Die Genesis der christlichen Basilika
Die Genesis der christlichen Basilika
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<strong>der</strong> privaten. - - Doch lassen wir diese Bedenken einstweilen<br />
noch liegen, um zuvor über den Sprachgebrauch des Wort*<br />
basilica einiges anzumerken. Vorab ist die verbreitete Vorstellung,<br />
als sei es die technische Bezeichnung für eine bestimmt<br />
umschriebene architektonische F 0 r ni ‚') auf's Entschiedenste<br />
abzuwehren. Es ist au und für sich nicht<br />
Formbezeichnung, son<strong>der</strong>n Z weckbezeichuung, nichtmehr<br />
und nicht min<strong>der</strong> wie die Worte Tempel, Theater u. s. 'v.<br />
Eine <strong>Basilika</strong> ist ein gedeckter Raum in unmittelbarem Anschluss<br />
an ein Forum, - um es kurz zu sagen: ein überdachtes<br />
Nebenforum, ein vor den Extremen <strong>der</strong> Witterung<br />
behaglich geschützter Raum zur Verrichtung eben <strong>der</strong> Dinge,<br />
die sonst draussen betrieben wurden, zu Gerichtsverhandlungen,<br />
zu geschäftlichem Verkehr aller Art, zum Flaniren<br />
<strong>der</strong> Milseiggänger. ) Zunächst an diese Gebrauchsbestiminung<br />
dachte <strong>der</strong> Römer, wenn er das Wort basilica aussprach,<br />
nicht, o<strong>der</strong> nur nebenher, au die bauliche Erscheinung.-'<br />
.i Ist es an sich nicht unwahrscheinlich, dass dit<br />
ältesten Basiliken eine ziemliche Gleichartigkeit aufwiesen.<br />
so greift schon seit dem Ende <strong>der</strong> Republik solche Muinnigfaltigkeit<br />
<strong>der</strong> Compositionen Platz, dass es völlig unmöglich<br />
ist, dieselbe auf eine gemeinschaftliche Formel, es wäre denn<br />
eine in's Allgemeinste verflüchtigte, zurückzuführen. Zu ri<br />
Beweise brauche ich nur die Namen <strong>der</strong> Ulpia, <strong>der</strong> Alexau-<br />
1) Z. B. Sehnaaae III. 4!: ‚<strong>Die</strong>se rein architektonische Bezeichnungsweise";<br />
Mesemer 14: „Gebäude von bestimmter Gestalt, so da<br />
dasjenige Gebäude eben „basilica' hiess, welches eine <strong>Basilika</strong> wjrklih<br />
war;" Stockbauer 20: „ein streng technologisch bestimmter Architektur<br />
begrift u. s. w. ii. s. w.<br />
2j Eine durchaus zutreffende und präcise Definition u. a. bei lrr:<br />
Baukunst im Altertum 42, welche nicht wol begreifen lässt, wie die donnnoch<br />
statuirte Ausdehnung auf die „Privatbasilika" damit zu vereinigen sei.<br />
:!) Sehr charakteristisch z. B. Cicero ad Att. II. 14: Basiliraui<br />
habeo, non villain t're 1nentia Pormianorum -• <strong>der</strong> Yergleichs1uii