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Contingent Convertibles - Deutsche Bank Research

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EU-Monitor 79<br />

Die Gefahr bei einer Aktienkursmanipulation<br />

besteht im Erzeugen<br />

von künstlichen Wandlungen<br />

Nachteil der stochastischen Prozesse, denen diese unterliegen, und<br />

Auslösern basierend auf Bilanzgrößen und den Nachteilen, denen<br />

deren mögliche Beeinflussung unterliegt.<br />

Zwar stehen Bilanzgrößen in direktem Zusammenhang mit dem<br />

Zustand des Unternehmens, jedoch werden sie im Regelfall nur<br />

quartalsweise und somit nicht kontinuierlich bestimmt. Da die finanzielle<br />

Lage so nur quartärlich erkennbar wird, wird auch der Auslöser<br />

nur quartärlich aktualisiert. Eine Sonderprüfung wäre zwar jederzeit<br />

möglich, allerdings müsste diese dann sehr schnell und unabhängig<br />

erfolgen. Ein entscheidender Nachteil bilanzieller Werte ist<br />

auch, dass sie stets von den zugrunde liegenden Rechnungslegungsmethoden<br />

abhängen, die politischem Druck ausgesetzt sein<br />

und Arbitrage unterliegen können. 5 Damit hängt ein auf Buchwerten<br />

basierter Auslöser auch stets von der Verfügbarkeit und Qualität der<br />

bilanziellen Informationen ab.<br />

Eine weitere Möglichkeit bestünde in der Verwendung des risikogewichteten<br />

Eigenkapitals bzw. von Eigenkapitalquoten. Zwar werden<br />

bspw. risikogewichtete Aktiva nur am Ende des Quartals bestimmt,<br />

eine Sonderprüfung wäre aber auch hier stets möglich. Ein Vorteil<br />

wäre außerdem, dass die Wandlung zu einem risikogerechteren<br />

Ereignis wird.<br />

Als dritte Möglichkeit ergibt sich die Verwendung von Marktpreisen,<br />

z.B. in Form des Aktienkurses. Unter Berücksichtigung der Tatsache,<br />

dass Auslöser möglichst einfach und transparent sein sollten,<br />

wären Aktienkurse im Vorteil. Denn sie können regelmäßig sowohl<br />

von der <strong>Bank</strong>, als auch von Investoren nachvollzogen und beobachtet<br />

werden. Die Verwendung von Aktienkursen bedeutet überdies,<br />

dass die Rekapitalisierung ein marktgerechtes Ereignis wird, das<br />

nicht von regulatorischen Einschätzungen abhängt. Nachteilig ist<br />

jedoch, dass sie der Aktienmarkt-Volatilität unterliegen und sich<br />

außerdem durch Manipulation des Aktienpreises die Möglichkeit zur<br />

Beeinflussung des Wandlungsauslösers ergibt. 6<br />

Ergibt sich die Möglichkeit zur Manipulation von Aktienkursen, können<br />

Anreize entstehen, aus den durch Manipulation erzeugten<br />

Kursbewegungen zu profitieren. 7 Attraktiv könnte dies bspw. für Attacken<br />

von Investoren sein, die versuchen eine „künstliche― Wandlung<br />

hervorzurufen, um aus der resultierenden Verwässerung des<br />

Kapitals zu profitieren. Wenn Händler neben den Aktien auch Positionen<br />

in CoCos mit marktbasiertem Auslöser halten, könnte ein Arbitrageur<br />

CoCos kaufen sowie Aktien des Instituts leerverkaufen, um<br />

den Preis in Richtung des Auslösers zu drücken, woraufhin gewandelt<br />

wird. Der Arbitrageur würde dann von dem Gewinn profitieren,<br />

der sich auf die gewandelten Aktien ergibt, wenn sich der Aktienkurs<br />

auf sein „normales― Niveau erholt. Diese Manipulationsmöglichkeiten<br />

können jedoch durch das ex ante Festsetzen der bei Wandlung<br />

zu erhaltenden Menge an Aktien vermieden oder zumindest eingeschränkt<br />

werden. Ist die Anzahl der Aktien, die die Investoren nach<br />

Wandlung erhalten, von vornherein fix, „lohnt― sich eine Preisbeeinflussung<br />

und damit das Hervorrufen einer künstlichen Wandlung<br />

nicht. 8,9<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

McDonald (2010), S.13.<br />

Hinzu kommt der Nachteil, dass Börsenwerte für nicht gelistete <strong>Bank</strong>en nicht<br />

verfügbar sind.<br />

<strong>Bank</strong> of Japan Working Paper (2010).<br />

Die Alternative wäre die Wandlung zu einem fixen Geldbetrag. Dies würde eine<br />

flexible Anzahl an Aktien mit sich bringen, die abhängig von dem vorbestimmten<br />

Geldbetrag bei Wandlung bestimmt wird. Die Investoren hätten so u.U. den Anreiz<br />

den Preis zu drücken, um bei Wandlung für den gleichen (fixen) Betrag eine grö-<br />

8 15. April 2011

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