Licht für geistliches Leben, Download pdf - Gebete

Falscher Gehorsam.
Die Welt der Finsternis legt eine ungeheure Gewalt an, die
Menschen auf allen Gebieten -vor allem die gläubigen Menschenwo
es möglich, in das abgründige, verdammnisbringende Bereich
der Dämonenherrschaft hineinzureißen! Sie erschwindeln sich
den Zutritt zu dem Inneren des menschlichen Wesens. Es ist das
Hauptbestreben dieser fürchterlich argen Geister, den Gehorsam
des Menschen in seiner Herzensführung, also dort, wo auch die
Selbstbestimmung stattfindet, zu entlocken. Wenn sie den Gehorsam
des Menschen für sich selber gesichert haben, entsteht
das merkwürdige Doppelwesen, nämlich daß der Mensch in seinem
eigenen Wesen wohl gottesfürchtig, aber in seinem Verhalten
Gott gegenüber dennoch versteckt feindselig ist. Auf der anderen
Seite ist der Mensch bestrebt Gott zu leben, aber dennoch
der Hölle gehorsam! Leider, Unzählige wollen dies nicht für
möglich halten, was aber dennoch eine schreckliche Wirklichkeit
ist! Der betrogene Mensch fängt an, auf "Gottes" Anweisungen
zu warten! Dieses Warten wird so gehandhabt, daß man
sich selbst etwa in einen untätigen Zustand, in den Zustand
der Passivität versenkt, und wartet auf die eigenartige Mitteilung,
welche nun erfolgen soll. In solcher "Erwartung" will
man irgendwelchen übernatürlich gehörten Stimmen, Mitteilungen,
oder irgendwelchen Kraftübertragungen, oder Erscheinungen,
oder aber irgendwelchen Berührungen teilhaftig geworden
sein! Durch derartige übernatürliche Ergriffenheit wähnt der
Gläubige die zum Gehorsam notwendigen Anweisungen erhalten zu
können! Zum Beispiel beim Schreiben eines Briefes ist der
Gläubige wie selbstverständlich bestrebt, dem Herrn Gehorsam
leisten zu wollen und will daher nur das schreiben, was ihm
der Herr "sagt", besser gesagt, "diktiert"! In solcher Seelenhaltung
bereitet er sich das Schreibpapier und Schreibzeug vor
und bittet den Herrn, Er wolle ihn "ergreifen", oder laut hörbar
zu ihm reden und vor allem, womöglichst die Hand beim
Schreiben führen und bewegen! Ja, der Gläubige wartet, bis daß
seine Hand eine Kraft ergreift, durch welche er mechanisch
schreibt, oder aber seine Hand zuckend hin und her bewegt,
oder herumgeworfen wird! Der Betrogene merkt es oft gar nicht,
daß er in Wirklichkeit ein wahres Medium geworden ist! Oder er
wartet, bis ihm eine vernehmbare Stimme diktiert, was er zu
schreiben hat. Inzwischen ist das gesamte Wesen des Menschen
völlig tatenlos, d.h. passiv untätig, denn die Erwägung, die
Anwendung der Vernunft und ebenso Erkenntnis und die Entscheidung
des Willens sind endgültig ausgeschaltet. Das Hauptmerkmal
in diesem Betrug ist, daß sich der Mensch völlig blindlings
mechanisch, willenlos treiben, jagen oder führen läßt,
ohne über die Folgen seiner Taten auch nur im geringsten im
Klaren zu sein! Diese Art des Betruges ist bloß eine der vie-
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