussen im Kreis, die Wappen der Gesellschaft zur Constaffel und der<br />

12 Zünfte. Silber geprägt. D 48 mm.<br />

Lit: E. M. Lösel, Zürcher Goldschmiedekunst. Abb. S. 467.<br />

CHF 600.- / 1 000.-<br />

(€ 500.- / 830.-)<br />

1766*<br />

4 KERZENLEUCHTER, Dresden 1719. Meistermarke Christian<br />

Gottlob Irninger und AIG.<br />

Passig geschweifter und gewölbter Rundfuss mit getriebenem Dekor.<br />

Glattwandige Tülle mit umlaufendem Zungendekor auf Rand. H 21 cm.<br />

Zus. 2040 g.<br />

CHF 16 000.- / 20 000.-<br />

(€ 13 330.- / 16 670.-)<br />

1767*<br />

MESSKELCH, 2. H. 18. Jh. Meistermarke P.A. Stadtmarke verschlagen.<br />

Getreppter, gewölbter und passig geschweifter Fuss. Darüber leicht<br />

kannelierter Schaft übergehend in Kuppaschale. Glattwandige, tulpenförmige<br />

Kuppa. Innen vergoldet. H 23 cm. 328 g.<br />

CHF 500.- / 700.-<br />

(€ 420.- / 580.-)<br />

1768*<br />

STANGENBECHER, Frankfurt um 1730 - 40. Meistermarke Johann<br />

Peter Beyer (Bayer).<br />

Konische Form auf Glockenfuss mit Standring. Wandung allseitig mit<br />

graviertem und ziseliertem Dekor. Mit drei Szenendarstellungen Jesus<br />

mit Jünger. H 15,2 cm. 119 g.<br />

CHF 2 200.- / 3 800.-<br />

(€ 1 830.- / 3 170.-)<br />

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1766<br />

1767 1768<br />

| 35


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1769<br />

1770<br />

1769*<br />

ZUCKERDOSE, Augsburg 1763. Meistermarke Johan Leonhard<br />

Allmann.<br />

Ovalform. Gewölbter Deckel und Wandung allseitig mit ziseliertem<br />

Floraldekor. Auf vier Füsschen. 13,5x10,2x 9,3 cm. 278 g.<br />

CHF 2 600.- / 3 400.-<br />

(€ 2 170.- / 2 830.-)<br />

1770*<br />

TABAKDOSE, Amsterdam, 18. Jh. Meistermarke L.B.<br />

Passig geschweifte Ovalform mit profiliertem Rand. Glatte Wandung,<br />

Deckel leicht gewölbt. 12,9x6,1x3,8 cm. 193g.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

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1771<br />

1771*<br />

BUCHBESCHLAG, Passau um 1760. Meistermarke IMP.<br />

Silber getrieben und ziseliert, durchbrochen gearbeitet. Kartuschenform<br />

mit Trauben, Voluten und Akanthus. Schliesse mit innen gravierten<br />

Initialen MFP. 20,5x11,5 cm.<br />

CHF 600.- / 1 200.-<br />

(€ 500.- / 1 000.-)<br />

1772*<br />

ZUCKERDOSE, Hamburg 1769-76. Meistermarke wohl Johann<br />

Conrad Otersen.<br />

Gebauchte und getreppte Ovalform mit geschwungenen Falten. Mit<br />

ziseliertem floralem Dekor. Innen vergoldet. L 12 cm. 201 g.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

1772<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1773<br />

1773*<br />

6 PLATZTELLER, Augsburg 1755- 57. Meistermarke Adolf Carl<br />

Holm.<br />

Mehrpassig geschweifte Rundform mit Profilrand. Mit zwei eingravierten<br />

Wappen. D 27,3 cm. Zus. 4120 g.<br />

CHF 8 000.- / 10 000.-<br />

(€ 6 670.- / 8 330.-)<br />

1774*<br />

FUSSBECHER, Berlin, Mitte 18. Jh. Meistermarke Gabriel<br />

Lindenberg I.<br />

Konischer, leicht ausladender Becher. Wandung mit ziselierten Rocaillen.<br />

Auf gewölbtem Rundfuss. Mit Reparaturstelle. H 9,4 cm. 90 g.<br />

CHF 600.- / 1 200.-<br />

(€ 500.- / 1 000.-)<br />

1775*<br />

6 TELLER, Stuttgart, Ende 18. Jh. Ende 19. Jh. assortiert. Meistermarke<br />

von 5 Tellern Hirschvogel, Meistermarke von 1 Teller Johann<br />

Christian Sick.<br />

Glatte Rundform mit umlaufendem Palmfries. D 23,5 cm. Zus. 2910 g.<br />

1774<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

1776*<br />

1 PAAR KERZENSTÖCKE, Frankfurt, Anfang 19. Jh. Meistermarke<br />

Johann Martin Schott.<br />

Glatter, getreppter Rundfuss, vasenförmiger mit Blättern gravierter<br />

Schaft und graviertem, bekröntem Monogramm und Blattschirmansatz.<br />

Schaftabschluss aus zwei Bändern mit Palmfries, dazwischen applizierte<br />

Maskaronen. H 22 cm. Zus. 500 g. Tropfteller wohl ergänzt.<br />

CHF 2 400.- / 4 000.-<br />

(€ 2 000.- / 3 330.-)<br />

| 38


1775<br />

1776<br />

| 39


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1777<br />

1777<br />

PAAR KLEINE SCHALEN MIT CHINOISERIEN VON JOHANN<br />

EHRENFRIED STADLER, Meissen, um 1735.<br />

Runde geschweifte Form mit ansteigender Fahne, bemalt in den charakteristischen<br />

Farben Eisenrot, Purpur, Grün und Gelb mit je einem stehenden<br />

Chinesen, der eine mit Schirm in der Hand, an einem Gartenzaun<br />

flankiert von einem indianischen Blumenzweig und begleitet von<br />

einem Schmetterling, bzw. einem Phönixvogel, in Gitterwerkbordüre<br />

mit Halbblüten, die Aussenwandung mit 4 eisenroten Blumenzweigen.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarken und Ritzzeichen P. D 14 cm. (2)<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

1778<br />

1778<br />

TELLER MIT KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1735.<br />

Bemalt mit stehendem Phönixvogel an einer Päonienstaude, einem fliegenden<br />

Schmetterling und drei indianischen Blumenzweigen zwischen<br />

Schmetterlingen auf der Fahne. Unterglasurblaue Schwertermarke,<br />

Dreherzeichen oo für Johann Gottlieb Kühnel. D 23 cm. Flugasche in<br />

der Glasur.<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

1779<br />

TELLER MIT SCHMETTERLINGSDEKOR, Meissen, um 1738.<br />

Bemalt im Famille-verte Stil mit einem Schmetterling, auf einem blühenden<br />

Prunusast sitzend und ähnlichen blühenden Zweigen auf der<br />

Fahne, braune Randlinie. Unterglasurblaue Schwertermarke, Dreherzeichen.<br />

D 22,5 cm. Kleine Randrestaurierung.<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

1779<br />

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1780<br />

1780*<br />

HENKELPLATTE MIT KAKIEMONDEKOR,<br />

Meissen, um 1735-40.<br />

Ovale Form mit seitlichen Rocaillehenkeln gehöht in<br />

Gold, im Fond bemalt mit zwei grossen Päonienblütenästen<br />

mit Dornenzweigen und Schmetterling, auf<br />

der Fahne im Wechsel Insekt und Blütenast. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke. L 46 cm. Farben minimal<br />

berieben.<br />

Provenienz:<br />

- Erworben 1985 im Kunsthandel Heinz Reichert,<br />

München.<br />

- Süddeutsche Privatsammlung.<br />

Vergleichsstück: R. Rückert, Meissener Porzellan,<br />

1966 Nr. 648 mit ähnlicher Form. Zum Dekor bei<br />

Shono, Arita als Vorbild für Meissen, 1973 Nr. 94.<br />

CHF 4 800.- / 5 200.-<br />

(€ 4 000.- / 4 330.-)<br />

1781<br />

SELTENER TABAKSTOPF, Meissen, um 1730.<br />

Zylindrische Form mit gewölbtem Deckel und<br />

godronnierten Rosettenknauf. Bemalt im Kakiemonstil<br />

mit zwei fliegenden Schmetterlingen über einem<br />

mit Blumen bewachsenen Fels und verstreuten indianischen<br />

Blumenzweigen. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />

Ausstellungsetikette Museum Stedelijk<br />

Amsterdam Br. 142. H 18 cm.<br />

Provenienz.<br />

- Ausstellung Museum Stedelijk, Amsterdam.<br />

- Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

Zu Stücken mit vergleichbarem Dekor in der<br />

Sammlung Rudolf Just, Prag (Sotheby’s, 11.<br />

Dezember 2001, Lot 26); Sammlung Arnhold New<br />

York (M. Cassidy-Geiger, The Arnhold Collection,<br />

2008, S. 520 Abb.247a-c, S. 761 fig. 35.)<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

1781<br />

| 41


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1782<br />

1782*<br />

TELLER AUS DEM SERVICE FÜR DEN GRAFEN PODEWILS,<br />

Meissen, um 1741-42.<br />

Sechsfach geschweifte Form mit vergoldeten Muscheln appliziert.<br />

Bemalt mit verstreuten indianischen Blumen im Kakiemonstil und<br />

bekrönt vom Wappen Heinrich Graf von Podewils (1695-1760). Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke, Goldmarke P. auf der Innenseite des<br />

Standrings, Pressnummer 21. D 25 cm. Emailfarben leicht berieben.<br />

Provenienz:<br />

- Geschenk des Kurfürsten August III. von Sachsen, König von Polen,<br />

an Heinrich Graf von Podewils im Jahr 1742.<br />

- Kunsthandel Heinz Reichert, München.<br />

- Seit 1986 in süddeutscher Privatsammlung.<br />

Heinrich von Podewils (1695-1760) wurde 1728/29 als Preussischer<br />

Gesandter als Berater in den Schlesischen Kriegen eingesetzt, wo er die<br />

Friedensbeschlüsse von Breslau (1742) und von Dresden (1745) unterschrieb.<br />

Schon während des ersten Schlesischen Krieges 1741, wurde er<br />

vom eben erst gekrönten König von Preussen, Friedrich dem Grossen<br />

auf eine MIssion nach Dresden gesandt, in den Grafenstand erhoben<br />

und erhielt am Ende des Jahres, wie er in seinen Memoiren festgehalten<br />

hat, nach erfolgreichem Beenden der Mission, ein Porträt des polnischen<br />

Königs und ein kostbares Porzellan Service (S. Wittwer,<br />

Liaisons Fragiles, in: M. Cassidy Geiger, Fragile Diplomacy, 2007, S.<br />

101)<br />

CHF 3 500.- / 5 500.-<br />

(€ 2 920.- / 4 580.-)<br />

1783*<br />

TEEDOSE MIT AUGSBURGER GOLDBEMALUNG, Meissen, um<br />

1735. Die Vergoldung aus einer Augsburger Werkstatt.<br />

Rechteckige Form mit unterglasurblauem ostasiatischem Dekor ‘Fels<br />

und Vogel’, überdekoriert in radiertem Gold. Unterglasurblaue Schwertermarke<br />

und Malermarke K, Goldziffer 71. auf beiden Teilen. H 9,5<br />

cm. Deckel assortiert, minimiale Randbestossungen (2)<br />

Provenienz: Aus süddeutschem Privatbesitz.<br />

CHF 2 500.- / 4 000.-<br />

(€ 2 080.- / 3 330.-)<br />

1783<br />

1784<br />

TEEKANNE MIT GOLDCHINESEN, Meissen, um 1725.<br />

Die Bemalung aus der Augsburger Werkstatt von Bartholomäus Seuter<br />

(1678-1754, seit 1726 Bewilligung des Augsburger Rates, Gold und Silber<br />

auf Porzellan zu brennen). Gedrückte kugelige Form mit Volutenhenkel<br />

und Vogelkopfausguss, ausgehend von einem Akanthusblatt.<br />

Bemalt mit zwei ovalen Goldschnörkelkartuschen mit Konsolchinesen<br />

und vereinzelten Konsolchinesen unter Goldschnörkelbordüren am<br />

Rand. Reste einer Lüstermarke OJ (?). H 11 cm. Vergoldung zum Teil<br />

etwas berieben.<br />

| 42


1784<br />

1786 1785<br />

Provenienz:<br />

- Ehemals E.L. Paget Collection.<br />

- Privatsammlung, Zürich.<br />

Vergleichbare, Bartholomäus Seuter zugeschriebene Goldmalereien, mit<br />

typischen einfachen Konsolen mit Festons und eher einfach radierten<br />

Chinesen bei S. Ducret, Meissner Porzellan, Band I, Abb. 240, 261-<br />

263, 265.<br />

CHF 10 000.- / 12 000.-<br />

(€ 8 330.- / 10 000.-)<br />

1785<br />

SCHOKOLADENBECHER MIT GOLDCHINESEN, Meissen, um<br />

1723-24. Bemalung wohl Bartholomäus Seuter.<br />

Zu beiden Seiten mit einer Gruppe von Chinesen auf einem Sockel mit<br />

herabhängender Girlande zwischen seitlichen Einzelchinesen, an einem<br />

Baum sitzend, am Rand eine Goldschnörkelbordüre. Keine Marke. H 8<br />

cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Zürich.<br />

Zwei ähnliche Becher von Bartholomäus Seuter bei S. Ducret, Meissner<br />

Porzellan, 1971, S. 216 Abb. 261.<br />

CHF 4 000.- / 5 000.-<br />

(€ 3 330.- / 4 170.-)<br />

| 43


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1787<br />

1786* Abb. S. 43<br />

ZUCKERDOSE UND DECKEL MIT AUGSBURGER GOLDCHI-<br />

NESEN, Meissen, um 1725. Bemalt in der Werkstatt von Abraham<br />

Seuter, Augsburg. Oktagonal profilierte Form mit radierten Goldchinesen<br />

auf Grasstreifen, auf Ästen sitzenden Vögeln, die Ränder vergoldet.<br />

Mit Augsburger Randbordüre. Lüstermarke JS. L 11,5 cm. Stark<br />

berieben.<br />

Provenienz: Sotheby’s, Oktober 1973.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

