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Bildungsplan-Anteil zur sprachlichen Förderung in elementaren ...

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5. Buchkultur – Literacy –<br />

digitale Medien<br />

5. Buchkultur – Literacy –<br />

digitale Medien<br />

Sprachliche Bildungsprozesse <strong>in</strong> <strong>elementaren</strong> Bildungse<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d eng verknüpft mit der Vermittlung und<br />

Rezeption von K<strong>in</strong>derliteratur und anderen Medien. Durch die Vielfalt an Themen und Illustrationen eignet sich<br />

K<strong>in</strong>derliteratur <strong>in</strong> besonderem Maße dazu, auf die <strong>in</strong>dividuellen Interessen der K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong>zugehen. K<strong>in</strong>derbücher<br />

enthalten Informationen, Anstöße zum Nachdenken und Diskutieren, sprechen Gefühle an und fördern Fantasie<br />

und Kreativität. K<strong>in</strong>der erleben Rhythmus und Melodie von Sprache bzw. Sprachen <strong>in</strong> der Geborgenheit und Sicherheit<br />

des engen Kontaktes mit vertrauten Bezugspersonen. Die Buchrezeption ist daher e<strong>in</strong>e der effektivsten<br />

Formen der Sprachförderung und für den E<strong>in</strong>tritt von K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> die Volksschule relevant: Spätere schulische<br />

Leistungen werden wesentlich vom Interesse, der Geduld und der Fähigkeit, sprachlich vermittelte Inhalte zu<br />

verstehen und zu <strong>in</strong>terpretieren, mitbestimmt. Das heißt, Texte sollten zunehmend aufgrund sprachstruktureller<br />

Eigenschaften, also losgelöst von zusätzlichen Informationen wie Bildern oder Handlungen erschlossen werden.<br />

Der Begriff Literacy umfasst alle Erfahrungen, die K<strong>in</strong>der im Umgang mit Buch-, Erzähl- und Schriftkultur vor<br />

dem eigentlichen Lesen- und Schreibenlernen machen.<br />

Der Erwerb der Schriftsprache ist e<strong>in</strong> wichtiger Teil der Sprachentwicklung und baut auf dem mündlichen Sprachgebrauch<br />

auf. K<strong>in</strong>der, die mit entsprechenden Literacyerfahrungen <strong>in</strong> die Schule e<strong>in</strong>treten, haben weitaus bessere<br />

Erfolgschancen beim Schreiben- und Lesenlernen (Ulich, 2000b). Elementare Bildungse<strong>in</strong>richtungen müssen<br />

daher <strong>in</strong> diesem Bereich vielfältige Lernprozesse ermöglichen.<br />

Während Bilderbücher neben anderen analogen Medien wie z. B. Plakaten und Wandzeitungen schon seit<br />

langer Zeit die Lebenswelt von K<strong>in</strong>dern im Elternhaus und besonders <strong>in</strong> <strong>elementaren</strong> Bildungse<strong>in</strong>richtungen<br />

prägen, ist der frühe Kontakt mit digitalen Medien e<strong>in</strong>e Entwicklung der jüngsten Zeit. Dazu zählt die Nutzung<br />

von Fernsehen, Video, Handy, Computer und Internet etc. Qualität und Intensität der Medienrezeption werden <strong>in</strong><br />

erheblichem Ausmaß von der soziokulturellen Umwelt der K<strong>in</strong>der bee<strong>in</strong>flusst.<br />

Die <strong>Förderung</strong> der Medienkompetenz bedeutet, K<strong>in</strong>der <strong>zur</strong> selbst gesteuerten und s<strong>in</strong>nvollen Nutzung analoger<br />

und digitaler Medien zu befähigen. Dazu s<strong>in</strong>d u. a. vielfältige sprachliche und kommunikative Fähigkeiten notwendig.<br />

Im H<strong>in</strong>blick auf die Partizipation am sozialen, kulturellen und politischen Geschehen zählt die Medienkompetenz<br />

<strong>in</strong> unserer Gesellschaft zu den Schlüsselkompetenzen.<br />

Internationale Forschungsergebnisse belegen den positiven E<strong>in</strong>fluss neuer Technologien im K<strong>in</strong>dergartenalter<br />

<strong>in</strong>sbesondere im Kontext von Sprache, Lesen und Schrifterwerb (vgl. European Schoolnet, 2006; Siraj-Blatchford<br />

& Siraj-Blatchford, 2006). Neben traditionellen Bildungsmitteln sollten daher auch moderne Medien e<strong>in</strong>e<br />

spielerische Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Bildungsangeboten ermöglichen (Gartler, 2008).<br />

<strong>Bildungsplan</strong>-<strong>Anteil</strong> © 2009<br />

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