24.11.2013 Aufrufe

Die Philosophie der mittleren Stoa in ihrem geschichtlichen ...

Die Philosophie der mittleren Stoa in ihrem geschichtlichen ...

Die Philosophie der mittleren Stoa in ihrem geschichtlichen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

m<br />

— 347 —<br />

dass nicht erst Zeno und se<strong>in</strong>e Schüler, son<strong>der</strong>n schon vorher<br />

die Epikureer sich viel mit diesem Gegenstande beschäftig! nah<br />

wie auch Philodem direkt<br />

bezeugt.<br />

Philippson sucht nun im weiteren Verlaufe se<strong>in</strong>er Arbeil<br />

(p. 43 ff., 67 ff.) den Nachweis zu führen, dass Zeno se<strong>in</strong>e<br />

fahrungstheorie von den empirischen Ärzten, also nicht von C.irneades<br />

entlehnt habe. Um dies zu zeigen, tritt er den Nachweis<br />

an, dass die E<strong>in</strong>teilung des nicht-Offenbaren {äSijXov) bei /•<br />

dieselbe sei wie bei Sextus und den empirischen Ärzten und<br />

verschieden von <strong>der</strong> des Carneades. Da an<strong>der</strong>erseits auch<br />

<<br />

neades e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweimal auf die empirischen Ärzte h<strong>in</strong>weist,<br />

schliesst er ferner,<br />

dass Zeno se<strong>in</strong>e Theorie auf Anregung des Garneades,<br />

den er eifrig gehört hatte, von den empirischen Ärzten ai<br />

nommen habe. Zeno teilt das nicht- Offenbare <strong>in</strong> das schlechth<strong>in</strong><br />

nicht-Offenbare (y.aSäna% a'J»jAov), das von Natur nicht-Offenbare<br />

((fvoei ädrjkov) und das zur Zeit nicht-Offenbare (nQog xoiq<br />

Xor) 1 ); Carneades dagegen <strong>in</strong> das schlechth<strong>in</strong> nicht-Offenbare und<br />

das nicht Erkennbare 2 ).<br />

Philippson identifiziert diese stelle mit e<strong>in</strong>er<br />

ähnlichen des Sextus 3 ) und me<strong>in</strong>t demgemäss, dass die erste Art<br />

des Carneades sich mit <strong>der</strong> ersten des Zeno <strong>in</strong>haltlich decke, und<br />

die zweite Art die zweite und dritte des Zeno umfasse.<br />

erste ist richtig, das zweite jedoch nicht. Zur Zeit nicht offenbar<br />

ist z.B. das Feuer, das nicht selbst wahrgenommen, son<strong>der</strong>n<br />

aus dem Dase<strong>in</strong> des Rauches erschlossen wird. Derartiges umfasst<br />

die zweite Art des nicht-Offenbaren bei Carneades dui<br />

aus nicht; denn Carneades sucht hier, wie wir gesehen haben,<br />

zu beweisen, dass es unmöglich sei zu wissen, wie di nde,<br />

ob es ersche<strong>in</strong>t o<strong>der</strong> nicht ersche<strong>in</strong>t, an sich ist; gegen die Phänomene<br />

als solche aber streitet er nicht. <strong>Die</strong>ses nicht-Offenba<br />

hat also mit dem zur Zeit nicht-Offenbaren nichts<br />

Verschiedenheit zeigt sich auch dar<strong>in</strong>, dass Carneades<br />

kenntnis jenes leugnet, ähnliche Schlüsse aber wie vom Hau<br />

auf das Feuer sehr wohl billigt, da es sich hier gar nicht um d,<br />

!<br />

) Philippson a. a. 0. p. 67 ff.<br />

*) Philippson p. 69; Cic. Acad. pr. II 10,32; du auten, elegant<br />

etiam queruntur, quod eos <strong>in</strong>simulemus omnia In« '!'- '»'<br />

<strong>in</strong>tersit <strong>in</strong>ter <strong>in</strong>certum et id, guod yerciyi non '<br />

weist. dass Carneades hiermit geme<strong>in</strong>t ist.<br />

3<br />

) adv. log. II 316 ff.<br />

U

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!