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Contingent Convertibles - Deutsche Bank Research

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EU-Monitor 79<br />

Fazit: Auswirkungen auf den Anleihemarkt<br />

Die Struktur des <strong>Bank</strong>enanleihemarktes<br />

wird mittel- bis langfristig<br />

größeren strukturellen Umwälzungen<br />

unterworfen sein<br />

Mittel- bis langfristig könnten sich<br />

zwei Arten von CoCos entwickeln<br />

Der Anleihemarkt für <strong>Bank</strong>en wird in den nächsten Jahren grundlegenden<br />

strukturellen Veränderungen unterworfen sein. Risiken und<br />

damit auch Risikoprämien von Nachranganleihen der <strong>Bank</strong>en werden<br />

sich verändern, da Ausfallrisiken angepasst werden müssen.<br />

Die neuen Regulierungsinitiativen werden dazu führen, dass bisheriges<br />

Hybridkapital an Bedeutung verliert. Für neue Anleiheformen –<br />

wie bspw. CoCos – könnte Platz gemacht werden. CoCos hätten auf<br />

Grund ihrer Fähigkeit, Verluste zu absorbieren, das Potential, mittelbis<br />

langfristig als Ersatz für die hybriden Anleihen, die bislang zum<br />

regulatorischen Ergänzungskapital der <strong>Bank</strong>en zählten, zu fungieren.<br />

So könnte eine neue Generation an <strong>Bank</strong>anleihen entstehen,<br />

die wiederum, zumindest teilweise, ins regulatorische Eigenkapital<br />

eingerechnet werden kann. Welche Form die neue Anleihegläubigerhaftung<br />

letzten Endes haben wird, ist derzeit jedoch noch unklar.<br />

Der Regulierung kommt hierbei eine wichtige Rolle zu. Denn erstens<br />

ist sie, zumindest teilweise, als Motivation für das Thema zu sehen<br />

und zweitens kann sie mit gezielter Ausgestaltung der regulatorischen<br />

Rahmenbedingungen helfen, neue Instrumente, wie bspw.<br />

CoCos, marktgängig zu machen.<br />

Nachrangige Anleihegläubiger an den Kosten einer Institutsrettung<br />

zu beteiligen, ist richtig. Auch ist es letzten Endes unabdingbar, dass<br />

entsprechende Stabilisierungsbemühungen weitgehend von den<br />

Kreditinstituten selbst zu tragen sind. Ob es allerdings der richtige<br />

Weg ist, allein <strong>Bank</strong>aufseher darüber entscheiden zu lassen, wann<br />

ein wandlungsauslösendes Ereignis erreicht ist, ist zu bezweifeln.<br />

Dass die Entscheidung zur Wandlung einer Aufsichtsbehörde und<br />

nicht dem Markt überlassen wird, bringt aus Sicht potentieller Anleger<br />

ein diskretionäres, schwer einschätzbares Element in die Wahrscheinlichkeit<br />

des Eintritts der Ausfallrisiken. Dies dürfte die Berechnung<br />

der Risikoprämien weiter erschweren. Auch die Platzierbarkeit<br />

der CoCos wird durch die Entscheidung des Baseler Ausschusses,<br />

das Wandlungsrecht in die Hände der Regulierer zu legen, erschwert.<br />

Falls nur noch Bonds, die auf regulatorisches Geheiß gewandelt<br />

werden können, zum regulatorischen Eigenkapital zählen, wird es<br />

keine CoCos geben, die ausschließlich einen marktbasierten oder<br />

Eigenkapitalorientierten Auslöser haben. Vielmehr wird es <strong>Bank</strong>anleihen<br />

geben, die jederzeit gewandelt werden können, wenn Finanzaufseher<br />

dies für nötig erachten. Dieser Schritt konterkariert<br />

das Ziel einer stärker risikoangepassten Bewertung von Bonds und<br />

dürfte unnötige Volatilität in die <strong>Bank</strong>enrefinanzierung bringen.<br />

Wird jedoch Raum für die Entstehung von CoCos mit marktbasiertem<br />

oder Eigenkapitalorientiertem Auslöser gelassen, könnten sich<br />

mittel- bis langfristig zwei Arten von CoCos entwickeln, entsprechend<br />

unterschiedlicher Investoreninteressen: Erstens, CoCos, mit<br />

hohem Auslöser, die als „going-concern CoCos― so früh eingreifen,<br />

dass verhindert wird, dass eine <strong>Bank</strong> den Punkt, an dem kein laufender<br />

Betrieb mehr möglich ist, gar nicht erst erreicht. CoCos mit<br />

hohem Auslöser dürften für Investoren nur attraktiv sein, wenn sie<br />

von stabilen <strong>Bank</strong>en begeben werden. Zweitens, CoCos mit relativ<br />

niedrigem Auslöser, bei denen es relativ unwahrscheinlich ist, dass<br />

der Auslöser erreicht wird. Wenn er jedoch erreicht wird, befindet<br />

sich die <strong>Bank</strong> an einem Punkt, an dem ein regulärer laufender Betrieb<br />

nicht mehr möglich ist. Der Fokus läge darauf, den Einsatz<br />

staatlicher Mittel zur Rettung des Instituts („Bail-out―) zu verhindern.<br />

CoCos mit niedrigem Auslöser könnten einfacher zu emittieren sein,<br />

18 15. April 2011

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