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Contingent Convertibles - Deutsche Bank Research

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EU-Monitor 79<br />

hinreichenden Puffer über dem Auslöser Level zu versorgen.<br />

D.h. <strong>Bank</strong>en müssten ggf. erst mehr Kernkapital aufbauen, bevor<br />

sich eine CoCo Emission aus ökonomischen Gesichtspunkten<br />

lohnt. Hier kommt erschwerend hinzu, dass sich das anrechenbare<br />

(harte) Kernkapital durch die Verschärfung der Abzüge unter<br />

Basel III verglichen mit Basel II signifikant reduzieren wird;<br />

— Die Höhe der Wahrscheinlichkeit, dass CoCos tatsächlich gewandelt<br />

werden: Auf Grund der Existenz vieler (neuer)<br />

diskretionärer Eingriffsrechte nationaler Aufsichtsbehörden, die<br />

frühzeitig eingreifen können (z.B. wenn aus Sicht der Aufsicht zu<br />

riskante Geschäftsmodelle vorherrschen), könnte die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass CoCos zum Einsatz kommen, letzten Endes<br />

gering sein. CoCos wären vielmehr ein „theoretisches― Konstrukt.<br />

D.h. je überzeugender die Aufsichtsprävention, desto unwahrscheinlicher<br />

ist eine Wandlung und desto niedriger ist die Risikoprämie<br />

der CoCos.<br />

Ferner sind beim Pricing Nebeneffekte auf weitere Teile der<br />

Refinanzierungskosten zu berücksichtigen. So könnte die Tatsache,<br />

dass CoCos erfolgreich platziert werden können, einen positiven<br />

Nebeneffekt auf die Kosten von Senior Debt haben. Denn die<br />

Tatsache, dass die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz durch CoCos<br />

reduziert wird, führt auch zu einem geringeren Ausfallrisiko, und<br />

damit zu niedrigeren Zinsen, für Senior Debt.<br />

Erwartete Zinsen von 8% bis 9%<br />

Wie hoch der vom Markt geforderte Risikoaufschlag für CoCos letzten<br />

Endes sein wird, ist noch unklar und wird auch von Institut zu<br />

Institut unterschiedlich sein. Derzeit wird davon ausgegangen, dass<br />

CoCos zu einem Zins zwischen 8% und 9% handeln werden.<br />

Regulatorischer Ansatz: Bail-ins<br />

Bislang beinhalten alle<br />

regulatorischen Initiativen ein<br />

Eingreifen von Aufsichtsbehörden<br />

Als Reaktion auf die jüngste Finanzkrise entstanden in den letzten<br />

Monaten erste konkrete regulatorische Initiativen, die sich mit Änderungen<br />

in der Gläubigerhaftung beschäftigen. Bislang beinhalten die<br />

Initiativen alle einen regulatorischen Ansatz, so genannte Bail-ins:<br />

Das Eingreifen (nationaler) Aufsichtsbehörden, die im Ernstfall einen<br />

Forderungsverzicht von Anleihegläubigern durchsetzen. Im Rahmen<br />

eines Bail-in wird ein Unternehmen durch Tauschgeschäfte („Debt<br />

for Equity Swaps―) refinanziert. 23 Hierbei handelt es sich um Vereinbarungen,<br />

bei denen Forderungen gegenüber einem Schuldner in<br />

Beteiligungen umgewandelt werden. Aus Schuldnersicht wird eine<br />

Verbindlichkeit in Eigenkapital umgewandelt, der Kreditgeber sagt<br />

wiederum zu, Teile der Schulden im Austausch zu tilgen. Ein Bail-in<br />

könnte eine letzte Option vor der Insolvenz sein, d.h. erst nachdem<br />

das Unternehmen alle privatwirtschaftlichen Optionen ausgeschöpft<br />

hat. Langfristiges Ziel hierbei ist es, die <strong>Bank</strong> so zu rekapitalisieren,<br />

dass sie restrukturiert und oder verkauft werden kann.<br />

Unterschied zwischen CoCos und Bail-ins<br />

Bail-ins gehen mit neuen Eingriffsrechten in der Finanzmarktregulierung<br />

einher, denn eine Aufsichtsbehörde entscheidet über den richtigen<br />

Zeitpunkt für einen Forderungsverzicht, der dann alle Anleihegläubiger<br />

gleichermaßen beträfe. Es werden keine automatischen<br />

Auslöser verwendet. Im Regelfall findet ein Bail-in im Rahmen eines<br />

23 Eine Alternative wäre ein einfacher Forderungsverzicht.<br />

16 15. April 2011

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