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Die Philosophie der mittleren Stoa in ihrem geschichtlichen ...

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— 33 -<br />

an diese Erörterung beg<strong>in</strong>nt Cicero § 6G die nähere Ausführung<br />

mit <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Eigenschaften, welche die Tapferkeit<br />

<strong>der</strong> grossen Männer kennzeichnet. <strong>Die</strong>se schreitet bis $ 69 m<br />

stetig, wenngleich auch sehr breit, vor; dann aber beg<strong>in</strong>nt mit<br />

den Worten 'multi autem et sunt etsq.' e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>lage, die augensche<strong>in</strong>lich<br />

bis § 73 reicht: sie unterbricht den Zusammenhang,<br />

da <strong>der</strong> Gedanke, welchen § 69 behandelt, erst § 73 weiterführt<br />

wird. <strong>Die</strong> Wie<strong>der</strong>aufnahme desselben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte des § 72<br />

schient aber fast mit denselben Worten, die wir § 69 lesen, wo<br />

<strong>der</strong> Gedanke abgebrochen wird. <strong>Die</strong> E<strong>in</strong>lage ist e<strong>in</strong>e Polemik<br />

gegen diejenigen, welche sich ohne genügenden Grund vom<br />

Staatsleben zurückziehen. Cicero führt dieselbe auch ausdrücklich<br />

<strong>in</strong> eigenem Namen (§ 71) und gerät dabei <strong>in</strong> den oben<br />

angedeuteten Wi<strong>der</strong>spruch 1 ). Es ist also nicht daran zu zweifeln,<br />

dass dieser Abschnitt e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>lage ist. Scheiden wir sie aus, so<br />

rücken zwei Stellen nahe an e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, welche offenbar aus Panätius<br />

entlehnt s<strong>in</strong>d, nämlich § 67: ea quae videntur acerba, quae<br />

multa et varia <strong>in</strong> hom<strong>in</strong>um rita fortunaqiie versantur, ita ferre<br />

ut nihil a statu naturae discedas, nihil a dignitate sapientis, robusti<br />

animi est magnaeque constantiae, und § 73 si quidem nee<br />

anxii futuri sunt et cum gravitate constantiaque victuri quae faciliora<br />

sunt philosophis, quo m<strong>in</strong>us multa patent <strong>in</strong> eorum vita,<br />

quae fortuna ferierf. Beide Stellen gehören dem Inhalte nach<br />

zusammen und sprechen augensche<strong>in</strong>lich von dem, was Gellius<br />

XIII 28 aus dem zweiten Buche des Panätius überliefert.<br />

<strong>Die</strong> Fortsetzung<br />

dieser Stelle giebt § 80—81 m 2 ). Daraus folgt, dass die<br />

(vgl. § 66), um die es sich hier hauptsächlich handelt, da die an<strong>der</strong>e Art er.-t<br />

§ 92 besprochen wird. Ferner heisst es auch § 62: animi elatio . . . si iustiti"<br />

vacat pugnatque non pro salute comniuni, sed pro suis commodis <strong>in</strong> vitio<br />

est, und <strong>in</strong> <strong>der</strong> nachfolgenden Ausführung wird stets <strong>der</strong> notwendige Zusammenhang<br />

dieser Tugend mit <strong>der</strong> Gerechtigkeit hervorgehoben. <strong>Die</strong>se<br />

Stelle spricht also nicht gegen das Streben, son<strong>der</strong>n gegen das angerechte<br />

Streben nach Nutzen. An dieser Stelle ist also ke<strong>in</strong> Wi<strong>der</strong>spruch mit <strong>der</strong><br />

Lehre des Panätius vorhanden.<br />

!<br />

) Vgl. § 71: si despicere so dicant ea, quae plerique mirentur, imperia<br />

et magistratus, iis . . . vitio dandum puto, mit § 65: qui ex errore impertou<br />

multitud<strong>in</strong>is pendet, hie <strong>in</strong> magnis viris non est habendus. Jene plerique<br />

s<strong>in</strong>d doch identisch mit <strong>der</strong> multitudo, die hier imperita gescholten wird.<br />

2<br />

) Treffend ist die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung Klohes p. 4 ff., p. 20 ff. tibei:<br />

diese Stelle des Gellius. Auf § 67 hat er nicht geachtet; bei § 73 weist<br />

er noch auf die Übere<strong>in</strong>stimmung des Ausdrucks h<strong>in</strong>: fortunae verbera I<br />

Schmekel, mittlere <strong>Stoa</strong>. 3<br />

( rell. I,

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