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Nachbarn 2/2010 - Caritas Bern

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ich. Ihren professionellen Hintergrund als<br />

Fachperson verbindet sie nun mit ihren sozialen<br />

Anliegen. Sie hätte einst gerne das<br />

Gymnasium besucht und studiert. Leicht<br />

wehmütig meint sie: «Eine KulturLegi hätte<br />

ich einst gerne selber gehabt.» Denn sie<br />

hätte sich gewünscht, mehr Bildungskurse,<br />

Theatervorstellungen oder Konzerte besuchen<br />

zu können, was aber nicht zuletzt auch<br />

finanziell nicht drinlag. «Dass Menschen<br />

mit kleinem Budget einen erleichterten Zugang<br />

zu solchen Angeboten bekommen, ist<br />

mehr als ein Symbol», erklärt Gonca Kuleli.<br />

Auf diese Weise würden viele Frauen und<br />

Männer besser in unsere Welt integriert<br />

und von der Gesellschaft nicht ausgegrenzt.<br />

Teilnehmen und Teilhaben an der Alltagskultur<br />

sei entscheidend. «Dabei sein, auch<br />

mit wenig Geld», heisst es auf dem Werbeplakat<br />

der KulturLegi.<br />

werden oder noch mehr verarmen. Eigene<br />

Angebote von Bibliotheken über Badis bis<br />

hin zu Bildungskursen werden besser genutzt<br />

und ausgelastet. Kostenmässig bleibt<br />

der Aufwand für eine Gemeinde in einem<br />

klar abgegrenzten Rahmen – je mehr Gemeinden<br />

mitmachen, desto günstiger wird<br />

die ganze Organisation für jede.<br />

Weiter bekannt werden<br />

«Wir müssen noch stärker zeigen, was die<br />

KulturLegi alles bewirkt», erklärt Gonca<br />

Kuleli. Als Fachfrau weiss sie, wie wichtig<br />

es ist, die KulturLegi bekannter zu machen<br />

und ihr Image aktiv gegen aussen zu zeigen,<br />

um das Projekt als ständiges Angebot<br />

zu etablieren. «Wir möchten auch neue Gemeinden<br />

gewinnen», betont sie und freut<br />

sich, dass im Mai die Gemeinde Spiez als<br />

neue Partnerin zur KulturLegi <strong>Bern</strong> stiess.<br />

Gleichzeitig will sie neue Ideen entwickeln,<br />

wie das Netz der KulturLegi besser genutzt<br />

werden kann. Denn in wenigen Jahren sind<br />

hier spannende Verbindungen entstanden:<br />

zu kleinen und grossen Anbietern, zu Fussballclubs,<br />

Zeitungen, zur Volkshochschule<br />

usw. Andererseits beginnen immer mehr<br />

Armutsbetroffene das Angebot zu nutzen.<br />

Denn als KulturLegi-Besitzer werden sie<br />

nicht abgestempelt, sondern sind eben dabei,<br />

auch mit wenig Geld. Gonca Kuleli jedenfalls<br />

ist voller Energie dabei und hilft<br />

mit, dieses einzigartige Angebot von <strong>Caritas</strong><br />

weiterzuentwickeln.<br />

Gewinn für Gemeinden<br />

In Gonca Kulelis Büro an der <strong>Bern</strong>er Länggassstrasse<br />

ist es warm. Die Sommersonne<br />

heizt dem Altbau gehörig ein. Die Frage<br />

nach den beliebtesten KulturLegi-Angeboten<br />

ist einfach zu beantworten: In der Stadt<br />

<strong>Bern</strong> sind die Badis gratis, doch in andern<br />

Gemeinden und Städten hält der Eintrittspreis<br />

manche Familien mit Kindern vom regelmässigen<br />

Besuch ab. Aber die Vergünstigungen<br />

des Ausweises helfen hier weiter.<br />

Allein in Zürich wurden letztes Jahr über<br />

3000 Badi-Eintritte mit der KulturLegi gezählt.<br />

Diese Möglichkeit bringt manchen<br />

Institutionen neue Besucherinnen und Besucher,<br />

freie Plätze können besser ausgelastet<br />

werden, und die neue Kundschaft bleibt<br />

oft auch später treu. So gewinnen die mitmachenden<br />

Gemeinden gleich mehrfach:<br />

Menschen mit kleinem Budget und in sozialer<br />

Not können gezielt unterstützt werden.<br />

Dieser Support hilft mit, teure Folgekosten<br />

zu vermeiden, wenn Menschen ausgegrenzt<br />

Touristen unterstützen <strong>Caritas</strong> Rom: Wer eine Münze in den berühmten Trevi-Brunnen<br />

in Rom wirft, kehrt der Legende nach in die Ewige Stadt zurück. In einem Beitrag der Nachrichtensendung<br />

«HeuteMorgen» von Schweizer Radio DRS berichtete Kulturredaktorin Nadja<br />

Fischer, dass die vielen Touristen mit jedem Münzwurf tatsächlich Gutes tun. Die Geldstücke<br />

werden täglich frühmorgens eingesammelt und der <strong>Caritas</strong> Rom übergeben. 2009 kamen so<br />

insgesamt etwa 900 000 Euro zusammen. Das Geld wird von <strong>Caritas</strong> Rom für ihre<br />

Armenküchen und ihre <strong>Caritas</strong>-Märkte verwendet. Franco Messerli<br />

Text: Karl Johannes Rechsteiner; Bilder: Karl Johannes Rechsteiner, Ludmiła Pilecka<br />

2/10 <strong>Nachbarn</strong> <strong>Caritas</strong><br />

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