1788<br />

1787<br />

TERRINE MIT ‘INDIANISCHE BLUMEN’ DEKOR, Meissen, um<br />

1730.<br />

Runde Form bemalt in Unterglasurblau und Emailfarben in Purpur und<br />

Eisenrot gehöht in Gelb, Grün und Gold mit indianischen Blumen unter<br />

einer unterglasurblauen Gitterwerkbordüre mit Insektenreserven zwischen<br />

Blattmotiven, Der ähnlich dekorierte Deckel mit einem Pinienzapfenknauf.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke und Beizeichen.<br />

D 20 cm.<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

CHF 7 000.- / 10 000.-<br />

(€ 5 830.- / 8 330.-)<br />

1789<br />

| 44<br />

1788<br />

KUMME MIT KAKIEMONDEKOR, Meissen, um 1740.<br />

Inwendig gerippt, bemalt an der Ausenwandung im Kakiemonstil mit<br />

einem Phönixvogel, sitzend auf dem Ast einer Chrysanthemenstaude,<br />

die aus einer Reisighecke wächst, eine Ominaeshistaude auf der Rückseite,<br />

gehöht in Gold. Die Randinnenseite mit einer eisenroten Blattbordüre<br />

mit alternierenden gelben Halbblüten. Unterglasurblaue Schwertermarke,<br />

Presszeichen B3. D 15,3 cm. Kleiner Sternriss auf<br />

Bodenunterseite.<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)


1790<br />

1789<br />

KOPPCHEN UND UNTERTASSE MIT ‘TISCHCHENMUSTER’,<br />

Meissen, um 1735.<br />

Bemalt in Unterglasurblau und den Imarifarben, gehöht in Gold. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarken und Presszeichen, bzw. -ziffern.<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

1790<br />

GROSSE IMARI PLATTE, Meissen, um 1730.<br />

Mit gezacktem Rand, bemalt in Unterglasurblau und Kakiemonfarben<br />

in Eisenrot, Purpur, Grün, Seegrün und Gelb gehöht in Gold mit einem<br />

grossen indianischen Blumenstrass in einer aus alternierenden Panelen<br />

mit unterschiedlichen indianischen Blumenmotiven umlaufenden Randbordüre.<br />

Die Rückseite mit zwei Pfirsichblütenzweigen zwischen zwei<br />

Blattmotiven in Unterglasurblau. Unterglasurblaue Schwertermarke,<br />

Dreherzeichen für Johann Martin Kittel. D 35 cm. Eine minimale Randbestossung<br />

und 2 kleine Randrestaurierungen.<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

1791<br />

Ein vergleichbares minimal grösseres Exemplar, eine Unterplatte zu<br />

einer grossen Terrine, in der Sammlung Arnhold bei Maureen Cassidy-<br />

Geiger, The Arnhold Collection, 2008, S. 493. Die Autorin bemerkt<br />

dort, dass Teile aus diesem Service v.a. in russischen Sammlungen zu<br />

finden seien und dieses Service daher ein Autrag für den russischen<br />

Zarenhof gewesen sein könnte.<br />

CHF 7 000.- / 9 000.-<br />

(€ 5 830.- / 7 500.-)<br />

1792<br />

| 45


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1791 Abb. S. 45<br />

KLEINER OVALER KORB MIT JAHRESZEITEN-MASKA-<br />

RONS, Meissen, um 1745. Modell J.J. Kändler.<br />

Korbrelief mit seitlichen Maskarons, Allegorien der vier Jahreszeiten am<br />

Ansatz der Henkel, bemalt im Inneren mit ostasiatischem Dekor in<br />

Kakiemonstil. Unterglasurblaue Schwertermarke. L 15,5 cm. Beide<br />

Henkel restauriert. Bemalung der Maskarons später.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

1792* Abb. S. 45<br />

SCHALE MIT IMARIDEKOR, Meissen, um 1740. Gezackter Rand.<br />

Auf Kehle und Fahne ‘Lambrequin-Dekor’ nach dem Vorbild japanischer<br />

Imari-Porzellane mit alternierenden Blattmotiven in goldgehöhtem<br />

Unterglasurblau, überdekoriert in Eisenrot, im Fond indianische<br />

Blumen, auf der Fahnen-Rückseite Blattstauden und Prunusäste. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke mit K, Pressnummer 20. D 22 cm. Rand<br />

mit Bestossung.<br />

Provenienz: Christie’s, Oktober 1972.<br />

1793<br />

CHF 1 200.- / 1 500.-<br />

(€ 1 000.- / 1 250.-)<br />

1793*<br />

UNTERSCHALE MIT KAUFFAHRTEISZENE, Meissen, um 1735.<br />

Die Bemalung in der Art von Christian Friedrich Herold. Rundes<br />

Medaillon mit Hafenszene und Figurenstaffage in europäischer und orientalischer<br />

Tracht und Goldspitzenbordüre, eisenrote Doppelringbordüre.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. Vergoldermarke 3. D 17 cm.<br />

Goldspitzen berieben.<br />

CHF 1 300.- / 1 800.-<br />

(€ 1 080.- / 1 500.-)<br />

1794*<br />

LÖFFELSCHÄLCHEN MIT GELBFOND, Meissen, um 1745.<br />

Bemalung in der Art von Bonaventura Gottlieb Häuer. Passig ovale<br />

Form mit einer vierpassigen Landschaftsreserve, darin eine Uferszene<br />

mit Kirche in Schwarz in konturierter Goldspitzenbordüre am Rand.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke. Vergoldermarke 1 im Dreipass,<br />

Pressnummer 29. L 16 cm.<br />

Provenienz: Sotheby’s, Oktober 1979.<br />

1794<br />

CHF 1 600.- / 2 200.-<br />

(€ 1 330.- / 1 830.-)<br />

1795*<br />

LÖFFELSCHÄLCHEN MIT KAUFFAHRTEISZENE UND<br />

GELBFOND, Meissen, um 1735. Fassoniert gewellte Form mit ansteigender<br />

Fahne, im Spiegel ein rundes Medaillon mit einer Hafenszene<br />

mit Figurenstaffage in eisenroter Doppelringbordüre und blühenden<br />

indianischen Blumenzweigen auf der Fahne, Rand vergoldet. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke und Dreherzeichen. Malermarke E. in Purpur.<br />

Vergoldung und eisenrote Bordüre etwas berieben. D 14,7 cm.<br />

CHF 1 300.- / 1 800.-<br />

(€ 1 080.- / 1 500.-)<br />

1795<br />

| 46


1796<br />

1797<br />

1796*<br />

PAAR KOPPCHEN UND UNTERSCHALEN MIT KAUF-<br />

FAHRTEISZENEN, Meissen, um 1725-30. Goldkartuschen mit Laubund<br />

Bandelwerk in Eisenrot und Purpur, darin Hafenszenen. Unterseiten<br />

der Schalen mit drei umlaufenden eisenroten Ringen.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarken, Goldziffer ‘75.’ auf allen Teilen,<br />

diverse Ritzzeichen und /. H 12,2 cm. D 12,2 cm. Minimal bestossen<br />

und berieben.<br />

CHF 3 800.- / 4 500.-<br />

(€ 3 170.- / 3 750.-)<br />

1797*<br />

DOPPELHENKELTASSE UND UNTERTASSE MIT LAND-<br />

SCHAFTSMALEREI, Meissen, um 1742-43. Polygonale Form. In<br />

Goldkartuschen mit Braunkonturen, polychrome Flusslandschaften mit<br />

Kauffarteiszenen. Goldspitzenränder und verstreuten ‘Deutschen Blumen’.<br />

Unterglasurblaue Schwertermarke, Vergolderzeichen 18 auf<br />

beiden Teilen. H 5,3 cm, D 13,2 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Italienische Privatsammlung,<br />

- Bonhams London, Fine European Ceramics, 25 May 2011, Lot 140.<br />

CHF 1 500.- / 2 500.-<br />

(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />

| 47


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1798 1799<br />

1798*<br />

TELLER MIT HAUSMALEREI, Meissen, um 1740. Bemalung von<br />

Ferdinand Meyer von Pressnitz. Im Spiegel goldgeränderte Kartusche,<br />

darin Reiter in Flusslandschaft mit Wasserschlössern vor hügeligem<br />

Hintergrund. Auf der Fahne vier Zweige. H 2,5 cm. D 22 cm. Goldrand<br />

der Kartusche oben leicht berieben.<br />

Vgl. Gustav E. Pazaurek, Deutsches Fayence- und Porzellan-<br />

Hausmaler, Leipzig 1925, Abb.276 und Abb.284.<br />

CHF 1 300.- / 2 500.-<br />

(€ 1 080.- / 2 080.-)<br />

1799*<br />

TELLER MIT HAUSMALEREI, Meissen, um 1740. Die Bemalung<br />

Ferdinand Meyer von Pressnitz.<br />

Glatte Form, bemalt mit einer eisenrot geränderten Vierpasskartusche,<br />

darin eine Festung inmitten eines Sees und drei Blumengebinden und<br />

einem Vogel auf der Fahne. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummer<br />

4. D 22,5 cm.<br />

CHF 1 300.- / 2 500.-<br />

(€ 1 080.- / 2 080.-)<br />

1800<br />

‘CRIS DE PARIS’ FIGUR MIT TROMMEL UND FLÖTE, Meissen,<br />

um 1745. Modell wohl Peter Reinicke.<br />

Eine Trommel an einem Tragegurt um die Schulter gehängt und mit der<br />

rechten Hand auf einer Flöte spielend. In schwarzem Dreispitz, bekleidet<br />

mit einem weissen Gehrock mit goldenen Knöpfen über blauer<br />

Kniebundhose und schwarzen Schuhen, flacher Felssockel. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke an der Rückseite des Sockels. H 19,5 cm. Kleine<br />

Reparatur am Hut, minimal bestossen.<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

