60. Jubiläum der Spielwarenmesse Zielgruppe Familie neu entdeckt ...

Im Wieseler-Haus und zwei
Baracken im Hof war der
Ausstellungsplatz knapp
aber für die erste Messe durchaus problematisch. Die
kriegsbedingten Zerstörungen in der Stadt führten
zu katastrophalen Unterbringungsmöglichkeiten.
Doch die Entscheidung für die „Spielzeugstadt Nürnberg“
erwies sich als segensreich für die Branche
sowie die Stadt und die Region Nürnberg.
Wer das moderne Messezentrum Nürnberg kennt,
auf dem die Spielwarenmesse International Toy Fair
heute jedes Jahr die Spielwarenwelt vereint, kann sich
die Anfänge dieser Messe im sogenannten Wieseler-
Haus im Zentrum Nürnbergs kaum vorstellen. Bereits
1953 wurde eine neue Messehalle bezogen, die 1956
durch ein großzügiges Messehaus ergänzt wurde.
Doch auch der Bezug des Max-Scheerer-Hauses im
Jahr 1962 konnte den chronischen Platzmangel der
sehr dynamisch wachsenden Spielwarenmesse nicht
mindern. Erst der Bezug des neuen Messegeländes in
Nürnberg-Langwasser im Jahr 1973 schaffte den notwendigen
Platz zur Entfaltung der Spielwarenmesse.
Ein wesentlicher Faktor für diesen Erfolg war die
konsequente Ausrichtung am internationalen Spielwarenmarkt.
Auch wenn es zunächst Kritiker aus
Branche und Politik gab, setzten sich die Befürworter
der Internationalisierung durch. Das hat entscheidend
dazu beigetragen, dass heute – im Vergleich
zu anderen Spielwarenfachmessen – in
Nürnberg auf Aussteller- und Besucherseite jeweils
die meisten Länder vertreten sind. Mit 351 Ausstellern,
dem Wieseler-Haus und zwei Baracken im Hof
fing zur Premiere 1950 alles an. 4.321 Einkäufer kamen
damals nach Nürnberg. Darunter kamen 600
aus dem Ausland und davon sogar 100 aus Übersee.
Für die Pioniere damals ein großer Erfolg. Keiner
dieser Gründer hätte damals wohl geahnt, was
Autos aus Zinkdruckguss waren der Renner in der
Spielwarenbranche während der 60er-Jahre
aus dieser Veranstaltung nach sechs Jahrzehnten
werden sollte. Zuletzt kamen zur Spielwarenmesse
International Toy Fair im Jahr 2008:
● 2.676 Aussteller aus 60 Ländern
● Rund 80.000 Fachbesucher aus 120 Ländern
● 160.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche mit
rund 1 Million Produkten in 10 Produktgruppen
Die ersten Jahre waren getragen vom Wirtschaftswachstum.
Doch bald sorgten Begehrlichkeiten von
neuen Messegesellschaften und die Segmentierung
des Spielwarenmarktes für notwendige Steuerungsmaßnahmen.
So wurde bereits 1963 mit einem konkreten
Titel deutlich gemacht, worum sich die Messe
zukünftig kümmern möchte: „Internationale Spielwarenmesse
mit Fachmesse Modellbau, Hobby und
Basteln“. Der Veranstalter der Spielwarenmesse
International Toy Fair Nürnberg, so der aktuelle Titel,
legt großen Wert darauf, nicht mehr „nur“ für ein
reibungsloses Zusammentreffen von Spielwarenindustrie
und Spielwarenhandel zu sorgen, sondern
dem Markt Impulse zu geben. Sonderthemen wie
zum Beispiel „Way to School“ definieren neue Zielgruppen
und Sortimente und helfen dem Handel mit
praktischen, verkaufsorientierten Anregungen.
Das Unternehmen hinter der Fachmesse ist die
Spielwarenmesse eG. 1950 wurde die Genossenschaft
von 46 Firmen ins Leben gerufen, heute sind
es rund 250 Mitglieder. Nach wie vor setzt sich die
1958: Zur 9. Spielwarenmesse kamen
auch Aussteller aus dem Ausland
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