23.12.2013 Aufrufe

Darum: - Zahnärztekammer Niedersachsen

Darum: - Zahnärztekammer Niedersachsen

Darum: - Zahnärztekammer Niedersachsen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

»Praxisbegehungen!«<br />

BEMERKUNGEN ZU EINER INFORMATIONSVERANSTALTUNG IN CUXHAVEN<br />

Das Interesse steigt<br />

mit der Aktualität.<br />

Mehr als 60<br />

Interessierte waren<br />

am 23.8.2013<br />

der Einladung ihres Kreisstellenvorsitzenden<br />

in den<br />

sonnigen Vortragsraum des<br />

»Duhner Strandhotels« in Cuxhaven<br />

gefolgt, um Aktuelles<br />

Dr. Michael zum Thema flächendeckende<br />

Ebeling<br />

Praxisbegehungen im Kreisbereich<br />

zu hören. Mehrere Vertreter<br />

der Kammer waren anwesend, vorweg<br />

der Hygienebeauftragte der ZKN, PD<br />

Dr. Werner Kullmann, erfreulich auch<br />

das Kommen eines »Praxisbegehers«<br />

des zuständigen Gewerbeaufsichtsamtes<br />

Lüneburg, und als Kern der Veranstaltung<br />

ein Kollege, der kürzlich eine<br />

Begehung seiner Praxis erleben durfte.<br />

Sie alle konnten den Zuhörern klare,<br />

praktische und vor allem kompetente<br />

Informationen zu einem Thema geben,<br />

das immer dann noch viele Fragen aufwirft,<br />

ist man erstmals selbst betroffen.<br />

»Praxisbegehung« – dieses Wort<br />

und der Vorgang, der dahinter steht<br />

– hat noch vor wenigen Jahren in den<br />

allermeisten Praxen je nach Kenntnis<br />

und Umsetzungsgrad der »neuen«<br />

Gesetzesvorgaben zur Praxishygiene<br />

(MPG, MPBetreibV,…) Ratlosigkeit, Sorgen<br />

oder tiefe Ablehnung, auf jeden Fall<br />

aber Verunsicherung ausgelöst; letztere<br />

ist häufig auch heute noch bei Vielen<br />

gegeben. Das hat weniger mit sorglosem<br />

Umgang im Bereich angewandter<br />

Praxishygiene zu tun. Zahnarztpraxen<br />

waren und sind (in der Regel) bei diesem<br />

Thema deutlich überdurchschnittlich<br />

gut aufgestellt. Es war der Umgang<br />

mit den zahllosen neuen, über die Praxen<br />

hereinbrechenden Vorschriften,<br />

widersprüchlichen Details, unklaren<br />

Vorgaben, z.T. bis heute unfertigen Bestimmungen<br />

und nicht zuletzt auch<br />

den Zweifeln an politischen Hintergründen.<br />

Dazu der immense Zeitaufwand,<br />

dem nachzukommen, zusätz-<br />

FOTO: ZKN-ARCHIV<br />

lich zu den gleichzeitig zunehmenden<br />

anderen Bürokratismen des Praxisbetriebs.<br />

Nicht zuletzt die zur Erfüllung aller<br />

Vorgaben aufzuwendenden erheblichen<br />

Mehr-Kosten sind schon deswegen<br />

eine harte Bürde, weil diese bisher<br />

keine entsprechende Berücksichtigung<br />

bei Honorarverhandlungen gefunden<br />

haben, sei es im KZV- oder im GOZ-Bereich.<br />

Ein klares Versagen der Politik.<br />

Die Kammer<br />

Über optimale Hygiene, die Vielfalt und<br />

Methoden der Vorgaben und die Notwendigkeit<br />

ihrer Überwachung kann<br />

man durchaus diskutieren. Nichtsdestoweniger<br />

sind die heutigen Regeln<br />

verpflichtende Vorgabe und es ist keine<br />

Frage, dass allen Praxisbetreibern<br />

dringend angeraten ist, diese zu beachten.<br />

Eine öffentliche Diskussion über<br />

Praxishygiene wäre ein fatales Unter-<br />

fangen. Die ZKN hat gleichwohl in den<br />

letzten acht Jahren der Umsetzungsphase<br />

alle Möglichkeiten der Einflussnahme<br />

im Interesse der Kollegenschaft<br />

genutzt. Die Kammer wird ihren Mitgliedern<br />

immer mit Rat und Tat zur Seite<br />

stehen, gleichwohl aber den gesetzlichen<br />

Vorgaben verpflichtet bleiben.<br />

Das dient nicht nur dem Schutz unserer<br />

Patienten sondern auch dem der<br />

Zahnärzteschaft. Die Verantwortung<br />

trägt ohnehin jeder Einzelne für seine<br />

Praxis und ist nicht delegierbar.<br />

Die Teilnehmer der Fortbildung in<br />

Cuxhaven beschäftigte die Frage »Wie<br />

bin ich mit meiner Praxis aufgestellt,<br />

wenn nun Praxisbegehungen tatsächlich<br />

bevorstehen?« Es ist ja für fast alle<br />

ein erstes Mal. »Was habe ich zu erwar-<br />

ten?« Der Hygiene-Beauftragte der ZKN,<br />

PD Dr. Werner Kullmann, präsentierte<br />

dazu noch einmal einen kurzen Abriss<br />

der Grundlagen der Begehungen und<br />

beantwortete bereits viele Fragen. So<br />

stellte er auch noch einmal dar, dass die<br />

»RKI-Richtlinien« keineswegs als bloße<br />

Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes<br />

(RKI) verstanden sein wollen, viel-<br />

FOTOS: DR. M. EBELING<br />

Dr. Hanke Faust (oben) und PD Dr.<br />

Werner Kullmann (rechts) bei der<br />

Veranstaltung der Kreisstelle Cuxhaven<br />

im Duhner Strandhotel<br />

mehr führe deren korrekte Beachtung<br />

dazu, dass im Konfliktfall ein Prüfer, ein<br />

Gutachter oder ein Gericht von einer<br />

ordnungsgemäßen Aufbereitung von<br />

Medizinprodukten in der Praxis ausgehen<br />

wird (»Vermutungsschluss«).<br />

Zum Thema Sachkenntniserwerb<br />

und Nachweis führte er aus, dass es<br />

häufig zu hören sei, die Prüfer der Gewerbeaufsichtsämter<br />

erkennten die<br />

seit Jahren von der ZKN durchgeführten<br />

Sachkenntniserwerbs-Weiterbildungen<br />

zur Hygiene bei der Aufbereitung<br />

von Medizinprodukten in der<br />

Zahnarztpraxis nicht an und forderten<br />

stattdessen 40-stündige Sachkundeschulungen<br />

wie für Sterilgutassistentinnen<br />

in (kiefer-)chirurgischen Einrichtungen<br />

vorgegeben. Dem sei aber<br />

nur vordergründig so. Selbstverständlich<br />

sind die mittlerweile für weit über<br />

zehntausend Praxismitarbeiterinnen<br />

(und Zahnärzte) durchgeführten Schulungen,<br />

wie auch zwischen niedersächsischem<br />

Gesundheitsministerium (MS)<br />

496 · ZKN MITTEILUNGEN 9 | 2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!