Aus der 35-teiligen Serie von grossen ‘Cris de Paris’ Figuren nach<br />

Stichen von Graf Anne Claude Philippe Caylus nach den Zeichnungen<br />

von Edme Bouchardon ‘Etudes Prises dans le bas Peuple ou le Cris de<br />

Paris’ (1737-1746).<br />

Der Bildhauer Bouchardon (1689-1762) lebte 1723-1732 in Rom, wurde<br />

1736 Zeichner an der Academie des Inscriptions und erhielt 1746 eine<br />

Professur an der Königlichen Akademie in Paris. Eines seiner<br />

Hauptwerke ist das Reiterstandbild Ludwigs XV. Die Zeichnungen<br />

Bouchardons von den Pariser Ausrufern sind höchstwahrcheinlich in<br />

der Zeit zwischen 1737 und 1746 entstanden. Ihre Umsetzung in<br />

Kupferstichen durch Caylus, der 1692 in Paris geboren wurde und 1765<br />

dort starb, begann 1736 oder wenig später.<br />

Es gibt zwei verschiedene Serien, eine frühere mit grösseren Figuren<br />

(18-19 cm) und eine spätere Folge mit kleineren Figuren (14-16,5 cm).<br />

Die Serie der grossen Pariser Ausrufer wurde höchstwahrscheinlich von<br />

Peter Reinicke in der Zeit zwischen 1744 und 1747 modelliert. Aufgrund<br />

der enormen Nachfrage wurde 10 Jahre später die kleinere Folge modelliert.<br />

Vgl. G. Reinheckel in Keramos 50/1970, S. 115 ff.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

| 48


| 1800 49


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1801<br />

1801*<br />

FIGUR EINES KOMÖDIANTEN AUS DER ITALIENISCHEN<br />

KOMÖDIE, Meissen, um 1725-30, die Bemalung später.<br />

In theatralischer Pose in historischem Kostüm auf einen Stock gestützt<br />

und auf einem quadratischen Sockel stehend. Staffiert in Purpur, Gelb,<br />

Türkis und Eisenrot. H 16,8 cm. Kleine Reparaturen.<br />

Provenienz: Deutsche Privatsammlung.<br />

Weiterführende Literatur: Meredith Chilton, Harlequin Unmasked,<br />

2001, Nr. 69; Maureen Cassidy-Geiger, The Arnhold Collection, 2008,<br />

Nr. 278, dort auch zur bisher noch ungeklärten Identifizierung dieser<br />

Figur, die bereits als Scaramouche, Beltrame und Captain bezeichnet<br />

wurde und möglicherweise auf eine Vorlage von diversen Figuren von<br />

Salvator Rosa, (1615-1673) zurückgeht. M. Cassidy-Geiger verweist dort<br />

auch auf eine ähnliche Serie von Figuren aus Elfenbein im Grünen<br />

Gewölbe. Vergleichsstücke: Metropolitan Museum New York<br />

(Sammlung Untermyer, Nr. 49); Sammlung Ludwig, Bamberg (R.<br />

Jansen, Commedia dell’Arte, 2008, Nr. 8); zwei weitere Modelle kürzlich<br />

in Auktion bei Bonhams, 3. Dez 2008, Lot 90 und 167.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

1802<br />

‘CAPITANO SPAVENTO’ AUS DER COMMEDIA DELL’ARTE<br />

FÜR DEN HERZOG VON WEISSENFELS, Meissen, um 1744.<br />

Modell von J.J. Kändler und P. Reinicke. In roséfarbener Jacke über<br />

goldfarbener Weste mit indianischen Blumen und hellblauer Kniebundhose,<br />

mit schwarzem Dreispitz. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />

H 14 cm. Restaurierungen an Hutkrempe, einem Daumen und Schwertgriff.<br />

Provenienz:<br />

- Christie’s New York, 27. April 1998, Lot 252.<br />

- Schweizer Privatsammlung.<br />

Die gesamte Serie wurde für Johann Adolf II. Herzog von Sachsen-<br />

Weissenfels in Auftrag gegeben. Nach einer Vorlage ‘habit de Capitain<br />

Italien’ von Jouillain für Riccobonis ‚Histoire de théatre Italien’, Paris<br />

1728. In den Arbeitsberichten vom August 1744 von Peter Reinicke aufgelistet<br />

als ‘ 1 Figur, Capitain Italien, in Thon bossirt“. Der als<br />

Aussenseiter geltende Spanier Spavento war ein Opportunist, und<br />

nützte sein überhebliches Auftreten dazu, seine tatsächliche feige Natur<br />

zu verbergen. Vergleichstücke: R. Jansen, Commedia dell’Arte. Fest der<br />

Komödianten, 2001, S.55 Nr. 36; Sammlung Ernst Schneider, Schloss<br />

Lustheim; Sammlung Kocher, Historisches Museum Bern; Pauls-<br />

Eisenbeiss Stiftung, Historisches Museum Basel; Staatliche<br />

Kunstsammlungen Dresden, Porzellansammlung.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

| 50


| 1802 51


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence, Europäische Skulpturen<br />

1803<br />

1803*<br />

DESSERTTELLER AUS DEM ‘SCHWERIN’ SERVICE IM AUF-<br />

TRAG FRIEDRICH II. KÖNIG VON PREUSSEN Meissen, um 1762-63.<br />

Mit Ozier reliefierter Spiegel bemalt mit einem Früchtebouquet in einer<br />

Goldrocaillekartusche, der durchbrochene Korbrand mit kleinen purpurfarbenen<br />

Vergissmeinnicht appliziert zwischen durchbrochenen Blumenreliefs<br />

polychrom staffiert und gehöht in Gold. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke, Pressnummer 22. D 23,5 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Geschenk Friedrich II. König von Preussen an den Oberstallmeister<br />

Friedrich Albrecht Graf von Schwerin (1717 - 1789).<br />

- Deutsche Privatsammlung.<br />

Eine der umfangreichsten Bestellungen, die Friedrich der Grosse in der Zeit<br />

des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) und während seines kriegsbedingten<br />

Aufenthalts in Sachsen, in der Meissener Manufaktur in Auftrag gegeben<br />

hat: ‘Dessert neu durchbrochene Sorte, die Blümgen Vergiss mein nicht, glatt<br />

golden Rand, in Schildern natürl. Blumen gemalt das übrige mit Früchten’ an<br />

den 1762 in den Grafenstand erho benen Oberstallmeister Friedrich Albrecht<br />

Graf von Schwerin. Samuel Wittwer, Friedrich der Grosse und das<br />

Meissener Porzellan, Keramos 208/2010, S.17-80.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

1804<br />

HARLEKIN MIT DUDELSACK, Meissen, um 1745.<br />

Die Bemalung aus der 2. Hälfte des 18. Jh. Sitzend auf einem Fels beim<br />

Spielen eines Dudelsacks. Mit Spitzhut und einer mit Spielkarten und<br />

Rauten bemalten Jacke und weissem Rüschenkragen. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke auf der Rückseite des Sockels. H 14 cm. Minimal<br />

bestossen.<br />

1804<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

| 52


1805<br />

1805<br />

TERRINE AUS DEM SERVICE MIT GRÜNEM MOSAIKRAND<br />

FÜR FRIEDRICH II. KÖNIG VON PREUSSEN, Meissen, um 1760.<br />

Modell Friedrich Elias Meyer.<br />

Ovale gewölbte Form mit Rocaillehenkeln und Löwentatzenfüssen und<br />

ovaler Unterschale. Reliefdekor von alternierenden goldgerahmten Kartuschen<br />

mit Blumendekor und militärischen Trophäen, grüne Schuppengrund<br />

Bordüren, bemalt mit Blumenbouquets. Deckelknauf in Form<br />

einer liegenden Nymphe. L 35 / 44 cm. Unterschale restauriert,<br />

Figurenknauf leicht bestossen. (3)<br />

Dies ist das erste Tafelservice, das der preussische König Friedrich II.<br />

zur Zeit des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) in Meissen nach teilweise<br />

eigenen Entwürfen in Auftrag gegeben hat, als Sachsen für kurze<br />

Zeit unter Preussischer Besatzung stand und der kunstsinnige König<br />

die Manufaktur nicht nur plünderte, sondern auch für zahlreiche persönliche<br />

Aufträge in Anspruch nahm. Nach der Überlieferung ging das<br />

Service als Geschenk an den vom König hoch geschätzten General von<br />

Ziethen (1699-1786), daher wird es in der Literatur auch das ‘’Ziethen’<br />

Service genannt. Lange waren nur wenige Teile in der Literatur bekannt,<br />

bis dann 150 Teile aus dem Nachlass von Shrubland Park in<br />

Suffolk bei Sotheby’s in London auftauchten und sich heute im Besitz<br />

der Preussischen Schlösser und Gärten, Schloss Charlottenburg in<br />

Berlin befinden. Samuel Wittwer, Friedrich der Grosse und das<br />

Meissener Porzellan (Keramos 208/2010, S. 51-52); Interior Decoration<br />

and War Trophies - the Porcelain Table Services of Frederick the Great<br />

of Prussia. The International Ceramics Fair 2009, S. 6-47; weitere Teile<br />

des Services befinden sich im Kunstgewerbemuseum in Berlin, als Teil<br />

der Sammlung Hoffmeister ehemals im Museum für Kunst und<br />

Gewerbe in Hamburg, im Grassimuseum in Leipzig. Eine Wärmeglocke<br />

befindet sich im Museum für Kunsthandwerk in Frankfurt und weitere<br />

Teile sind im Rijksmuseum in Amsterdam, vgl. A. den Blaauwen,<br />

Meissen Porcelain in the Rijksmuseum, Amsterdam 2000, S.334<br />

Nr. 239.<br />

1806*<br />

HARLEKIN MIT DUDELSACK, Meissen, um 1745. Modell von J.J<br />

Kändler. Auf einem Felssockel der Harlekin mit übereinander gelegten<br />

Beinen, unter dem linken Arm den Dudelsack, bekleidet mit einem<br />

Wams mit Spielkartendekor. Ohne Marke. H 12,5 cm. Hände, Hut und<br />

Dudelsack repariert.<br />

CHF 1 000.- / 2 000.-<br />

(€ 830.- / 1 670.-)<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

1806<br />

| 53


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1807<br />

1807*<br />

ECUELLE MIT DECKEL UND UNTERSCHALE, Meissen, um<br />

1745-50. Rocaillenkartuschen im Relief mit Jagdszenen bemalt, zwischen<br />

Manierblumensträussen. In den Reserven grosse farbige Jagddarstellungen<br />

und ‘natürliche’ Blumen. Die Jagddarstellungen wohl nach<br />

Augsburger Stichen von Johann Elias Ridinger. Deckelknauf in Form<br />

einer Nelkenblüte. Unterglasurblaue Schwertermarke, Pressnummern.<br />

H 11 cm, D 18,8 cm. Grosse Glasurabsplitterung (Brandschaden) im<br />

Spiegel der Unterschale, Standring mit Bestossung.<br />

Provenienz: Christie’s, Juni 1981.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

1808<br />

1808<br />

ZWEI KLEINE ZIERVASEN, Meissen, um 1780-1814.<br />

Trichterförmig modelliert mit aufgerollten Voluten über einem godronnierten<br />

Kranz gehöht in Türkisgrün und Purpur, bemalt mit kleinen<br />

Manierblumensträussen, Deckel mit Früchteknauf. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarken mit Stern über Nummer 30. H 11,5 cm. Ein Sockel<br />

mit 2 flachen Randbestossungen. (4)<br />

Eine grosse Sammlung von derartigen Ziervasen in der Münchner<br />

Residenz, vgl. R. Rückert, Meissener Porzellan, 1966, Abb.765,766.<br />

Taf .181.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

1809<br />

| 54


1810<br />

1809<br />

TASSE UND UNTERTASSE MIT CALLOTZWERGEN, Meissen,<br />

um 1740.<br />

Jedes Stück mit zwei Zwergen an einer Feuerstelle, auf einem Grasstreifen<br />

zwischen vereinzelten Blumen. Rand vergoldet. Unterglasurblaue<br />

Schwertermarke, Pressnummer und -zeichen. Minimale Fussrandbestossungen.<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

1810<br />

TEILE AUS EINEM KAFFEE- UND TEESERVICE MIT<br />

WATTEAUSZENEN, Meissen, um 1750.<br />

Bemalt mit Watteauszenen in Parklandschaften im Inselstil und mit<br />

Rocaillebordüren geränderten Schuppenbordüren in Blau, Ränder vergoldet.<br />

Bestehend aus: Teekanne und Deckel mit Silbermontierung,<br />

Milchkännchen, Soucoupe, ovales Konfektschälchen, Kumme, Zuckerdose<br />

und Deckel, 3 Teetassen und Untertassen, 1 Kaffeetasse und<br />

Untertasse. Unterglasurblaue Schwertermarken.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

1811<br />

ZIERVASE MIT DECKEL UND FIGURENSCHMUCK, Meissen,<br />

um 1755.<br />

Doppelbalusterform mit seitlichen Rocaillehenkeln, darauf je eine Puttofigur<br />

stehend, bemalt mit Manierblumensträussen, Henkel und Deckel<br />

gehöht in Türkis, Purpur und Gold. Unterglasurblaue Schwertermarke.<br />

H 34 cm. (2)<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

1811<br />

| 55


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1812<br />

1812*<br />

BECHER UND UNTERTASSE, Du Paquier, um 1725.<br />

Bemalt mit ovalen Medaillons mit Landschaftsvigentten in ‘vert<br />

camaïeu’ in eisenroten Medaillions mit Kartuschenrahmung auf dem<br />

Becher und Blattmotiven zwischen Gitterwerkfeldern. H 7cm. D 13 cm.<br />

Minimale Randbestossung.<br />

CHF 2 700.- / 3 500.-<br />

(€ 2 250.- / 2 920.-)<br />

1813<br />

SELTENE TEEKANNE MIT CHINOISERIEDEKOR, Nassau-<br />

Saarbrücken, Ottweiler, um 1765-89.<br />

Die Balusterform mit mehrfach gebrochenem Stabrelief, bemalt mit<br />

einer umlaufenden Chinoiserieszene in der Art von Johann Ehrenfried<br />

Stadler. Gemarkt N.S. in Purpur, Ritzzeichen W. H 13 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Erworben zwischen 1960-70 im Pariser Kunsthandel.<br />

