Darum: - Zahnärztekammer Niedersachsen
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GESUNDHEITSPOLITIK<br />
Bundestagswahl<br />
58 PARTEIEN UND VEREINIGUNGEN WOLLTEN TEILNEHMEN<br />
Haben Sie schon mal etwas von der WasserPartei Deutschland (WPD) gehört? Oder vom Verein<br />
Frühling-in-Deutschland e. V.? Welche Ziele verfolgt die GERADE Partei (DGP)? Und was steckt hinter<br />
einer Partei der Nichtwähler?<br />
ABBILDUNG: PUBLIC DOMAIN CC0<br />
Fragen wie diese tun sich auf,<br />
wenn man eine Bekanntgabe<br />
des Statistischen Bundesamtes<br />
betrachtet. Danach wollten bis<br />
zum 17. Juni stolze 58 Parteien<br />
und politische Vereinigungen an der<br />
Bundestagswahl teilnehmen. Sie hatten<br />
ihre Beteiligung fristgerecht beim<br />
Bundeswahlleiter schriftlich angezeigt.<br />
Wer von den Parteien und Vereinigungen<br />
tatsächlich auf dem Wahlzettel<br />
stehen wird, hat der Bundeswahlausschuss<br />
am 79. Tag vor der Bundestagswahl<br />
entschieden (das Ergebnis lag bei<br />
Redaktionsschluss leider noch nicht<br />
vor).<br />
Die Namen auf der Liste der Bewerber<br />
sind sehr vielfältig. Einige dürften<br />
in der breiten Bevölkerung wenig bis<br />
gar nicht bekannt sein. So zum Beispiel<br />
die Partei der Bedrängten (PdB), die sich<br />
aus dem Schweriner Aktionsbündnis<br />
für soziale Gerechtigkeit – in Würde leben<br />
entwickelte. Die PdB fordert etwa<br />
ein Grundrecht auf Arbeit und dass Einkommen<br />
maximal die vierfache Höhe<br />
eines monatlichen Grundbedürfnisses<br />
betragen dürfen.<br />
Eher ungewöhnlich auch die Partei<br />
NEIN!-Idee. In dem Parteiprogramm<br />
heißt es: »Die NEIN!-Idee spricht jedem<br />
Menschen das Recht zu »NEIN« zu sagen,<br />
ohne dabei nach dem G rund zu<br />
fragen.« Und weiter: »Die NEIN!-Idee<br />
ist ein Regulativ im Parlament und repräsentiert<br />
als dauerhafte Opposition<br />
den Teil der Bürger, der die Konzepte<br />
aller anderen Parteien nicht versteht<br />
oder ablehnt.<br />
Und dann wäre da auch noch die<br />
Partei Gesunder Menschenverstand<br />
Deutschland (GMD), die zum Bespiel<br />
die Befreiung der Unternehmergewinne<br />
von jeglicher Steuer befürwortet.<br />
Der erwirtschaftete Gewinn solle zu<br />
100 Prozent in den Unternehmen bleiben.<br />
Ein Hauptanliegen der Partei sei<br />
auch die Gesundheit der Bürger, ist dem<br />
Grundsatzprogramm zu entnehmen.<br />
Die Gesundheit der Menschen »soll<br />
durch regelmäßige ärztliche Vorsorgeuntersuchungen<br />
gewährleistet werden,<br />
und zwar ohne Erhöhung der Krankenkassenbeiträge.«<br />
Ein hehres Ziel. Doch<br />
die Antwort, wie sich das finanzieren<br />
lässt, bleibt die Partei schuldig.<br />
_DER FREIE ZAHNARZT, 7/8-2013<br />
Kieler Ökonom: Krankenkassen droht Billionenloch<br />
Deutschlands gesetzlicher<br />
Krankenversicherung fehlen ohne<br />
neue Geldquellen nach Berechnung<br />
des Kieler Ökonomen<br />
Thomas Drabinski bis zum Jahr<br />
2060 rund 1.128 Milliarden Euro.<br />
Es könne sogar mehr als doppelt<br />
so viel Geld fehlen, wenn der<br />
Standard der heutigen Versorgung<br />
gehalten werden solle, sagte<br />
der Leiter des Kieler Instituts für<br />
Mikro daten-Analyse in Berlin<br />
Grund sei unter anderem,<br />
dass die geburtenstarken<br />
Jahrgänge 1953 bis 1970 zu<br />
wenig Kinder bekommen<br />
hätten. So gebe es im Verhältnis<br />
immer weniger Beitragszahler.<br />
»In fünf Jahren geht der erste geburtenstarke<br />
Jahrgang in Rente«, warnte<br />
Drabinski. Bereits heute müsse massiv<br />
Geld für die Versorgung von morgen<br />
zur Seite gelegt werden. »Es müssen<br />
Rücklagen gebildet werden, damit es<br />
in 20, 30 Jahren zur Verfügung steht«,<br />
sagte der Wissenschaftler.<br />
Dabei sollte es mehr Eigenvorsorge,<br />
Zuschläge für Kinderlose sowie mehr<br />
Steuerzuschüsse geben. Nötig sei, ein<br />
Polster von rund 14 Milliarden Euro pro<br />
Jahr zu bilden. Die private Krankenversicherung<br />
solle erhalten werden, aber<br />
mit einer – anders als heute – für jeden<br />
Kunden individuell errechneten Altersrückstellung.<br />
Die Versicherten sollten<br />
Mitteilungen darüber erhalten.<br />
_WWW.ZAEND.DE, 7.8.2013<br />
In fünf Jahren geht der<br />
erste geburtenstarke<br />
Jahrgang in Rente<br />
466 · ZKN MITTEILUNGEN 9 | 2013