23.11.2013 Aufrufe

Bildungsplan-Anteil zur sprachlichen Förderung in elementaren ...

Bildungsplan-Anteil zur sprachlichen Förderung in elementaren ...

Bildungsplan-Anteil zur sprachlichen Förderung in elementaren ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1. Pädagogische Orientierung<br />

die eigenen Fähigkeiten zu erproben, Neues zu entdecken und Grenzen zu überw<strong>in</strong>den. Durch Zurückhaltung<br />

und Zurücknahme ermöglichen sie den K<strong>in</strong>dern das F<strong>in</strong>den eigener Lösungen für Probleme, statt vorgefertigte<br />

Lösungsmuster anzubieten. Indem sich die Pädagog<strong>in</strong>nen und Pädagogen auf die Interessen und Aktivitäten<br />

der K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>lassen, werden auch sie zu Lernenden und Forschenden. Im Bewusstse<strong>in</strong> ihrer pädagogischen<br />

Verantwortung an e<strong>in</strong>er Schlüsselstelle der Gesellschaft s<strong>in</strong>d sie bereit, ihre Wertorientierungen und ihr Verhalten<br />

immer wieder zu reflektieren.<br />

Pädagog<strong>in</strong>nen und Pädagogen gestalten aufgrund von fachspezifischem Wissen e<strong>in</strong>e entwicklungs- und bildungsfördernde<br />

Umwelt. Sie stellen Raum, Zeit, vielfältige Materialien und Anregungen <strong>zur</strong> Verfügung und<br />

gewähren den K<strong>in</strong>dern Freiräume, sich entsprechend ihrer eigenen Bedürfnisse mit den Bildungsangeboten<br />

ause<strong>in</strong>anderzusetzen. Inhalte und methodische Gestaltung der Bildungsangebote s<strong>in</strong>d darauf ausgerichtet, Kommunikation<br />

zwischen den K<strong>in</strong>dern und ihrer Umwelt zu ermöglichen. Im Vordergrund steht die Qualität der Bildungsprozesse.<br />

Im S<strong>in</strong>ne der Bildungspartnerschaft s<strong>in</strong>d Pädagog<strong>in</strong>nen und Pädagogen auch wichtige Ansprechpersonen für<br />

die Eltern.<br />

1.3 Das Verständnis von Bildung und Kompetenz<br />

Bildung kann allgeme<strong>in</strong> als Prozess der aktiven Ause<strong>in</strong>andersetzung des Menschen mit sich selbst und mit der<br />

Welt beschrieben werden.<br />

Bildung soll jedem Menschen während se<strong>in</strong>es ganzen Lebens ermöglichen, se<strong>in</strong>e Entwicklung selbst zu gestalten<br />

und aktiv an der Zukunftsgestaltung der Gesellschaft mitzuwirken (Delors, 1997).<br />

1.3.1 Das Bildungsverständnis<br />

In der Elementarpädagogik richtet sich die Aufmerksamkeit immer stärker auf die Prozesse, die <strong>in</strong> Bildungssituationen<br />

ablaufen. Von besonderer Bedeutung s<strong>in</strong>d dabei die Wechselbeziehungen, die ständig zwischen K<strong>in</strong>dern<br />

und ihrer Umwelt stattf<strong>in</strong>den. Das Charlotte-Bühler-Institut hat diese kulturökologische Perspektive <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

transaktionalen Bildungskonzept berücksichtigt. Mit Hilfe dieses Ansatzes werden die komplexen Austauschprozesse<br />

zwischen dem K<strong>in</strong>d, der Pädagog<strong>in</strong> bzw. dem Pädagogen und der Umwelt <strong>in</strong> <strong>elementaren</strong> Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

durchschaubar gemacht. Durch diese Analyse wird es möglich, k<strong>in</strong>dliche Bildungsprozesse so an<strong>zur</strong>egen<br />

und zu unterstützen, dass dem K<strong>in</strong>d selbstbestimmtes, schöpferisches Handeln gel<strong>in</strong>gt (Hartmann, Stoll, Chisté<br />

& Hajszan, 2006).<br />

Bildung bezieht sich auch auf den Erwerb und die Ausdifferenzierung der k<strong>in</strong>dlichen personalen Kompetenz,<br />

sozial-kommunikativen Kompetenz, Sachkompetenz und lernmethodischen Kompetenz und basiert auf Austauschprozessen<br />

zwischen K<strong>in</strong>d und Umwelt.<br />

K<strong>in</strong>der stehen von Anfang an aus eigenem Antrieb mit ihrer Umwelt <strong>in</strong> Wechselbeziehung. Bildung erfolgt demnach<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er aktiven Ause<strong>in</strong>andersetzung des K<strong>in</strong>des mit den Bildungsangeboten se<strong>in</strong>er Umwelt und basiert<br />

auf Lernprozessen. Hohe Bildungsqualität ist dann gewährleistet, wenn die Bildungs<strong>in</strong>halte <strong>in</strong> die k<strong>in</strong>dliche<br />

Denk- und Erfahrungswelt <strong>in</strong>tegriert werden können. Voraussetzung dafür ist, dass die K<strong>in</strong>der die angebotenen<br />

Bildungs<strong>in</strong>halte aufgreifen, mit ihren Erfahrungen verknüpfen und die Gelegenheit erhalten, eigene Produkte<br />

zu schaffen. Elementaren Bildungse<strong>in</strong>richtungen kommt die Aufgabe zu, K<strong>in</strong>dern Erfahrungsmöglichkeiten zu<br />

bieten, die ihre Entwicklung <strong>in</strong>dividuell fördern.<br />

10<br />

<strong>Bildungsplan</strong>-<strong>Anteil</strong> © 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!