- Privatbesitz, Saarbrücken.<br />

- Durch Erbfolge in Schweizer Privatbesitz.<br />

1814<br />

SCHALE ‘ KRANICHE IN SUMPFLANDSCHAFT’, Ludwigsburg,<br />

um 1775.<br />

Runde Form, bemalt in Purpur, Grün, Blau und Goldhöhung mit<br />

Vögeln auf rankenden Päonienzweigen sitzend in einer umlaufenden stilisierten<br />

Blattbordüre mit Blüten auf einem mit schwarzen Spiralmotiven<br />

bemalten Fond, der Rand mit einer Gittwerkbordüre, Halbblüten und<br />

herabhängenden Päonien. Kurhut über CC Monogramm Marke in<br />

Unterglasurblau. D 24,4 cm.<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

Vgl. Hans Dieter Flach, Malerei auf Ludwigsburger Porzellan, 2005,<br />

S. 123, Abb. 192.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

Abbildung: Christof Trepesch, Nachträge und Ergebnisse zur<br />

Ausstellung ‘Ottweiler Porzellan im Historischen Wittwenpalais<br />

Ottweiler, Keramos173/2001, Abb. S.83.<br />

Die Porzellanmanufaktur Ottweiler wird von Fürst Wilhelm Heinrich<br />

von Nassau-Saarbrücken 1763 gegründet. C. Trepesch hat diese Kanne<br />

als einziges bisher bekanntes und als erstes gesichertes Beispiel mit chinesischer<br />

Malerei in Ottweiler erkannt. Die frühe Datierung erschliesst<br />

er aus der Kombination aus Purpurmarke und Ritzzeichen W, die auf<br />

frühen Ottweiler Porzellanen bekannt sind. Die Chinoiserie Bemalung<br />

ist charakterisch für den in Meissen tätigen Johann Ehrenfried Stadler<br />

(Dresden 1701-1741 Meissen), zu finden in nahezu identischer Manier<br />

auch bei Dekoren der Manufaktur Zürich. Stadler war spätestens seit<br />

1725 als Malergeselle bei Johann Gregorius Höroldt in Meissen tätig und<br />

steht vor allem für die graphische Chinesenmalerei in diesen Farben.<br />

(R. Rückert, Biographische Daten der Meissener Manufakturisten,<br />

München 1990.)<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

| 56


1813<br />

1814<br />

| 57


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1815<br />

1815<br />

TEILE AUS EINEM TEESERVICE MIT GRÜNEM SCHUPPEN-<br />

RAND, Berlin, um 1775.<br />

Modell ‘Glatt’. Bemalt mit Parklandschaften mit eleganten Figuren nach<br />

Antoine Watteau und Nicolas Lancret, in einer seegrünen Mosaikbordüre<br />

mit Rocaillebordürenabschluss in Gold und herabhängenden blühenden<br />

Zweigen. Bestehend aus: 1 Milchkännchen mit Deckel,<br />

1 Kumme und 1 Tasse. Unterglasurblaue Zeptermarke, diverse Ritzzeichen.<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

1816<br />

TELLER AUS DEM ‘CHURFÜSTLICHEN HOFSERVICE’,<br />

Nymphenburg, um 1760-65.<br />

Bemalung wohl von Joseph Zächenberger (1737-1802), tätig in der<br />

Manufaktur zwischen 1760-70. Bemalt mit einem üppigen Blumenbouquet<br />

und einem Schmetterling im Spiegel, die festonierte Fahne mit einzelnen<br />

Blumen unter einer Goldspitzenbordüre. Keine Marke, Ritzzeichen<br />

Dreieck und V eingeritzt. D 25,5 cm.<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

Aus dem prachtvollsten und bekanntesten Nymphenburger Service,<br />

das an den churfürstlichen Hof der Wittelsbacher in Bayern geliefert<br />

wurde. Einige Teile dieses Service stammen aus der Münchner<br />

Residenz und befinden sich heute im Bayerischen Nationalmuseum<br />

(A. Ziffer, Nymphenburger Porzellan. Sammlung Bäuml, 1997, S. 134).<br />

Später gemeinhin auch das ‘Cumberland’ Service bezeichnet, variieren<br />

die Dekore bei den Blumen und in der Art der Goldbordüre, wohl zurückzuführen<br />

auf verschiedene Nachbestellungen, bzw. Maler und<br />

Goldstaffierer. Dr. Ziffer hat den Blumendekor in zwei Gruppen geteilt<br />

und die Goldbordüren nach 4 Typen klassifiziert, demzufolge handelt<br />

es sich hier um den Typus D. (op.cit, S.133ff.)<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

1817 (Detail)<br />

1817<br />

FOLGE VON DREI PLATTEN MIT ‘FAUX BOIS’ DEKOR,<br />

Nymphenburg, um 1780-90.<br />

Eine ovale und zwei runde Formen, festoniert und bemalt mit Landschaften<br />

in Schwarzlot in Imitation von Kupferstichen auf einem Holzimitierenden<br />

Grund, Ränder vergoldet. Eingepresste Wappenschilde,<br />

Ritznummern 4 und eingepresste ‘zwei Punkte’- bzw. ‘drei Punkte’-<br />

Marken. D 31 cm, 33,5 cm. Vergoldung minimal berieben. (3)<br />

Provenienz: Aus adeligem Privatbesitz, Westschweiz.<br />

Landschaften in Imitation von Kupferstichen, die an kleinen Nägeln auf<br />

einer Holzplatte befestigt wurden, dem sogenannten ‘Faux Bois’ Dekor,<br />

erscheinen im Preiscourant der Manufaktur 1792 wie folgt: ‘Holzfaçon<br />

mit Landschaften und Goldrand’. Betitelt am unteren Rand des<br />

‘Kupferstiches’ jeweils mit dem Kupferstecher der Vorlage, oft erfundene<br />

Namen. 1795 erging ein Erlass, die ‘sogenannten geflammten und<br />

holzartigen Dessins’ auf den Servicen einzustellen. Alfred Ziffer,<br />

Sammlung Bäuml, 1997, S. 192.<br />

| 58<br />

CHF 3 500.- / 5 000.-<br />

(€ 2 920.- / 4 170.-)


1817<br />

1816<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1818<br />

1818*<br />

PAAR TELLER MIT BLUMENMALEREI, Frankenthal, um 1775.<br />

Form ‘à la façon d’argent’, der profilierte goldgehöhte Rand durch Lorbeerstäbe<br />

in Relief akzentuiert. Im Spiegel polychrome Blumenmalerei,<br />

auf der Fahne Blütenzweige. Unterglasurblaue CT-Marke mit Kurhut<br />

und 75 in Unterglasurblau, eingeritzt N2 bzw. FII0. D 25 cm.<br />

Provenienz: Christie’s Amsterdam, 6. April 2005, Lot 309.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

1819<br />

SPUCKNAPF, Höchst, um 1765.<br />

Kugelige Form mit auskragendem breiten Rand, bemalt mit Blumenbouquets,<br />

Rand vergoldet. Unterglasurblaue Radmarke. H 10 cm.<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

1819<br />

CHF 1 800.- / 2 500.-<br />

(€ 1 500.- / 2 080.-)<br />

1820*<br />

TASSE UND UNTERTASSE, Frankenthal, um 1770.<br />

Becherförmig, bemalt mit Ornamentbändern in Gold mit Blumengirlanden.<br />

Unterglasurblaue CT Monogramm Marke unter Kurhut und VII.<br />

Provenienz: ehemals Accorsi Pietro Antichita, Turin.<br />

CHF 650.- / 750.-<br />

(€ 540.- / 630.-)<br />

1820<br />

| 60


1821<br />

1821<br />

WASSERKANNE UND BASIN, Frankenthal,<br />

um 1785.<br />

Beide Teile mit Bouquets von Früchten und<br />

Blumen zwischen verstreuten Blättern und<br />

Früchten. Braune Randlinien. Unterglasurblaue<br />

CT Monogramm Marke unter Kurhut<br />

und 85 in Unterglasurblau, Ritzzeichen o II 2<br />

am auf der Unterseite des Basins, H 21,5 cm,<br />

D 43,5 cm. Fussrand des Basins mit kleiner<br />

Bestossung. (2)<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Albrecht,<br />

Rheinfelden.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

1822<br />

KAFFEEKANNE, Frankenthal, um 1756-60.<br />

Balusterform auf drei Rocaillefüssen, J-Henkel<br />

und Ausguss mit Rocaillenrelief gehöht in<br />

Gold, bemalt mit zwei grossen Traubenrispen<br />

und einem Blumenbouquet, der Rand mit<br />

einer Goldrocaillenbordüre und herabhängenden<br />

Blumenfestons. Steigender Löwe in<br />

Unterglasurblau, PH eingespresst. H 27 cm.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

1822<br />

| 61


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1823<br />

1823<br />

SCHALE MIT LANDSCHAFTSDEKOR, Frankenthal, um 1777.<br />

Passig gewölbte Form, bemalt mit einer Flusslandschaftsszene mit Burgruine<br />

auf einer Goldkartuschenkonsole zwischen verstreuten Blüten,<br />

Rand vergoldet. CT Monogramm Marke unter Kurhut und 77 in Unterglasurblau,<br />

Presszeichen o II, Ritzzeichen L. D 27 cm.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

1824<br />

POT POURRI VASE, Fürstenberg, um 1760-65. Signiert von Pascha<br />

Weitsch (1723-1803).<br />

Balusterförmig mit durchbrochenem Hals, Fuss und Deckel, reicher<br />

Reliefdekor mit Rocaillen gehöht in Gold. Bemalt von Pascha Weitsch<br />

mit einer umlaufenden Uferlandschaft mit Burg und einer gegenüberliegenden<br />

Kirche auf einem Felsen und Figurenstaffage.Unterglasurblaue<br />

Marke F, Malermarke W in Gold auf dem Wegweiser am Fluss.<br />

H 25 cm. Knaufansatz und Teil des Deckelrandes restauriert (2)<br />

Provenienz: Sammlung Prof. Herbert Albrecht, Rheinfelden.<br />

Abbildung: S. Ducret, Fürstenberger Porzellan, II, 1965, S. 105<br />

Abb. 97.<br />

Ein interessantes und bedeutendes Stück, da es die Signatur ‘W’ des<br />

Pascha Johann Friedrich Weitsch trägt. Weitsch hatte sich autodidaktisch<br />

durch Kopieren von Gemälden geschult und kam schliesslich 1756<br />

als Porzellanmaler an die Fürstenberger Manufaktur. Seit den 1760er<br />

Jahren malte er auch Ölgemälde, die überwiegend<br />

Landschaftsdarstellungen des Braunschweiger Umlandes und des<br />

Harzes zeigen. Weitsch arbeitete zeitweise als Kunsthändler und war<br />

mehrere Jahrzehnte für die Stobwassersche Lackwarenmanufaktur in<br />

Braunschweig als Maler und Ausbilder tätig. Er unternahm<br />

Studienreisen nach Kassel, Amsterdam und Brügge. Im Jahre 1789 wurde<br />

er zum Inspektor der Gemäldegalerie im herzoglichen Schloss<br />

Salzdahlum ernannt.<br />

Zu seinen bedeutendsten Werken auf Porzellan gehört ein 1768/1769<br />

entstandenes, mit Landschaftsmotiven versehenes Tafelservice für<br />

Herzog Karl I. von Braunschweig.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

| 62


1824 | 63


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1825<br />

1825<br />

TEESERVICE MIT GRISAILLELANDSCHAFTEN, Zürich,<br />

um 1770.<br />

Jedes Stück mit feinen Landschaften ‘en grisaille’ und Goldhöhung.<br />

Bestehend aus: 1 Teekanne und Deckel, 1 Teedose und Deckel, 1 Heisswasserkanne<br />

und Deckel, 1 Kumme, 1 Zuckerdose und Deckel, 1 Soucoupe<br />

und 12 Koppchen und Untertassen. Unterglasurblaue Marken Z<br />

und Beizeichen, Presszeichen. Haarrisse an der Teedose, minimale<br />

Randbestossungen, 1 Koppchen assortiert, Teekanne geklebt. (34)<br />

CHF 1 500.- / 2 500.-<br />

(€ 1 250.- / 2 080.-)<br />

1826<br />

FIGUR EINER AUSRUFERIN, Zürich, um 1770.<br />

Auf einem runden und flachen mit Gras bewachenen Sockel stehend,<br />

eine kleine Truhe an einem Tragegurt um die Schultern getragen und<br />

einen Stab in der rechten Hand, bekleidet mit einem weissen Kopftuch,<br />

purpurfarbener, gelb gesäumter Jacke und roséfarbenem Rock. Keine<br />

Marke. H 14,5 cm. Minimal bestossen am Stab.<br />

Vergleichbare Figur aus Steinpappe bei S. Ducret, Die Zürcher<br />

Porzellanmanufaktur, Bd II, S. 270 Abb.516.<br />

CHF 700.- / 900.-<br />

(€ 580.- / 750.-)<br />

1826<br />

| 64


1827<br />

1827<br />

DREI KOPPCHEN UND UNTERSCHALEN MIT LAND-<br />

SCHAFTSDEKOR, Zürich, um 1775.<br />

Jedes Stück bemalt mit feinen Flusslandschaften mit Fischern und Bauern<br />

und kleinen Landschaftsinseln auf der Rückseite der Koppchen,<br />

Goldzahnbordüren und einfacher Goldrand. Unterglasurblaue Marken<br />

Z. Diverse Ritzzeichen. Vergoldung minimal berieben. (6)<br />

CHF 2 200.- / 3 200.-<br />

(€ 1 830.- / 2 670.-)<br />

1828*<br />

SCHÄFERIN MIT BLUMENKORB UND ZIEGENBOCK, Zürich,<br />

Modell um 1770-75.<br />

Stehend mit Hirtenstab, ihren Arm auf einen Blumenkorb gestützt, der<br />

auf einem Baumstumpf steht, eine Ziege zu ihren Füssen liegend. Unterglasurblaue<br />

