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Die Genesis der christlichen Basilika

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330 Sitzung <strong>der</strong> histor. Classe rom 2. i)ezeinber 1882.<br />

zu fühlen. - Weiter ist die Analogie zwischen dem dreigeteilten<br />

Siiulen cavaediu ni und dem Langhaus <strong>der</strong> <strong>christlichen</strong><br />

<strong>Basilika</strong> augenfällig. Für sich allein genommen würde<br />

dies freilich noch nichts beweisen; aber im Zusammenbange<br />

mit dem Tablinuni und den AIae einerseits, dein<br />

Chor und Querschiff andrerseits, ist es vollkommen durchschlagend<br />

denn eine ähnliche Combination ist im ganzen<br />

Bereiche <strong>der</strong> antiken Architektur nicht mehr zu finden.<br />

Das Querschiff ist <strong>der</strong>jenige Theil des Kirchengebäudes,<br />

1er den Erklärern bisher die meiste Beschwerde gemacht<br />

hat. Entwe<strong>der</strong> verzichten sie überhaupt auf eine baugeschichtliche<br />

Ableitung, o<strong>der</strong> sie helfen sich mit Hypothesen,<br />

denen die Ratlosigkeit an die Stirn geschrieben<br />

ist. Uni nur die neuesten zu nennen: J. P. Richter erk]iirt<br />

das Querschiff für ein in's Riesengrosse Übertragenes<br />

Arkosolium; F. X. Kraus findet es in den Seitenapsiden<br />

<strong>der</strong> Cümeterialcellen vorgebildet'); H. Rolt.zinger lissL es<br />

gelegen ti ich des Constanti nischen Umbaus <strong>der</strong> Sessorian i-<br />

sehen <strong>Basilika</strong> erfunden sein. Ein richtiges Gefühl liegt.<br />

diesen Versuchen idcss zu Grunde: einmal die Abkehr von<br />

<strong>der</strong> früher beliebten symbolischen Beziehung auf das Kreuz<br />

Christi; sodann die Anerkennung, dass es durch kein Belürfniss<br />

des Cultus gefor<strong>der</strong>t, auch nicht aus <strong>der</strong> construetiveu<br />

o<strong>der</strong> formalen Grundidee <strong>der</strong> <strong>Basilika</strong> als solcher<br />

heraus entwickelt sei, son<strong>der</strong>n nur als von einem fremden<br />

Urbild übernommene Deseenclen zform betrachtet werden<br />

könne. Welche historische Bauforni hier allein in Frage<br />

zu ziehen sei, kann für uns nicht mehr zweifelhaft sein.<br />

<strong>Die</strong> Zurückführung des Basilikenquersehiffes auf die Alae<br />

1) Kraus schreibt (im Anschluss an Martigny) <strong>der</strong> Cömeterialarchitektur<br />

überhaupt einen weitgehenden Einüuss auf die Ausbildung<br />

des Basilikenscln'rna's zu. Ich für meineii Teil kann in ihr nur einen<br />

Reflex <strong>der</strong> Hauptbewegung, nicht einen activen Factor <strong>der</strong>selben anerkennen.

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