60. Jubiläum der Spielwarenmesse Zielgruppe Familie neu entdeckt ...

MÄRKTE & TRENDS
ONLINE-STRATEGIE
Erste
Gehversuche
Nur langsam erschließt
sich die Spielwarenbranche
das Internet,
das auch dem
stationären Handel
neue Vertriebs- und
Marketingwege
eröffnet
WEB-WELLE
Herstellerauftritte im
Netz kommen über
eine Händlersuche
auch dem stationären
Handel zugute
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Wenn man bei Google die Suchbegriffe „Nürnberg“
und „Spielwaren“ eingibt, stößt man
ziemlich schnell auf das Fachgeschäft Spielwaren
Schweiger. Ganz oben in der Ergebnisliste findet
sich ein Google-Maps-Eintrag mit Adresse und Kontaktdaten,
darunter folgen Einträge in Online-Branchenbüchern
wie Suchen.de oder GelbeSeiten.de.
Auf der zweiten Ergebnisseite dann der direkte Link
zur Website: www.spielwaren-schweiger.de. Das
Nürnberger Traditionsgeschäft ist schon eine ganze
Weile im Internet mit einer einfachen, aber strukturierten
Web-Visitenkarte vertreten; vor kurzem ist
auch ein Online-Shop dazugekommen. Ein Experiment,
das Geschäftsführer Jürgen Müller von einem
IT-Dienstleister entwickeln ließ – und das sich noch
bewähren muss.
Mit seinen vorsichtigen Schritten in die weite Welt
des Internet zählt Jürgen Müller innerhalb seiner
Branche zu den Pionieren. Wenige Spielwarenhändler
stellen sich im Netz mit einem eigenen Web-Auftritt
vor, noch weniger verkaufen online ihre Produkte.
Auch die Hersteller halten sich zurück, von den
beherzten Auftritten großer Marken wie Playmobil,
Lego oder Mattel einmal abgesehen. Das virtuelle Internet
und die taktile Spielwarenwelt – ein Widerspruch?
Nicht unbedingt, meint Sven Lauke, Ge-
schäftsführer der Gradwerk GmbH. Die Lübecker
Online-Agentur hat kürzlich die Website von Käthe
Kruse überarbeitet. „Das Netz wird von der Spielwarenbranche
noch zu stiefmütterlich behandelt“,
meint Lauke. „Sicherlich kann das Internet das persönliche
Spielerlebnis nicht ersetzen. Aber wie bei jedem
Verkauf findet auch im Spielwarenhandel eine
Menge Informationsaustausch statt – und hier kann
das Internet gute Vorarbeit leisten.“ So finden User
auf der Käthe-Kruse-Seite Informationen über Materialien
und Herstellungsprozesse; Zoom- und 3D-
Funktionen holen die Puppen auf den Bildschirm.
Durch die integrierte Partnersuche profitiert auch der
stationäre Handel vom Web-Auftritt des Herstellers.
Von einer „Informationsverschiebung“ spricht
auch Dietmar Bottler, Geschäftsführer Kreation der
Ettlinger Online-Agentur Netzbewegung, die für den
Web-Auftritt des Modell-Spezialisten Bruder verantwortlich
zeichnet. „Eine gute Online-Präsentation
kann Kaufinteresse wecken – und das Verkaufsgespräch
im Laden verkürzen“, so der Web-Experte.
Dabei muss dieser Informationstransfer
nicht über eine aufwendige
Website oder einen teuren
Online-Shop vonstatten gehen;
wer weniger in den Online-Kanal
investieren will, ist mit E-Mail-
Marketing gut beraten. „Der
Versand eines Newsletters ist
relativ kostengünstig, insbesondere
wenn der Versand im Haus
gemacht wird“, rät Bottler. „Vor
allem auf saisonale Angebote
oder besondere Aktionen im Laden
sollten die Newsletter-Abonnenten
hingewiesen werden.“
Einen ersten Einstieg ins Online-Shopping
bieten Angebote
wie Amazon Marketplace oder