Marke. H 14 cm.<br />

Eine weitere Figur in der Sammlung Felber bei <strong>Koller</strong> Zürich, 22. März<br />

2010, Lot 523. Bei S. Ducret, Zürcher Porzellan, II, Abb. 517 in einer<br />

Steinpappeausformung.<br />

CHF 1 800.- / 2 200.-<br />

(€ 1 500.- / 1 830.-)<br />

1828<br />

| 65


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1829<br />

1829*<br />

PAAR ‘BLACK BASALT’ ÖLLAMPEN, Wedgwood, 19. Jh.<br />

Jede schiffchenförmig mit kannelierten Schultern, appliziert mit einer<br />

sitzenden Frauenfigur beim Lesen eines Buches bzw. einen Krug in<br />

Händen haltend, modelliert mit Blattreliefs, über einem kannelierten<br />

Fuss und gekanntetem quadratischem Sockel. Eingepresste Marken<br />

WEDGWOOD und C. H 22 cm. Minimal restauriert. (4)<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

1830<br />

TASSE UND UNTERTASSE ‘LA VERTU DE LUCRECE’, Wien,<br />

um 1790.<br />

Zylindrische Form ‘litron’, mit mythologischer Grisaillemalerei auf schokoladenbraunem<br />

Fond, Szene aus der Geschichte der tugendhaften<br />

Lucretia, Tochter des Etruskerkönigs Tarquinius, unter einer Rosettenbordüre<br />

‘en grisaille’ auf goldenem Fond, die Szene beschrieben in einer<br />

Reserve im Fond der Untertasse in Grisaille. Unterglasurblaue Schildmarke,<br />

Ritznummern 26 und 39 auf beiden Teilen, Malermarken in<br />

Schwarz.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

1832<br />

TEILE EINES SPEISESERVICES MIT KORNBLUMENDEKOR,<br />

Nyon, um 1781-1813.<br />

Jedes Stück bemalt mit Kornblumengirlanden und Goldbordüren.<br />

Bestehend aus 52 Speisetellern und 2 runden Platten, 5 Koppchen und<br />

Unterschalen, 1 Kännchen mit Deckel, 2 durchbrochene Körbe ‘corbeilles<br />

ajourées’, 2 ‘pots de crème’. Unterglasurblaue Fischmarken.<br />

D Teller 23 cm/31 cm, H Kännchen 19 cm, D Körbe D 23 cm und<br />

27,5 cm. Minim. Fussrandbestossung und Haarriss an einem Wandungssteg.der<br />

Körbe. (72)<br />

CHF 3 500.- / 4 500.-<br />

(€ 2 920.- / 3 750.-)<br />

1833<br />

TEILE AUS EINEM SERVICE ‘LA REINE DE NAPLES’, Nyon,<br />

um 1781-1813.<br />

Bemalt mit einer Perlbordüre auf schwarzem Grund am Rand mit herabhängenden<br />

Festons in Purpur und Gold und verstreuten Goldblättchen.<br />

Bestehend aus: 1 Kumme, 6 Koppchen und Unterschalen und 6 Dessertteller.<br />

Unterglasurblaue Fischmarke. D Teller 23 cm.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

1831*<br />

TASSE UND UNTERTASSE ‘OCCUPATION DE FLORE’, Berlin,<br />

um 1800.<br />

Zylindrische Form mit Deckel, bemalt an der Vorderseite mit einem<br />

ovalen Medaillon mit einer allegorischen Szenerie mit Flora und zwei<br />

Musen auf gelbem Fond in einer gold radierten Bordüre auf lapisblauem<br />

Fond mit Goldblattdekor. Unterglasurblaue Zeptermarke, Malermarke<br />

4. in Eisenrot.<br />

CHF 750.- / 900.-<br />

(€ 630.- / 750.-)<br />

1830 (Detail)<br />

| 66


1830 1831<br />

1832<br />

1833<br />

| 67


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1834 1835<br />

1834<br />

VERMEIL LÖFFEL, wohl Schweiz 17. Jh.<br />

Ovale Laffe mit gravierten Initialen ‘MD R’ und floralem Dekor auf der<br />

Rückseite. Glatter Stiel mit Knauf. L 18,1 cm. 38 g.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

1835<br />

RATTENSCHWANZLÖFFEL, Winterthur 17. Jh.<br />

Ovale Laffe. Glatte Rückseite mit Initialen ‘H W’. Gewundener Stiel<br />

mit kleinem Knauf. L 17,2 cm. 26 g.<br />

CHF 600.- / 1 000.-<br />

(€ 500.- / 830.-)<br />

1836*<br />

VERMEIL SCHLANGENHAUTBECHER, Basel, 1680. Meistermarke<br />

Hans Rudolf Meyer.<br />

Konische Form. Wandung allseitig mit Fischhautpunzierung zwischen<br />

glatten Bändern. Profilierter Lippenrand. H 8, 9 cm. 137 g.<br />

CHF 1 700.- / 2 200.-<br />

(€ 1 420.- / 1 830.-)<br />

1837<br />

DECKELDOSE, Schaffhausen 18. Jh. Meisermarke GS.<br />

Teilvergoldet. Allseitig getrieben und ziseliert. Wandung sowie Deckel<br />

mit Regenceornamenten. Auf vier Tierfüssen. H 8,2 cm, L 15,3 cm.<br />

372 g.<br />

CHF 3 500.- / 5 500.-<br />

(€ 2 920.- / 4 580.-)<br />

1838*<br />

TEEKANNE, Waadt, Anfang 19. Jh. Meistermarke F. Gély.<br />

Leicht gebauchte Form auf Standring mit umlaufendem Blattdekor.<br />

Allseitig glatte Wandung mit graviertem Monogramm. Blattbordüre am<br />

oberen Rand des Korpus und Deckels. Geschwungener Holzhenkel und<br />

Ausguss in Form eines Kopftieres. H 15,3 cm. 661 g.<br />

CHF 1 800.- / 2 400.-<br />

(€ 1 500.- / 2 000.-)<br />

1836<br />

| 68


1837<br />

1838<br />

| 69


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1841<br />

1839*<br />

KERZENSTOCK, Mons, 1764. Meistermarke G.D.<br />

Im Barockstil. Passig geschweifte Form auf hochgezogenem Fuss.<br />

Entsprechender Balusterschaft mit abnehmbarem Tropfteller. H 25 cm.<br />

464 g.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

1840*<br />

VORLEGELÖFFEL, Zürich, 1781. Meistermarke Diethelm I. Gyger.<br />

Glatter Spatenförmiger Griff mit Profilrand. L 27cm, 127 g.<br />

CHF 800.- / 1 000.-<br />

(€ 670.- / 830.-)<br />

1841*<br />

BROTKORB, Zürich, um 1800. Meistermarke Locher & Chapuis.<br />

Allseitig durchbochene Ovalform. Auf ovalem, durchbrochenem Fuss.<br />

Beweglicher Bügelhenkel. Boden mit ovalem Relief und profiliertem<br />

Kranz. 25x17,5 cm. 507 g.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

1839<br />

| 70


1842<br />

1840 1840<br />

1842<br />

JAGDSCHALE, Luzern 19. Jh. Meistermarke Bossard.<br />

Teilvergoldet. Abgerundete Schiffchenform mit eingezogenen Längsseiten.<br />

Boden rund. Unterseite mit eingravierten Jagdemblemen und dem<br />

Monogramm F.A. L 13,6 cm. 95 g.<br />

CHF 1 800.- / 2 400.-<br />

(€ 1 500.- / 2 000.-)<br />

1843*<br />

RUNDE PLATTE, Bern, um 1750. Meistermarke David Brunner.<br />

Mehrpassig geschweifte Rundform mit Profilrand. Zentral mit eingraviertem<br />

Wappen der Familie Isenschmidt. D 30,5 cm. 623 g.<br />

CHF 600.- / 1 000.-<br />

(€ 500.- / 830.-)<br />

| 71


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1844<br />

1845<br />

1846<br />

1844<br />

HOHER BECHER, Borås 1730. Meistermarke Hans Kock.<br />

Hohe konische Form auf Rundfuss. Fuss mit Zierband, durch Bombierungen<br />

unterbrochen. Wandung mit Monogramm, umgeben von Gravur:<br />

ABAD. H 20.5 cm. 332 g.<br />

CHF 1 400.- / 1 800.-<br />

(€ 1 170.- / 1 500.-)<br />

1845*<br />

FUSSDECKELSCHALE, Schweden 1828. Meistermarke I.<br />

Lundberg.<br />

Ausladende runde Schale mit halbhoch godronierter Wandung und<br />

umlaufendem Zungenornament am Rand. Glatter Schaft auf drei<br />

Kugelfüssen mit drei applizierten weiblichen Fabelwesen mit Flügeln.<br />

Gewölbter Deckel mit Vogelknauf. Beidseitig nach oben gerollte Griffe.<br />

H 28 cm. 757 g.<br />

CHF 2 400.- / 3 400.-<br />

(€ 2 000.- / 2 830.-)<br />

| 72


1848<br />

1846*<br />

1 PAAR KERZENSTÖCKE, Wohl 19. Jh. Gemarkt Turin.<br />

Gewölbter, getreppter Rundfuss mit umlaufendem Zierband.<br />

Urnenförmige Tülle mit abnembaren Tropftellern und sich nach<br />

unten verjüngender Schaft. Schaftabschluss mit Männerportraitbüste.<br />

H 26,5 cm. Zus. 670 g.<br />

CHF 1 500.- / 2 200.-<br />

(€ 1 250.- / 1 830.-)<br />

1847*<br />

SCHOKOLADENKANNE, Schweden 1832. Meistermarke I.<br />

Lundberg.<br />

Ovalform mit halbhoch godronierter Wandung auf 3 Klauenfüssen.<br />

Umlaufendes Palmettenfries und Blattwerk um Schulter.<br />

Deckel mit Pinienknauf. Geschwungener Holzgriff. Ausguss in<br />

Form eines Pferdekopfes. H 23,3 cm. 824 g.<br />

CHF 1 500.- / 2 200.-<br />

(€ 1 250.- / 1 830.-)<br />

1848*<br />

1 PAAR KERZENSTÖCKE, Dorpat 1818. Meistermarke<br />

Reinold Eckert.<br />

Gewölbter, 8eckiger sich verjüngender Fuss mit Zungenornamentik<br />

Band und abschliessendem Rosettennodus. Glatte abnehmbare<br />

Tropfteller. H 31 cm. Zus. 1140 g.<br />

1847<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

| 73


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1849<br />

1849*<br />

SCHILDPATTDOSE MIT MIKROMOSAIK, Italien, das Mikromosaik<br />

aus einer römischen Werkstatt wie Barberi oder Rafaelli, um 1800.<br />

Im Dosendeckel eingesetzt ein rundes Mikromosaik mit der Darstellung<br />

von zwei weissen Tauben auf einem Ast und einer Schlange auf lapisblauem<br />

Fond. D 8 cm / 6 cm. Sprünge im Schildpatt am Deckel.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland.<br />

