24.11.2013 Aufrufe

Die Philosophie der mittleren Stoa in ihrem geschichtlichen ...

Die Philosophie der mittleren Stoa in ihrem geschichtlichen ...

Die Philosophie der mittleren Stoa in ihrem geschichtlichen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

j<br />

— 320 —<br />

Folgen des E<strong>in</strong>flusses ausgeprägt. Macht nämlich Carneades hier<br />

den Versuch, unter Vernichtung <strong>der</strong> Mantik das Recht <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

alle<strong>in</strong> hoch zu halten, so zeigt sich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss dieser<br />

Kritik zunächst bei Boethus offenbar dar<strong>in</strong>, dass er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

beschränkten Gebiete <strong>der</strong> Mantik die wissenschaftliche Rechtfertigung<br />

<strong>der</strong>selben versuchte 1 ). Ganz klar aber tritt er uns bei<br />

Panätius entgegen. Vor allem nehmen wir ihn an se<strong>in</strong>er Lehre<br />

selbst wahr, <strong>der</strong>en Übere<strong>in</strong>stimmung mit den Ausführungen des<br />

Carneades auf <strong>der</strong> Hand liegt. Ferner lehrt dasselbe auch se<strong>in</strong>e<br />

Begründung <strong>der</strong>selben, soweit wir sie zu vergleichen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage<br />

s<strong>in</strong>d. Wir betrachten zunächst die Verwerfung <strong>der</strong> Astrologie 2 ).<br />

Der Kampf gilt bei ihm ebenso wie bei Garneades nicht <strong>der</strong><br />

Astronomie, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Astrologie, wie die Gründe ganz klar<br />

beweisen (§ 87; 91). <strong>Die</strong>ser Standpunkt sagt aber um so mehr,<br />

als Panätius <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Stoiker war, welcher die Astrologie<br />

gänzlich zurückwies 3 ). Dass ihn nun zu dieser Verwerfung die<br />

E<strong>in</strong>wände des Carneades veranlassten, sehen wir aus den Gründen,<br />

welche er gegen sie aufstellte. Von diesen decken sich <strong>der</strong> erste,<br />

zweite und fünfte mit denen, welche Carneades gegen sie vorgetragen<br />

hat 4 ). Auch <strong>der</strong> sechste und achte er<strong>in</strong>nern uns sofort<br />

an ihn, nur stimmt hier die Ausführung nicht so genau wie bei<br />

den vorigen übere<strong>in</strong> 5 ). Der dritte, vierte und siebente bestreiten<br />

nicht die Astrologie, son<strong>der</strong>n führen die Thatsachen, welche die<br />

Gegner durch den E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Gestirne erklären, auf an<strong>der</strong>e<br />

Gründe zurück. Solche Gründe f<strong>in</strong>den sich e<strong>in</strong>erseits nicht <strong>in</strong> den<br />

») Cic. de div. I 8, 13.<br />

2<br />

) Cic. a. a. 0. II 42, 87—46, 97.<br />

3<br />

)<br />

Diogenes erkannte sie im Pr<strong>in</strong>cip sowohl wie <strong>in</strong> ihren wesentlichen<br />

Funktionen vollständig an und leugnete nur ihre zu weit gehenden Behauptungen;<br />

vgl. Cic. a. a. 0. II 43, 90; 13, 6. Er that dies sicher schon unter dem<br />

E<strong>in</strong>flüsse des Carneades ebenso wie er durch ihn auch an <strong>der</strong> Ekpyrosis zu<br />

zweifeln veranlasst wurde; vgl. S. 63 Anm. 2.<br />

4<br />

)<br />

Zur Verwerfung <strong>der</strong> absoluten Sympathie § 91; vgl. Cic. a. a. 0. II<br />

§ 33 ff., ferner Sext. adv. astr. § 43; Favor. b. Gell. XIV 1,3; 23; August<strong>in</strong><br />

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!