Download - KAB Mittlerer Niederrhein
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25<br />
Küche und Loggia der<br />
Gruppenwohnung im<br />
2. Obergeschoss<br />
Das fünfgeschossige Geschäftshaus entstand im Jahr 1976<br />
in zentraler Lage im Düsseldorfer Stadtteil Oberbilk, mit hervorragender<br />
Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr<br />
(wenige hundert Meter vom S-Bahnhof Oberbilk und von<br />
Haltestellen verschiedener Buslinien entfernt). Lange Zeit<br />
war hier im Untergeschoss, in EG und 1. OG ein Autohaus<br />
ansässig, in den weiteren Geschossen befanden sich Büros<br />
und Arztpraxen.<br />
Seit Anfang der 90er Jahre hatte keine Instandhaltung<br />
mehr stattgefunden, sodass das Gebäude lange Zeit zu<br />
zwei Dritteln leerstand und insgesamt sanierungsbedürftig<br />
war. Zum Zeitpunkt des Besitzerwechsels wurde lediglich<br />
ein Drittel der Fläche von einer Religionsgemeinschaft als<br />
Meditations- und Kulturzentrum genutzt. Erst im Jahr 2006<br />
gelang es, eine nachhaltige Nutzung zu finden: Der Pflegedienst<br />
isb Ambulante Dienste gGmbH kaufte das Haus, um<br />
dort vier Gruppenwohnungen für behinderte Menschen unterzubringen.<br />
Die isb Ambulante Dienste gGmbH – die Abkürzung<br />
isb steht für „Individuelle Schwerstbehindertenbetreuung“<br />
– hat sich zum Ziel gesetzt, Behinderten durch<br />
das Leben in einer Wohngruppe ein weitgehend selbstbestimmtes<br />
Leben zu ermöglichen. Die Betreuung der Bewohner<br />
wird entweder durch den Pflegedienst selbst sichergestellt,<br />
der seine Düsseldorfer Filiale im Erdgeschoss des Gebäudes<br />
eingerichtet hat, oder durch andere Pflegedienste.<br />
Nach der Entkernung des Gebäudes entstand auf jeder<br />
der vier Etagen eine Gruppenwohnung für vier Personen.<br />
Drei Gruppenwohnungen sind jeweils rd. 200 m 2 , eine weitere<br />
Wohnung ist rd. 160 m 2 groß. Die Gruppenwohnungen<br />
verfügen jeweils über 4 Wohn-Schlafräume, 2 behindertengerechte<br />
Badezimmer sowie eine behindertengerechte Küche<br />
und einen Aufenthaltsraum mit Essplatz. Die Wohn-<br />
Schlafräume sind zwischen 20 und 26 m 2 groß und für Begünstigte<br />
der Einkommensgruppe A vorgesehen. Die Miete<br />
beträgt 5,40 Euro/m 2 . Um den Bewohnern eine möglichst<br />
eigenständige Bewältigung des Alltags zu ermöglichen, besitzen<br />
die Gruppenwohnungen einen Funkgeneralschlüssel<br />
zum Öffnen der Türen sowie höhenverstellbare Waschbecken,<br />
Toiletten und Küchenarbeitsplatten.<br />
Seit Anfang 2007 sind zwei der vier Gruppenwohnungen<br />
von zur Zeit 7 Personen bewohnt. Zum 1. Oktober wurde<br />
eine weitere Gruppenwohnung bezogen. Bevor ein Mietvertrag<br />
abgeschlossen wird, erfolgt ein ca. 14-tägiges Probewohnen,<br />
damit sich die künftige Wohngruppe kennenlernen<br />
kann und jeder einzelne Interessent abschätzen kann,<br />
ob das Wohnen in einer Wohngruppe für ihn die richtige Lösung<br />
ist. Neben dem Mietvertrag kann jeder Bewohner bei<br />
Bedarf einen eigenen Pflegevertrag mit einem Anbieter seiner<br />
Wahl abschließen. Die Warmmiete beträgt rund 380<br />
Euro und wird größtenteils vom Sozialamt der Stadt Düsseldorf<br />
getragen. Für die Zukunft ist die Einrichtung eines Internetcafés<br />
geplant. Die Baukosten inklusive der Baunebenkosten<br />
betragen rd. 1,5 Mio. Euro. Davon entfallen rd. 1,1<br />
Mio. Euro auf die Wohnungen und 400.000 Euro auf die Gewerbefläche<br />
der Ambulante Dienste gGmbH. Die Grundstückskosten<br />
inklusive des Bestandgebäudes betragen rd.<br />
976.000 Euro. Insgesamt belaufen sich die öffentlichen Fördermittel<br />
auf rd. 0,9 Mio. Euro. Das Wohnprojekt hat großen<br />
Zuspruch in der Öffentlichkeit erhalten, sodass die meisten<br />
Zimmer bereits vermietet werden konnten, obwohl der Betreiber<br />
nicht eigens für das Projekt geworben hat.<br />
Hofansicht