1850<br />

Gioacchino Barberi gilt als Bruder des berühmten Mosaicisten<br />

Michelangelo Barberi aus Rom, der im Auftrag Zar Nicolai I., einem<br />

grossen Sammler Römischer Mikromosaiken, einige herausragende<br />

Mosaike geschaffen hat, unter anderem ein Porträt des Zaren, das sich<br />

heute im Victoria & Albert Museum in London befindet. Aber auch<br />

bedeutende Arbeiten des Gioacchino gelangten nach Russland, so wie<br />

ein TIsch mit einem Mosaikblatt und auch kleinere Mosaikarbeiten für<br />

den Zaren Alexander I. Die Werkstätten beider Barberis befanden sich<br />

nahe der Spanischen Treppe an der Piazza di Spagna Nr. 99. Zu römischen<br />

Mikromosaiken vgl. Alfieri/Branchetti, I Mosaici Minuti<br />

Romani, 1981.<br />

CHF 7 000.- / 9 000.-<br />

(€ 5 830.- / 7 500.-)<br />

1850<br />

EMAIL TABAKSDOSE MIT DEM BILDNIS FRIEDRICH II.<br />

VON PREUSSEN, Berlin, um 1760.<br />

Mit einer emblematischen Darstellung der europäischen Grossmächte in<br />

Zeiten des Siebenjährigen Krieges in Form des Reichsadlers und des<br />

Doppeladlers beim Kampf, und einem Huhn durch die Blitze der Auseinandersetzung<br />

getroffen, am Rande des Dorfes ‘Rosbach’. Auf der<br />

Innenseite des Deckels ein Porträt Friedrichs des Grossen und seitlichen<br />

einzelnen Landschafts und Soldatenszenen. 8 x 6,5 x 3,8 cm. Sprünge<br />

und kleine Reparaturen im Email.<br />

Die Darstellung bezieht sich auf die Verhältnisse im Siebenjährigen<br />

Krieg, in dem Preussen, Habsburg und Russland primär um die<br />

Vorherrschaft in Mitteleuropa kämpften. In der Schlacht bei Rossbach<br />

im Kurfürstentum Sachsen am 5. November 1757 besiegte der preussische<br />

König Friedrich der Große die Franzosen unter dem Prinzen von<br />

1850 (Detail)<br />

| 74


1851<br />

Soubise (1715-1787) und die mit ihnen koalierende<br />

Reichsexekutionsarmee unter dem Kommando des<br />

Reichsgeneralfeldmarschalls Prinz von Sachsen-Hildburghausen.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

1851<br />

EMAIL TABATIÈRE ‘ATLAS CARTES PARTICULIÈRES’,<br />

Deutsch, um 1756.<br />

In einer vergoldeten Metallmontierung. Umseitig bemalt mit Situationsplänen<br />

zu Zeiten des Siebenjährigen Krieges und zu Zeiten der preussischen<br />

Belagerung in Sachsen, betitelt ‘Atlas Cartes Particulieres’. Auf<br />

der Oberseite des Deckels ein Plan der preussischen Belagerung in<br />

Pirna. Beschriftet und beschrieben, auf hellgelbem Fond. 6 x 8x 3,5 cm.<br />

Kleine Haarrisse, minimale Reparaturspuren.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

1852*<br />

LOUIS XVI CARNET DE BAL , Paris, um 1774-80, Beschaumeistermarken<br />

für Jean Baptiste Fouache, die Meistermarke GDL wohl für<br />

Guillaume-Denis Delamotte.<br />

Bein, Gold und Email. Konisch rechteckige Form ‘etui à tablettes’ eingefasst<br />

von gravierten Ornamentbändern und appliziert mit zwei<br />

Medaillons, das eine mit einem ligierten Monogramm PC auf der einen<br />

und Trophäendekor auf der Rückseite, jeweils auf hellblau guillochiertem<br />

Emailgrund. Appliziert mit einem Schriftband ‘Souvenir d’Amitie’<br />

auf dem durch ein Scharnier zu öffnenden Deckel. H 8,5 cm. Kleine<br />

Risse.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 670.- / 2 500.-)<br />

1852<br />

| 75


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1853<br />

1853<br />

KLEINE DOSE MIT GOLDRAND, wohl 19. Jh.<br />

Aventurin Quarz mit umlaufender Goldfassung mit Email Rautenmuster.<br />

Deckel mit appliziertem Blumenbouquet in Gelb- und Rotgold.<br />

6x4 cm.<br />

Provenienz: Ehemals Sammlung Raoul Heilbronner, Paris (1847-1941).<br />

CHF 800.- / 1 400.-<br />

(€ 670.- / 1 170.-)<br />

1854<br />

BRIEFBESCHWERER, St. Petersburg. Im Stil von Fabergé um 1900.<br />

Halbrunder Nephritsockel mit umlaufendem, vergoldetem Palmfries.<br />

Darauf sitzender Affe aus Achat mit rubinfarbenen Augen, einen silbernen<br />

Ast mit emailliertem Weinblättern in der Hand haltend. H 9 cm.<br />

Mit Holzschatulle.<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

1854<br />

1855*<br />

REISE KAFFEE- UND TEESERVICE IN SCHATULLE. Paris,<br />

1840. Meistermarke Charles Nicolas Odiot.<br />

Gebauchte Form auf vier Füsschen mit Akathusblattansatz. Allseitige<br />

Wandung mit getriebenem Blattdekor auf punziertem Grund. Erhöhter<br />

Klappdeckel mit plastischem Blütenblätterknauf. Ausguss in Form eines<br />

Fabelwesens. Bestand: Teekanne, Kaffeekanne, Cremier, Sucrier, Teesieb<br />

mit Perlmuttgriff, Zuckerzange und Tablett. H Kanne 26,5 cm.<br />

Zus. 7630 g.<br />

Mit eingraviertem Wappen des Adelsgeschlechts de Clermont-<br />

Tonnerre.<br />

CHF 10 000.- / 14 000.-<br />

(€ 8 330.- / 11 670.-)<br />

| 76


1855<br />

1856<br />

EMAILTABATIÈRE, England, Staffordshire, um 1770.<br />

In vergoldeter Kupfermontierung. Bemalt in der Art von<br />

Antoine Watteau mit Parklandschaften ‘en grisaille’ und<br />

farbigen Personenstaffagen in vergoldeten Rocaillebordüren<br />

am Rand, auf der Innenseite des Deckels und der<br />

Unterseite Blumendekor nach Kupferstichvorlagen. 6,5 x<br />

5 x 3,3 cm. Sprünge im Email, Vergoldung zum Teil<br />

berieben.<br />

CHF 800.- / 1 500.-<br />

(€ 670.- / 1 250.-)<br />

1856<br />

| 77


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1857<br />

1858<br />

1857*<br />

‘EMPIRE’ KAFFEE- UND TEESERVICE, Paris, Locré, Halley,<br />

1. Hälfte 19. Jh.<br />

Empireformen, bemalt mit Puttiszenen ‘en grisaille’ auf lachsrosa Fond.<br />

Bestehend aus: 6 Tassen und Untertassen, 1 Teller, 1 Kaffeekanne und<br />

Deckel, 1 Teekanne und Deckel, 1 Milchkanne, 1 Zuckerdose und<br />

Deckel. Gemarkt Locré in Unterglasurblau, halley in Eisenrot.<br />

1 Tassenhenkel abgebrochen. (20)<br />

CHF 3 000.- / 4 000.-<br />

(€ 2 500.- / 3 330.-)<br />

1858*<br />

KABINETT TASSE UND UNTERTASSE, Sèvres, Restauration,<br />

um 1814-24.<br />

Empireform mit auskragendem Rand und kanneliertem Fuss, bemalt auf<br />

puderblauem Fond mit formalen umlaufenden stilisierten Godronen und<br />

Blattbordüren in gold gehöhtem Grün und Purpur zwischen Goldbändern.<br />

LL Monogramm Marke mit ‘fleur de lys’, Sèvres und Jahresziffer<br />

für 1821 gedruckt in Blau, diverse Ritzzeichen und Malersignaturen ‘gu<br />

2 avril 1821’ bzw. ‘gu 26 j..21’ in Rot bzw. Gold.<br />

CHF 750.- / 900.-<br />

(€ 630.- / 750.-)<br />

| 78


1859*<br />

PAAR ‘MEDICI’ VASEN ‘AUX ALLEGORIES DES AMÉ-<br />

RIQUES’, Paris, Restauration, Marie-Honoré Rénaud signiert und<br />

datiert 1826.<br />

Jedes Stück von klassischer Kraterform mit seitlichen waagrechten<br />

Schlaufenhenkeln auf einem Paar bärtigen Männermasken aufsitzend,<br />

bemalt auf beiden Seiten mit rechteckigen Veduten darin polychrome<br />

allegorische Darstellungen Amerikas auf der einen und figürliche zeitgnössische<br />

ländliche Szenen auf der anderen Seite, alles auf einem goldradierten<br />

Fond mit Blattwerkdekor. Jede signiert H. Renaud 1826.<br />

H 35 cm.<br />

Marie Honoré Renaud, geboren um 1797 in Paris, gestorben nach 1857,<br />

war ein Schüler Aubry’s und vor allem durch seine Miniaturen auf<br />

Elfenbein aber auch Emailmalereien auf Porzellan bekannt. In den<br />

Jahren 1824-1857 stellte er am ‘Salon de Paris’ aus. Leo R.Schildlof, La<br />

Miniature en Europe, 1964, II, S.688.<br />

CHF 12 000.- / 18 000.-<br />

(€ 10 000.- / 15 000.-)<br />

| 79


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1860<br />

1861<br />

1860<br />

‘LOUIS PHILIPPE’ TEESERVICE MIT BLUMENDEKOR,<br />

Sèvres, um 1834-45.<br />

Auf hellblauem Fond ein umlaufender Blumenkranz mit Golddekor.<br />

Bestehend aus: 1 Teekanne und Deckel, 1 Sucrier und Deckel, 1 Milchkanne,<br />

12 Tassen und Untertassen. Monogramm Marken LP mit den<br />

Jahresziffern für 1835 und 1838 gedruckt in Blau, diverse Rtzzeichen,<br />

Vergoldermarken A.38 auf einigen Teilen. H Teekanne 18 cm. (17)<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 830.- / 1 250.-)<br />

1861*<br />

GRUPPE VON BISKUIT PORZELLAN MUSIKANTEN UND<br />

BAUERN, Moskau, Manufaktur Gardner und Popov, 19. Jh.<br />

Unglasiert und polychrom bemalt. Bestehend aus zwei Musikanten mit<br />

Balalaika und Harmonium, einer sitzenden Mutter mit Kind im Arm,<br />

einer stehenden Mutter mit Kind in ein schwarzes Tuch gewickelt,<br />

einem an einem Fass sitzenden trinkenden Mann und einer tanzenden<br />

Bäuerin. Eingepresste und eisenrot gedruckte Manfuaktur Marke mit<br />

dem russischen Doppeladler und AII Monogramm, die Figur des trinkenden<br />

Mannes mit kyrillischer AP Marke der Manufaktur Popov eingeritzt.<br />

H 13,5 bis 22 cm. (6)<br />

Weiterführende Literatur: Gardner: Porcelain Plastic Arts from Private<br />

Collections and Moscow Museums, Moscow, 2002.<br />

CHF 2 500.- / 3 500.-<br />

(€ 2 080.- / 2 920.-)<br />

| 80


1862<br />

1862<br />

SERIE VON 12 DESSERTTELLERN, Moskau, Manufaktur Popov,<br />

um 1820.<br />

Jeder mit einem Blumenbouquet in einer purpurfarbenen Randbordüre<br />

mit radierten Goldemblemen. Ligierte AP Marke in Unterglasurblau.<br />

D 21,5 cm. Minimal bestossen. (12)<br />

Diese Teller gehören zu den frühen Produktionen der Popov<br />

Manufaktur. Sie wurde durch den Deutschen Karl Mell im Jahr 1806 in<br />

Gorbunovo ins Leben gerufen, ganz in der Nähe der Manufaktur von<br />

Francis Gardner. Leider nicht ganz so erfolreich wie Letzterer, verkaufte<br />

er die Manufaktur 1811 an den russischen Kaufmann Alexej<br />

Gavrilovich Popov. Nachdem die Besitzerverhältnisse noch mehrere<br />

Male wechselten, schloss die Manufaktur ihr Tore 1875. Die feinsten<br />

Produktionen findet man aus der Zeit zwischen 1811 und 1850, als<br />

Popov sich durchaus mit den besten der kleineren Manufakturen des<br />

Landes messen konnte, wie zum Beispiel Francis Gardner.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

| 81


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1863<br />

1863<br />

DECKELTERRINE, Silber. St. Petersburg 1862. Beschaumeistermarke<br />

Brandenburg Eduard Fedorowitsch. Meistermarke Njkjtjn<br />

Nikolaj.<br />

Passig geschweifte Ovalform auf hochgezogenem Standring. Glattwandige<br />

Schale mit Vertikalfalten. Ausladender Rand mit umlaufendem<br />

Blattfries. Beidseitig geschwungene Henkel. Deckel leicht gewölbt mit<br />

Knauf in Form von zwei gekreutzten Ästen umgeben von Trauben- und<br />

Laubwerkdekor. Vergoldeter Einsatz nachträglich. L 50 cm, H 28 cm.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

