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Die Internationale I.A.A. V 0.2

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EIN BLICK. IN DEN REVOLUTIONÄREN SYNDIKALISMUS FRANKREICHS 15<br />

Ortsvereine selbst, daß eine solche Zerstückelung der Kräfte der<br />

Arbeiterschaft sicherlich nicht dazu angetan ist, die Aktionskraft des<br />

Proletariats zu verstärken und zu erhöhen. Aus politischen Gründen<br />

gezwungen, ihre Unterstützung sowohl dem reformistischen wie dem<br />

diktatorischen Gewerkschaftsbund zu verweigern, sind sie durch die<br />

Ereignisse gezwungen worden, sich in selbständigen Ortsvereinen zu<br />

gruppieren, ohne daß sie es selbst wollten. Einmal in selbständigen<br />

Ortsvereinen, haben dieselben Ereignisse — die Notwendigkeit, sich<br />

gegen die Verleumdungen der Kommunisten „zu verteidigen" (niemals<br />

anzugreifen) — sie gezwungen, sich gegen ihren Willen zu verbinden<br />

und eine Organisation zu bilden, die ihre zerstreuten Kräfte zusammenfaßte.<br />

Der Kampf gegen das Unternehmertum — den man bei all diesen<br />

unfruchtbaren inneren Kämpfen leider allzu sehr vergaß — wird sie<br />

zwingen, ihr Tätigkeitsfeld noch zu erweitern und ihre Vereinigungskörperschaft<br />

zu verstärken.<br />

Und doch war die große Mehrheit auf der Konferenz der Minorität<br />

gegen die Bildung einer solchen Organisation, deren Unerläßlichkeit<br />

sie doch alle eingesehen haben!<br />

Durch eine völlig unverständliche Verirrung, die nur durch die<br />

absolute Konfusion, die in den Reihen der revolutionären Syndikalisten<br />

herrscht, erklärt werden kann, erklärten sich auf der Konferenz alle<br />

Gegner einer neuen Landesorganisation für ein gemeinsames Band, das<br />

alle revolutionärssyndikalistischen Organisationen des Landes vereinen<br />

soll, die zu den beiden bestehenden Landesorganisationen in Opposition<br />

stehen! Das ist ungefähr so, wie wenn die Atheisten erklärten, sie<br />

seien alle gegen Gott, aber für die Existenz einer übermenschlichen<br />

Macht, welche das Schicksal der Menschheit und des Weltalls lenke!<br />

<strong>Die</strong> syndikalistische Minderheit hatte Furcht vor der C.G.T.U.<br />

Sie fürchtete sich vor ihren eigenen Kräften innerhalb der C.G.T.U.<br />

Jetzt, da sie von dieser Furcht geheilt ist, entwickelt sich bei ihr eine<br />

andere Furcht: die Angst vor einem vereinigenden Bande, vor einer<br />

revolutionären Landesorganisation — mit einem Worte, die Angst vor<br />

sich selbst.<br />

Zu dieser Krise der Phantome kommt noch eine andere hinzu: die<br />

Furcht vor dem anarchistischen Gtspenste! Der Gipfel dieser Konfusion<br />

besteht aber darin, daß die Anarchisten selbst ganz besonders<br />

unter dieser Krankheit leiden!<br />

Anfänglich bestand das Hauptargument der Delegierten, die dafür<br />

waren, in die reformistische Landesorganisation zurückzukehren, darin,<br />

daß eine dritte Landesorganisation die Beute einer dritten politischen<br />

Partei sein könnte! Es schien also, daß der revolutionäre Syndikalist<br />

mus — der wahre und unzerstörbare — nur dazu bestimmt sei, von<br />

irgendeiner politischen Gruppe verschluckt zu werden. Das ist freilich<br />

eine Situation, die nicht gerade rühmlich ist für eine Bewegung, deren<br />

Vorkämpfer, wie Pelloutier und andere, niemals und vor niemandem<br />

Furcht hatten, und die das syndikalistische Schiff stets unabhängig von<br />

den politischen Schleppern zu erhalten wußten. Ein derartiger syndikalistischer<br />

„Unabhängigkeitshorizont", wie sich ihn die Kameraden<br />

vorstellen, die schon heute eine politische Partei fürchten, die noch gar

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