Die Genesis der christlichen Basilika

340 $if:un!/ der hisnr. (7o,r rom . J)t'zemher 1882.
Altar zugewandten Schmalseite des Hauptschiffes. Allein
das Fehlen derselheii war schon für die gewhnliehe Form
des griechischen Ilausperistyls (Fig. 1) charakteristisch und
begegnet uns nicht minder au römischen äulenatrien (Fig. 2
und 1). Dafür gibt es einmal auch ein merkwürdiges Beispiel von
einer christlichen Basilika, welche die Ausstossung dieser Coloniiade
nicht für nüti(r befunden hat. ') Als etwas seibstverständliebes
vollzieht sich endlich die Umwandlung der Priesterexedra
aus der rechtwinkeligen Gestalt, die sie imTablinurn und
in der Prostas gehabt hatte, in die hemicyclische: d. i. in
das der römischen Architektur geHiuflgste, in allen Gebäudegattungen
angewendete Abschlussmotiv. Uehrigeiis begegnen
wir, in Africa und im Orient häufig, im Occident hie und
da, noch A1»iden, welche nach aussen die rechtwinkelige
Ilinmauerung conserviren.
* *
Es ist eine Stellung ohne Gleichen, (ije die altehristliebe
Basilika im Ganzen der Architekturgeschiehte einnimmt.
Keine zweite Bauform gibt es, in welcher soviel uralte
Traditionen zusainiuenfliessen und soviel Keime ii neu dlic her
neuer Gestalten verborgen sind. Nach ihren nächsten Antecedeutien
eine Weiterbildung aus der Atrium und Peristyl
verquickenden spätrömischen Halle, umschliesst sie in gewissem
Sinn zugleich eine Rückbildung zu ileni alten, unmittelbar
auf dem Bauernhaus beruhenden rr ( lialati fl ui Die Einheit
des Raumes, im letzten Stadium etwas aufelockert,
wird wieder stärker zur Geltung gebracht, vor allein
die Wiederherstellung der durchgehenden Bedachung. Nicht
minder bedeutsam ist die veränderte Gestalt des Daches,
die Rückkehr zur ursprünglichen Giebelform. Mit der Einführung
des tuseanischeu Atriums war dem italischen Hause
1) De Vog: Syiic centrale p1. 19.