1864<br />

DECKELVASE, wohl Russland 19. Jh. Meistermarke S. T.<br />

Birnenförmiger Korpus auf vier abgerundete Füsse in Form von Blättern,<br />

die über den kurzen Schaft bis unterhalb der Kuppa empor steigen.<br />

Allseitig glatte Wandung. Umlaufendes reliefiertes Blattwerk auf ausladendem<br />

Rand. Gewölbter Deckel mit Weintraubenast-Knauf. Beidseitig<br />

nach oben geschwungene Henkel. H 38 cm. 3980 g.<br />

CHF 2 600.- / 5 000.-<br />

(€ 2 170.- / 4 170.-)<br />

1864<br />

| 82


1865<br />

1865<br />

REISESERVICE, Russland 1883.<br />

Beschaumeister A.F. Meistermarke A.<br />

Ja. Sokolov.<br />

Glatte Rundform. Gegossene Silberhenkel.<br />

Deckel mit Beinknauf. Innen vergoldet.<br />

Wandung mit eingraviertem,<br />

bekröntem EV. Bestand: Teekanne,<br />

Wasserkanne auf Rechaud, Cremier,<br />

Zuckerdose, Teesieb, Zuckerzange,<br />

Schale und Tablett. H Griff 36 cm. Im<br />

originalem Koffer aus Holz mit Samt<br />

Einsatz.<br />

CHF 8 000.- / 12 000.-<br />

(€ 6 670.- / 10 000.-)<br />

1865<br />

| 83


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1866<br />

1866<br />

TEEKANNE AUF RECHAUD, Gemarkt Moskau 1899-1908.<br />

Beschaumeister Iwan Lebedkin. Meistermarke Fabergé.<br />

Eingeritzte Inventar Nr. 23184. Moderner Stil. Wandung der Kanne<br />

glatt. Der kurze Ausguss eingefasst von stilisierten Nieten. Deckel<br />

leicht gewölbt mit Beinknauf. Beweglicher Bügelhenkel. Rechaud mit<br />

Kufenförmigem Untersatz, ebenfalls mit stilisierten Nieten. Kegelförmiger<br />

Brenner mit Deckel. H 23, 2 cm. 1310 g.<br />

CHF 10 000.- / 18 000.-<br />

(€ 8 330.- / 15 000.-)<br />

1867<br />

VERMEIL FLASCHENKÜHLER, Paris, nach 1973. Marke Odiot.<br />

Urnenförmiger Korpus auf vier Frauenbüsten mit Flügeln und Tierfüssen.<br />

Allseitig glatte Wandung besetzt mit zwei mythologischen Figuren,<br />

Herkules und Kybele. Darüber umlaufendes Blatt- und Weinlaubfries.<br />

Rand mit Zungenornament verziert. Beidseitig applizierte Henkel in<br />

Form von Schlangen oberhalb von zwei männlichen Köpfen mit Hörnern.<br />

H 28 cm. 2680g.<br />

CHF 2 400.- / 4 400.-<br />

(€ 2 000.- / 3 670.-)<br />

1867<br />

| 84


1868<br />

1868*<br />

DECKELDOSE, Moskau Ende 19. Jh. Mit Meister.- und Beschaumeistermarke.<br />

(Meistermarke Michael Takkinen)<br />

Gerippte Ovalform, auf kurzem Standring. Deckel mit Trauben- und<br />

Blattknauf. L 12,6 cm. 279 g.<br />

CHF 1 800.- / 2 400.-<br />

(€ 1 500.- / 2 000.-)<br />

1869*<br />

KARAFFE IN SILBERFASSUNG, Moskau 1891. Beschaumeistermarke<br />

L.O. Meistermarke A.L.<br />

Allseitig geschliffene, zylinderförmige Glasflasche. Halterung in allseitig<br />

durchbrochenen Akanthusblättern. Füsse in Form von 4 hochgezogenen<br />

Säulen mit Zapfenabschluss und Blütenfestons. Deckel mit Pinienknauf.<br />

H 25,5 cm.<br />

CHF 1 800.- / 2 400.-<br />

(€ 1 500.- / 2 000.-)<br />

1869<br />

| 85


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1870 1871<br />

1872<br />

1870*<br />

NIELLO DECKELTASSE, Moskau 1840. Meistermarke Neyswestnbij.<br />

Beschaumeister Dubrowin, Nikolai Lukitsch.<br />

Auf eingezogenem, profiliertem Rundfuss. Konische Form, Wandung<br />

mit Kartusche und Dorfansicht, sowie Voluten und Blättern. Deckel<br />

leicht gewölbt mit Doppelringknauf. Geschwungener Henkel mit Adlerkopf.<br />

H 14,8 cm. 230 g.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

1871*<br />

HENKELBECHER, Moskau 1842. Meistermarke HJ. Beschaumeistermarke<br />

Anrej Antonovitsch Kovalskij.<br />

Mit aufgesetztem Medaillons mit Zar Nikolai I, Zarin Alexandra Fjodorowna<br />

gefasst in mit Rocaillen durchbrochener Fassung. Fuss mit Voluten<br />

und Rocaillen. Mit geschwungenem Henkel. Innen vergoldet.<br />

H 14 cm. 270 g.<br />

CHF 1 500.- / 2 000.-<br />

(€ 1 250.- / 1 670.-)<br />

| 86


1873<br />

1872*<br />

SILBERSCHALE (KOVSCH), Russland,<br />

Anfangs 20. Jh. In der Art von Fabergé.<br />

Ovalform, spitz auslaufende Schale mit Aufsatz<br />

in Form einer Knospe. Allseitig glatte Wandung.<br />

In der Mitte ein Wappen mit zweiköpfigem<br />

gekröntem Adler mit Zepter und Reichsapfel in<br />

den Krallen. Geschweifter flacher Griff mit russischer<br />

Inschrift und dat. 1911. Rückseitig mit<br />

gravierter Namensliste. 30x23,5x4cm. 1309 g.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 3 330.- / 5 000.-)<br />

1873<br />

LÖFFEL, Russland 1872. Mit Meistermarke.<br />

Runde Laffe. Rückseite mit gravierter Floraldekor.<br />

Kantiger Stiel mit gewundenem Stielende.<br />

L 16,5 cm. 42 g.<br />

CHF 300.- / 700.-<br />

(€ 250.- / 580.-)<br />

1874<br />

1874<br />

EMAIL-CLOISONNE-KOVSCH, Moskau<br />

Ende 19. Jh. Meistermarke Iwan Petrowitsch<br />

Chlebnikow. Stadtmarke Moskau.<br />

Schiffförmige Schale mit kurzem flachem Henkel<br />

auf eingezogenem und gebuckeltem Rundfuss.<br />

Wandung sowie Henkel und Boden des<br />

Korpus dekoriert mit Email-Cloisonné Ornamenten<br />

in Pastellfarben.<br />

L 28 cm. 492 g.<br />

CHF 1 400.- / 2 400.-<br />

(€ 1 170.- / 2 000.-)<br />

| 87


Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1877<br />

1875 1876<br />

1875<br />

HENKELVASE, London, wohl 19. Jh.<br />

Urnenform auf eingezogenem profiliertem Rundfuss. Glatte Wandung<br />

mit umlaufendem Band in der Mitte und halbhoch unterschiedlichen<br />

dekorierten Vertikalfalten. Beidseitig geschwungene Henkel.<br />

H 19,8 cm. 1576 g.<br />

CHF 1 800.- / 2 400.-<br />

(€ 1 500.- / 2 000.-)<br />

1876<br />

HENKELVASE, London, wohl 19. Jh. Meistermarke unleserlich.<br />

Urnenform auf stark eingezogenem Rundfuss. Allseitig glatte Wandung<br />

mit einer feinen Wappengravur und umlaufendem Band in der Mitte.<br />

Beidseitig geschwungene Henkel. Korpus etwas bestossen. H 16,8 cm.<br />

994 g.<br />

1877*<br />

1 PAAR BECHER, Viktorianisch, London, nach 1836. Meistermarke<br />

Robert Walliss.<br />

Leicht konische Form mit allseitig glatter Wandung. H 9 cm. Zus.<br />

262 g.<br />

CHF 2 000.- / 4 000.-<br />

(€ 1 670.- / 3 330.-)<br />

1878<br />

BECHER, London 1774/75. Meistermarke Chas. Wright.<br />

Glattwandige, leicht konische Form mit graviertem Lippenrand. Innen<br />

vergoldet. H 9 cm. 188 g.<br />

CHF 1 200.- / 1 600.-<br />

(€ 1 000.- / 1 330.-)<br />

CHF 1 400.- / 1 800.-<br />

(€ 1 170.- / 1 500.-)<br />

| 88


1878 1879<br />

1879<br />

TEEKANNE AUF RECHAUD, London<br />

1827/28. Unidentifizierte Meistermarke.<br />

Rechaud assortiert.<br />

Gebauchte Ovalform mit geschweiften Längszügen<br />

am Unterteil der Wandung mit umlaufendem<br />

getriebenem Dekor an der Schulter.<br />

Geschwungener Ausguss mit Blattdekor.<br />

Angekettetes Rechaud auf drei hochgezogenen<br />

Palmettenfüsschen. Bügelhenkel und Knauf<br />

aus Holz. H 28,5 cm. Zus. 967 g.<br />

CHF 1 400.- / 1 800.-<br />

(€ 1 170.- / 1 500.-)<br />

1880<br />

DECKELPOKAL, London, Ende 19. Jh. Meistermarke<br />

J. E. W. & J. Barnard.<br />

Rundförmiger Korpus auf hochgezogenem profiliertem<br />

Rundfuss mit umlaufendem Kranzdekor.<br />

Balusterförmiger Schaft mit 2 knienden Putten<br />

und 2 Spiegeln. Wandung allseitig verziert mit<br />

üppigem reliefiertem Blattwerk und Früchtekranz<br />

dazu 2 leere Kartuschen. Auf Schulter 4<br />

sitzende Putten in verschiedenen Posen. Beidseitig<br />

Henkel in Form von Fabelwesen mit Flügeln.<br />

Deckel gewölbt mit Palmettendekor und<br />

Balusterknauf. H 41,2 cm. 2540 g.<br />

CHF 4 000.- / 8 000.-<br />

(€ 3 330.- / 6 670.-)<br />

1880<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1881<br />

1881<br />

4 KERZENSTÖCKE, London, 1915 - 16. Meistermarke Harry<br />

Freeman.<br />

Profilierter ovaler Fuss mit umlaufendem ziseliertem Ornament. Entsprechender<br />

sich verjüngender kannelierter Schaft und vasenförmige<br />

Tülle mit abnehmbarer Tropfteller. Fuss mit Holz beschwert.<br />

H 30,5 cm. Zus. 2960 g.<br />

CHF 2 600.- / 3 800.-<br />

(€ 2 170.- / 3 170.-)<br />

1882*<br />

KRANENKANNE, Sachsen, Anfang 19. Jh. Meistermarke wohl<br />

Friedrich August Pohle.<br />

Urnenförmiger Korpus mit allseitig glatter Wandung. Umlaufendes<br />

Blattwerk auf ausladendem Rand. Hoch gewölbter Deckel mit durchbrochenem<br />

Dekor und Blütenknauf. Kurzer Schaft auf quadratischem<br />

Fuss. Beidseitig Halteringe. Ausguss mit Löwenköpfen. H 41,5 cm.<br />

2070 g.<br />

CHF 2 400.- / 3 400.-<br />

(€ 2 000.- / 2 830.-)<br />

1882<br />

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1883<br />

1883*<br />

SALIERA, KOPIE NACH BENVENUTO CEL-<br />

LINI. Vaugoin, 1870.<br />

Saliera nach Benvenuto Cellini, zeigt eine allegorische<br />

Darstellung des Planeten Erde: Neptun, der<br />

Gott des Meeres umgeben von vier „See-<br />

Pferde“(Hippokampen) und Tellus, die römische<br />

Göttin der Erde dargestellt mit Landtieren und<br />

einem Tempelgebäude. Das Original ist heute in<br />

Kunsthistorischen Museum Wien. H 15 cm. D 18<br />

cm. 1486g.<br />

CHF 3 600.- / 4 600.-<br />

(€ 3 000.- / 3 830.-)<br />

1884<br />

KAFFEEKANNE, Berlin 1892. Meistermarke<br />

Gebr. Friedländer.<br />

Birnenform auf eingezogenem geschweiftem Standring.<br />

Allseitig godronierte Wandung mit getriebenem<br />

Dekor. Gewölbter Deckel mit Blütenkauf<br />

und geschwungenem Holzhenkel. Mit Schnabelausguss.<br />

Auf Unterseite ein bekröntes Monogramm<br />

‘W’ für Kaiser Willhelm I.<br />

H 19,5 cm. 742 g.<br />

CHF 2 400.- / 4 800.-<br />

(€ 2 000.- / 4 000.-)<br />

1884<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1885<br />

1885<br />

GROSSES MODELL EINES HAHNS, Aelteste Volkstedter Porzellanfabrik,<br />

Modell Arthur Storch, 1921.<br />

Unbemalt, vollplastisch modelliert mit aufgestelltem Federkleid, auf<br />

einem Felssockel stehend. Unterglasurblaue Manufakturmarke.<br />

H 98 cm. Reparierte Feuerrisse im Sockel.<br />

Diese Großplastik ist Teil einer sechzehn Tierfiguren umfassenden<br />

Gruppe, welche für das Porzellan-Palais der Leipziger Messe im Jahre<br />

1921 geschaffen wurden. Zu den Figuren, welche von Arthur Storch<br />

und Hugo Meisel entworfen wurden, gehörten neben dem Hahn unter<br />

anderem auch die Figur eines Adlers, Fasans und zwei Drachenfiguren.<br />

Sieben der Großplastiken befinden sich heute in der Sammlung des<br />

Hetjens-Museums, Düsseldorf.<br />

Storch Arthur, 22.03.1870 – 09.03.1947. Modelleur und Bildhauer.<br />

Entstammt einer Thüringer Porzellankünstlerfamilie. In den Jahren<br />

1886-1888 Lehre im Atelier der „Volkstedter Porzellanfabrik“ bei dem<br />

akademischen Bildhauer Haase als Modelleur und nachfolgend im<br />

Betrieb tätig. Von 1897–1902 Studium an der Kunstakademie<br />

München, ab 1911 in Hamburg als freischaffender Bildhauer tätig. Er<br />

schuf bedeutende Plastiken in Stein und Bronze, die ihm sehr bald öffentliche<br />

