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Nachbarn 2/2010 - Caritas Bern

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Solidarische<br />

Angebotspartner<br />

Im Zentrum steht dabei die Bildung.<br />

Wer da nicht mithalten kann, fällt rasch<br />

aus dem System heraus. Fast genauso wichtig<br />

sind soziale Beziehungen, die man aufbaut<br />

und pflegt, indem man zum Beispiel<br />

bei kulturellen oder sportlichen Aktivitäten<br />

mitmacht. Nur wer sich auf den unterschiedlichen<br />

Ebenen aktiv beteiligen kann,<br />

ist und bleibt integriert.<br />

Armut vermeiden<br />

Von der KulturLegi profitieren die von<br />

Armut am meisten betroffenen Gruppen:<br />

Kinder und Jugendliche, Einelternfamilien,<br />

Personen ohne Ausbildung oder mit<br />

Migrationshintergrund. Die vergünstigten<br />

Bildungsangebote erleichtern die Weiterbildung.<br />

Die ermässigten Eintritte in Kulturinstitutionen<br />

ermöglichen der ganzen<br />

Familie den Erwerb von Bildung im weitesten<br />

Sinne. Vergünstigte Sportmöglichkeiten<br />

tragen zur Gesundheitsförderung<br />

bei – was gerade bei Armutsbetroffenen<br />

wegen des höheren Krankheitsrisikos von<br />

zentraler Bedeutung ist. Kurz: Die Kultur­<br />

Legi hilft, soziale Isolation und Vereinsamung<br />

zu vermeiden.<br />

In der Schweiz ist etwa jede zehnte Person<br />

arm. Ohne Betagte und Kleinkinder,<br />

die nur bedingt eingerechnet werden können,<br />

könnten also rund 600 000 Personen<br />

die KulturLegi beziehen und nutzen. Denn<br />

sie kann für all diese Menschen eine Unterstützung<br />

leisten. Die KulturLegi hat damit<br />

ein hohes Potenzial, Armut zu vermeiden<br />

und Wege aus der Armut zu erleichtern.<br />

Chancengleichheit auf allen Ebenen<br />

Die Armutsstrategie des Bundesrates, die<br />

im März <strong>2010</strong> veröffentlicht wurde, zeigt,<br />

dass Armutsprävention breit angegangen<br />

werden muss, damit etwas erreicht werden<br />

kann. Diesen Ansatz verfolgt <strong>Caritas</strong> schon<br />

seit langem. Wollen wir keine Zweiklassengesellschaft,<br />

ist es wichtig, Chancengleichheit<br />

auf den verschiedensten Ebenen herzustellen.<br />

Nicht nur die Integration in den<br />

Arbeitsmarkt, sondern eben auch die sozialen<br />

Aspekte müssen gewichtet werden. Die<br />

KulturLegi leistet dazu einen wichtigen Beitrag.<br />

Die KulturLegi ermöglicht es über 11 000 Nutzerinnen und<br />

Nutzern, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.<br />

KulturLegi vorhanden<br />

Einführung im nächsten Jahr<br />

Bereits 1996 lancierte die IG Sozialhilfe in<br />

Zürich die Idee, mit einer KulturLegi Personen<br />

mit begrenzten finanziellen Mitteln<br />

den Zugang zu Kultur­, Bildungs­ und<br />

Sportanlässen zu ermöglichen. Diese Idee<br />

wurde von <strong>Caritas</strong> in verschiedenen Kantonen<br />

weiterentwickelt: Heute hat die KulturLegi<br />

über 11 000 Nutzerinnen und Nutzer<br />

in der ganzen Schweiz. Erhältlich ist<br />

sie bisher in Freiburg und Region, in Chur,<br />

im Kanton <strong>Bern</strong> und im Kanton Zürich sowie<br />

in den Zentralschweizer Kantonen Luzern,<br />

Nidwalden, Obwalden, Uri, Schwyz<br />

und Zug. Mehr als 800 Angebotspartner<br />

aus den Bereichen Sport, Bildung und Kultur<br />

zeigen sich solidarisch und gewähren<br />

Links und Publikationen<br />

Einführung in Planung<br />

keine KulturLegi<br />

für Inhaberinnen und Inhaber der Kultur­<br />

Legi grosszügige Rabatte.<br />

Die KulturLegi ist ein persönlicher,<br />

nicht übertragbarer Ausweis. Berechtigt<br />

sind alle Personen, die am oder unter dem<br />

Existenzminimum leben und zum Beispiel<br />

Sozialhilfe, Zusatzleistungen oder individuelle<br />

Krankenkassenprämienverbilligung<br />

beziehen. Gegen Vorweisen der KulturLegi<br />

erhalten sie Vergünstigungen bis zu 70 Prozent.<br />

Die KulturLegi ist ab Ausstellungsdatum<br />

ein Jahr gültig. Eine Verlängerung für<br />

das erste Familienmitglied kostet 20 Franken,<br />

für das zweite 10 Franken, ab dem dritten<br />

ist sie gratis.<br />

Informationen<br />

über Standorte, Berechtigungskriterien, Bezugsmöglichkeiten und Angebote der KulturLegi finden<br />

Sie unter www.kulturlegi.ch.<br />

Zum Begriff der sozialen Integration:<br />

Rahel Strohmeier, Carlo Knöpfel: Was heisst soziale Integration? Öffentliche Sozialhilfe<br />

zwischen Anspruch und Realität, <strong>Caritas</strong> Schweiz, Luzern 2005.<br />

Pierre Bourdieu: Ökonomisches Kapital – Kulturelles Kapital – Soziales Kapital. In: Reinhard<br />

Kreckel: Soziale Ungleichheiten, Göttingen 1983, S. 183–198.<br />

Texte: Bettina Zeugin, Irène Barmettler; Grafik: Martin Blaser<br />

2/10 <strong>Nachbarn</strong> <strong>Caritas</strong><br />

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