Anerkennung und weitere bedeutende Aufträge brachten.<br />

Werke: Tritonbrunnen (Bronze) München, Portalfigur der heiligen<br />

Elisabeth (Sandstein) Aschaffenburg, Marmorbrunnen und großer<br />

Figurenfries – Rheintöchter – im Wiesbadener Kurhaus, David (gebrannter<br />

Ton) Realschule Hamburg. Während des I. Weltkrieges<br />

kehrte Storch nach Volkstedt zurück und arbeitete hier für die<br />

„Aelteste Volkstedter Porzellan-Fabrik“ und für die ihr angeschlossenen<br />

„Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst“.<br />

CHF 6 000.- / 8 000.-<br />

(€ 5 000.- / 6 670.-)<br />

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1886<br />

1886*<br />

TAFELSERVICE ‘FLORA DANICA’, Royal Kopenhagen, modern.<br />

Bemalt mit botanischen Species, beschrieben auf der Rückseite mit<br />

lateinischem Namen, in einer Goldzackenbordüre am Rand. Bestehend<br />

aus: 1 ovale Platte (38 cm), 8 Speiseteller (25 cm), 8 Suppenteller (24,5<br />

cm), 6 Vorspeiseteller (19,5 cm), 6 Brotteller (17 cm), 1 runde Terrine (25<br />

cm), 4 kleine Schälchen (14 cm), 1 Aschenbecher (8 cm), 6 Kaffeetassen<br />

und Untertassen, 6 Mokkatassen und Untertassen, 1 Kaffeekanne und<br />

Deckel, 1 Milchkännchen, 1 Zuckerdose. Unterglasurblaue Wellenmarke<br />

und Manufakturstempel ‘Royal Copenhagen Denmark’ in Grün,<br />

Malerzeichen. (65)<br />

Das ‘Flora Danica’ Service ist eines der bekanntesten Service in der<br />

Porzellangeschichte und wurde 1790 vom Dänischen König Christian<br />

VII. für die Zarin Katharina II. in Auftrag gegeben. Da die Zarin jedoch<br />

vor der Fertigstellung starb, verblieb es im dänischen Königshaus.<br />

Sämtliche Teile des für 100 Personen berechneten Services sind bemalt<br />

worden mit Pflanzen nach dem grossen botanischen Werk der ‘Flora<br />

Danica’, herausgegeben von Georg Christian Oeder (1728-1791) und trugen<br />

auf der Rückseite deren korrekte lateinische Bezeichnung. Eine<br />

zweite Edition des Services enstand 1863 zum Anlass der Vermählung<br />

der dänischen Prinzessin Alexandra mit dem Prince of Wales, dem späteren<br />

King Edward VII. Ein Grossteil der beiden grossen Service befindet<br />

sich heute im Schlossmuseum Rosenborg und in den Sammlungen<br />

der Britischen Königin in Windsor Castle.( Das Flora Danica-Service<br />

1790-1802, Austellung Schloss Charlottenburg Berlin, Oktober 1999/<br />

Januar 2000)<br />

CHF 17 000.- / 25 000.-<br />

(€ 14 170.- / 20 830.-)<br />

1886 (Detail)<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1887 1888<br />

1887<br />

GLASKARAFFE, Venedig, 18. Jh.<br />

Transparentes Glas. Kugelige Form mit schlankem, spiralförmig<br />

geschliffenem Hals, mit gequetschten Fadenauflagen und Beerennoppen<br />

türkisfarben getönt. Der Kugelstöpsel mit entsprechenden Fadenauflagen,<br />

Abrissnarbe an der gewölbten Unterseite. H 25 cm. Stöpsel von<br />

einer ähnlichen Karaffe assortiert.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

1888<br />

BAROCK GLASPOKAL, Böhmen, 1. Hälfte 18. Jh.<br />

Farbloses Glas. Die konische Kuppa, graviert mit einem Wellenband<br />

über einer umlaufenden Blattbordüre zwischen Verkleinerungslinsen<br />

und Ovalfacetten alternierend mit gravierten Fackelmotiven, der Balusterschaft<br />

zwischen Scheibennoden auf leicht ansteigendem Scheibenfuss.<br />

H 23 cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Baselland.<br />

CHF 600.- / 800.-<br />

(€ 500.- / 670.-)<br />

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1889 1890<br />

1889<br />

BAROCK GLASPOKAL, Böhmen oder Schlesien, Mitte<br />

18. Jh.<br />

Transparentes Glas. Konische Kuppa über einem facettierten<br />

Wulst und Balusterschaft, über gewölbtem Scheibenfuss mit<br />

umgeschlagenem Rand. Geschnittene Bacchantenszene zwischen<br />

Rankenwerk und einer Inschrift ‘Wer bachus thut lieben/die<br />

jungfrau thut ehren/kan oftmahl was neies hörren’.<br />

H 22,5 cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Baselland.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

1890<br />

BAROCK WAPPENPOKAL MIT EINER VEDUTE VON JERU-<br />

SALEM, Böhmen, 18. Jh.<br />

Farbloses Glas. Konische Kuppa mit facettiertem Ansatz über Balusterschaft<br />

zwischen Scheibennoden auf flachem Scheibenfuss. Geschnitten<br />

und graviert mit einer Stadtansicht von Jerusalem in einer Füllhornkartusche,<br />

am Rand eine barocke Girlande mit Wappenschilden. H 22,8<br />

cm.<br />

Provenienz: Privatsammlung, Baselland.<br />

CHF 800.- / 1 200.-<br />

(€ 670.- / 1 000.-)<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1891<br />

1891<br />

BESTECKGARNITUR, Frankreich 19. Jh. Meistermarke Cardeilhac.<br />

Abegrundetes Stielende mit Fadenmuster. Bestand: 12 Speisegabeln,<br />

12 Fischgabeln, 12 Kuchengabeln, 12 Dessertgabeln, 12 Hummergabeln,<br />

12 Suppenlöffel, 12 Dessertlöffel, 12 Kuchenlöffel,12 Mokkalöffel, 12<br />

Speisemesser, 12 Fischmesser, 12 Dessertmesser und 18 Vorlegeteile.<br />

Zus. 7330 g (ohne Messer).<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

1892<br />

1 PAAR KERZENSTÖCKE, Paris 1722-1727. Meistermarke NG.<br />

Achtpassiger profilierter Fuss mit graviertem Wappen. Schaft entsprechend<br />

mit achtpassigem Nodus und Tülle. H 21, 8 cm. Zus. 830 g.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

1892<br />

| 96


1893<br />

1893<br />

DECKELTERRINE, Paris, 1832 - 1840. Meistermarke Jean Francoise<br />

Veyrat.<br />

Geschweifte quadratische Form auf hochgezogenem Standring. Wandung<br />

allseitig mit Vertikalfalten und verschiedenartigem relefiertem<br />

Blumendekor. Umlaufendes Blattwerkornament am Fusse sowie auf<br />

ausladendem Rand. Gewölbter Deckel mit abnehmbarem Knauf in<br />

Form eines Granatapfels. L 37 cm. 2610 g.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

1894*<br />

HUILIER, Paris, 1809-19. Mit Meistermarke J.F.A.<br />

Rechteckiger Sockel auf vier Kugelfüsse. Zwei Glaskaraffebehälter mit<br />

umlaufendem Perlstabdekor am Rand. Dazu zwei kleine Gewürzbehälter.<br />

Balusterförmiger Trageschaft im Zentrum mit geschwungenem<br />

Haltegriff in Form von zwei Schwanenköpfen. H 28 cm. 1430 g.<br />

CHF 1 200.- / 1 800.-<br />

(€ 1 000.- / 1 500.-)<br />

1894<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1895<br />

1895<br />

BESTECKGARNITUR, Paris um 1900. Meistermarke G. Keller<br />

Frères.<br />

Fadenmuster mit gravierten Initialen. In entsprechender Schatulle mit<br />

fünf Einsätzen und dazu gehörender Schlüssel. Bestand: 24 Speisegabeln,<br />

12 Fischgabeln, 12 Dessertgabeln. 12 Suppenlöffel, 12 Desssertlöffel,<br />

12 Glacélöffel, 12 Teelöffel, 12 Fischmesser, 24 Speisemesser,<br />

24 Dessertmesser und 26 Vorlegeteile. Zus. 8616 g (ohne Messer).<br />

1897<br />

HENKELTABLETT, London 1894 - 95. Meistermarke Messrs.<br />

Barnard.<br />

Ovalform mit umlaufendem Kordelkranz am Rand. Spiegel mit floraler<br />

Gravierung. Beidseitige Henkel in Form von Knoten. L 76,5 cm. 4090 g<br />

CHF 3 000.- / 7 000.-<br />

(€ 2 500.- / 5 830.-)<br />

CHF 5 000.- / 7 000.-<br />

(€ 4 170.- / 5 830.-)<br />

1896<br />

1 PAAR GIRANDOLEN, Paris nach 1850. Meistermarke A. Aucoc.<br />

Im Barockstil. Gewölbter Rundfuss. Balusterförmiger Schaft mit relefiertem<br />

Dekor. Drei geschwungene Lichtarme mit vasenförmigen Tüllen<br />

und passig geschweiften Tropftellern. H 34 cm. Zus. 3870 g. (Bei einer<br />

Girandole sind die Bestandteile nicht zusammen geschraubt)<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

| 98


1896<br />

1897<br />

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Kunstgewerbe | Silber, Porzellan & Fayence<br />

1898<br />

1898<br />

1 PAAR DECKELHUMPEN, wohl Deutschland 19. Jh.<br />

Allseitig getriebene und ziselierte Zylinderform. Wandung mit Akanthusblättern<br />

und Figuren und eingraviertem Wappen. Deckel gewölbt<br />

mit Akanthuskranz und Drücker. Glatter Henkel. Auf drei Löwenfüssen.<br />

H 21,5 cm. Zus. 2430 g.<br />

CHF 4 000.- / 8 000.-<br />

(€ 3 330.- / 6 670.-)<br />

1899<br />

1 PAAR TEILVERGOLDETE DECKELHUMPEN,<br />

wohl Deutschland 19. Jh.<br />

Allseitig, getriebene und ziselierte Zylinderform. Wandung mit Putten<br />

und Blumenbüscheln. Deckel gewölbt mit umlaufenden Blütenfestons<br />

und durchbrochenem Drücker. Glatter Henkel. Auf drei ziselierten<br />

Kugelfüssen. H 23 cm. Zus. 2330 g<br />

CHF 4 000.- / 8 000.-<br />

(€ 3 330.- / 6 670.-)<br />

1900<br />

BESTECKGARNITUR, Frankreich 19. Jh. Mit Meistermarke.<br />

Konische glatte Griffe mit Profilabschluss. Bestand: 12 Speisegabeln,<br />

12 Fischgabeln, 12 Dessertgabeln, 12 Suppenlöffel, 12 Dessertlöffel,<br />

12 Glacélöffel, 12 Mokkalöffel, 12 Speisemesser, 12 Fischmesser,<br />

12 Dessertmesser und 8 Vorlegeteile. Zus. 6570 g (ohne Messer).<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 2 500.- / 4 170.-)<br />

| 100


1899<br />

1900<br />

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